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Kampfmethode Ultimatum. Von disziplinierender Kollegialität zu widerständiger Solidarität – Fallbeispiele aus dem Gesundheitswesen
Sonderheft der Zeitschrift "Industrielle Beziehungen" (Jg. 25, Heft 4): "Solidarität in der Arbeitswelt"Was ist Solidarität im Krankenhaus? Im Alltag äußert sie sich darin, dass Pflegekräfte die eigenen Schutzrechte ignorieren, um Patientinnen und Patienten, aber auch ihre Kolleginnen und Kollegen „nicht hängen zu lassen“. Der Beitrag handelt von dem Versuch, aus dieser disziplinierenden Form der Kollegialität eine „Kampf-Solidarität“ zu entwickeln: Teams fordern ultimativ Maßnahmen zur Entlastung und drohen damit, andernfalls freiwillige Leistungen wie das Einspringen außerhalb des Dienstplans zu verweigern. Sie nutzen ihre gestiegene Produktionsmacht, da die Abläufe im Krankenhaus regelhaft darauf basieren, dass sich Pflegekräfte über ihre arbeitsvertraglichen Pflichten hinaus engagieren. Der Beitrag untersucht diese neue Kampfform der Ultimaten anhand von sechs Fallstudien, basierend unter anderem auf Experteninterviews mit Pflegekräften, Gewerkschaftssekretär/innen und betrieblichen Interessenvertreter/innen. Theoretisch knüpft er an Solidaritätskonzeptionen von Bayertz (1998) und den Machtressourcenansatz an. Er kommt zu dem Schluss, dass die Ultimaten dazu führen können, die – wie es ein Krankenpfleger und ver.di-Aktivist ausdrückt – im Klinikalltag „auf den Kopf gestellte“ Solidarität „wieder auf die Füße“ (SWB04, 30-32)1 zu stellen. Es entwickelt sich eine Kampf-Solidarität, die die Durchsetzungsfähigkeit in Arbeitskämpfen, aber auch die Bereitschaft zu widerständigem Alltagsverhalten stärkt…“ Zusammenfassung des Artikels von Daniel Behruzi aus dem Sonderheft der Zeitschrift „Industrielle Beziehungen“ (Jg. 25, Heft 4): „Solidarität in der Arbeitswelt“ – wir danken dem Verlag! Siehe weitere Informationen zum (empfehlenswerten) Schwerpunktheft der Zeitschrift „Industrielle Beziehungen“: „Solidarität in der Arbeitswelt“ und einen weiteren empfehlenswerten Beitrag hieraus weiterlesen »
Sonderheft der Zeitschrift "Industrielle Beziehungen" (Jg. 25, Heft 4): "Solidarität in der Arbeitswelt""Was ist Solidarität im Krankenhaus? Im Alltag äußert sie sich darin, dass Pflegekräfte die eigenen Schutzrechte ignorieren, um Patientinnen und Patienten, aber auch ihre Kolleginnen und Kollegen „nicht hängen zu lassen“. weiterlesen »

