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Gemeinsame Übergangsregierung soll den Demokratisierungsprozess im Sudan tragen. Oder hemmen? Immer mehr Menschen aus dem ganzen Land kommen in die Hauptstadt
Zur Ikone der Bewegung im Sudan geworden: Der Zug aus Atbara bringt Demostranten nach Khartum„… Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Omar al-Bashir vor zwei Wochen herrschte in Khartum Euphorie. Darauf folgte der Kater, weil das Militär die Macht übernahm. Die Proteste gingen weiter. Das Militär versprach umgehend eine zivile Übergangsregierung, was neuerlich Hoffnung weckte. Inzwischen ist diese aber abgeflaut. Seit Tagen spielen sich Militär und Opposition den Ball zu. «Sie spielen Pingpong mit uns», klagt eine junge Frau. Das Militär kann es sich leisten, abzuwarten. Der Chef des militärischen Übergangsrates, Abdel Fattah al-Burhan, verkündete am Montag in einem Fernsehinterview: «Die Macht soll zum Volk.» Gleichzeitig rief er die Demonstranten dazu auf, die besetzten Strassen in Khartum endlich zu räumen. Burhan sagte, man warte auf die Vorschläge der Opposition für eine gemeinsame Übergangsregierung. (…) Der Sudan ist ein Staat in der Schwebe. Seit Mittwochabend sprechen Militär und Opposition wieder miteinander. Sie haben ein gemeinsames Komitee gegründet, um über ihre Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren. Das Militär feiert dies als «weitgehende Einigung». Die Opposition hingegen rief für Donnerstag wieder zu einer Grossdemonstration auf, an welcher erstmals auch die Richter des Landes teilnahmen. Der Druck von der Strasse scheint die Militärs an der Spitze des Übergangsrates wenig zu beeindrucken. Schon einmal, im April 1985, hatte im Sudan ein militärischer Übergangsrat die Macht übernommen. Bald darauf fanden Wahlen statt, und wechselnde Koalitionen übten sich im Regieren. Nach drei Jahren hatte das Militär genug. Eine Gruppe von Offizieren putschte sich an die Macht. Ihr Anführer: Omar al-Bashir…“ – aus dem ausführlichen Beitrag „«Sie spielen Pingpong mit uns»: Der Sudan steckt in einer Protestschlaufe fest“ von Samuel Burri am 26. April 2019 bei der NZZ online, worin auch berichtet wird von unterschiedlichen Positionen innerhalb der Demokratiebewegung. Siehe dazu zwei weitere Beiträge zu den bestehenden konkreten Abmachungen und Widersprüchen, sowie zwei Beiträge zur weiter anwachsenden Mobilisierung aus dem ganzen Land und den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zum Sudan. weiterlesen »
Zur Ikone der Bewegung im Sudan geworden: Der Zug aus Atbara bringt Demostranten nach Khartum„... Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Omar al-Bashir vor zwei Wochen herrschte in Khartum Euphorie. Darauf folgte der Kater, weil das Militär die Macht übernahm. Die Proteste gingen weiterlesen »

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Der „Marsch der Million“: Bisher größte Demonstration im Sudan zwingt Militärrat zu Zugeständnissen
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Am Mittwoch war es schon absehbar – dass der Aufruf aller Kräfte der zivilen Opposition zur größten aller Demonstrationen am Donnerstag ein Erfolg werden würde – die Menschen strömten in die Hauptstadt und die Hauptstadt-BewohnerInnen vors Militär-Hauptquartier. Was wohl auch der entscheidende Grund dafür war, dass der Militärrat am Mittwoch ein neues Treffen mit einer Delegation der Opposition durchführte und dabei eine ganze Reihe der Forderungen des Bündnisses erfüllte – unter anderem den Rücktritt einiger besonders bekannter Figuren des Bashir-Regimes. In der Meldung „Soudan: «accord avec la plupart des exigences» des leaders de la contestation“ am 25. April 2019 bei RFI wird über die Einrichtung eines ständigen Kontaktgremiums ebenso berichtet – das „schnelle Lösungen“ für Übergangsfragen finden soll – wie über den Marsch der Million am Donnerstag, wobei hier vor allem Stimmen von Menschen zitiert werden, die von weither kamen, um sich daran zu beteiligen. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge – darunter auch ein Video über einen Protestmarsch vor die ägyptische Botschaft wegen der Unterstützung des Kairoer Diktators für seine sudanesischen Kollegen, einen Hintergrundbeitrag und den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht zum Massenprotest im Sudan weiterlesen »
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Am Mittwoch war es schon absehbar – dass der Aufruf aller Kräfte der zivilen Opposition zur größten aller Demonstrationen am Donnerstag ein Erfolg werden würde – die Menschen strömten in die Hauptstadt weiterlesen »

