Leiharbeit im »Corona-Brutkasten«
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormWährend bei verhängter Ausgangssperre in der COVID19-Pandemie das Leben abseits der Arbeit weitestgehend stillsteht, feiert das Kapital weiterhin ungehindert Corona-Parties, denn seine beständige Akkumulation ist in dieser Gesellschaft wichtiger als Menschenleben. Die Lohnabhängigen sollen, wenns ums Buckeln geht, alle Vorsichtsmaßnahmen in den Wind schlagen. Uns erreichten dazu Berichte von unhaltbaren Zuständen in einem Leipziger Callcenter. Wir führten ein Interview mit einem betroffenen Lohnabhängigen, der dort als Leiharbeiter arbeitet. (…) Als langsam klar wurde, dass es mit der Pandemie ernst wird, kam erstmal eine Mail, die Verantwortung beschworen hat: Die Sicherheit der Beschäftigten und der Gesamtgesellschaft sei Priorität, man müsse aber trotzdem auf Arbeit kommen. Als ich dann auf Arbeit ankam, gab es ein paar Wischtücher und Desinfektionsmittel. Man arbeitet im Callcenter an Arbeitsplätzen, die in ständigem Wechsel mit neuen Leuten besetzt werden und wo man mit Körper und Gesicht nah an den Arbeitsmitteln dran ist. Daher ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch. Die eh nur behelfsmäßig gestellten Desinfektionsmittel und die Tücher waren schnell alle und die hygienischen Maßnahmen wurden recht schnell vernachlässigt. (…) Die Stammbeschäftigten – in dem Callcenter arbeiten meist ca. 30 Leute gleichzeitig, davon sind ungefähr die Hälfte Stammbelegschaft und die anderen LeiharbeiterInnen, das sind Studierende –  haben relativ schnell Homeoffice gefordert. Die Chefs waren zunächst überfordert, weil sie für solche Fälle nicht vorbereitet sind, aber nach ca. einer Woche wurde Homeoffice eingerichtet – aber nur für die Stammbelegschaft! Uns LeiharbeiterInnen wurde erstmal gar nichts gesagt; wir sollten weiter auf Arbeit kommen. (…) Unser Teamleiter hat uns dann auf engstem Raum in einem kleinen Schulungsraum arbeiten lassen. Meine KollegInnen machten Witze, man arbeite jetzt im »Corona-Brutkasten«. Als dann die Arbeitsplätze der Stammbeschäftigten endlich wieder genutzt werden konnten, konnten wir wenigstens dort raus. Aber wir arbeiten immer noch zusammen in einem Großraumbüro, was erwiesenermaßen gefährlich ist. Das ging dann erstmal so weiter, bis jetzt endlich, ca. eine Woche später, die Ansage kam, es werde für die LeiharbeiterInnen auch Homeoffice eingerichtet. Wegen rechtlicher und technischer Schwierigkeiten dauere das aber noch. Das ist der Stand bis heute…“ Interview vom 5. April 2020 von und bei solidarischgegencorona weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

