»
Finnland »
»

Der Streik bei der finnischen Post gegen ein neues Lohnsystem hat begonnen – und seine Verlängerung auf 4 Wochen ist schon angekündigt

Demonstration von rund 250 Beschäftigten beim Hauptpostamt Helsinki am 12.11.2019Während bundesdeutsche Medien nichts dazu zu sagen haben, meldet die Deutsche Post aus Finnland: „Postmitarbeiter verlängern Streik: Am 11. November berichten Medien darüber, dass Mitarbeiter der finnischen Post Posti Ltd ihren am 11. November beginnenden Streik voraussichtlich bis zum 8. Dezember verlängern werden. Ein Embargo für ein- und ausgehende Luftpost wurde bereits ausgerufen. Mit weitreichenden Verspätungen muss gerechnet werden“. Bei der mehrheitlich staatlichen Posti soll ein neues Lohnsystem eingeführt werden – zuerst nur für bestimmte Bereiche, etwa Beschäftigte im E-commerce, aber seit den ersten Protesten im Sommer 2019 ist klar, dass die Beschäftigten sehr wohl wissen, dass diese jetzt Betroffenen nur das „Experimentierfeld“ sind. Diese jetzt betroffenen Beschäftigten haben ein Durchschnittseinkommen von 2.200 € und ein knappes Drittel davon soll künftig von einer „Leistungsbilanz“ abhängen, was allgemein als Lohnkürzung verstanden wird. (In den Äußerungen dazu weisen Postbeschäftigte immer wieder darauf hin, dass das Einkommen der Vorstandschefin, die den Kürzungsplan ausarbeiten ließ, keiner Leistungsbilanz unterworfen ist, sondern stabil bei 1 Million im Jahr bleibt). Nun hat die Gewerkschaft PAU – nach einigem hin und her, auch bei verschiedenen Protesten in den letzten Monaten – ab 11. November 2019 alle 9.000 Mitglieder zum Streik aufgerufen, zunächst für zwei Wochen, dann – nachdem das Unternehmen zum Streikbruch mobilisierte – auf vier Wochen ausgedehnt. Mehrere andere Gewerkschaften haben bereits Solidaritätsaktionen vorbereitet. Siehe zum „Posti“-Streik vier aktuelle Beiträge:

  • „Posti Workers Extend Mail Delivery Strike Till December“ am 11. November 2019 bei Finland Today externer Link ist, am Tag des Streikbeginns, also Montag, die Meldung, dass die Gewerkschaft PAU beschlossen und bekannt gegeben habe, dass der Streik statt zwei nun vier Wochen dauern solle, bis zum 08. Dezember. Dies war die Reaktion der Gewerkschaft auf die Maßnahmen der Unternehmensleitung, den Streikbruch zu organisieren – etwa Anwerben von Streikbrechern und (Staatseigentum kaputt machen?) den Abriss von Zäunen, um Streikposten wirkungslos zu machen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=157191
nach oben