»
Indien »
»

Der indische Musterprozess ist geplatzt: 6 der „Pricol 8“ mussten frei gelasssen werden

Die sechs freigesprocvchenen Pricol Gewerkschafter werden am 1.2.2017 vor dem gefängnis von ihren Kollegen begrüsstIm September 2009 wurde der Personalchef des Autozulieferers Pricol im Werk Coimbatore, Tamil Nadu getötet – im Rahmen einer der zahlreichen betrieblichen Auseinandersetzungen, seitdem die Belegschaft zwei Jahre zuvor eine eigene Gewerkschaft gegründet hatte, die sich dem AICCTU-Verband anschloss. Was folgte, war eine lange Justizfarce, bei der immer wieder Beweise, die die Polizei vorlegen wollte, sich als gefälscht, nichtssagend und weiteres erwiesen. Trotzdem war am Ende das unglaubliche Urteil: 8 der angeklagten Kollegen wurden zu je zwei mal lebenslänglicher Gefängnisstrafe verurteilt. Seitdem gibt es – weit über die Gewerkschaftsgrenzen hinaus – die Kampagne „Free the Pricol 8“. Und eine massive Kampagne, den Prozess auf höherer Instanz wieder aufzunehmen. Was dann auch erfolgreich durchgekämpft wurde, auch weil viele Menschen sahen, dass dies ein Musterprozess war, wie gewerkschaftliche Kämpfe kriminalisiert werden sollen. In dem ausführlichen Bericht „Wrongly Convicted, Six of the ‘Pricol 8’ Walk Free“ am 03. Februar 2017 beim Tamil Nadu Labourblog externer Link dokumentiert (ursprünglich in The Wire) – worin auch die Geschichte der Auseinandersetzung nochmals skizziert wird – wird nun von einem großen Teilerfolg berichtet: 6 der 8 verurteilten Kollegen wurden vom Obersten Gericht des Bundesstaates frei gesprochen – und sofort aus der Haft entlassen. Ein echter drei Viertel-Erfolg – denn der Kampf für die Freilassung der beiden anderen Kollegen wird weiter gehen, unterstrich die Gewerkschaft. Siehe zum Hintergrund: „Schauprozess gegen indische Gewerkschaft: Free the Pricol 8“ am 14. März 2016 im LabourNet Germany

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=111485
nach oben