[Call Center] Leiharbeit im »Corona-Brutkasten«
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[Petition] Amazon und Co, leisten Sie Ihren Beitrag gegen Corona! Fahrer*innen sollen nicht krank arbeiten müssen! Garantieren Sie ihren Fahrer*innen bezahlte Krankheitstage!
Kampf für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall 1958 in Peine. Foto: IG Metall-ZentralarchivWährend sich der Coronavirus weiter ausbreitet, versorgen die Fahrer*innen von Amazon, Deliveroo und Co. erkrankte Personen mit lebensnotwendigen Gütern. Die Fahrer*innen haben ein erhöhtes Risiko sich mit Corona zu infizieren — und den Virus an dutzende Personen weiterzugeben, mit denen sie tagtäglich in Kontakt kommen. Weil die Konzerne ihnen keine bezahlten Krankheitstage geben, ist die Gefahr sogar um ein vielfaches höher. Wenn immer mehr Menschen gezwungen sind Zuhause zu bleiben und Hamsterkäufe die Supermarktregale leeren, dann werden Lieferkonzerne zentral für die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern. Wir müssen die Fahrer*innen schützen — damit sie auch weiterhin ihren wichtigen Job machen können. Über Jahre hinweg hat die Gig-Economy Profite auf dem Rücken der Menschen gemacht, die für sie die meiste Arbeit leisten — ohne ihnen auch nur grundlegende Arbeitsrechte zuzugestehen. Nun sehen wir die Konsequenzen dieses Handelns. Doch die Corona-Krise gibt uns die Möglichkeit, die profitgierige Gig-Economy grundlegend zu ändern. Einige Konzerne sehen langsam ein, dass sie handeln müssen — und überlegen, einen Krankheitsfond für ihre Fahrer*innen einzurichten. Wenn wir jetzt den Druck auf Amazon, Deliveroo und Co. erhöhen, dann werden sie nachgeben und arbeitsrechtliche Schritte einleiten, die das Leben aller Fahrer*innen verbessern — egal ob mit Corona infiziert oder nicht…“ Petition bei SumOfUs – Menschen vor Profit! Siehe neu: (Podcast) DHL Logistik – Covid19 & Lebensrealität unserer Klasse #8 weiterlesen »

Kampf für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall 1958 in Peine. Foto: IG Metall-Zentralarchiv

[Petition] Amazon und Co, leisten Sie Ihren Beitrag gegen Corona! Fahrer*innen sollen nicht krank arbeiten müssen! Garantieren Sie ihren Fahrer*innen bezahlte Krankheitstage! / (Podcast) DHL Logistik – Covid19 & Lebensrealität unserer Klasse #8
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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormDas Corona-Virus beschleunigt und vertieft die Wirtschaftskrise, die ohnehin schon begonnen hatte. Als angebliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie wurden bereits Rechte von Beschäftigten außer Kraft gesetzt, wie das Verbot der Arbeit an Sonn- und Feiertagen. (…) Widerstand ist nötig, da der zunehmende Verschleiß von Menschen zugunsten von Profiten vorprogrammiert ist. (…) Aufgrund der mangelhaften Informations- und Aufklärungspolitik brach in Deutschland eine Art Panik aus, die sich vor allem in Hamsterkäufen widerspiegelte. Aber anstatt sich für den Schutz des Personals in den Supermärkten zu sorgen, wurde auf dieses ein Angriff gestartet und das Beschäftigungsverbot an Sonn- und Feiertagen ausgesetzt. Eine Maßnahme, die das Kapital schon seit Jahren fordert und deshalb ein ständiges Arbeitsfeld für die Gewerkschaften in Bayern darstellt. (…) Beschäftigte, die existentielle Güter herstellen oder Dienstleistungen zur Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge anbieten, trifft ebenso eine Verkürzung der Pausenzeiten. (…) Neben den Mindestzeiten für Pausen ist auch eine gesetzliche Ruhezeit von elf Stunden vorgesehen. (…) Diese Ruhezeit wurde nun um volle zwei Stunden verkürzt! (…) Besonders krass ist der Angriff auf die Höchstarbeitszeit von acht bzw. zehn Stunden – denn auch diese wurde in Bayern ausgesetzt! War es bisher nur mit Ausnahmen von Behörden möglich, bis zu zwölf Stunden zu arbeiten, könnte es nun alltäglich werden. Diese Aussetzungen des Arbeitszeitgesetzes gelten bis zum 30. Juni und damit viel länger als andere Maßnahmen…“ Artikel von Sebastian Sommerer vom 28. März 2020 in solidaritaet.info der SOL – und dank dem Sozialschutzpaket nun auch bundesweit weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Nach dem Fall von Sonn- und Feiertagen sowie Pausen: Regierung in Bayern beschließt Aufhebung der Höchstarbeitszeit / Dank dem Sozialschutzpaket nun auch bundesweit
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Für einen Shutdown der Unternehmen wegen dem Corona-Virus – Vorlage für Musterbriefe an die DGB-Gewerkschaften
[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand meiner Gewerkschaft, bitte setzt euch massiv für eine zeitweilige Schließung aller Betriebe, Behörden und sonstigen Einrichtungen ein, die für die Funktion der Gesellschaft nicht existenziell sind. (…) Ich sehe in meinem beruflichen Umfeld, (Hier bitte die Situation am eigenen Arbeitsplatz beschreiben.) dass es unmöglich ist den Schutzabstand von 1,5 bis 2 m einzuhalten. Um dem Virus seine Übertragungswege abzuschneiden sollte man daher auch mit seinen Kollegen nicht mehr zusammenkommen. Homeoffice mag für einen Teil im Angestelltenbereich eine Alternative sein, aber nicht für die große Mehrheit der Beschäftigten. Daher bitte ich euch euren Einfluss dahingehend einzusetzen, dass vergleichbare Maßnahmen wie in der chinesischen Provinz Wuhan umgesetzt werden. (…) Die Gehaltseinbusen der Arbeitnehmer sollte der Staat ausgleichen. Das betrifft auch die Verdienstausfälle von Beschäftigten ohne Festanstellung und von Freiberuflern. (…) Für die Beschäftigten in den lebensnotwendigen Bereichen sollte das Gehalt massiv erhöht werden. Sowohl als Gefährdungszulage wie auch als Ausgleich für die zusätzliche Arbeitsbelastung der sie durch die Pandemie ausgesetzt sind…“ Vorschlag für einen Musterbrief von Günter Reschke (Mitglied der IGM, Bayern) – wir danken! Siehe im Beitrag den Vorschlag für einen Musterbrief im (veränderbaren) Volltext sowie entsprechende e-mail-Adressen der DGB-Gewerkschaften (und eine Anmerkung der Redaktion sowie einen Aufruf an alle Gewerkschaften zur wirksamen Bekämpfung von COVID-19) weiterlesen »

