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Fralib: Teebeutel – selbstverwaltet

Dossier

Fralib: Teebeutel – selbstverwaltetArbeiter_innen der Teebeutel-Fabrik Fralip (Unilever) in Marseille kämpfen seit Januar 2011 gegen die Schließung. Sie wollen die Fabrik übernehmen. Im September haben 100 von 182 Arbeiter_innen die Fabrik besetzt. Sie schlagen eine Art Kooperative der Angestellten vor, als Alternative zu anderen Übernahmeangeboten. Das Ziel: Der britisch-niederländische Konzern Unilever soll sich noch einmal an den Verhandlungstisch setzen und die Marke Elefant den Angestellten überlassen. Doch der Chef von Unilever Frankreich bleibt jahrelang hart, der Kampf geht vor Gericht. Während dessen machen sie als Arbeiterkooperative ihren eigenen Tee „1336“… Siehe dazu:

  • It´s Teatime! SCOP-TI jetzt auch in Deutschland! Aufruf zum Vertrieb des Tees der Genossenschaft SCOP-TI (ehemals Fralib / Marseille) New
    Als neu gegründete Kooperative SCOP-TI produzieren die inzwischen 100 Arbeiter_innen von Fralib / Marseille weiterhin Tee unter der Eigenmarke 1336 „… Ursprünglich eine Unilever-Tochter namens Fralib, übernahmen im Mai 2014 nach einem mehr als dreijährigen Kampf gegen den Multi 76 Beschäftigte die Produktion und stellten sie unter Selbstverwaltung. Als neu gegründete Kooperative SCOP-TI produzieren die inzwischen 100 Arbeiter_innen weiterhin Tee unter der Eigenmarke 1336 – benannt nach der 1336 Tage andauernden Besetzung. Darüber hinaus produziert SCOP-TI inzwischen Bio-Tees und arbeitet am Aufbau eigener Handelsbeziehungen, so beziehen sie die Teeblätter aus fairem Handel und Lindenblütentee aus regionaler Produktion. Mit Hilfe der in der union coop // föderation organisierten Betriebe wollen wir einen regelmäßigen Import und Vertrieb für SCOP-TI-Produkte organisieren, da diese in Deutschland bisher nicht erhältlich sind. Die Idee entstand auf dem Euromediterranean Workers Economy Treffen im vergangenen Herbst in Thessaloniki. (…) Um die Scop-Ti-Genossenschaft zu unterstützen, wollen wir eine erste größere Bestellung organisieren. Damit es nicht bei einer einmaligen Soli-Aktion bleibt, wollen wir darüber hinaus einen regelmäßigen verbindlichen Vertrieb nach Deutschland sicherstellen. Da wir selbst noch nicht über entsprechende Mittel verfügen, können wir dies vorerst nur über Vorkasse und für größere Mengen anbieten. Daher richtet sich der Aufruf vorerst nur an Wiederverkäufer_innen und Großabnehmer_innen…“ Aufruf, Hintergründe und Bestelladressen bei union coop // föderation externer Link – der Shop wird allerdings erst ab Freitag, 10. November 2017 online sein. Eine überfällige Idee, die wir ebenso unterstützen wie den Vertrieb der vio.me-Seifen (zumindest im Ruhrgebiet)
  • Darauf einen 1336. In Gémenos bei Marseille haben Arbeiter_innen dem Konzern Unilever eine Teebeutelfabrik abgetrotzt
    Die ehemalige Teebeutelfabrik Fralib in Gémenos bei Marseille: Nach dem Schichtende um 14 Uhr führt Omar durch die Hallen, erklärt den Produktionsprozess und erzählt die Geschichte dieser Fabrikübernahme, deren Schutzpatron Che Guevara immer noch als Stencil groß über der Lkw-Rampe prangt. Fast vier Jahre mussten die Arbeiter_innen gegen die Schließung der Teefabrik kämpfen, die sie jetzt als Kooperative betreiben. In Omars  Erzählungen ist immer noch die Begeisterung zu spüren und auch Stolz auf das Werk, das jetzt ihr eigenes ist…“ Artikel von Alix Arnold in ak – analyse & kritik Nr. 622 vom Dezember 2016  – wir danken der Autorin und der ak-Redaktion! Für weitere Beiträge des ak – analyse & kritik Nr. 622 vom Dezember 2016 siehe die ak-Homepage externer Link
  • Fabrikbesetzung: Der verrückte Sieg der französischen Tee-Rebellen
    Gémenos (Bouches-du-Rhône): Les Fralib ont gagné!Unilever hatte vor vier Jahren in Südfrankreich eine Fabrik geschlossen. Doch die Arbeiter blieben, besetzten das Werk. Nun gibt der Konzern nach – und zahlt den Rebellen mehrere Millionen Euro.