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Unter Zwang: Einblicke in den Stationsalltag. Die Mitarbeiter in deutschen Psychiatrien sind häufig überfordert – und müssen rigoroser vorgehen als sie wollen. Sechs Personen erzählen aus der Praxis
Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus„… Es ist zehn Uhr morgens in der sogenannten fakultativ beschützten Station der Psychiatrischen Klinik. Früher hieß sie geschlossene Anstalt. Allein das Wort „geschlossen“ passt eigentlich nicht mehr in das Bild einer modernen Psychiatrie, so erklärt es Axel Frank, der Stationsleiter, zu Dienstbeginn. Zwangsmedikation oder Fixierung schon gar nicht. Wie jeden Morgen diskutiert Franks Team bei Rührei und Kaffee die Frage: Öffnen wir heute die gläserne Eingangstür oder bleibt sie verschlossen? Die meisten, mit denen man an der Charité darüber spricht, wünschen sich, dass die Tür offen bleiben kann. Aber immer wieder scheitert das am Personalmangel. Genau so läuft es an diesem Morgen, eigentlich ein ruhiger Tag. Axel Franks Team erfüllt sogar die Mindestbesetzung, wie sie in einer deutschlandweiten Personalverordnung festgelegt ist: Zwei examinierte Pflegekräfte sind anwesend. Und dennoch sind sie nicht genug, um die Situation im Blick zu behalten. Das Team entscheidet sich heute erneut gegen den Anspruch, dass Patienten so viel Selbstbestimmung wie möglich haben sollten. Die Glastür bleibt an diesem Morgen für die Patienten verschlossen. Eine Zwangsmaßnahme. Die Station wird damit, auch wenn sie nicht mehr so genannt wird, zu einer geschlossenen.(…) In deutschen Psychiatrien herrscht Personalmangel. Laut einer Verdi-Online-Umfrage unter Psychiatrie-Mitarbeitern aus dem Jahr 2017 führt der Pflegenotstand zu mehr Gewalt gegen Beschäftigte. Nur durch mehr Fachpersonal, so die Ergebnisse von Verdi, würden sich Zwangsmaßnahmen verhindern lassen.(…) Bis September 2019 hat der Gemeinsame Bundesausschuss Zeit, um über die Neuauflage der Personalbemessung zu bestimmen. Die Verhandlungen seien „intransparent“, kritisierten im vergangenen Sommer rund 100 Mitarbeitervertretungen von psychiatrischen Einrichtungen in einem Brief an CDU–Gesundheitsminister Jens Spahn. Beschäftigtenverbände befürchten, dass das Gremium der Ärzte, Zahnärzte, Therapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen sich nicht für genügend Personal einsetzen könnte. „Das hätte markante Folgen“, sagt Gisela Neunhöffer, Sprecherin von Verdi. Wenn die Zeit für baldige Betreuung und Deeskalation nicht da sei, müssten Patienten notfalls häufiger fixiert werden. Das Ergebnnis, warnt sie, könnte ein Rückfall in die Verwahrpsychiatrie früherer Zeiten sein.“ Bericht von Ann Esswein vom 23. Januar 2019 beim Tagesspiegel online weiterlesen »
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Bewegung mit Potenzial. Streiks und Aktionen für mehr Personal in Kliniken könnten eine Abkehr vom Marktsystem im Gesundheitswesen einleiten
Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus„… Obwohl das politische und mediale Establishment kein anderes Thema mehr zu kennen scheint als Asyl und Flüchtlinge, halten das nur 39 Prozent der gut 1.000 Befragten für sehr wichtig. Vom Thema Gesundheitspolitik und Pflege meinen das 69 Prozent. Es ist damit „das Top-Thema für die Deutschen“, so die Meinungsforscher von infratest dimap. Und das zu Recht. Denn die Probleme im Gesundheitswesen sind gravierend. (…) Die Belegschaften können die Klinikleitungen zwar zur Einstellung von zusätzlichem Personal zwingen – was neben der Charité bislang unter anderem an den vier baden-württembergischen Unikliniken und am privatisierten Universitätsklinikum Gießen und Marburg gelungen ist. Das grundsätzliche Problem der Unterversorgung lösen diese Verträge aber nicht. Hierfür sind flächendeckende Regelungen durch den Gesetzgeber erforderlich. Ver.di fordert seit geraumer Zeit für alle Krankenhausbereiche verbindliche Personalvorgaben per Gesetz. Dagegen wehrt sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit all ihrer Lobbymacht – bislang erfolgreich. Die Tarifkonflikte spielen eine große Rolle dabei, die öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten und den Druck auf die Regierenden zu erhöhen. (…) Solche Arbeitskämpfe in Kombination mit vielen kleineren betrieblichen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen haben den gesellschaftlichen Diskurs bereits grundlegend verschoben. Das vor rund 15 Jahren eingeführte Finanzierungssystem der Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG) wird nicht mehr nur in linken Kreisen kritisiert. Die DRGs haben die Krankenhäuser in einen Preiswettbewerb getrieben, der insbesondere in den Servicebereichen und in der Pflege drastischen Personalabbau zur Folge hatte. Noch vor wenigen Jahren galt es im etablierten Politikbetrieb dennoch als Tabu, dieses System grundsätzlich in Frage zu stellen. Das hat sich geändert…“ Artikel von Daniel Behruzi vom 23. Januar 2019 bei lunapark21 weiterlesen »
Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus"... Obwohl das politische und mediale Establishment kein anderes Thema mehr zu kennen scheint als Asyl und Flüchtlinge, halten das nur 39 Prozent der gut 1.000 Befragten für sehr wichtig. Vom Thema Gesundheitspolitik und Pflege meinen das weiterlesen »

