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Saudi-Arabien

Der Krieg der Saudis im Jemen geht immer weiter: Mit Waffen aus der BRD

Demonstration in Aden am 1.7.2017 gegen den Präsidenten von Saudis GnadenDie Bundesrepublik setzt entgegen anderslautenden Ankündigungen die Aufrüstung Saudi-Arabiens fort und beliefert die saudische Küstenwache mit Patrouillenbooten. Vergangene Woche sind zwei solche Boote aus der Wolgaster Peene-Werft nach Saudi-Arabien ausgeschifft worden; sie sind Teil eines rund 1,5 Milliarden Euro umfassenden Deals, der die Lieferung von mehr als 100 Booten an die Küstenwache sowie die Marine des Landes umfasst. Hauptauftragnehmer ist die Bremer Lürssen-Werft. Die Lieferung erfolgt, obwohl Riad im Jemen einen weltweit heftig kritisierten Krieg führt und das Land mit einer Seeblockade abschottet, die eine verheerende Hungersnot ausgelöst hat und eine grassierende Cholera-Epidemie verschärft. Für die Seeblockade kann Saudi-Arabien vermehrt auf deutsche Patrouillenboote zurückgreifen“ – so beginnt der Beitrag „Beihilfe zur Hungersnot“ Teil II am 24. Juli 2017 bei German Foreign Policy externer Link über den Beitrag der BRD zum Terror der Saudbande im Jemen. Siehe zur Lage der Menschen im Jemen und der Entwicklung der jemenitischen Oppositionsbewegung zwei weitere Beiträge:

  • „Jemen versinkt weiter in Not“ von Florian Rötzer am 10. Juli 2017 bei telepolis externer Link, worin es unter anderem heißt: „Seit Wochen wütet im Jemen die Cholera, die im Oktober des letzten Jahres Fuß gefasst hat. Schon bald hatten Hilfsorganisationen vor einer drohenden Epidemie gewarnt, aber die Weltöffentlichkeit lässt das Land und den Konflikt alleine. Die Versorgung vieler Menschen ist auch aufgrund der Blockade nicht mehr gewährleistet, der Krieg und die saudischen Bombardierungen haben viele medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser sowie die Infrastruktur zerstört. Nach dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (ICRC) sind mittlerweile mehr als 300.000 Menschen in dem verarmten Land an Cholera erkrankt, 1 Prozent der Bevölkerung, jeden Tag kommen 7000 neue Kranke hinzu. In manchen Bezirken ist die Infektionsrate wie in der Hauptstadt Sanaa auf 20 Prozent gestiegen, so die WHO am Samstag“.
  • „‘Our aim is independence’ Mass protests sweep South Yemen“  am 10. Juli 2017 bei MENA Solidarity externer Link ist ein ausführlicher Bericht über die Massendemonstrationen im Süden des Jemen, nachdem der (vorsichtshalber in Saudi Arabien sitzende) Präsident den Gouverneur von Aden für abgesetzt erklärt hat – was dieser nicht akzeptiert. Dass sich die Menschen, die eine Veränderung – und ein ende des Kriegs – wollen an der früheren eigenständigen Existenz Südjemens orientieren, vermag nicht zu überraschen: Damit sind auch konkrete soziale Vorstellungen verbunden.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=119208
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