    Ihr Kampfeswille und ihre Ausdauer hat sich für die Arbeiter im südfranzösischen Gémenos gelohnt: Nach fast vier Jahren Arbeitskampf haben die 76 Beschäftigten des Tee-Fabrikanten Fralib vom großen Mutterkonzern Unilever knapp 20 Millionen Euro zur Gründung einer Genossenschaft erstritten – und damit ihre Arbeitsplätze gesichert…“ Agenturmeldung vom 28.05.14 bei der Welt online externer Link. Siehe dazu:
  • Ein nicht zu unterschätzender sozialer Sieg: 20 Millionen Euro für selbstverwaltetes Teebeutelwerk in Südfrankreich. Unilever muss zahlen
    Es kommen nicht nur schlechte (politische) Nachrichten aus Frankreich. Dieser Sieg ist nicht zu unterschätzen: Nach 1.336 Tagen im Kampf haben die Arbeiter/innen einer Teebeutelfabrik in Gémenos, in der Nähe von Aubagne im südöstlichen Umland von Marseille, einen bedeutenden Erfolg davon getragen. Der Lebensmittelkonzern Unilever hat sich verpflichtet, ihnen zwanzig Millionen Euro zu zahlen – dafür, dass sie in Eigenregie ihre Produktion weiterbetreiben. Und so kam es dazu…“ Artikel von Bernard Schmid vom 30.5.2014
  • Gémenos (Bouches-du-Rhône): Les Fralib ont gagné!
    1336 jours de grève. Trois ans et demi de face à face entre les 182 salariés de l’usine à thés et tisanes Éléphants de Gémenos et la multinationale anglo-néerlandaise Unilever. « C’est une victoire de grande portée », se réjouissent les Fralib, ce 25 mai 2014, après la signature à l’unanimité d’un protocole d’accord avec le géant de l’agroalimentaire…“ Meldung der cgt vom 27. Mai 2014 externer Link
  • IG Metall entdeckt Fralib
    „Tee-Arbeiter besetzen ihre Fabrik – und übernehmen“ am 29. März 2016 bei der IG Metall externer Link ist ein Interview, das so beginnt: „Der Unilever-Konzern wollte den Betrieb im südfranzösischen Gémenos dichtmachen. Das ließen sich die Arbeiter nicht gefallen und besetzten 1336 Tage lang ihre Fabrik. Am Ende übernahmen sie den Betrieb. Jetzt machen sie als Arbeiterkooperative ihren eigenen Tee „1336“. Wie es dazu kam, erklärt Gewerkschafter und Geschäftsführer Olivier Leberquier
  • 1336 Tage. Höhen, Tiefen, aber immer aufrecht
    Sie haben es geschafft! Sie haben ihre Fabrik übernommen: die Teefabrik vor den Toren Marseilles wird jetzt in Selbstverwaltung betrieben. Seit September 2015 sind die Packungen der Marke „1336“ in den Regalen französischer Supermärkte zu finden. Nach mehr als drei kämpferischen Jahren, haben die 76 verbleibenden Arbeiter_Innen von Fralib im Mai 2014 den Konflikt mit dem Lebensmittel-Multi Unilever beendet und eine Genossenschaft gegründet: die SCOP.TI. Sie übernehmen die Fabrik, die Maschinen und 20 Mio. Euro Startkapital: „Wir haben gegen einen Konzern gekämpft! Nein, keinen Konzern, wir kämpften gegen die Welt. Das Kapital, das ist die Welt heute. Und wenn wir in Gémenos dieser Scheißwelt was Gutes tun können, da bin ich dabei! Ob ich gewinne oder verliere!“ In seinem Film lässt Claude Hirsch die bewegten Geschehnisse Revue passieren, die zu diesem Sieg führten: Fabrikbesetzungen, politischer Druck, Zusammenhalt…“ Video bei labournet.tv externer Link (Französisch mit dt. UT |73 min | 2015)
  • Arbeiter besetzen eigene Fabrik