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Auf dem Weg zur offenen Konfrontation im Sudan – DemonstrantInnen kommen jetzt auch aus den Kriegsgebieten in die Hauptstadt
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Die Zeichen stehen auf Konfrontation: Der Militärrat hat die Vorschläge der Delegation der Kräfte der Demokratie und der Veränderung (DFC) abgelehnt, mit zwei Begründungen: Erstens sei die DFC nicht repräsentativ für alle, die an den Protesten beteiligt seien und ohnehin nicht klar strukturiert. Und zweitens und vor allem bestand die Armee – entgegen ihren eigenen Bekundungen bisher – darauf, ihre Vertreter in der provisorischen Regierung in bestimmender Funktion zu haben. In der Meldung „The Situation Regarding the Dialogue with the Transitional Military Council“ vom Abend des 22. April 2019 im Twitter-Kanal der Sudanese Professional Association (SPA) wird diese Haltung des Militärrats als provokative Kampfansage bewertet und darauf verwiesen, dass in diesem Rat eben das alte Regime massiv vertreten sei. Als personelle Beispiele dafür werden unter anderen Omer Zain Elabdin, der zuständige Offizier für die Vertretung der bisherigen Regierungspartei in der Armee und der stellvertretende Direktor  des Geheimdienstes (NISS), Jalal Eldin Elshiekh genannt. Siehe zur aktuellen Entwicklung im Sudan über Ostern 2019 drei weitere Beiträge weiterlesen »
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Die Zeichen stehen auf Konfrontation: Der Militärrat hat die Vorschläge der Delegation der Kräfte der Demokratie und der Veränderung (DFC) abgelehnt, mit zwei Begründungen: Erstens sei die DFC nicht repräsentativ weiterlesen »

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Kräfte der Demokratie und der Veränderung: „Am Sonntag, den 21. April um 17 Uhr werden wir die Zusammensetzung der provisorischen Regierung des Sudan bekannt geben“
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018So meldet es Al Jazeera im Nachrichtenticker Sudan – das ist eine Mitteilung der Kräfte der Demokratie und der Veränderung (oder: Des Wechsels), jenes Bündnisses im Sudan, das sich rund um die gewerkschaftliche Vereinigung SPA gebildet hat. Das Bündnis hatte am Donnerstag, 18. April 2019 veröffentlicht, dass seine Delegation bei einem Gespräch mit dem amtierenden Militärrat diesem sein Konzept für eine zivile Übergangsregierung vorgestellt hatte und deren personelles Konzept sowie ihre Zusammensetzung am Sonntag der Öffentlichkeit vorstellen werde. In dieser Mitteilung „Joint Statement: Formulation of Transitional Civil Government“ am 18. April 2019 bei der SPA dokumentiert, wird zum einen der Militärrat aufgefordert, diese Entscheidung zu akzeptieren, zum anderen werden ausdrücklich all jene oppositionellen demokratischen Kräfte, die sich dieser Plattform nicht angeschlossen haben, dazu aufgerufen, sich an der Bildung der zivilen Übergangsregierung zu beteiligen. Siehe dazu auch die Chronologie der Entwicklung bei Al Jazeera, eine aktuelle Analyse der Rolle des Militärrats, einen Hintergrundbeitrag zur SPA, sowie den Verweis auf unsere Materialsammlung vom 17. April 2019 weiterlesen »
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018So meldet es Al Jazeera im Nachrichtenticker Sudan – das ist eine Mitteilung der Kräfte der Demokratie und der Veränderung (oder: Des Wechsels), jenes Bündnisses im Sudan, das sich rund um die weiterlesen »

