Krankenkassen übermitteln ohne Identitätsprüfung Gesundheitsdaten

"Meine Krankenakte gehört mir!"Das ZDF heute-journal hat es im Rahmen eines Selbsttests mit einfachsten Mittel geschafft, an die gesamten von der Krankenkasse erfassten Daten eines Versicherten zu gelangen. Lediglich ein Anruf bei der Versicherung, ein kleiner Schwindel über einen Wohnortwechsel, die Vorgabe der fremden Identität und die ersten paar Ziffern der Versichertennummer waren nötig, um eine neue elektronische Gesundheitskarte zu bestellen und mit den Daten im Begleitschreiben ein AOK-Online-Konto zu erstellen um „vollen Einblick in […] Arztbesuche, Operationen und Medikationen“ des Anderen zu bekommen…Beitrag von Anna Biselli bei netzpolitik.org vom 25. Juni 2015 externer Link.  Siehe dazu:

  • Hat die elektronische Gesundheitskarte ein Datenschutzproblem?
    Wenn man unserem Bundesgesundheitsminister Glauben schenken will, dann hat die elektronische Gesundheitskarte (eGK) kein Datenschutzproblem. Dürfen wir uns also im Vertrauen auf das Ministerwort beruhigt zurücklehnen und darauf bauen, dass unsere medizinischen Daten sicher sein? Nein, sicher nicht. Vermutlich baut Gröhe bei seiner Aussage auf die eingesetzte starke Kryptographie. Dass diese keinen absoluten Schutz darstellt, hat der international renommierte Sicherheitsexperte Bruce Schneier bereits im Jahr 2000 zerknirscht in seinem Buch „Secrets and Lies“ eingestanden. Die wichtigste Sicherheitslücke besteht nicht so sehr in Schwächen der Technik, sondern in kreativer Umgehung des technischen Schutzes. Es braucht dazu keinen besonders genialen Hacker, sondern lediglich eine Person, die glaubwürdig lügen kann. Dies wurde wieder mal erschreckend deutlich, als das ZDF mit Hilfe des Experten für Datensicherheit im Gesundheitswesen, Dr. André Zilch, bei der AOK die Probe auf’s Exempel machte…Beitrag von und bei den Datenschützern Rhein/Main vom 24. Juni 2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=82564
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