[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!

Für einen Shutdown der Unternehmen wegen dem Corona-Virus – Vorlage für Musterbriefe an die DGB-Gewerkschaften
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[„Initiativkreis von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern“] Corona: Wir dürfen die Verantwortlichen nicht so weitermachen lassen!!
[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!Die Corona-Pandemie zeigt uns den Zustand des Gesundheitswesens … Wer hat in Deutschland Vorfahrt beim Regierungshandeln? Auch die Wirtschaft muss in Gesellschaftsbesitz! (…) Wir fordern deshalb: Sofortige Finanzierung zur Beseitigung der Mängel im Gesundheitswesen, einschließlich Erhöhung der Gehälter, aber keine Finanzspritzen in die Kassen der Gesundheitskonzerne; Übernahme des Gesundheitswesens in die öffentliche Hand, unter Kontrolle der Beschäftigten; Stilllegung aller nicht lebensnotwendigen Betriebe, Lohnfortzahlung durch den Staat;   Lohnfortzahlung auch für Leiharbeiter und Werksverträgler; Schutzkleidung für alle, die in lebensnotwendigen Betrieben weiterarbeiten müssen; Heranziehung der Genesenen, die immun geworden sind, zur Mithilfe im Gesundheitswesen bei voller Lohnfortzahlung; Aussetzen der Kreditrückzahlungen; Aufstockung der HartzIV Leistungen; flächendeckende Einführung der Mietpreisbremse. Und das alles sofort!“ Beitrag des „Initiativkreis von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern“ vom 23.03.2020 beim Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg weiterlesen »

[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!