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Der Kampf im Sudan ist offen: Aber die Milizen-Kommandanten, die von der EU mit ihrem Geld zu Generälen gemacht wurden, sind immer noch da…
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Das Bündnis der Kräfte für Freiheit und Veränderung im Sudan (Declaration of Freedom and Change – DFC) hat dem Militärrat und der Öffentlichkeit einen 10-Punkte-Plan übergeben, der die unmittelbarsten Forderungen der Massenbewegung für Demokratie und Frieden im Land zusammenfassen soll. Was bisher noch keine definitive Antwort erhalten hat – wohl aber eine kritische Haltung der Revolutionären Sudanesischen Front (ein Netzwerk der bewaffneten Opposition in den „Kriegsprovinzen“ wie etwa Darfur, Kordofan und Blauer Nil), denen die ganze Problematik der Kriegsführung darin zu wenig vertreten ist (und die beispielsweise die Forderung erheben, auch alle Kriegsgefangenen müssten frei gelassen werden). Und während die Demonstrationen, Proteste und Sit-Ins im ganzen Land weiter gehen – und weiter anwachsen – marschieren jetzt der Reihe nach die DiplomatInnen auf und werden vom „General“ Hemeti empfangen, jenem Milizengangster, den erst das Geld der EU zum General gemacht hat. Siehe zum aktuellen Stand der Massenbewegung im Sudan die Materialsammlung „10-Punkte-Plan, Militärrat und die Kräfte der sudanesischen Opposition“ vom 16. April 2019 und die Hinweise auf unser Interview mit einem Aktivisten vom 12. April sowie auf einen früheren Beitrag über die Auswirkungen der EU-Finanzierung der sudanesischen Diktatur zum Kampf gegen afrikanische Flüchtlinge weiterlesen »
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Das Bündnis der Kräfte für Freiheit und Veränderung im Sudan (Declaration of Freedom and Change – DFC) hat dem Militärrat und der Öffentlichkeit einen 10-Punkte-Plan übergeben, der die unmittelbarsten Forderungen der Massenbewegung weiterlesen »

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„Um den ersten Diktator des Sudan zu stürzen, brauchten wir 30 Jahre. Für den Zweiten zwei Tage“ – dem erneuten Rücktritt folgt der Aufruf der Gewerkschaft SPA, die Proteste fortzusetzen
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Der neue Militärführer des Landes kündigte denn auch die Freilassung der politischen Gefangenen an, die in den vergangenen Monaten bei Protesten gegen Baschir verhaftet worden waren. Zudem versprach Militärratschef Abdel Fattah al-Burhan am Samstag in einer Fernsehansprache, den Machtapparat des gestürzten Baschir „mit der Wurzel auszurotten“. Die Verantwortlichen für den Tod von Demonstranten bei den Protesten sollten vor Gericht gestellt werden, kündigte al-Burhan an. Die nächtliche Ausgangssperre werde aufgehoben. Die Anführer der Proteste gegen Baschir lehnten den „Militärputsch“ ab und riefen zu weiteren Demonstrationen auf. Auch am Freitag versammelten sich wieder zehntausende Menschen vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum und demonstrierten für eine zivile Übergangsregierung. Am Abend kündigte Ibn Ouf dann in einer Fernsehansprache an: „Hiermit erklärte ich meinen Rücktritt als Chef des Übergangsmilitärrates.“ Auch sein Stellvertreter, Generalstabschef Kamal Abdelmaruf, wurde demnach von seinem Posten entlassen. Ibn Ouf sagte, er vertraue in die „Erfahrung und Eignung“ seines Nachfolgers Abdulrahman, „um dieses Schiff an ein sicheres Ufer zu bringen“. Anführer der Anti-Baschir-Proteste bezeichneten Ibn Oufs Rücktritt als einen „Sieg“ für das Volk. Der Berufsverband SPA, der sich an die Spitze der Protestbewegung gestellt hatte, forderte Abdulrahman aber auf, „die Macht des Militärrates an eine zivile Übergangsregierung zu übergeben“. Andernfalls werde der „Sitzstreik“ vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum und in anderen Städten weitergehen…“ – aus der afp-Meldung „Chef des Militärrats tritt zurück“ vom 13. April 2019 (hier bei der taz). Siehe dazu vier weitere aktuelle Beiträge, darunter den Aufruf der Gewerkschaft SPA zur Fortsetzung der Proteste bis zur Schaffung einer zivilen Übergangsregierung – und der Verweis auf unser Interview mit einem Aktivisten am Freitag weiterlesen »
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Der neue Militärführer des Landes kündigte denn auch die Freilassung der politischen Gefangenen an, die in den vergangenen Monaten bei Protesten gegen Baschir verhaftet worden waren. Zudem versprach Militärratschef Abdel Fattah al-Burhan weiterlesen »

