Wenn deutsche Behörden einen „Rückzieher“ machen – dann darf Adil Yiğit auch noch länger als 35 Jahre Flüchtling sein…

Turkey up in arms against Erdoğan!Doch am Montag rudert die Hamburger Ausländerbehörde zurück. Ein Sprecher sagt der taz, dass es ein „Missverständnis“ sei, dass Yiğit am 22. Januar abgeschoben werden solle. „Tatsächlich ist dieses Datum im Bescheid als Frist für das Verlassen der Bundesrepublik angegeben. Allerdings handelt es sich dabei um eine Formalität, die bei der Ablehnung eines Aufenthaltstitels angegeben werden muss.“ Yiğit könne bleiben, da die Behörde ihm statt des bisherigen Status eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen angeboten habe. Mit dem neuen Status ändere sich für Yiğit nur, dass er keinen Antrag auf Einbürgerung stellen könne. (…) Yiğit führt diese Erklärung der Behörde auf öffentlichen Druck zurück. Er sagt der taz, dass er Widerspruch gegen den Bescheid einlegen werde und auf eine unbefristete Genehmigung bestehe. Er wolle nicht alle drei Monate zum Amt: „Ich bestehe auf mein Recht, ich möchte keine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen.“ (…) Er will seinen alten Status zurück haben. Er will auch kein Flüchtling mehr sein. Yiğit lebt schon seit mehr als 35 Jahren in Deutschland…“ – aus dem Beitrag „Journalist will kein Flüchtling sein“ von Volkan Agar am 29. Oktober 2018 in der taz externer Link über die behördlichen Reaktionen auf die breiten Proteste wegen der Abschiebedrohung. Siehe dazu auch eine Pressemitteilung von ver.di (dju) zur Reaktion der Behörde und der sich daraus ergebenden Forderung:

  • „ver.di fordert unbefristete Aufenthaltserlaubnis für türkischen Journalisten“ vom 29. Oktober 2018 externer Link ist eine Pressemitteilung, in der es unter anderem heißt: „Als „gute Nachricht“ bezeichnet der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke die Klarstellung der Hamburger Ausländerbehörde, dass der Journalist Adil Yigit, anders als zunächst befürchtet, nicht in die Türkei abgeschoben werden soll. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di macht sich seit einem Jahr für einen siche-ren Aufenthaltsstatus seines Mitglieds stark: „Wir erwarten, dass Adil Yigit jetzt ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik bekommt und hier ungestört seiner journalistischen Arbeit nachgehen kann“, erklärte Werneke. Eine Ausreisepflicht in die Türkei sei weder ihm noch anderen türkischen Kolleginnen und Kollegen zumutbar, da ihnen dort politische Verfolgung, Verhaftung und Gefängnis drohten…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=139345
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