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Das Gesundheitstribunal. Fallpauschalen im Interesse der Patienten oder der pauschale Fall Profit aus Krankheit
Bündnis Krankenhaus statt Fabrik„„Ich bin seit der Ausbildung vier Jahre im Beruf. Im Moment bin ich auf einer Station, wo die Patienten ihre Krebs-Diagnose bekommen und dann auch Betreuung brauchen. Aber das können wir bei unserer Personalsituation nicht genug leisten. […] Wenn ich in England bin und erzähle, dass ich eine nurse bin, dann sagen immer alle: ´Wow, krass, toll!´ Und hier kommt immer: ´Echt? Das tust du dir an?´“ Dies sind Aussagen einer Krankenpflegerin, die im neuen Theaterstück von Volker Lösch (als Regisseur und Koautor) und Ulf Schmidt (als Autor) selbst auf der Bühne steht. In einem Kreis mit fünf anderen männlichen und weiblichen Pflegekräften. Zusammen mit fünf Profischauspielern. Bereits dieses Zusammenspiel macht das „Gesundheitstribunal“ zu etwas Besonderem. Ein Zusammenspiel von Schauspielern, die leidenschaftlich agieren, und Beschäftigten, die vom eigenen Leiden und dem Leiden der ihnen Anvertrauten authentisch berichten. (…) Wie angesprochen, ist man geneigt, die Misere des deutschen Gesundheitssystems als Resultat der allgemeinen neoliberalen Durchdringung der Gesellschaft, als weltweites Phänomen oder zumindest als eine überall in Westeuropa zu konstatierende Entwicklung zu verstehen. Schließlich gibt es EU-weit prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie hierzulande und Jobstrukturen wie Hartz IV. Überall in Europa werden die Bahnen privatisiert. Überall wird das Studium an den Bedürfnissen des Kapitals ausgerichtet. Und just so wird es eben auch im Gesundheitssektor sein. Wäre es so, machte ein Gesundheitstribunal natürlich auch Sinn. Und natürlich wäre es auch dann sinnvoll, sich mit Appellen, Demos und Streiks gegen dieses krankmachende Gesundheitssystem zu stemmen. Verblüffend ist jedoch: Deutschland ist „Negativ-Avantgarde“ in diesem Prozess der Zerstörung. (…) Da bleibt zu hoffen, dass man bei verdi entdeckt, welch einen bislang noch verborgenen Goldschatz Volker Lösch, Ulf Schmidt und das Team des Gesundheitstribunal ihnen geliefert haben: Das Stück sollte bundesweit auf Tournee gehen. Und an vielen Orten – beispielsweise solchen mit großen Profitcenter-Kliniken – zur Aufführung gelangen. Auch hier jeweils unter Einbeziehung von Pflegekräften von vor Ort.“ Artikel von Urs-Bonifaz Kohler vom 23. Januar 2019 bei lunapark21 weiterlesen »
Bündnis Krankenhaus statt Fabrik"„Ich bin seit der Ausbildung vier Jahre im Beruf. Im Moment bin ich auf einer Station, wo die Patienten ihre Krebs-Diagnose bekommen und dann auch Betreuung brauchen. Aber das können wir bei unserer Personalsituation nicht genug leisten. […] Wenn ich weiterlesen »