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„Wenn die jetzt versuchen, im Sudan eine Militärregierung 2.0 zu installieren, dann lautet die Antwort Revolution 2.0“ – ein Interview des LabourNet Germany
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Nach fünf Tagen Dauer-Belagerung des Hauptquartiers der Armee in der Hauptstadt Khartum – in Nachbarschaft des Präsidentenpalastes gelegen – haben Kräfte, die bisher Bestandteil des Bashir Regimes gewesen sind, den Diktator abgesetzt. Die vieltausendfachen Freudenbekundungen darüber im ganzen Land nahmen gewaltig ab, als die militärische Übergangsregierung sich selbst im Fernsehen vorstellte und schon einmal für zwei Jahre im Amt bleiben wollte, inklusive Ausnahmezustand in den nächsten drei Monaten und einer nächtlichen Ausgangssperre. Durch die Vermittlung von zwei Lesern des LabourNet Germany konnten wir am Abend des 11. April 2019, genauer zwei Stunden vor Beginn der Ausgangssperre mit Hisham Boutawi telefonieren, der lange Jahre als Ingenieur bei der sudanesischen Eisenbahn gearbeitet hat und dort auch gewerkschaftlich aktiv war. Der 63 jährige Hisham (immer in der Hoffnung, die arabischen Namen und Bezeichnungen einigermaßen richtig zu treffen, trotz völliger Unkenntnis der Sprache) lebt in Omdurman, der zweitgrößten Stadt des Sudan, wie er selbst sagt, eigentlich ein besserer Vorort von Khartum. Und er mag nicht daran glauben, dass die ganzen Menschen im Sudan – „so wenig wie in Algerien“ – damit zufrieden sein werden, dass Gesichter ausgetauscht werden und das „System“ bleibt. Und legt Wert darauf, zu unterstreichen, dass er nur seine persönlichen Ansichten vertritt – die allerdings „im Prinzip jedenfalls viele teilen“. Eine zivile Übergangsregierung sei das, was er wolle, fasst er zusammen. Siehe das Interview von Helmut Weiss vom 11. April 2019 weiterlesen »
Die brotpreisdemos im Sudan - jetzt auch in der Hauptstadt 18.1.2018Nach fünf Tagen Dauer-Belagerung des Hauptquartiers der Armee in der Hauptstadt Khartum – in Nachbarschaft des Präsidentenpalastes gelegen – haben Kräfte, die bisher Bestandteil des Bashir Regimes gewesen sind, den Diktator abgesetzt. weiterlesen »

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Der vieltausendfache Aufruf an die sudanesische Armee: Meutert!
Solidaritätsplakat aus Grossbritannien mit dem Kamnpf gegen das Bashir-Regime im Sudan - und seine Unterstützung durch die EUAm dritten Tag der Blockade des Hauptquartiers der sudanesischen Armee in Khartum durch viele Tausend Menschen haben die Blockierer die Armee aufgefordert, mit ihnen über die Bildung einer Übergangsregierung zu verhandeln. In diesen drei Tagen war klar geworden, dass die meisten Soldaten mit den Forderungen der Protestbewegung solidarisch sind: Die Repression mussten der Geheimdienst und Spezialeinheiten der Polizei übernehmen. Die Koordination der Kräfte der Erklärung der Freiheit und des Wandels (Declaration of Freedom and Change –DFC) verbreitete am Montag  Nachmittag eine 5-Punkte-Erklärung, in der unterstrichen wurde: „Die sudanesische Revolution hat am 6. April einen entscheidenden Wendepunkt erreicht mit der Blockade des Hauptquartiers der Armee“ und die Armee aufgerufen, nicht mehr den Anweisungen der Bashir-Regierung zu folgen, sondern  jenen Offizieren und Soldaten zu folgen, die in den letzten Tagen die Menschen und ihr Recht auf Protest verteidigt haben. Von Bashir wird die bedingungslose Kapitulation gefordert. Die DFC-Koordination ruft „alle revolutionären Kräfte in Stadt und Land, Männer und Frauen, alt und jung“ dazu auf, eine gemeinsame Übergangsregierung zu bilden und die regionale und internationale Öffentlichkeit dazu, den Willen der Bevölkerung im Sudan zu respektieren. Siehe dazu die Dokumentation der (englisch übersetzten) Erklärung des DFC und drei weitere aktuelle Beiträge von Montag und Dienstag, sowie einen Hintergrundbeitrag über die Entwicklung im Sudan in den letzten 10 Jahren – und eine Erinnerung an die „Parteinahme“ der BRD vom Sommer 2018 weiterlesen »
Solidaritätsplakat aus Grossbritannien mit dem Kamnpf gegen das Bashir-Regime im Sudan - und seine Unterstützung durch die EUAm dritten Tag der Blockade des Hauptquartiers der sudanesischen Armee in Khartum durch viele Tausend Menschen haben die Blockierer die Armee aufgefordert, mit ihnen über weiterlesen »

