Newsletter am Mittwoch 30. April 2014

Kurzer Überblick über die heutigen LabourNet Germany News:

1. Internationales » Kolumbien » Soziale Konflikte

Erneut Streik auf dem Land – Paro Agrario y Popular. 1. Mai – landesweiter Streik in Kolumbien

Im letzten Jahr kam es in den Monaten Februar und August zu zwei landesweiten Streiks in Kolumbien. Im Februar war der Streik noch sehr auf den Kaffeesektor konzentriert und äußerte sich in konkreten Forderungen für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Größe und Wirkung dieses Streiks war mit zeitweise bis zu 50.000 Bauern und Bäuerinnen auf den Straßen des Landes beeindruckend. Im August hatten sich weit mehr Sektoren der Protestbewegung angeschlossen. Viele der Forderungen richteten sich nun gegen Freihandelsabkommen, die neoliberale Politik der Regierung und den Ausverkauf des Landes und seiner Ressourcen. Wie auch schon im Februar reagierte die Regierung des Präsidenten Santos mit äußerst hartem Vorgehen gegen die Streikenden. So starben allein während der Proteste im August 12 Menschen, 4 weitere verschwanden spurlos, 21 wurden durch Schusswaffen verletzt und es kam zu insgesamt 660 Menschenrechtsverletzungen. Die Regierung Santos schlichtete im letzten Jahr, indem sie regionale Verhandlungen führte. Dabei wurden eine Vielzahl von Versprechungen gemacht die bis heute nicht umgesetzt worden sind. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, schloss sich deshalb erneut eine Vielzahl kolumbianischer Organisationen zusammen und stellte Präsident Santos das Ultimatum, bis zum 14.4. 2014 die noch ausstehenden Versprechungen vergangener Verhandlungen umzusetzen. Da es jedoch bis heute zu keiner Einigung kam, ist ab dem 1. Mai ein erneuter landesweiter Streik ausgerufen worden. Bereits jetzt kam es in Regionen wie dem Norte de Santander zu Einschüchterungen und Repressalien seitens der Polizei gegen sich mobilisierende Bauern und Bäuerinnen. Wir bitten euch, die Geschehnisse in Kolumbien zu verfolgen und durch Öffentlichkeitsarbeit aktive internationale Solidarität auszuüben“ – aus dem Rundschreiben der Kolumbienkampagne Berlin vom 29. April 2014. Dazu: Congreso de los Pueblos acoge el mandato de la Cumbre e inicia el Paro Agrario y Popular externer Link – die Pressemitteilung des Congreso de los pueblos vom 29. August 2014 über den Beschluss, den Streik zu beginnen

Siehe dazu auch:

2. Internationales » Brasilien » Soziale Konflikte

Carajás – ein Entwicklungsmonster auf dem Vormarsch

Unter der zivil-militärischen Diktatur wurde in den 80er Jahren das Programa Grande Carajás als ein Entwicklungsprojekt für die Region Carajás (Teile der Bundesstaaten Maranhão, Pará und Tocantins) in der östlichen Amazonasregion geschaffen. Unter „Entwicklung“ wurde die Ausbeutung der lokalen Eisenerzvorkommen durch das damals noch staatlich kontrollierte Unternehmen Vale do Rio Doce, die Schaffung einer breiten und auf den Export der Rohstoffe angelegten Infrastruktur, welche unter anderem die 892 km Schiene umfassende „Estrada de Ferro“ (Eisenstraße), einen Hafenkomplex in São Luis, ein Autobahnnetz sowie die Installation von Eisen- und Stahlöfen entlang der Strecke beinhalten.
Diese „Entwicklung“ des Bergbaus, den für die Energiegewinnung notwendigen Staudammprojekten, der Eisen- und Stahlindustrie, der darum herum entstehenden Holzkohleproduktion und Eukalyptusmonokultur, sowie der schnell voran getriebenen Entwaldung und dem Vormarsch der Viehindustrie und agroindustriellen Landwirtschaft haben die Region auf irrevesible Art und Weise geprägt.
Derzeit treibt die inzwischen privatisierte und zu einem der größten transnationalen Bergbauunternehmen avancierte Vale S.A. treibt aber derzeit die Eröffnung einer Weiteren Mine, sowie den Ausbau der Eisenstraße und des Hafens im Rahmen des Projektes „Ferro Carajás S11D“ voran.
Seit dem Beginn dieser „Entwicklungsprojekte“ ist die Region von Konflikten, Widerständen und Protest, aber auch von Repression und Gewalt geprägt. Indigene und „Quilomba“ – Bewegungen sowie die Landlosenbewegung kämpfen gegen die Konzentration des Landbesitzes und Umweltzerstörung und für den Erhalt traditioneller und ökologischer Landwirtschaft; Gewerkschaften und Menschenrechtsbewegungen klagen entwürdigende Arbeitsbedingungen an, urbane Bewegungen kämpfen für ein würdiges Leben in den Stadtteilen der schnell und chaotisch gewachsenen urbanen Zentren, sowie gegen Korruption und für soziale Rechte. Im Rahmen der aktuellen Entwicklungen verschärfen sich bestehende Konflikte und es kommen neue hinzu. Siehe eine Textsammlung, die von Lisa Carstensen zusammengestellt, redigiert, mit Anmerkungen versehen und übersetzt wurde