    Ganz Frankreich ist derzeit im Urlaub, doch im Süden, in einem Ort namens Gémenos, harren bei um die 30 Grad Hitze rund hundert Arbeiter in ihrem Betrieb aus. Die unbeugsamen Mitarbeiter kämpfen dort schon seit 700 Tagen für ihre Tee-Fabrik, deren Schließung der Multi Unilever beschlossen hat. Also haben die Arbeiter ihren Betrieb besetzt und fordern Neuverhandlungen zum Erhalt der ursprünglich 182 Arbeitsplätze. (…) In Gémenos wollen die Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze und ihren Betrieb mit einem konkreten Projekt retten: Sie schlagen eine Art Kooperative der Angestellten vor, als Alternative zu anderen Übernahmeangeboten. Das Ziel: Der britisch-niederländische Konzern Unilever soll sich noch einmal an den Verhandlungstisch setzen und die Marke Elefant den Angestellten überlassen. Doch der Chef von Unilever Frankreich bleibt seit Monaten hart: „Die Marke Elefant wird Eigentum der Unilever-Gruppe bleiben, und es wird keine Sub-Verträge für die Produktion geben“, sagte er erneut Anfang August. Dem steht die Entschlossenheit der Arbeiter gegenüber, für ihr Projekt zu kämpfen. Bereits zwei Sozialpläne für ihre Stellen wurden per Gericht gestoppt, gegen einen dritten geklagt. Angeführt von zwei Gewerkschaftern setzen die Angestellten auch auf publikumswirksame Aktionen…“ Meldung auf RP ONLINE vom 19.08.2012 externer Link
  • Während immer mehr industrielle Betriebe in Frankreich geschlossen oder ins Ausland verlagert werden, wehren sich die Arbeiterinnen und Arbeiter einer Teebeutelfabrik in der Provence gegen die Einstellung der Produktion. Nachdem ihnen im August gekündigt worden war, besetzten sie vor drei Monaten das Werk“ – so beginnt „Kämpfen für den Elefanten“ externer Link von Alex Riva in Jungle World Nr. 49 vom 08. Dezember 2011.
  • Pot de thé – Pot de Fer
    Film über den Kampf der Arbeiter_innen der Teebeutel-Fabrik Fralip (Unilever) in Marseille gegen die Schließung. Sie wollen die Fabrik übernehmen. Der Kampf läuft seit Januar 2011. Im September haben 100 von 182 Arbeiter_innen die Fabrik besetzt. „Sie sprechen über ihre Arbeitsbedingungen, ihre Revolte gegen den Besitzer und den Kapitalismus, ihren Kampf weiter dort arbeiten zu können, kollektiv, für sich, für ihre Kinder.“ (Claude Hirsch). Video (französisch | 70 min | 2011) bei LabourNet.tv externer Link
  • Kein Tee aus Marseille: Unilever-Beschäftigte seit vier Wochen für höhere Löhne im Streik
    Die seit einem Monat bestreikte Fralib-Fabrik hat auf den ersten Blick nichts besonderes: Angesiedelt in einem Industriegebiet nahe der Mittelmeermetropole Marseille, ist sie ein kleines Rädchen im weltweiten Mischkonzern Unilever. Die Belegschaft wurde allein in den letzten drei Jahren um 26 Prozent verringert. Die verbliebenen 183 Beschäftigten füllen hier u.a die Teebeutel der Marke Lipton für die Märkte in Frankreich, Italien und den Niederlanden. Am 8. März, inmitten des Regionalwahlkampfes, der dem konservativen Lager von Präsident Sarkozy eine deftige Niederlage bescherte, traten die Beschäftigten – Arbeiter und Angestellte – in den Streik. Im Rahmen der alljährlichen Lohnverhandlungen fordern sie 200 Euro mehr für alle. Das Besondere ist nicht nur die Dauer der Auseinandersetzung, sondern auch die Informationspolitik, mit der die Gewerkschaften CGT und CGC die Steigerung von über zehn Prozent für die unteren Lohngruppen durchsetzen wollen…“Artikel von Andreas Förster in der jungen Welt vom 08.04.2010 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=5670
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