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Historische Massenproteste im ganzen Sudan: Armee-Hauptquartier belagert, obwohl geschossen wurde
Die Hauptstadt des Sudan am 6.4.2019: Zehntausende auf dem Weg, das Hauptquartier der Armee zu belagernDie Belagerung des Hauptquartiers der sudanesischen Armee an diesem Wochenende stand im Zentrum der internationalen Berichterstattung – soll aber nicht darüber hinwegsehen machen, dass es im ganzen Land zu massiven neuen Protesten kam. Die immer wieder als „historisch“ bezeichnet wurden, was den Umfang der Mobilisierung betraf. Die Chronologie „Sudan uprising: Thousands answer call for mass action across Sudan today“ am 06. April 2019 bei Radio Dabanga  gibt einen Überblick über die Proteste am Samstag, beginnend mit der Großdemonstration in Khartoum, zu der aufgerufen worden war – unter anderem von der Gewerkschaft SPA – um sie „zur größten der letzten vier Monate“ zu machen, was wohl gelungen ist, und die in der Belagerung des Armee-Hauptquartiers endete, aber eben auch mit Berichten aus zahlreichen weiteren Orten im Sudan, wobei etwa Berichte (und Fotos) aus Wad Madani und Port Sudan deutlich machen, dass auch hier massenhafte Teilnahme an den Protesten stattfand. Siehe dazu drei  weitere aktuelle Beiträge, darunter auch über die nächtlichen tödlichen Repressionsmaßnahmen des Bashir-Regimes, einen Hintergrundartikel  und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu diesen Protesten weiterlesen »
Die Hauptstadt des Sudan am 6.4.2019: Zehntausende auf dem Weg, das Hauptquartier der Armee zu belagernDie Belagerung des Hauptquartiers der sudanesischen Armee an diesem Wochenende stand im Zentrum der internationalen Berichterstattung – soll aber nicht darüber hinwegsehen machen, dass es im ganzen weiterlesen »

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Regierung wechseln, Ämter abgeben, Versprechungen machen, Repression entfesseln: Nutzt alles nichts – die Proteste im Sudan gehen immer weiter
Das Logo der sudanesischen Gewerkschaft SPA, die eine entscheidende Rolle bei den Protesten im Land spieltObwohl die Diktatur al-Bashirs bereits lange währt, blieben Parteien und zivilgesellschaftliche Gruppen im ­Untergrund aktiv. In so manchem Kommentar in internationalen Medien liest man allerdings, dass die derzeitige Erhebung an mangelnder Führung kranke und niemand so recht ­wisse, wer dahinter steht. »Absoluter Quatsch«, sagt dazu der sudanesische Aktivist Adam Bahar. Das sei die Behauptung des Regimes, das sich damit rechtfertige, dass sie mit niemandem verhandeln könne. Bahar sprach am Freitag vergangener Woche in Berlin bei der Veranstaltung »Sudan und Syrien, Ähnlichkeiten, Unterschiede, Lektionen in Solidarität«, die die Syrien-Initiative »Adopt a Revolution« aus­gerichtet hatte. Nachgegangen werden sollte dort der Frage, ob diese jüngste Revolte in der arabischen Welt Erfolg haben wird. Bahar wertet es zunächst als Erfolg, dass der Sudan seit fast ­einem Monat keine richtige Regierung mehr habe. Der Aufstand sei getragen von der Sudanese Professionals Association (SPA), so Bahar. Die Gewerkschaft sei zwar seit langem verboten, aber im ­Untergrund gut vernetzt…“ – aus dem Bericht „Genug von islamistischen Schöpfbechern“ von Hannah Wettig am 21. März 2019 in der jungle world über eine Berliner Solidaritätsveranstaltung mit sudanesischen Aktivisten. Zur aktuellen Entwicklung der Protestbewegung im Sudan siehe drei weitere Beiträge und die Links zu zwei  Twitter-Kanälen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sowie den Hinweis auf den bisher letzten unserer Berichte weiterlesen »
Das Logo der sudanesischen Gewerkschaft SPA, die eine entscheidende Rolle bei den Protesten im Land spieltObwohl die Diktatur al-Bashirs bereits lange währt, blieben Parteien und zivilgesellschaftliche Gruppen im ­Untergrund aktiv. In so manchem Kommentar in internationalen Medien liest man allerdings, dass die weiterlesen »