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TdL-VKA-Tarifvertrag: Erstmals erhalten Auszubildende in betrieblich-schulischen Gesundheitsberufen Ausbildungsvergütungen
#unbezahlt - Kampagne für Ausbildungsvergütung der ver.di-Jugend“Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) eine Einigung über einen Tarifvertrag für die Auszubildenden in betrieblich-schulischen Gesundheitsberufen erzielt. Ein Novum, denn bislang mussten Azubis zur/zum Diätassisten-tin/Diätassistenten, Ergotherapeutin/Ergotherapeuten, Logopädin/Logopäden, Medizinisch-technischen Assistentin/Assistenten, Orthoptistin/Orthoptisten und Physiotherapeutin/Physiotherapeuten ganz ohne Ausbildungsvergütungen auskommen. (…) Inhalt der Tarifeinigung ist, dass die Ausbildungsbedingungen in diesen Gesundheitsberufen ab 1. Januar 2019 erstmals überhaupt durch Tarifverträge geregelt werden und die Auszubildenden erstmals eine Ausbildungsvergütung erhalten. Mit den Ländern wurde darüber hinaus vereinbart, dass die Auszubildenden zur/zum Notfallsanitäterin/Notfall-sanitäter wie bereits in kommunalen Bereich ebenfalls in den Geltungsbereich des Tarifvertrages einbezogen werden. Das Ausbildungsentgelt beträgt nun im ersten Ausbildungsjahr 965,24 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 1.025,30 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 1.122,03 Euro. Bisher mussten die Auszubildenden ihren Lebensunterhalt während der dreijährigen Ausbildung selbst finanzieren oder ihnen standen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungs-gesetz als Darlehen zu. An Universitätskliniken werden rund 1.800 Schülerinnen und Schüler und an kommunalen Krankenhäusern rund 1.700 Schülerinnen und Schüler in den erfassten Gesundheitsberufen ausgebildet. Bsirske wies auf die gleichstellungspolitische Bedeutung der Tarifeinigung hin, da es sich bei den Auszubildenden in den Gesundheitsberufen weit überwiegend um Frauen handelt. Der Tarifvertrag ist seit dem Wochenende wirksam. Bis dahin hatte er noch unter Widerrufsvorbehalt durch die Arbeitgeberseite gestanden.“ Pressemitteilung von ver.di vom 18.12.2018, siehe auch die Kampagne der ver.di-Jugend #tarifdeluxe weiterlesen »
#unbezahlt - Kampagne für Ausbildungsvergütung der ver.di-Jugend“Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) eine Einigung über einen Tarifvertrag für die Auszubildenden in betrieblich-schulischen Gesundheitsberufen erzielt. Ein Novum, denn bislang mussten Azubis weiterlesen »

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Zahl der Arbeitsunfälle von Pflegekräften stark gestiegen
Pflegeambulanz“Die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle von Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen ist in den zehn Jahren zwischen 2007 und 2017 drastisch um knapp 50 Prozent gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Demnach verzeichnete die Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, die im Gesundheitssektor der Unfallversicherungsträger für Angestellte ist, einen Anstieg von 74.321 auf 111.432 Arbeits- und Wegeunfälle in dem Zehn-Jahres-Zeitraum bis 2017. Insgesamt ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle der Antwort dagegen seit 2007 um 5,5 Prozent auf gut eine Million im vergangenen Jahr gesunken. Gründe für den Zuwachs an Arbeitsunfällen im Gesundheits- und Pflegebereich dürften zum einen ein deutlicher Beschäftigungszuwachs in diesen Berufen sein. Denn auch die Zahl der Pflegebedürftigen ist wegen der demografischen Entwicklung angestiegen. Zum anderen berichten Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen immer wieder über Personalknappheit, Zeitnot, Überforderung, Stress und hohe Krankenstände. Auch dies dürfte mehr Arbeitsunfälle verursacht haben…“ Artikel von Birgit Marschall vom 04.12.2018 in der Rheinischen Post online weiterlesen »
Pflegeambulanz“Die Zahl der gemeldeten Arbeitsunfälle von Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen ist in den zehn Jahren zwischen 2007 und 2017 drastisch um knapp 50 Prozent gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die unserer Redaktion weiterlesen »