[„Initiativkreis von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern“] Corona: Wir dürfen die Verantwortlichen nicht so weitermachen lassen!!
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[Aufruf vom Initiativkreis von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern] Jetzt reicht`s! Bleibt zu Hause!
[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!Wir wollen uns nicht auf der Arbeit anstecken, oder in Bus und U-Bahn! Bei vielen ist das schon passiert. Die Beschäftigten der Autoindustrie dürfen zu Hause bleiben, weil die Autos sich ohnehin nicht absetzen lassen, und die anderen?? Alle, deren Arbeit nicht unverzichtbar ist, sollen zu Hause bleiben können!! Die Unternehmen bekommen Milliardenzuschüsse, und die Beschäftigten? China hat die Seuche nur in den Griff bekommen, weil sie in Wuhan alles stillgelegt haben, auch die Wirtschaft! Die Aktienkurse und die Gewinne der Unternehmen sind uns jetzt egal, der Stop der Pandemie und unsere Gesundheit sind wichtiger. Sollen doch die Aktienbesitzer arbeiten kommen! Die Gewerkschaften sollen verlangen, dass alle außerhalb der lebenswichtigen Bereiche Arbeitslosengeld bekommen. Und wer weiterarbeiten muss: nur mit Schutzmaske FFP3. Die, die genesen sind und immun, sollen dann im Gesundheitsbereich mithelfen! Bleibt zuhause!“ Aufruf vom Initiativkreis von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern vom 23.3.2020. Wir erinnern an den VKG-Aufruf: Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln! weiterlesen »

[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!

[Aufruf vom Initiativkreis von Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern] Jetzt reicht`s! Bleibt zu Hause!
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Petition: Arbeitsverbot für Friseure und Kosmetiker wegen dem Corona Virus – ver.di fordert Hilfsmaßnahmen für das Friseurhandwerk
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„ver.di kritisiert die Ausnahmeregelung, nach der Friseurgeschäfte weiterhin geöffnet bleiben dürfen und ruft die Politik dringend dazu auf, Maßnahmen zur wirtschaftlichen Existenzsicherung der Beschäftigten und Unternehmen zu erlassen. „Wir verstehen die existenziellen Nöte der Friseurhandwerksbetriebe. Aber wir haben eine Situation, in der die Gesundheit aller Beschäftigten und der Kundinnen und Kunden im Friseurhandwerk bedroht ist“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Es sei schlichtweg nicht möglich, als Friseurin oder Friseur den gebotenen Abstand zu den Kundinnen und Kunden einzuhalten. Auch erkältete Kunden müssten bedient werden. Und es gebe keinen ausreichenden Schutz. „Wir müssen aber alles dafür tun, um Übertragungen des Coronavirus zu vermeiden“, so Behle. Deswegen müssten Friseurgeschäfte geschlossen werden. Aber das könne ausdrücklich nur geschehen, wenn die Existenzen der Beschäftigten und Betriebe abgesichert werde. „Wir brauchen unbürokratische Hilfen für die selbstständigen Ladenbesitzer zur Finanzierung der laufenden Kosten und Hilfen für die Angestellten. Denn wenn ein Friseurgeschäft schließt, werden die Beschäftigten ohne staatliche Hilfsmaßnahmen sofort entlassen, zeigen alle Erfahrungen. Um das zu verhindern, müssen Beschäftigte einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben, der ihre Existenz sichert“, forderte Behle. Die Gewerkschafterin erklärte, man habe zahlreiche Hilferufe von Beschäftigten bekommen, die für Schließungen plädierten. „Sie haben Angst um ihre Gesundheit und die ihrer Familie, sie haben Angst, andere, vor allem auch Ältere, unbemerkt anzustecken. Aber sie haben auch nackte Existenzsorgen. Wir brauchen deswegen gute und schnelle Lösungen.“ Meldung vom 20.03.2020 bei ver.di und die Petition bei openpetition.de: Arbeitsverbot für Friseure und Kosmetiker wegen dem Corona Virus weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Petition: Arbeitsverbot für Friseure und Kosmetiker wegen dem Corona Virus – ver.di fordert Hilfsmaßnahmen für das Friseurhandwerk
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Kreuzfahrtschiffe unter »Billigflaggen« bei Coronainfektionen auf Hilfe anderer Staaten angewiesen – Kritik von internationaler Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF
Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm“Anlässlich aktueller Schlagzeilen über Kreuzfahrtschiffe, die im Zuge der Coronaviruspandemie entweder vorübergehend festgehalten werden oder Häfen nicht anlaufen dürfen, hat der Vorsitzende der Schiffahrtssektion der Internationalen Transportarbeitergewerkschaft (International Transport Workers’ Federation, ITF), David Heindel, von den nationalen Regierungen mehr Verantwortungsbewusstsein für unter ihrer Flagge fahrende Schiffe verlangt. In diesem Zusammenhang übte er scharfe Kritik am weltweit herrschenden Billigflaggensystem und warf konkret den Regierungen der Bahamas und der Bermudas vor, sich ihrer Verpflichtungen gegenüber Schiffen, Besatzungen und Passagieren zu entziehen. In einer Mitteilung vom Dienstag nannte Heindel den Fall der »Diamond Princess«. Das derzeit unter britischer Flagge (zuvor Bermudas) fahrende, knapp 290 Meter lange Kreuzfahrtschiff für 2.670 Reisende und 1.100 Crew-Mitglieder, hatte im Februar weltweit für Aufsehen gesorgt, als es wegen mehrerer hundert infizierter Passagiere wochenlang im japanischen Hafen Yokohama unter Quarantäne gestellt worden war. Es blieb Einzelstaaten wie Kanada, Australien oder Israel überlassen, ihre jeweiligen Landsleute unter den Passagieren zurückzuholen. Weder der Flaggenstaat noch die Reederei Princess Cruises, die zum marktbeherrschenden britisch-amerikanischen Carnival-Konzern gehört, zeigten Verantwortung. (…) Die ITF fordert von den Flaggenstaaten, die Gesundheit von Seeleuten und Passagieren zu schützen, und wirft ihnen dahingehend Versagen vor. Nach internationalem Recht obliege ihnen die entsprechende Verantwortung, statt dessen bleibe es den Hafenstaaten, den nationalen Regierungen den Passagieren und der Besatzung oder sogar Drittländern überlassen, sich um die Menschen an Bord betroffener Schiffe zu kümmern. »Das ist einfach verrückt«, so Heindel. Sollte die Welt das Billigflaggensystem in seiner jetzigen Form weiterhin akzeptieren, müssen dessen Misserfolge klar benannt werden. »Die Welt sollte besorgt sein über den Mangel an Politik und die Unfähigkeit der Flaggenstaaten«.“ Artikel von Burkhard Ilschner in der jungen Welt vom 20.03.2020 weiterlesen »