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Trotz Notstandserklärung: Massenproteste im Sudan fortgesetzt
Solidaritätsplakat aus Grossbritannien mit dem Kamnpf gegen das Bashir-Regime im Sudan - und seine Unterstützung durch die EU Sudan hat den Arabischen Frühling verpasst. Nun aber kommt es fast täglich zu Protesten gegen den international als Kriegsverbrecher angeklagten Staatspräsidenten Umar al-Baschir, der das Land seit 29 Jahren beherrscht. Steigende Brot- und Benzinpreise lösten im Dezember Straßenunruhen aus, die sich schnell ausweiteten. Lehrer, Rechtsanwälte und Ärzte schlossen sich den Demonstranten an, und der Fokus der Proteste richtete sich zunehmend gegen den Präsidenten al-Baschir. Der reagiert mit Repressionen. Und wie in der Vergangenheit, so könnte er es auch diesmal schaffen, seine Kritiker mit Gewalt zum Schweigen zu bringen. Die Ursachen für die Unruhen lassen sich jedoch nicht mit dem Knüppel beseitigen: eine Wirtschaftskrise, hohe Arbeitslosigkeit und Korruption. In dieser Hinsicht hat Sudan viel mit anderen arabischen Ländern gemeinsam. Zuletzt kam es zu Protesten in Algerien, Irak, Jordanien, Libanon, Libyen und Marokko. Wieder heizt sich die politische Situation auf. Wieder lässt das Versagen der Regierungen, die Hoffnungen der Bürger zu erfüllen, die Lage kritisch werden. Es drängt sich die Frage auf, ob die Proteste eine neue Phase einläuten…“ – aus dem Beitrag „Neue Wut, alte Fehler“ von Simon Tisdall in der Ausgabe 8/2019 des Freitag (ursprünglich in The Guardian, Übersetzung: Carola Torti), worin massiv unterstrichen wird, dass es zwei Kontinuitäten nicht nur im Sudan, sondern in der ganzen Region gibt: Die Hemmungslosigkeit der Regimes in ihren Repressionsversuchen – und die der europäischen Regierungen und der USA in der Unterstützung solcher Regimes… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge, einen Hintergrundartikel und den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Berichte weiterlesen »
Solidaritätsplakat aus Grossbritannien mit dem Kamnpf gegen das Bashir-Regime im Sudan - und seine Unterstützung durch die EU Sudan hat den Arabischen Frühling verpasst. Nun aber kommt es fast täglich zu Protesten gegen den international als Kriegsverbrecher angeklagten Staatspräsidenten Umar al-Baschir, der weiterlesen »

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Das Regime im Sudan versucht, die Repression gegen die Massenproteste weiter zu eskalieren: Für ein Jahr den Notstand ausgerufen
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016Nach über zwei Monaten fast täglicher Massenproteste quer durchs ganze Land, denen das Regime einzig und alleine mit leeren Versprechungen (die nichts bewirkten) und mit wachsender Brutalität (und ständig ansteigender Zahl der Todesopfer, der Verhafteten und Gejagten) begegnete (die ebenfalls nicht zum Ende der Bewegung führten), versuchen die Regierung und ihre Gefolgsleute nun, die Repression weiter zu eskalieren. Der Diktator selbst gab die Ausrufung des Notstands im ganzen Land für die Dauer von 12 Monaten bekannt. Damit sollen Polizei und Armee noch weitergehende Befugnisse bekommen, den Protest mit Gewalt zu unterdrücken. Die Organisationen des Widerstands reagierten darauf mit neuen Aufrufen zu Demonstrationen und Protesten und der Erneuerung der Losung, dass nur der Rücktritt Bashirs und seiner Mannen die aktuelle Krise lösen kann und es keinen Kompromiss geben kann mit der Verkörperung der Repression, wie sie das amtierende Regime darstelle. Zur Erklärung des Notstandes und der Reaktion der Opposition darauf drei aktuelle Beiträge und der Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Berichte weiterlesen »
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016Nach über zwei Monaten fast täglicher Massenproteste quer durchs ganze Land, denen das Regime einzig und alleine mit leeren Versprechungen (die nichts bewirkten) und mit wachsender Brutalität (und ständig ansteigender Zahl der Todesopfer, der weiterlesen »