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Scheinselbständig, nicht scheinselbständig … Pflegekräfte als Honorarkräfte und eine uneinheitliche Rechtsprechung
Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...“… Und auch die gibt es neben den Leiharbeitern in der Pflege: Honorarkräfte. Freiberufliche Pflegekräfte, die sich als Selbstständige an Einrichtungen verkaufen und dafür ein Honorar bekommen. Und das kann durchaus üppig ausfallen, je nach Personalnot der Krankenhäuser und Pflegeheime. Aber ist das überhaupt zulässig, als „selbständige“ Pflegekraft inmitten eines Teams von anderen, abhängig beschäftigten Pflegekräften und anderen Berufsgruppen in einer Einrichtung zu arbeiten? Sind das nicht „scheinselbständige“ Kräfte? Die Deutsche Rentenversicherung sieht das regelmäßig so – und erfährt auf der Ebene der Sozialgerichte durchaus Zustimmung zu dieser Eingruppierung. (…) Nun stellt das ab auf das Kriterium, dass der Selbstständige nur einen oder einen maßgeblichen Auftraggeber hat. Aber es gibt noch eine andere Seite der Problematik. Schaut man beispielsweise in den § 7 SGB IV, dann findet man dort einen wichtigen Hinweis, wie eine nichtselbstständige Beschäftigung abgegrenzt wird. In Absatz 1 heißt es: »Beschäftigung ist die nichtselbständige Arbeit, insbesondere in einem Arbeitsverhältnis. Anhaltspunkte für eine Beschäftigung sind eine Tätigkeit nach Weisungen und eine Eingliederung in die Arbeitsorganisation des Weisungsgebers. « Genau dieser Aspekt wurde offensichtlich in einer Entscheidung des Landessozialgerichts NRW aufgegriffen, das am 2. Juli 2018 unter der Überschrift Keine selbständige Krankenpflegetätigkeit im Krankenhaus konstatiert: »Bedient sich ein Krankenhausträger zum Ausgleich von Auftragsspitzen oder wegen genereller Personalunterdeckung in der Pflege sog. Honorarkräfte sind diese regelmäßig sozialversicherungspflichtig.«…“ Beitrag von Stefan Sell vom 03.12.2018 bei Aktuelle Sozialpolitik online weiterlesen »
Die perfekte Pflegerin hat 10 Hände...“… Und auch die gibt es neben den Leiharbeitern in der Pflege: Honorarkräfte. Freiberufliche Pflegekräfte, die sich als Selbstständige an Einrichtungen verkaufen und dafür ein Honorar bekommen. Und das kann durchaus üppig ausfallen, je nach weiterlesen »

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Auf Station: Patientenbericht aus einem deutschen Krankenhaus
Bündnis Krankenhaus statt Fabrik„Es besteht ein Unterschied zwischen dem Hören von Nachrichten und dem eigenen Erleben eines Sachverhaltes. Die Rede ist von den Zuständen in den Krankenhäusern Deutschlands. (…) Meines Erachtens kann man nur den Hut vor den Menschen ziehen, die einen Pflegeberuf ergreifen, im Wissen, dass ihre Arbeit nicht durch ein ihrer Leistungen entsprechendes Gehalt halbwegs honoriert wird. Wer diesen Beruf ausübt, der leistet der Gesellschaft einen überaus wertvollen Dienst, der erledigt nicht einfach einen Job um „Kohle“ zu machen. Geld scheffeln andere: Shareholder, Kaufleute, Pharmakonzerne, Krankenkassen und überhaupt die ganze aufgeblasene Bürokratie, die sich im Gesundheitswesen ausgebreitet hat. All jene, die keine Kranken heilen, keine Wunde versorgen, keinem das Leben retten. Was für eine Logik treibt das System an, frage ich mich und lasse die Antwort folgen: Habgier. Patient und medizinisches Personal, verbunden durch das unsichtbare Band des Altruismus, werden gleichsam psychisch und physisch ausgeplündert.(…) Politiker, die immer wieder vollmundig beteuern, der Mensch stünde bei ihnen an oberster Stelle, können es am besten beweisen, indem sie alles daran setzen, das Gesundheitswesen als Geldquelle für Pharmakonzerne und Privatunternehmen stillzulegen. Ebenso wichtig ist es, dass sie dafür sorgen, dass den Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, die ihnen zustehende Sicherheit und Wertschätzung entgegengebracht wird in Form von besseren Arbeitsverhältnissen und angemessener Bezahlung. Geschieht dies nicht, entlarven sich genannte Politiker schlichtweg als Lügner.“ Erlebnisbericht von Jairo Gomez bei Neue Debatte vom 27. November 2018 weiterlesen »
Bündnis Krankenhaus statt Fabrik"Es besteht ein Unterschied zwischen dem Hören von Nachrichten und dem eigenen Erleben eines Sachverhaltes. Die Rede ist von den Zuständen in den Krankenhäusern Deutschlands. (...) Meines Erachtens kann man nur den Hut vor den Menschen ziehen, die einen Pflegeberuf weiterlesen »