3. Internationales » Österreich » Soziale Konflikte/Sozialpolitik

1. Mai-Fest der Aktiven Arbeitslosen am „Platz der Arbeitslosen“ in Wien

Zum Kapitalismus gehört – wie die stetig steigenden Arbeitslosenzahlen deutlich zeigen – die Erwerbs-Arbeitslosigkeit wie das Amen zum Gebet. Daher marschieren „Aktive Arbeitslose Österreich“ als eigenständige „Sektion 600.000 – Sektion arbeitslos“ am Vormittag des 1. Mai mit den GenossInnen mit und werden kurzerhand den Rathausplatz zum „Platz der Arbeitslosen“ umbenennen. Mit dieser kreativen Aktion erinnern „Aktive Arbeitslose“ daran, dass das eigentliche Ziel der ArbeiterInnenbewegung war, die (fremd bestimmte) Arbeit abzuschaffen und ALLEN Menschen ein Leben in Freiheit und Würde zu ermöglichen. Mit dieser Aktion fordern Erwerbsarbeitslose sinnbildlich Ihr Recht auf einen guten Platz mitten in der Gesellschaft ein und begehren die volle demokratische Mitsprache. „Wir Erwerbs-Arbeitslose, die ja erst die rasant steigenden Gewinne der die Arbeitsplätze vernichtenden Unternehmer ermöglichen, lassen uns nicht mehr in sinnlose und teure AMS-Kurse verstecken. Wir fordern ein gutes Leben für alle Menschen, egal ob sie von den hohen Herren aus Wirtschaft und Politik noch ein Arbeitsplätzchen zugestanden bekommen oder nicht“, fasst Obmann Martin Mair die Motivation für diese kreative und lebensfrohe Aktion zusammen. Start der Aktion: 9.45 Uhr beim Pallas Athene Brunnen vor dem Parlament, Ende der Aktion: ca. 10:15 „Platz der Arbeitslosen“ (vormals „Rathausplatz“).

Siehe dazu

4. Branchen » Lebens- und Genussmittelindustrie

a) Wanderarbeiter: Ausbeutung in der Wurstfabrik – Ein norddeutscher Recherchekrimi

„Die Ausbeutung von osteuropäischen Wanderarbeitern durch Subunternehmer in deutschen Firmen ist leider nichts Außergewöhnliches mehr. Außergewöhnlich ist allerdings, was uns bei den Recherchen rund um die Zustände in einer norddeutschen Wurstfabrik passiert ist. Kurz bevor wir veröffentlichen wollten, dass Ungarn um Lohn betrogen und beim Wohnen abgezockt werden, bot uns die Geschäftsführung des Wurstherstellers Verhandlungen an. Sie stellte sogar Nachzahlungen in Aussicht – „aus karitativen Gründen“. Warum die Verhandlungen scheiterten und was wir danach erlebten, lesen Sie in diesem Recherchekrimi. Wir hätten gerne die ­Namen der Firmen genannt. Doch weil drohende Schadenersatzklagen schlimmstenfalls das Aus für Hinz&Kunzt bedeuten könnten, haben wir darauf verzichtet…“ Artikel von Gabriella Balassa und Ulrich Jonas unter Mitarbeit von Birgit Müller und Benjamin Laufer in Hinz&Kunzt 254/April 2014 externer Link Aus dem Text:
„(…) Die Geschäftsführung des Wurstherstellers reagiert erst mal gar nicht. Was dann passiert, ist sehr bizarr. Der Betriebsrat ruft an. Ausgerechnet das Gremium, das sich um die ­Belange der Arbeiter kümmern sollte. Ob wir nicht auf eine Berichterstattung verzichten könnten, bittet er. Er und die Stammbelegschaft sehen sich in der Opferrolle: Bei negativer Presse stünden Hunderte von Arbeitsplätzen auf dem Spiel. Kein Wort des Bedauerns wegen der ungarischen Kollegen und dem, was ihnen widerfahren ist. Nicht einmal das Versprechen, sich in Zukunft besser zu kümmern. Vielleicht verständlich: In der Fleischindustrie – und das wird in der Wurstindustrie vermutlich bald auch so sein – wird immer öfter die ausgebildete und teurere Stammbelegschaft durch Wander­arbeiter mit Dumpinglöhnen ersetzt. Bei diesem Überlebenskampf kann keine Solidarität entstehen – was den Abbau der Stammbelegschaften allerdings eher beschleunigen dürfte. Wir wollen natürlich trotzdem unsere Geschichte schreiben…“