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Auch in den Vororten der großen Städte des Sudan versucht das Regime, die massenhaften Proteste zu unterdrücken: Erfolglos…
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016„Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit“ – mit diesen Losungen demonstrierten auch am Wochenende und am Montag, 18. Februar 2019 Zehntausende von Menschen quer durch den Sudan. Neben den Vororten der Hauptstadt (wie in Bahari, Burri, Halfaya, und Shambat Alshajara), wohin die Aktionen verlegt worden sind, weil die Stadtmitte faktisch unter Militärbelagerung steht, gab es abermals große Proteste auch in Omdurman und in weiteren auch kleineren Städten des Landes. In der Meldung „Soudan: Encore des affrontements à Khartoum“ am 19. Februar 2019 bei secours rouge wird insbesondere darauf verwiesen, dass auch die in die Vororte verlagerten Demonstrationen von der allgegenwärtigen Polizei überfallen wurden, was ihre Durchführung allerdings einmal mehr nicht verhindern konnte. Die offiziellen Stellen des Bashir-Regimes gestehen inzwischen 31 Todesopfer bei der Repression der Proteste ein – unabhängige Beobachter gehen von einer weit höheren Anzahl getöteter Menschen aus. Zur Entwicklung der Proteste im Sudan ein weiterer aktueller und ein Hintergrundbeitrag, sowie der Verweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Berichte weiterlesen »
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016„Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit“ – mit diesen Losungen demonstrierten auch am Wochenende und am Montag, 18. Februar 2019 Zehntausende von Menschen quer durch den Sudan. Neben den Vororten der Hauptstadt (wie in Bahari, Burri, Halfaya, weiterlesen »

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Sudan: Kapituliere endlich, Bashir-Regime, alles Morden nützt nichts mehr
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016Die SPA wurde im Januar 2014 mit dem Ziel gegründet, einen existenzsichernden Lohn für Familien sowie bessere Arbeitsbedingungen zu erkämpfen. Anfang 2019 schätzte die SPA, dass eine fünfköpfige Familie zur Deckung der Grundbedürfnisse pro Monat 8.663 Sudanesische Pfund (knapp 160 Euro) benötigt. Der aktuelle Mindestlohn beträgt jedoch lediglich 423 Sudanesische Pfund pro Monat (etwa 7,70 Euro). Als die ersten Proteste gegen die steigenden Lebenshaltungskosten am 19. Dezember ausbrachen, sah die SPA eine Chance, ihrer Forderung nach einem höheren Mindestlohn Nachdruck zu verleihen. Rasch wurde daraus jedoch die Forderung nach einem Regimewechsel. Als die SPA die Menschen dazu aufrief, auf die Straße zu gehen, kamen Tausende dieser Aufforderung nach, obwohl viele von ihnen noch nie von der Organisation gehört hatten. Die Leute waren bereit, ihrem Ärger Luft zu machen, doch sie brauchten jemanden, der die Sache in die Hand nahm. Die SPA war also mit ihrer Botschaft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Oppositionsparteien verhielten sich einige Tage lang ruhig, bis sie sich Anfang Januar zusammentaten und sich den Forderungen nach einem Regimewechsel anschlossen. Sie begannen außerdem, sich mit der SPA abzusprechen. Doch die Menschen vor Ort reagierten auf die SPA und nicht auf die politischen Parteien. Manche Beobachter*innen sind der Ansicht, dass die sudanesische Bevölkerung genug hat von den Eskapaden der alten politischen Elite, dass nach Jahrzehnten, in denen die politischen Parteien keine Lösungen für die Probleme des Landes präsentierten, eine gewisse Politikverdrossenheit eingesetzt hat. Nach sechs Wochen des Protests ist das öffentliche Leben im Sudan mittlerweile komplett zum Erliegen gekommen. Apotheker*innen und andere Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen befinden sich im Streik, Ärzt*innen behandeln nur Notfälle, und Ingenieur*innen haben die Arbeit auf den Baustellen eingestellt. Die täglichen Demonstrationen gehen unterdessen weiter…“ – aus dem Beitrag „«Jetzt zurücktreten, es reicht!»“ von Dr. E. Saeid am 11. Februar 2019 bei der Rosa Luxemburg Stiftung, worin neben der Einschätzung der aktuellen Lage eben auch die Rolle der SPA (Sudanese Professionals Association) hervorgehoben wird. Siehe dazu auch einen Beitrag zu den aktuellen Protesten am 14. Februar 2019, einen Hintergrundbeitrag über die besondere Rolle der Jugend in der aktuellen Bewegung und den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge weiterlesen »
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016Die SPA wurde im Januar 2014 mit dem Ziel gegründet, einen existenzsichernden Lohn für Familien sowie bessere Arbeitsbedingungen zu erkämpfen. Anfang 2019 schätzte die SPA, dass eine fünfköpfige Familie zur Deckung der Grundbedürfnisse pro weiterlesen »