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Ahlener Krankenhaus macht mobil: „Pflegefänger“ auf Protestmarsch am 01./02.12.2018
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!““… Mit der Aktion „Die Pflegefänger von Ahlen“ wollen Pflegepersonal und Ärzte des Ahlener St.-Franziskus-Hospitals am kommenden Samstag und Sonntag mit einem zweitägigen Fußmarsch nach Münster auf den Pflegemangel aufmerksam machen. Auch das St. Franziskus-Hospital Ahlen spürt deutlich den Pflegekräftemangel. Trotz umfangreicher Maßnahmen, wie zum Beispiel die Zahlung einer Prämie für geworbene Mitarbeiter, sei es schwer, offene Stellen zu besetzen. Insbesondere Krankenhäuser in ländlichen Regionen seien benachteiligt in der Personalgewinnung, da größere Städte für junge Menschen oft attraktiver erscheinen. (…) Mit dem Marsch unter dem Motto „Die Pflegefänger von Ahlen“ möchte das gesamte Personal des Krankenhauses ein Zeichen setzen und darauf aufmerksam machen, dass es sich lohnt, im St. Franziskus-Hospital Ahlen zu arbeiten und gemeinsam die medizinische Versorgung sicher zu stellen. Grimms „Rattenfänger von Hameln“ stehen in abgewandelter Form Pate…“ Beitrag vom 27.11.2018 in Westfälischen Nachrichten online weiterlesen »
Charite Kampagne „Berlin für mehr Krankenhauspersonal!““… Mit der Aktion „Die Pflegefänger von Ahlen“ wollen Pflegepersonal und Ärzte des Ahlener St.-Franziskus-Hospitals am kommenden Samstag und Sonntag mit einem zweitägigen Fußmarsch nach Münster auf den Pflegemangel aufmerksam machen. Auch das St. Franziskus-Hospital Ahlen spürt deutlich weiterlesen »

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Klinikkonzern Asklepios: Ärzte warnen vor Risiken durch Personalmangel
Für eine gesetzliche Personalbemessung im GesundheitswesenEs ist kurz nach 13 Uhr an einem Mittwoch, und es fehlt nicht viel zur Katastrophe im Krankenhaus. „Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen versucht, die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten“, schreibt eine Ärztin am 12. September an die Leitung der Hamburger Asklepios-Klinik St. Georg. Verzweiflung spricht aus ihrer E-Mail, die sie im Auftrag der Abteilung für Innere Medizin sendet. „Dringende Gefährdungsanzeige mit dringendem Handlungsbedarf“, überschreibt sie ihre Nachricht. Zuvor hatte sie die Zentrale Notaufnahme für internistische Neuaufnahmen gesperrt – wegen Ärztemangel. (…) So prekär die Lage, so verwunderlich ihr Auslöser: Lediglich eine leitende Ärztin hatte sich krankgemeldet. Das reichte, um die ganze Abteilung ins Chaos zu stürzen. Ein anderer Oberarzt hatte Urlaub. Seit Monaten senden Ärzte des großen Klinikums an der Hamburger Alster intern Warnrufe aus. In Gefährdungsanzeigen schlagen die Mediziner Alarm und beschreiben desaströse Zustände in dem für seinen Renditehunger bekannten Klinikkonzern. E-Mails, Brandbriefe und Dienstpläne, die dem SPIEGEL vorliegen, dokumentieren, wie Asklepios das Ärztepersonal teils bis an die Schmerzgrenze ausdünnt und damit das Patientenwohl riskiert. Gerichtsurteile zeigen, dass der Konzern wegen mehrerer vom Betriebsrat nicht akzeptierter Dienstpläne sogar immer wieder hohe Ordnungsgelder zahlen musste…“ Artikel von Kristina Gnirke vom 24.11.2018 in Spiegel online weiterlesen »
Für eine gesetzliche Personalbemessung im GesundheitswesenEs ist kurz nach 13 Uhr an einem Mittwoch, und es fehlt nicht viel zur Katastrophe im Krankenhaus. "Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen versucht, die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten", schreibt eine Ärztin am 12. September an die Leitung weiterlesen »