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Kreuzfahrtschiffe unter »Billigflaggen« bei Coronainfektionen auf Hilfe anderer Staaten angewiesen – Kritik von internationaler Transportarbeiter-Gewerkschaft ITF
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[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!
[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!Die Folgen des Virus werden weltweit vor allem die arbeitenden Klassen treffen: diejenigen, die schlecht entlohnt die Pflegearbeit mit Infizierten übernehmen müssen; das Krankenhauspersonal, das unterbezahlt und schlecht ausgestattet schon vor der Pandemie weit über seine Belastungsgrenzen hinaus arbeiten musste; diejenigen Kassenpatient*innen, die in den nächsten Wochen und Monaten in diesem schlecht ausgestatteten und durch die Lage überlasteten Gesundheitswesen versorgt werden müssen; und natürlich all diejenigen, die nicht entschädigte Ausfälle oder Minderung von Einkommen haben. (…) Jetzt müssen die Gewerkschaften klare Forderungen stellen, um die Beschäftigten vor den Auswirkungen einer Epidemie und neben den gesundheitlichen Folgen auch vor Lohnverlust, Arbeitsplatzverlust und sonstigen wirtschaftlichen Schäden wie fehlende Einzahlungen in die Sozialversicherungen zu schützen! Der Druck muss unmittelbar auf die Regierung aufgebaut werden. Die Gewerkschaften müssen, wenn nötig Streikmaßnahmen durchführen. Wir, die Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften (VKG), schlagen folgende Forderungen vor:…“ Appell vom 16. März 2020 von und bei VKG, auch als Flugblatt (siehe hier auch die Forderungen) weiterlesen »

[VKG] Corona-Gefahr: Sofortmaßnahmen im Interesse der abhängig Beschäftigten! Gewerkschaften müssen handeln!