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Die Proteste im Sudan gehen ungebrochen weiter, die Repression nützt nichts: Denn sie wissen nicht, wovon sie überleben sollen
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016Er weiß, dass es jeden Tag auch ihn treffen könnte. Aber das nimmt Mohamed Awad in Kauf. Seit Wochen schon geht der 30-Jährige mit Tausenden anderen jungen Menschen auf die Straßen Khartums und fordert lautstark Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit – vor allem aber den Rücktritt von Langzeitdiktator Omar al-Baschir. „Ich habe nichts mehr zu verlieren“, sagt Mohamed. „Wir leben in unsicheren Zeiten. Keine unserer Erwartungen werden erfüllt. Viele Jugendliche sind schon gestorben.“ Die Sicherheitskräfte setzen gegen die Demonstranten Tränengas ein, schießen scharf. Mehr als 40 Menschen wurden bei den Protesten im Sudan schon getötet, berichten Menschenrechtsorganisationen. Tausende sollen in Gefängnissen sitzen. Das aber, sagt Mohamed, schweiße erst recht zusammen. „Die Proteste haben die Menschen im Sudan vereint. Der Ruf nach Wandel erschallt aus allen Ecken des Landes.“ (…) Mehr als 29 Jahre hat es al-Baschir geschickt verstanden, Araber gegen Afrikaner, Muslime gegen Christen auszuspielen. Proteste schlug er blutig nieder. Der Internationale Strafgerichtshof hat wegen Menschenrechtsverbrechen und Völkermordes Haftbefehl gegen ihn erlassen. Mit der Unabhängigkeit des Südsudans 2011 verlor das Land zudem einen Großteil der Ölvorkommen. Misswirtschaft, Korruption und Sanktionen zwangen die Wirtschaft in die Knie. Doch erst als sich die Brotpreise im Dezember verdreifachten und viele Menschen in Hungersnot stürzten, erhoben sich die Massen. Oppositionelle, Gewerkschafter, Intellektuelle, Studenten gehen seither im ganzen Land auf die Straße, legen die Arbeit nieder, treten in Sitzstreiks. Gerade junge Menschen fühlen sich um ihre Lebenschancen, ihre Zukunft betrogen. Die Inflation liegt bei 73 Prozent. Vor Bäckereien bilden sich lange Schlangen…“ – aus dem Bericht „“Nichts mehr zu verlieren““ von Daniel Hechler am 09. Februar 2019 in der tagesschau, der ein Bild von der aktuellen Entwicklung auch Anfang Februar 2019 gibt (auch wenn die Behauptung, die Proteste hätten erst im Dezember 2018 begonnen, im Sudan selbst heftig umstritten sein dürfte…). Zur aktuellen Entwicklung im Sudan zwei aktuelle und zwei Hintergrundbeiträge, sowie der Verweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Berichte zum Thema weiterlesen »
Sudan: Demonstration in Khartoum gegen Preiserhöhungen im Dezember 2016Er weiß, dass es jeden Tag auch ihn treffen könnte. Aber das nimmt Mohamed Awad in Kauf. Seit Wochen schon geht der 30-Jährige mit Tausenden anderen jungen Menschen auf die Straßen Khartums und fordert weiterlesen »

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