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Brief an pflegende Angehörige mit Tipps zum Tagespflegeplatz aus Perspektive der Pflegekräfte
PflegeambulanzWerte Angehörige von Menschen mit zunehmenden dementiellen Veränderungen, wir professionellen Pflegekräfte wissen, mit welchen Belastungen Sie tagtäglich zu kämpfen haben. Neben der Sorge um das Wohl Ihres erkrankten Angehörigen, vergessen Sie die Sorge um Ihr eigenes Wohl. Das ist leider normal. Noch haben Sie vielleicht das seltene Glück, einen Tagespflegeplatz für Ihren Liebsten gefunden zu haben, meist aber sind Sie allein mit ihrer Familie mit der Betreuung. Pausen und Ruhezeiten zur Erholung sind rar. Und dann kommt der Punkt, an dem Sie vor die Entscheidung gestellt sind, eine stationäre Einrichtung für Ihren Menschen zu finden. Und hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, wenn man sich die unterschiedlichen Einrichtungen genauer ansieht. Gerne will ich Ihnen dabei helfen…“ Beitrag vom 27.11.2017 von und bei Frau Sofa online – immer noch aktuell! weiterlesen »
PflegeambulanzWerte Angehörige von Menschen mit zunehmenden dementiellen Veränderungen, wir professionellen Pflegekräfte wissen, mit welchen Belastungen Sie tagtäglich zu kämpfen haben. Neben der Sorge um das Wohl Ihres erkrankten Angehörigen, vergessen Sie die Sorge um Ihr eigenes Wohl. Das ist leider normal. Noch haben weiterlesen »

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[21.11.2018] Bundesweiter ver.di-Aktionstag in der Altenpflege: Beschäftigte fordern gute Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und mehr Personal
Für eine gesetzliche Personalbemessung im GesundheitswesenDie Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am morgigen Mittwoch (21. November) Beschäftigte in der Altenpflege bundesweit zu einem Aktionstag auf, um ihren Forderungen nach guten Arbeitsbedingungen, besserer Bezahlung und mehr Personal Nachdruck zu verleihen. Neben lokalen Kundgebungen und Informationsveranstaltungen ist eine bundesweite Fotoaktion geplant. (…) Der ver.di-Aktionstag findet am 21. November, dem Buß- und Bettag, statt. Dieser wurde Mitte der 1990er Jahre als Feiertag in allen Bundesländern außer Sachsen abgeschafft, um den Arbeitgeberanteil zur neu geschaffenen Pflegeversicherung auszugleichen. Diesen Tag nehmen die Pflegekräfte nun zum Anlass, auf ihre Arbeitssituation hinzuweisen. Unzählige Überstunden, Einspringen außerhalb des Dienstplans und Arbeiten ohne Pause seien in Pflegeeinrichtungen Alltag, so Bühler weiter. „Die Beschäftigten kümmern sich jeden Tag mit viel Engagement um Menschen, die Hilfe und Pflege brauchen. Es darf nicht sein, dass sie selbst durch die viel zu dünne Personaldecke krank werden.“ Die von der Bundesregierung beschlossenen 13.000 zusätzlichen Pflegestellen für den stationären Bereich bedeuteten nicht einmal eine Stelle pro Einrichtung – damit werde weder eine gute Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner noch die Entlastung der Beschäftigten erreicht…“ Pressemitteilung von ver.di vom 20.11.2018 weiterlesen »
Für eine gesetzliche Personalbemessung im GesundheitswesenDie Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am morgigen Mittwoch (21. November) Beschäftigte in der Altenpflege bundesweit zu einem Aktionstag auf, um ihren Forderungen nach guten Arbeitsbedingungen, besserer Bezahlung und mehr Personal Nachdruck zu verleihen. Neben lokalen Kundgebungen und Informationsveranstaltungen weiterlesen »

