#RefugeeStrikeBo: Wieder Flüchtlingsprotest in Bochum

Refugees Welcome - Support the RefugeestrikeBoGeflüchtete protestieren gegen drohende Räumung: In einer heute Nacht (1.6.16) veröffentlichten Pressemitteilung der Initiative “Refugee Strike Bochum” heißt es: „70 Refugees, die in der Turnhalle der Hans-Böckler-Schule an der Querenburgstraße 35 in Bochum untergebracht sind, demonstrieren seit dem Abend des 30. Mai gegen ihre Verlegung in die Industriezelte an der Kollegstraße. Sie fordern eine menschenwürdige Unterbringung statt einer weiteren Verschlechterung ihrer sowieso schon unerträglichen Lebensverhältnisse. Die Stadt Bochum will möglichst schnell alle Turnhallen freiziehen – ohne den Betroffenen jedoch menschenwürdigere Alternativen anzubieten. Denn die neue Unterkunft an der Kollegstraße bedeutet für die Refugees die gleichen schlechten Bedingungen, unter denen sie bereits seit bis zu acht Monaten leben müssen. In Industriezelten sollen sie weiterhin auf weniger als sechs Quadratmeter pro Person zusammengepfercht leben – ohne Privatsphäre und ohne Möglichkeit für sich selbst zu kochen. Ein auch nur in Ansätzen selbstbestimmtes Leben ist unter solchen Bedingungen nicht möglich…Beitrag bei bo-alternativ vom 1. Juni 2016 externer Link. Siehe den Twitterkanal vom Refugee Support Bochum externer Link und hier dazu:

  • Streit um Bochumer Flüchtlingsunterkunft beigelegt
    Der Streit um die Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle der Hans-Böckler-Schule ist am Freitag (10.6.16) friedlich beigelegt worden. Nachdem die Stadt den 50 Flüchtlingen Fristen gesetzt und damit den Druck deutlich erhöht hatte, sind alle Bewohner in die Leichtbauhallen an der Kollegstraße umgezogen. Jedoch waren gestern zunächst nicht alle 50 Flüchtlinge dazu bereit. Acht Männer weigerten sich wie bisher, weil sie weiterhin sofort eine Wohnung mit Möglichkeit zur Selbstversorgung haben und nicht erneut in eine Massenunterkunft mit Catering wollten, wie es an der Kollegstraße der Fall ist. Erst am frühen Abend, nach weiteren Gesprächen mit der Stadt, folgten auch sie der Forderung umzuziehen…Beitrag von Bernd Kiesewetter bei derwesten.de vom 10.06.2016 externer Link. Vorangegangen war:

  • Refugee Strike Bochum
    … Stadtdirektor Michael Townsend hatte damit gedroht, die Turnhallen-Unterkunft gewaltsam durch die Polizei räumen zu lassen. Außerdem wurden den Protestierenden nach und nach Leistungen entzogen: Zuerst zogen sie die Sozialarbeiter*innen ab, dann wurde die Halle nicht mehr gereinigt und das Catering wurde eingestellt. Erst nach zwei Tagen erhielten die Geflüchteten 4,75 Euro pro Tag von der Stadt um ihre Versorgung selbst sicherzustellen. Der Sanitärcontainer wurde nach fünf Tagen Protest ebenfalls abgeklemmt…Beitrag bei Indymedia linksunten vom 9. Juni 2016 externer Link
  • Stadt Bochum setzt protestierende Flüchtlinge unter Druck
    … Im Streit um die Flüchtlingsunterkunft in der Turnhalle der Hans-Böckler-Schule in Bochum hat die Stadt ihren Druck auf die 50 Bewohner erhöht. Bis Freitagmittag sollen sie, wie von der Stadt gefordert, aus dem Gebäude an der Querenburger ausziehen. Ansonsten werde die Stadt ihre früheren Angebote wieder zurückziehen. Die Angebote lauteten im Grunde: Die Flüchtlinge werden nur vorläufig in den Leichtbauhallen an der Kollegstraße untergebracht und danach direkt in die neue Wohncontainer-Anlage „Auf der Heide“ in Wiemelhausen gebracht, die im August fertig wird. Dort ist eine Selbstversorgung möglich, wie sie die 50 Flüchtlinge sofort verlangen…Beitrag von Bernd Kiesewetter bei derwesten.de vom 9. Juni 2016 externer Link
  • Geflüchtete in Bochum: Am längeren Hebel
    Sie wollten nicht mehr in Turnhallen hausen – dagegen haben im März und April geflüchtete Menschen lang vor dem Bochumer Rathaus protestiert. Am vergangenen Dienstag sollten einige von ihnen umziehen, in eine Zeltstadt mitten im Nirgendwo. Nachdem die Stadt vor Wochen gemachte Zusagen nicht einhält, setzt sie nun auf Repression. Spätestens jetzt ist klar: Sie hat die Menschen – hart gesagt – schlicht verarscht. (…) Die vollmundigen „Zugeständnisse“ – W-LAN im Zelt-Lager und ein Shuttle-Service – sieht die Stadt offenbar als großzügiges Entgegenkommen. Tatsächlich sind sie ein schlechter Witz. Sie sollten eine Selbstverständlichkeit sein, wenn eine Sammelunterkunft mitten ins Nirgendwo gestellt wird. Nie mehr als das Allernötigste zu gewähren, legitime Forderungen herunterzuspielen und Störende auszuhungern, das scheint hier das leitende Motiv zu sein. Um so sehr einzuschüchtern, dass sich keine Nachahmer finden. Und um klar zu machen, dass sich die Stadt Störungen nicht gefallen lässt…“ Artikel von Alexandra Gehrhardt vom 2. Juni 2016 bei den Ruhrbaronen externer Link
  • Zum Stand der Dinge – 1. Juni, 12 Uhr: Polizei ist vor Ort, gewaltsame Räumung befürchtet. Stadtverantwortliche versuchen, die Aktiven zum freiwilligen Abtransport in die Industriezelte außerhalb der Stadt zu überreden. Diese aber halten die Zustände dort – zurecht – für untragbar. Wer kann,möge gern in die Querenburger Straße 35 kommen und für Öffentlichkeit sorgen…
  • Aus einer Info-Mail zur Lage vom Abend des 31. Mai 2016: „… Die Aktiven bitten um Support vor Ort!! Je mehr Leute da sind, die solidarisch die Lage vor Ort beobachten und unterstützen, desto geringer wird die Gefahr von Eskalationen und gewaltsamer Räumung eingeschätzt. Außerdem würden sie sich über Verpflegung für den Abend freuen. Dringend benötigt werden: Getränke, Essen, solidarische Leute vor Ort!! Kommt vorbei, bringt gerne Zeugs mit. Falls wer zum Beispiel irgendwie „Programm“ zur Entspannung der Stimmung mitbringen kann (Musik(instrumente?), ist das auch gewünscht. Wer irgendwie kann: Kommt vorbei – aktuell hat sich die Lage beruhigt. Aber es gibt die Befürchtung, dass es unangenehm werden könnte, wenn hier nicht genug Öffentlichkeit/Support ist… 
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=99046
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