Siehe dazu auch:

b) Lohndumping in Wurstfabrik Schwarz Cranz

Nach Recherchen des „Hamburg Journals“ werden bei dem Wurstwarenhersteller Schwarz Cranz aus Neu Wulmstorf ausländische Mitarbeiter unter dem Mindestlohn beschäftigt. Video von Birgit Stamerjohanns im Hamburg Journal vom 25.04.2014 externer Link Aus dem Video:
„(…) „Als wir schon anderthalb Monate gearbeitet haben, hat ein Kollege gesagt, wisst ihr eigentlich, dass ihr nicht Vollzeit mit acht Stunden, sondern nur mit sechs Stunden angemeldet seid? Wir dachten, der macht Spaß, aber das war kein Spaß, wir waren tatsächlich mit sechs Stunden angemeldet, haben aber täglich mindestens acht gearbeitet, auch am Wochenende, manchmal auch zehn bis zwölf“, so Josef, ein ehemaliger Mitarbeiter. Er wurde nach der Probezeit entlassen, genau wie seine Kollegen auch. Auch andere Kollegen berichteten, immer mehr gearbeitet zu haben, auch an Wochenenden und in der Nacht, oft ohne dafür das entsprechende Geld erhalten zu haben…

c) Zeitarbeiter in Satrup – Angelner Hof – „Das erinnert an moderne Sklaverei“

Im Angelner Hof in Satrup leben ausländische Zeitarbeiter unter fragwürdigen Bedingungen. Die Gewerkschaft kritisiert die Fleischbranche. Artikel von Hannes Harding in den Schleswiger Nachrichten vom 28.04.2014 externer Link Aus dem Text:
„(…) Nach Ansicht der NGG schaden die Billiglöhne in der deutschen Fleischindustrie nicht nur dem hiesigen Arbeitsmarkt. Allein in Dänemark sind nach einem Branchenreport der Gewerkschaft für 2013 in den vergangenen fünf Jahren aufgrund von Dumpinglöhnen, Werkverträgen und fehlendem gesetzlichen Mindestlohn in der deutschen Schlachtindustrie fast 15.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. In den Schlachtkonzernen Tönnies, Vion, Westfleisch und Danish Crown arbeiteten demnach teilweise nur noch zehn Prozent inländische Arbeitnehmer. Der weitaus größte Teil komme aus Mittel- und Osteuropa, sei über Subunternehmen zu Niedrigstlöhnen beschäftigt und unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. So wie in Satrup. „Die Menschen aus dem Angelner Hof leben sehr zurückgezogen, sind sich selbst überlassen“, so ein Beobachter aus Satrup. Ihn erinnere das an „moderne Sklaverei“…“

5. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Gastronomie- und Hotelgewerbe » Burger King » Dossier: Team Wallraff: Undercover bei Burger King

a) „Missstände müssen korrigiert werden!“

„Seit im Mai 2013 die Investoren Yildiz und Kolobov (Yi-Ko-Holding) 91 Burger-King-Filialen übernahmen, haben sich die Arbeitsbedingungen dramatisch verschlechtert. Das zeigt die Vielfalt der Gerichtsverfahren. Ein Ende der Konflikte und der Prozessflut ist nicht absehbar. Auch die Kundinnen und Kunden sehen die Burger King GmbH inzwischen kritisch, die veröffentlichte Meinung nach der Sendung ‚Team Wallraff – Undercover bei Burger King‘ am gestrigen Dienstagabend ist verheerend“, hat Burkhard Siebert, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), heute erklärt…“ Meldung bei der NGG vom 29.04.2014 externer Link Aus dem Text:
„(…) Siebert hat angekündigt, dass der DGB und die Gewerkschaft NGG am kommenden Mittwoch, 7. Mai 2014, in Essen, Kettwiger Straße, gegenüber dem Burger-King-Store, ab 10 Uhr, zur Demonstration und öffentlichen Diskussion „Faire Arbeit nur mit Betriebsräten. Alles fair bei Burger King?“ aufrufen. Prominenter Gast wird der Journalist Günter Wallraff sein.“

Siehe dazu auch

  • Team Wallraff: Undercover bei Burger King
    „Die RTL-Enthüllungs-Reportage „Team Wallraff – Reporter Undercover“ hat in mehreren Filialen des Franchisenehmers Yildiz der Fastfoodkette Burger King unzumutbare Hygiene- und Arbeitsbedingungen aufgedeckt. In der am Montagabend ausgestrahlten Sendung dokumentiert der in mehreren Restaurants eingeschleuste Undercover-Reporter Alexander Römer (Stundenlohn: brutto 7,71 Euro) mit versteckter Kamera u.a. gravierende Verstöße gegen die Burger-King-eigenen Richtlinien und gegen die Lebensmittelverordnung…“ Die Seite zur Reportage bei RTL vom 28.04.14 externer Link
  • Skandal bei Burger-King: DIESE Filialen sind betroffen!
    „Die RTL-Enthüllungs-Reportage „Team Wallraff – Reporter Undercover“ deckte massive Mängel bei Burger-King-Filialen des türkischen Franchisenehmers Ergün Yildiz auf. Dieser gilt mit deutschlandweit über 91 Filialen als größter Franchise-Betreiber in unserem Land. Es geht dabei um folgende Filialen:…“ Alle Filialen bei Börse.de vom 29.04.2014 externer Link

6. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Sex-Arbeit

Warum dem “normalen” Bürger die Anti-Prostitutions-Kampagne nicht egal sein sollte

„Wie uns die Geschichte gelehrt hat wirken sich die Gesetzgebungen, staatlichen Überwachungen und Kontrollen auch DIREKT auf alle Bürger eines Landes aus. Spielen wir doch mal, was wäre wenn… 1. Die CDU plant und die Polizei fordert, jederzeit ohne begründeten Verdacht in Prostitutionsstätten (Begriff natürlich nicht genau definiert) eindringen und diese kontrollieren zu können. Besonders geht es der Polizei hierbei um Wohnungen, wo sie bislang (aus gutem Grund!) keinen Zutritt haben…Ein Beitrag auf der Seite Voice4Sexworkers vom 26.04.2014 externer Link

Siehe dazu:

  • voice4sexworkers
    „Diesen Blog haben wir ins Leben gerufen, um allen SexarbeiterInnen die Möglichkeit zu geben, ihre Meinungen und Kommentare gesammelt veröffentlichen zu können. Mitmachen kann jede(r)!!! Du möchtest etwas über deinen Arbeitsalltag erzählen, deine Meinung zu einem Presse-Artikel veröffentlichen, auf deine Probleme aufmerksam machen, über die sonst niemand in den Medien berichtet? Du hast es satt, dass alle glauben über dich sprechen zu können und möchtest selbst was dazu sagen? Dann bist du hier genau richtig. Denn voice4sexworkers soll DEIN Sprachrohr sein. Hier kannst du mitwirken ohne dich outen zu müssen. Von Sexarbeitern für Sexarbeiter und natürlich alle, die sich für das Thema interessieren…“ Zur Homepage externer Link