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Fluch oder Segen der Zeitarbeit im Gesundheitssektor und der daraus resultierende Pflegenotstand
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenDer in der Bevölkerung stellenweise diskutierte Pflegenotstand hat nach Ansicht des Autors nicht nur die Ursache in der demographischen Bevölkerungsentwicklung, sondern auch im massiven Anstieg der Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) der letzten Jahre. (…) Gänzlich ungeniert werben die Unternehmen der ANÜ-Branche mit sehr hohen Stundenlöhnen, erfinden Preise wie den „Pflegeaward“, übrigens unter der Schirmherrschaft des aktuellen Gesundheitsministers Jens Spahn, leisten sich Testimonials, die dann auch noch als Vertreter der Pflegekräfte medial aufbereitet und von den Medien hofiert werden – ohne daß es irgend Jemanden interessiert, was denn die Konsequenzen für die festangestellten Mitarbeiter, für die Bewohner und Patienten und für die Arbeitgeber sind. (…) So hat auch die Anzahl der Mitarbeiter bei Zeitarbeitsunternehmen sprunghaft zugenommen. Die offiziellen Beschäftigungszahlen sind knapp 83.000 Mitarbeiter. (…) Der Autor hat sich mit einigen Arbeitgebern unterhalten, sowohl aus dem stationären Bereich der Altenhilfe, als auch aus dem ambulanten Bereich, ebenso auf Klinikebene. Heraus kam, dass der zu zahlende Satz an die ANÜ-Unternehmen etwa um das 3- fache höher lag, als bei einer festangestellten Kraft…“ Artikel von KNU vom 12.11.2018 – der Autor ist der Redaktion bekannt, wir danken ihm! weiterlesen »
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen"Der in der Bevölkerung stellenweise diskutierte Pflegenotstand hat nach Ansicht des Autors nicht nur die Ursache in der demographischen Bevölkerungsentwicklung, sondern auch im massiven Anstieg der Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) der letzten Jahre. (...) Gänzlich ungeniert weiterlesen »

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Deutscher Betriebsräte-Preis 2018: Gold für Betriebsrat des Helios Klinikums Salzgitter für das Projekt „Zu wenig Pfleger für zu viele Patienten! Wir brauchen mehr Personal – Betriebsräte machen mobil“
Deutscher Betriebsräte-Preis 2018Der Betriebsrat der Helios Klinikum Salzgitter GmbH erhält in diesem Jahr den „Deutschen Betriebsräte-Preis“ in Gold. Das Gremium ging erfolgreich gegen die prekäre Personalsituation und die daraus resultierende ständige Überlastung der Beschäftigten an. Es setzte wirkungsvoll sein Mitbestimmungsrecht bei Dienstplanänderungen durch und erzielte in der Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber eine wegweisende Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts.“ Aus der PM zum diesjährigen Preis, siehe die Nominierung mit Informationen zum Projekt und weitere Informationen weiterlesen »
Deutscher Betriebsräte-Preis 2018"Der Betriebsrat der Helios Klinikum Salzgitter GmbH erhält in diesem Jahr den „Deutschen Betriebsräte-Preis“ in Gold. Das Gremium ging erfolgreich gegen die prekäre Personalsituation und die daraus resultierende ständige Überlastung der Beschäftigten an. Es setzte wirkungsvoll sein Mitbestimmungsrecht bei Dienstplanänderungen durch weiterlesen »

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Herzschlag – Zeitung von und für KollegInnen im Krankenhaus – für mehr Personal, weniger Stress und Hetze

Dossier

Herzschlag - Zeitung von und für KollegInnen im Krankenhaus – für mehr Personal, weniger Stress und Hetze Wir sind Kolleg*innen aus Krankenhäusern in Bremen, Berlin, Dresden, Hamburg und meinen, dass unsere Bewegung für mehr Personal viel stärker werden muss. Dafür brauchen wir einen besseren Austausch untereinander, um uns zu koordinieren und zu vernetzen. Dazu wollen wir mit der Zeitung einen Beitrag leisten. Wir hoffen, dass noch viele andere Kolleg*innen mitmachen…“ Siehe die Homepage des Bündnisses und hier weitere Informationen. Neu: Herzschlag – 2. Ausgabe der Krankenhauszeitung: Wir kämpfen weiter! Es gibt keinen Stillstand. Die Bewegung für mehr Personal in Krankenhäusern breitet sich weiter aus weiterlesen »

Dossier

Herzschlag - Zeitung von und für KollegInnen im Krankenhaus – für mehr Personal, weniger Stress und Hetze "Wir sind Kolleg*innen aus Krankenhäusern in Bremen, Berlin, Dresden, Hamburg und meinen, dass unsere Bewegung für mehr Personal viel stärker werden weiterlesen »

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