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Fragwürdige Betriebsvereinbarung bei McDonalds in Regensburg: „Burgermeister“ kürzt Kranken das Weihnachtsgeld
Präsentismus: Arbeiten trotz Krankheit (IG Metall)Gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung kritisierte der Fast Food-Unternehmer Frank Mosher kürzlich die Gewerkschaft NGG für deren Forderung nach höheren Löhnen. Diese verstehe das System bei McDonald’s nicht. Ein Teil des Systems: Wer zu oft krank ist, dem wird das ohnehin schon geringe Weihnachtsgeld gekürzt, manchmal komplett gestrichen. (…) Das bestätigt uns NGG-Geschäftsführer Reißfelder. „Wer bei McDonald’s eine bestimmte Zahl von Krankheitstagen überschreitet, dem wird das ohnehin schon geringe tarifliche Weihnachtsgeld gekürzt – manchmal sogar komplett.“ Aktuell liegt die Weihnachtsgeldzulage in der Systemgastronomie bei Vollzeitbeschäftigten zwischen 415 bis maximal 560 Euro (nach neun Beschäftigungsjahren). Reißfelder listet mehrere Fälle von Beschäftigten bei McDonald’s Regensburg auf, die sich in den zurückliegenden Jahren und auch heuer an die NGG gewandt haben. Teilzeitbeschäftigte, 60 statt fast 300 Euro, 220 statt 450 Euro, 350 Euro, die komplett gestrichen wurden – usw. Fazit: Eine Halbierung des Weihnachtsgeldes ist keine Seltenheit, manchmal wird bis auf Null gekürzt.  „Für Leute mit einem Bruttoeinkommen von vielleicht 2.000 Euro ist das viel Geld“, konstatiert Reißfelder. Festgelegt ist diese Regelung in einer Vereinbarung, die der Betriebsrat bei McDonald’s 2007 unterzeichnet hat. Doch diese Vereinbarungen widersprechen den geltenden tariflichen Bestimmungen. Und das weiß man offenbar auch bei McDonald’s – zumindest bei der zuständigen Lohnverwaltung…“ Beitrag von Stefan Aigner vom 19.02.2020 bei Regensburg-digital weiterlesen »

Präsentismus: Arbeiten trotz Krankheit (IG Metall)

Fragwürdige Betriebsvereinbarung bei McDonalds in Regensburg: „Burgermeister“ kürzt Kranken das Weihnachtsgeld
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Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei in Neustadt/Orla: Elis feuert Gewerkschafterin nach Warnstreik – IG Metall stellt Strafanzeige
IG Metall: Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei Elis im thüringischen Neustadt/Orla“… Rauswurf wegen IG Metall-Arbeit im Betrieb: Nach dem Warnstreik am Dienstag will die Werkleitung der Wäscherei Elis im thüringischen Neustadt/Orla jetzt eine aktive Gewerkschafterin feuern – weil sie mit Kolleginnen und Kollegen über die Teilnahme am Warnstreik gesprochen hat. Die Beschäftigte ist seit Donnerstag von der Arbeit „freigestellt“ und hat Hausverbot. Die IG Metall unterstützt die aktive Gewerkschafterin, gibt ihr Rechtsschutz – und stellt zudem Strafanzeige gegen die Elis-Werkleitung, wegen Verstoß gegen das im Grundgesetz verankerte Grundrecht auf gewerkschaftliche Betätigung im Betrieb. Bereits im Vorfeld des Warnstreiks am Dienstag hat die Arbeitgeberseite Beschäftigte massiv unter Druck gesetzt und eingeschüchtert, um sie vom Warnstreik abzuhalten. Beschäftigten mit Migrationshintergrund etwa wurde gesagt, wenn sie sich am Warnstreik beteiligen, werden sie gekündigt und abgeschoben. „Diese Angriffe der Arbeitgeberseite sind durch nichts zu rechtfertigen“, kritisiert Christoph Ellinghaus, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Jena-Saalfeld. „Wenn Beschäftigte für einen fairen Lohn kämpfen und dann derart bedroht werden, werden wir das nicht einfach hinnehmen.“…“ Meldung der IG Metall vom 21.02.2020, siehe auch Hintergründe bei der IG Metall Jena Saalfeld Gera weiterlesen »