7. Branchen » Medien und Informationstechnik » Presse, Verlage und Medienkonzerne » Journalismus als Beruf » Dossier: Tarifrunde Zeitungen 2013

a) Tage des Zorns

„Es sind die Tage des Zorns in vielen deutschen Tageszeitungsredaktionen. Nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen bewegt sich die Gemütslage der Kolleginnen und Kollegen irgendwo zwischen Ernüchterung, Resignation und blanker Wut. Wut auf die Kaltblütigkeit, mit der die Verleger ihren Mitarbeitern verdeutlicht haben: Eure Arbeit ist uns nicht mehr wert, sondern weniger. Wut aber auch auf diejenigen an der anderen Seite des Verhandlungstisches: Auf die Gewerkschafter, die es mit einem Gegner – von einem Tarifpartner kann man nach diesen Verhandlungen wohl kaum noch sprechen – zu tun hatten, der über weite Strecken mehr mit sich selbst und den eigenen Auflösungserscheinungen beschäftigt schien als mit ernsthaften Bemühungen um die Fortentwicklung des Flächentarifs. (…) Unter Kollegen lässt man den anderen nicht im Regen stehen. Wäre der Flächentarif geplatzt, wären künftige Berufsanfänger schutzlos den Naturgewalten in Form von Arbeitgeber-Willkür ausgeliefert. Wir, DJV und dju, haben es unter denkbar schwierigen Umständen geschafft, dass auch die junge Generation noch einen Schirm über sich hat. Ja, der ist etwas kleiner als der, von dem die älteren Kollegen profitieren. Aber immerhin, es gibt ihn, und er schützt davor, als Einzelkämpfer sich und seine Schäfchen selbst ins Trockene bringen zu müssen. Wer den Arbeitsmarkt für Journalisten kennt, kann sich ausmalen, wie groß die Chancen im individuellen Gehaltspoker sind…“ Beitrag von Wolfgang Grebenhof, Mitglied im Bundesvorstand des DJV, im DJV Blog vom 28.04.2014 externer Link

b) Das Tarifergebnis für Zeitungsredaktionen — mit Streiks erkämpft: Gehalts- und Honorarplus erreicht, Onliner integriert, Schutz durch Tarifverträge gesichert, jedoch auch Zugeständnisse — die Mitglieder entscheiden nun!

Das Tarifinfo zum Abschluß bei der Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union externer Link pdf

8. Branchen » Medien und Informationstechnik » Presse, Verlage und Medienkonzerne » Verschiedenes aus den Medien

Krach, Klage und Kündigungen

Der Kölner DuMont Schauberg Verlag klagt gegen die Wahl des eigenen Betriebsrats. Unter den Mitarbeitern herrscht Angst vor Kündigungen. Artikel von Anja Krüger in der TAZ vom 27.04.2014 externer Link Aus dem Text:
Das Kölner Medienhaus M. DuMont Schauberg (MDS) eskaliert den Konflikt mit den Beschäftigten. Die Geschäftsführung will den gerade gewählten Betriebsrat nicht anerkennen. Sie hat beim Arbeitsgericht Köln eine Anfechtungsklage gegen die Wahl eingereicht. An den Wahlen zum Betriebsrat am Kölner Stammsitz von MDS hatten sich Mitte März 62 Prozent der Beschäftigten beteiligt. Der Streit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat entzündet sich an den Wahlberechtigten. Konkret geht es um rund 90 VerlagsmitarbeiterInnen, die MDS zu Jahresanfang in die tarifungebundene Tochtergesellschaft „MVR Media Vermarktung Rheinland“ (MVR) verschoben hat. Nach Auffassung des Betriebsrats gehören sie zur Belegschaft, da MDS und MVR ein gemeinsamer Betrieb seien…

9. Politik » Europäische Union » EU-Politik

Rechtspopulismus in Europa – Gründe und Hintergründe

Droht Europa nach rechts zu rutschen? Nicht nur aktuelle Umfragen im Vorfeld der Europawahlen legen diese Befürchtung nahe. Schon in den letzten Jahren hatten Rechtspopulist/inn/en und extrem Rechte in verschiedenen Ländern unseres Kontinents beachtliche Wahlerfolge errungen…“ Artikel von und bei Patrick Schreiner vom 29. April 2014 externer Link Aus dem Text:
„… Tatsächlich ist der derzeitige Aufschwung des Rechtspopulismus in Europa von der Finanz- und Wirtschaftskrise und ihrer autoritären und unsozialen Bearbeitung nicht zu trennen. Die zunehmende Prekarisierung und Verelendung weiter Teile der Bevölkerung in vielen Ländern führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für entsprechende Ideologien. Wer um die eigene Existenz fürchtet, geht offenbar schnell(er) jenen auf den Leim, die einfache Erklärungen und Lösungen auf Kosten von Minderheiten anbieten. Eine Entschuldigung für rechtes Denken kann dies zwar nicht sein, verschließen sollte man die Augen vor diesem Zusammenhang allerdings auch nicht. Verelendung stellt gleichwohl nur einen von mehreren Faktoren dar, auf den sich der aktuelle Aufschwung des Rechtspopulismus in Europa stützt. Ein weiterer ist das bisweilen fragwürdige Argumentieren von Medien, nicht-rechten Parteien und Regierungen. (…) Die beste Medizin gegen rechts ist eine Politik, die konsequent auf Menschlichkeit, Solidarität und sozialen Ausgleich setzt – eine Politik, die blind ist gegenüber Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht und sexueller Orientierung. Wer hingegen meint, Menschen, Länder und Gesellschaften zueinander in Konkurrenz setzen zu müssen, und wer meint, Vorteile auf Kosten Schwächerer erlangen zu können, der wird Misstrauen, Hass und Ausgrenzung provozieren…“

