Weckruf für die deutsche Linke. Berlin: Israelis organisierten eine Demonstration gegen die Besetzung palästinensischer Gebiete

not in my name: Berlin: Linke Israelis organisieren KundgebungenDas Sprachengewirr auf dem Heinrichplatz in Berlin-Kreuzberg war am Mittwoch abend unüberhörbar. Dies bezeugte, daß Menschen vieler verschiedener Nationalitäten einem Aufruf in der Hauptstadt lebender Israelis zu einer Demonstration gegen den Angriff auf den Gazastreifen gefolgt waren. Diese habe laut Aufruf das Ziel, »als israelische Staatsbürger ihre Bedenken und Opposition zum Gaza-Angriff, des erschreckenden Verlusts an Menschenleben, der Zerstörung in Gaza, aber auch der Angst und Sorge um ihre Familien in Israel zu äußern«. Die Kundgebung wurde begleitet von Menschen, die Schilder mit Aufschriften in englisch, deutsch, hebräisch und arabisch trugen: »Bekämpft Antisemitismus – befreit Gaza« oder »Ich habe einen Traum: gleiche Rechte für Palästinenser und Juden«…“ Bericht von Claudia Wrobel in junge Welt vom 01.08.2014 externer Link. Aus dem Text: „… Die Organisatoren der Demonstration riefen zu einem Ende des Krieges und der Belagerung Gazas auf. Dabei sollten die palästinensischen Bedingungen für einen Waffenstillstand akzeptiert werden. Außerdem forderten sie einen »öffentlichen und nichtantisemitisch geführten Diskurs in Deutschland über die Politik und Handlungen der israelischen Regierung« und das Ende der militärischen oder politischen Unterstützung durch die Regierung der Bundesrepublik, die »automatisch für die israelische Seite« garantiert werde…“ Siehe dazu:

  • Israel-Kritik in Berlin: Demo ohne Denkverbote
    Erstmals demonstrieren jüdische, palästinensische und deutsche Vereine zusammen für ein Ende des Gazakrieges. Sie üben harte Kritik an Israels Regierung.
    Rund 2.000 Menschen haben am Samstag in Berlin für ein sofortiges Ende der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sowie für eine Aufhebung der Blockade- und Besatzungspolitik demonstriert. Die Teilnehmer folgten einem Aufruf eines breiten Bündnisses von über 50 Organisationen, zu denen die Palästinensische Gemeinde in Deutschland, die Arbeitsgruppe Nahost der Berliner Grünen sowie der Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ zählten.  Es war die erste Demonstration, bei der sich palästinensische, deutsche und jüdische Gruppierungen zusammengeschlossen haben, um gemeinsam für ein Ende des Gazakrieges zu demonstrieren
    …“ Bericht von Gil Shohat in der taz online vom 10.08.2014 externer Link. Aus dem Text: „… Iris Hefets vom Verein „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ sagte zur taz, der Verein fordere die sofortige Aufhebung der Gaza-Blockade, die Einstellung deutscher Waffenlieferungen an Israel sowie die Anklage der israelischen Regierung vor einem internationalen Gerichtshof. Den Antisemitismusvorwurf an Pro-Palästina-Demonstranten bezeichnete Hefets als eine von deutschen Medien befeuerte Debatte. Damit sollten Demonstrationen gegen Israel delegitimiert werden…“  Siehe dazu:

    • Berlin für Gaza – Rede auf der Demonstration 9.8.2014
      Wir, hier lebende Juden, schämen uns, dass so ein Verbrechen, wie die jüngste Invasion der israelischen Armee und der Massenmord an Zivilisten und Kindern, die in Gaza zur Welt gekommen sind, im Namen des Judentums begangen worden ist und begangen wird. Wir erklären uns mit allen Opfer des israelischen Militäranschlags auf dem Gazastreifen solidarisch…“ Dokumentation der Rede vom 9. August 2014 von und bei Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost externer Link
    • Jüdische und palästinensische Verbände: Kein Platz für Rassisten in unseren Reihen!
      In einem offenen Brief haben sich palästinensische Vereine und andere Gruppen, unter ihnen die Jüdische Stimme für gerechten Frieden, gegen rassistische und rechte Menschen und Parolen auf ihren Veranstaltungen ausgesprochen. Wir dokumentieren nachstehend den Wortlaut der Erklärung.
      Unser Einsatz für die palästinensische Sache ist geprägt von der Überzeugung, dass es sich um einen Kampf für Freiheit, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle Menschen im historischen Palästina und der gesamten Region handelt. Mögen die individuellen Beweggründe für diesen Einsatz verschieden sein, so sind wir doch geeint in unserem Prinzip, dass wir für ein Palästina kämpfen, dass frei von Gewalt und Diskriminierung ist
      …“ Offener Brief vom 10. August 2014 bei Red Globe externer Link
  • Berlin: Linke Israelis organisieren Kundgebungen
    Bei zwei Veranstaltungen demonstrieren Hunderte gegen den Krieg im Nahen Osten. Organisiert werden die Proteste von Berliner Israelis. Weitere Demonstrationen sind geplant. // Die nächste Kundgebung ist schon in Vorbereitung. Und mit den bisherigen Antikriegs-Veranstaltungen, die linke Israelis in den vergangenen Tagen im Mauerpark und Kreuzberg organisierten, sind die VeranstalterInnen zufrieden. Allein am 30. Juli kamen bis zu 500 Menschen zum Heinrichplatz in Kreuzberg. „Guten Morgen, deutsche Linke“, skandierten die TeilnehmerInnen auf Englisch, „eure Stille bedeutet unser Tod.“ Der Heinrichplatz als „Zentrum der linken Szene“ war von den OrganisatorInnen bewusst gewählt worden. „Unsere palästinensischen Freunde gehen auf die Straße und bekommen keine Unterstützung“, sagte Boaz Lev, der ursprünglich aus Jerusalem kommt und in Berlin lebt. Bei den bisherigen Demonstrationen seien oft mehr Israelis als deutsche Linke gewesen, kritisiert er. Dabei erlaube die militärische und diplomatische Unterstützung Deutschlands für die israelische Kriegsführung keine „neutrale Haltung„…“ Bericht von Wladek Flakin vom 05.08.2014 bei indymedia linksunten externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=62788
nach oben