IG Metall: Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei Elis im thüringischen Neustadt/Orla

Kampf für Tarifbindung bei der Wäscherei in Neustadt/Orla: Elis feuert Gewerkschafterin nach Warnstreik – IG Metall stellt Strafanzeige
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Dossier

[Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven [Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven von Wolfgang Hien beim VSA-Verlag„… Menschen, die bei der Arbeit krank werden, sollen in Zukunft häufiger entschädigt werden. Das geht aus einem Entwurf für ein neues Berufskrankheitenrecht hervor, den das Bundesarbeitsministerium vor wenigen Tagen vorgelegt hat. Die geplanten Änderungen könnten zehntausenden Menschen die Chance auf eine Rente oder Reha-Maßnahmen geben, die bisher nicht für ihre beruflichen Erkrankungen entschädigt wurden. Experten kritisieren jedoch, dass die lang erwartete Reform des Berufskrankheitenrechts weit hinter Vorschlägen zurückbleibt, die zum Teil seit Jahren vorliegen. Betroffene hätten auch mit dem neuen Gesetz noch immer viel zu schlechte Chancen auf eine Entschädigung. Jedes Jahr sterben in Deutschland gut 2500 Menschen an einer Berufskrankheit, das sind fast so viele Tote wie im Straßenverkehr. 75.000 Menschen zeigen jedes Jahr eine Berufskrankheit an, nur gut ein Viertel bekommt danach eine Entschädigung. In anderen Ländern, wie Frankreich, Spanien oder Dänemark werden deutlich mehr Berufskrankheiten anerkannt. (…) Neun Berufskrankheiten, von starken Rückenschmerzen über schwere Hautkrankheiten bis hin zu chronischen Sehnenscheidenentzündungen, waren bisher von einer Entschädigung ausgeschlossen, wenn die Betroffenen weiter gearbeitet haben, der sogenannte „Unterlassungszwang“. Viele Menschen haben sich deshalb in der Vergangenheit dafür entschieden, lieber weiter zu arbeiten. Ohne Job und nur mit der geringen Entschädigung der Berufsgenossenschaften hätten sie ihr Leben nicht finanzieren können. Die Bundesregierung schreibt nun, dass dies „unangemessene Nachteile für die Versicherten“ nach sich gezogen habe. Über Jahrzehnte haben wegen des Unterlassungszwangs jedes Jahr tausende Menschen keine Entschädigung bekommen. Die von den Arbeitgebern finanzierten Berufsgenossenschaften haben so über die Jahrzehnte konservativ geschätzt mehrere hundert Millionen Euro gespart, vermutlich sogar mehrere Milliarden Euro. Jetzt wird dieser Unterlassungszwang abgeschafft…“ Beitrag von Daniel Drepper vom 10. Oktober 2019 bei BuzzFeed News – siehe dazu den Entwurf und erste Kommentare. Neu: Berufskrankheiten: Neues Gesetz – ganz im Sinne der Arbeitgeber weiterlesen »

Dossier zum Berufskrankheitenrecht

[Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven [Buch] Kranke Arbeitswelt. Ethische und sozialkulturelle Perspektiven von Wolfgang Hien beim VSA-Verlag

Berufskrankheiten: Neues Gesetz – ganz im Sinne der Arbeitgeber
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Harte Arbeit, fallende Preise, hohe Umweltauflagen und fehlende gesellschaftliche Anerkennung belasten viele Landwirte extrem. Die Folge: Burnout, Depressionen und sogar Suizid. Spezielle Beratungsangebote und Präventionsprogramme wie „Urlaub für Bauern in Not“ sollen den Betroffenen helfen…“ arte-Reportage vom Januar 2020 in der Reihe „Re:“ (32 Min., Verfügbar vom 27/01/2020 bis 26/04/2020) weiterlesen »