10. Interventionen » Antifaschismus und die neuen alten Rechten » alte und neue Nazis » Dossier: Brauner 1. Mai 2014 (im Ruhrgebiet)

a) Naziaufmärsche am 1. Mai: Publikative, Zeit-Störungsmelder und Ruhrbarone berichten gemeinsam

Die extrem rechten 1. Mai-Aufmärsche stehen auch in diesem Jahr wieder in zahlreichen Städten in Deutschland ins Haus – ein Überblick über den „braunen 1. Mai“ und die geplanten Gegenproteste. Auch in diesem Jahr werden das Publikative, der Zeit-Störungsmelder und die Ruhrbarone gemeinsam berichten – von Dortmund bis Berlin, von Rostock bis Plauen…“ Überblick und Ankündigung vom 28. April 2014 bei den Ruhrbaronen externer Link

Siehe dazu auch:

  • #1MaiNazifrei – die extrem rechten Veranstaltungen am 1. Mai
    „Die extrem rechten 1. Mai-Aufmärsche stehen auch in diesem Jahr wieder in zahlreichen Städten in Deutschland ins Haus – ein Überblick über den „braunen 1. Mai“ und die geplanten Gegenproteste. Auch in diesem Jahr werden zahlreiche JournalistInnen gemeinsam berichten; von Dortmund bis Berlin, von Rostock bis Plauen…“ Artikel von Stefan Laurin und Felix M. Steiner vom 28. April 2014 beim Zeit-Störungsmelder externer Link

b) Neonazis zum 1. Mai: Nationale setzen auf Antikapitalismus

In einigen Städten wollen Rechtsextreme zum „nationalen Tag der Arbeit“ aufmarschieren. Sie werben mit rassistischen sozialen Forderungen. (…) Den Internationalen Tag der Arbeit wollen NPD, Die Rechte, Pro NRW und Freies Netz Süd zum nationalen Tag der Arbeit umdeuten. Mit den Parolen „Gegen Kapitalismus und Ausbeutung – Arbeitsplätze und gerechte Löhne für alle Deutschen!“ oder „Unser Volk zuerst – Ausländerstopp“ hoffen sie, drei Wochen vor Europa- und Kommunalwahlen auch ihren Wahlzuspruch zu erhöhen…“ Artikel von Andreas Speit vom 28.04.2014 bei der taz online externer Link

c) Siehe im Dossier Informationen zu Berlin, Dortmund, Duisburg, Essen, Kaiserslautern, Rostock und Vogtland/Plauen

11. Interventionen » Antifaschismus und die neuen alten Rechten » antifaschistische Initiativen » Dortmund stellt sich quer! » DO: Neonazis kündigen Aufmarsch am 1. Mai 2014 an

Dortmund: Bündnis BlockaDo will Nazi-Demonstrationen heute und morgen blockieren

Nachdem klar ist, dass die Nazis heute und am morgigen 1. Mai im Dortmunder Stadtteil Westerfilde marschieren werden, hat das Anti-Nazi Bündnis BlockaDo für beide Tage Blockaden der Nazi-Demonstrationen angekündigt.
Zwei Mal werden die Nazis im Dortmunder Stadtteil Westerfilde demonstrieren: Für heute Abend um 20.00 Uhr ist eine Kundgebung mit Fackeln geplant, morgen Mittag wird die 1. Mai Demonstration durch Westerfilde ziehen. Die für heute Abend 19.30 Uhr angekündigte Kundgebung der Nazis findet um 19.30 Uhr statt. Erstmals, verkünden die Nazis stolz, seien Fackeln erlaubt worden. Der angekündigte Fackelmarsch allerdings offenbar nicht. Die morgige 1. Mai Demonstration wird aller Wahrscheinlichkeit am S-Bahnhof Westerfilde starten
…“ Artikel von Stefan Laurin vom 30. April 2014 bei den Ruhrbaronen externer Link

Die Ruhrbarone werden sowohl heute als auch morgen mit einem Liveticker von den Protesten gegen die Nazis berichten.

