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Coca Cola, Sony, Walmart und deutscher Autozulieferer: Neue Streiks in China

Neue Streikwelle in China November 2016: Gegen verkäufe an chinesisches KapitalSowohl die Umstrukturierungen in der chinesischen Wirtschaft – im konkreten Fall der Verkauf von Unternehmen beziehungsweise Unternehmensteilen an einheimische Kapitalistengruppen  – als auch die Verlagerung zur Dienstleistungswirtschaft sollen, wie überall anderswo auch, in der Regel auf Kosten der Belegschaften vollzogen werden. Was aber auf sowohl wachsenden, als auch massiven Widerstand der Menschen trifft. Eine ganze Reihe neuer betrieblicher Streiks zeugt davon – die auch, wie so oft in einer neuartigen Umgebung, neue Erfahrungen hervorbringen, von denen auch andere profitieren können. Siehe dazu vier aktuelle Beiträge:

  • „Striking workers call for negotiations at multinationals“ am 06. Dezember 2016 beim China Labour Bulletin externer Link ist ein Überblicksartikel über aktuelle Proteste und Aktionen bei Coca Cola, Sony und Danone, wobei es jeweils um Teilverkäufe geht, deren Folgen die Belegschaften abwehren wollen. Während die Streikbewegung bei verschiedenen Coca Cola – Werken in mehreren Städten fortbesteht, wurde sowohl bei Sony, als auch bei Danone bereits ersten Protestaktionen mit Polizeirepression begegnet. Bei Sony in Guangzhou traten am 10. November mehrere Tausend Beschäftigte in den Streik: Am 14. November kam es zur Konfrontation mit der Polizei, die zu 11 willkürlichen Festnahmen führte, im Land der Kommunistischen Kapitalistenpartei eine übliche Vorgehensweise. Sony rief nicht nur die Polizei – sondern zahlte auch Prämien für die Wiederaufnahme der Arbeit und entließ mehrere Organisatoren des Streiks. Bei Danone ebenfalls in Guangzhou kam, nach einem ersten Proteststreik, zum vereinbarten Treffen von Management und Belegschaft – ebenfalls die Polizei, die losprügelte, während die Manager zwei Streikende entließen.
  • „Walmart Chinese Workers’ Friendship Association’s statements on the New York Times Report“ am 21. November 2016 bei Borderless HK externer Link dokumentiert, ist eine Stellunganhme der Freundschaftsvereinigung chinesischer Walmart Arbeiter zu einem Artikel in der New York Times. Die Vereinigung, deren sozialem Netzwerk rund 20.000 der insgesamt 100.000 Beschäftigten von Walmart in China angehören, kritisiert dabei den NYT Artikel, worin geschrieben worden war, sie habe „an der Gewerkschaft vorbei“ ihre Aktionen organisiert und geplant. In dem Brief unterstreicht die Vereinigung stattdessen, sie habe den „Kontakt stets gesucht“ zur offiziellen Gewerkschaft: Was ja kein Gegensatz sein muss, aber deutlich macht, wie vorsichtig Beschäftigte sind, die sich selbst organisieren
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108406
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