DGB-Broschüre: Ernährung weltweit. Rolle der Gewerkschaften in einem nachhaltigen Lebensmittel- und Agrarsystem

Burnout auf dem Bauernhof. Landwirte in Existenznot
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Ausgebrannt. Betriebsräte als Lotsen für Burnout-BetroffeneDie krankheitsbedingten Fehlzeiten Erwerbstätiger sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Das zeigt eine aktuelle Vorabauswertung des Gesundheitsreports 2020 der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach gab es 2019 einen durchschnittlichen Krankenstand von 4,21 Prozent, das ist ein Minus von 0,81 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4,25 Prozent). Dementsprechend waren Erwerbspersonen im vergangenen Jahr durchschnittlich 15,37 Tage krankgeschrieben, im Jahr zuvor waren es 15,49 Tage. Hauptursache für diesen Rückgang ist laut TK die weniger stark ausgeprägte Erkältungswelle. (…) Verantwortlich für die meisten Fehlzeiten der Erwerbstätigen sind auch im Jahr 2019 die psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen. Mit durchschnittlich 2,89 Arbeitsunfähigkeitstagen pro Kopf haben sie sogar noch einmal gegenüber den Vorjahren zugelegt (2018: 2,77, 2017: 2,71 Tage). Albrecht Wehner: „Psychische Erkrankungen sind für rund 19 Prozent aller Fehlzeiten verantwortlich, das ist der höchste Wert im Vergleich zu anderen Diagnosen – noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten.“ Auffällig bleiben auch weiterhin die regionalen Unterschiede…“ Pressemitteilung vom 31. Januar 2020 bei der TK – die Zahlen stammen aus den Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2020 weiterlesen »

Ausgebrannt. Betriebsräte als Lotsen für Burnout-Betroffene

[TK-Gesundheitsreport 2020] Krankenstand sinkt leicht – psychische Erkrankungen auf Rekordhoch
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Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“„Menschen sind keine Maschinen. Sie werden auch mal krank, unsichere Lohnarbeits- und daraus folgende prekäre Lebensverhältnisse tragen ihren Teil dazu bei. Das weiß auch die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dieses sorgt sich deshalb um die Wirtschaft, nicht nur wegen der hohen Zahl der Krankschreibungen. In einer neuen Auswertung beklagt das IAB nun, dass immer mehr Menschen krank zur Arbeit gingen. (…) Erwiesen sei, so die IAB-Autoren, dass »Präsentismus« am häufigsten bei Beschäftigten auftrete, die fürchten müssen, ihren Job zu verlieren. Und: Wer mit seinem Arbeitsplatz besonders unzufrieden ist, schleppe sich häufiger mit Grippe, Rückenproblemen, schwerer Depression und anderen Leiden dorthin. Aus der Gruppe letzterer gaben 80 Prozent an, dies regelmäßig so zu handhaben. Damit sei »Präsentismus in Deutschland mindestens genauso stark verbreitet wie krankheitsbedingte Abwesenheit«, konstatieren die Forscher. Unternehmen müssten mehr dagegen tun, fordern sie, zum Beispiel Vertretungen angemessen regeln und auf in manchen Firmen übliche Boni für Mitarbeiter, die sich das ganze Jahr nicht krank gemeldet hätten, verzichten. Doch das alleine reiche nicht. »Vielmehr ist im öffentlichen Bewusstsein ein generelles Umdenken nötig: Krankheitsbedingte Abwesenheit vom Arbeitsplatz darf nicht stigmatisiert und mit einer verminderten Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werden«, so die IAB-Experten. Mit anderen Worten: Der Leistungsdrill, den auch die BA als IAB-Oberinstanz mit ihren erwerbslosen Klienten betreibt, ist kontraproduktiv.“ Beitrag von Susan Bonath bei der jungen Welt vom 30. Januar 2020 – das Wichtigste bleibt aber: Personalreserven! weiterlesen »

Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!“

Schuften bis zum Umfallen: Immer mehr Menschen schleppen sich krank zur Arbeit
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