12. Interventionen » Sozialpolitische Proteste und Aktionen » Proteste und Aktionen 2014 » 1. Mai 2014

a) 1. Mai – Arbeiten in Europa? Lampedusa is here to stay!

Aufruf der Friends of Lampedusa in Hamburg vom 26. April 2014 externer Link zum Lampedusa-Block in der DGB-Demo 11.00 Uhr U-Lohmühlenstr. Ab 12.00 Informationstreff zu Lampedusa in Hamburg beim DGB-Haus.

b) (Noch) kein Comeback. Gewerkschaften am 1. Mai

Zum 1. Mai 2014 wähnen sich die deutschen Gewerkschaften in einer guten Lage. In der Tat scheinen die jahrelangen Mitgliederverluste gebremst oder gar gestoppt. In Tarifrunden gelingt es – anders als in der Vergangenheit – wenigstens die Reallöhne zu sichern. Und von der Regierung werden die DGB-Spitzen nicht mehr ignoriert, sondern öffentlich hofiert. Alles in Butter also? Ist das »Comeback der Gewerkschaften«, von dem IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban spricht, bereits Realität? Wohl kaum…“ Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 30.04.2014 externer Link

13. Interventionen » Wirtschaftspolitische Gegenwehr: Wirtschaftskrisen und der alltägliche Kapitalismus » Interventionen gegen die neoliberale EU » Wir sind alle Griechen! Solidarität mit den Protesten in Griechenland » Solidaritätsreise nach Griechenland » Veranstaltungen zu Griechenland deutschlandweit rund um den 1. Mai 2014

Blaupause der Repression

Arbeiter, Journalisten und Gewerkschafter aus Griechenland informieren in Deutschland rund um den 1. Mai über die Lage in ihrer Heimat. »Erfolgsgeschichte« ist Propagandalüge. Artikel von Michael Merz in junge Welt vom 30.04.2014 externer Link

Kämpferischen und nazifreien 1. Mai wünschen Mag, Ralf und Helmut

 


NEU BEI LABOURNET.TV


Der Kampfzyklus der Logistikarbeiter_innen in Italien

Die (meist migrantischen) Logistikarbeiter_innen in Italien haben es in den letzten vier Jahren geschafft, durch militante Streiks ihre menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen grundlegend zu verbessern. Während sie früher regelmäßig bei der Lohnabrechnung betrogen und von den Vorarbeitern mit gewalttätiger Arroganz behandelt wurden, haben sie jetzt in vielen Unternehmen normale Bedingungen für sich erkämpft. Wegen dieser Erfolge organisieren sich immer mehr Arbeiter_innen in der Basisgewerkschaft S.I.Cobas und setzen sich mit ihren Kolleg_innen zur Wehr. Sie haben es geschafft, sich italienweit zu organisieren und gegenseitig in ihren Kämpfen zu unterstützen, sodass auch Kämpfe in Warenhäusern gewonnen werden konnten, in denen zunächst nur ein kleiner Teil der Beleschaft in den Streik getreten war. Der Kampfzyklus hatte zudem eine integrative Kraft für die radikale Linke in Italien, die die Logistikarbeiter_innen tatkräftig unterstützt.
Hintergrundinterview mit einem Logistikarbeiter und zwei Aktivisten der Basisgewerkschaft S.I.Cobas, mit Hilfe derer sich viele der Logistikarbeiter_innen in Italien selbst organisiert haben. Im Mai wird einer der Interviewten nach Deutschland kommen, um über den Kampfzyklus der Logistikarbeiter in Italien zu berichten: 13.5. Stuttgart, 15. und 16.5. Berlin, 18.5. Köln – Genauere Informationen zu den Veranstaltungen folgen. Das Video bei labournet.tv (italienisch mit dt. UT | 61 min | 2014)  externer Link


http://labournet.tv externer Link


LabourNet Germany: https://www.labournet.de/ Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=57736
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