[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019Anfang Juli 2019 hat das Landesarbeitsgericht Berlin einer ehemaligen studentischen Hilfskraft der IT-Abteilung der Freien Universität (FU) nach über einem Jahr Verfahrensdauer recht gegeben. Sie erledigte Dauertätigkeiten in einer IT-Abteilung der FU. Nachdem die Universität den Arbeitsvertrag aus rein formalen Gründen nicht mehr verlängert hatte, klagte sie im Mai 2018 auf Entfristung des Vertrags. Im Juni 2018 hatte das Landesarbeitsgericht Berlin (LAG) festgestellt, dass technische und Verwaltungstätigkeiten an Hochschulen keine wissenschaftlichen Hilfstätigkeiten sind. Betroffene Beschäftigte müssten dementsprechend nicht nach dem Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TV-Stud), sondern nach dem für Landesbeschäftigte (TV-L) entlohnt werden. Mit einer Überführung der Arbeitsverhältnisse in den TV-L wären außerdem gegebenenfalls Entfristungen der Verträge verbunden. Trotzdem ignorieren einige Berliner Hochschulen weiterhin die geltende Rechtsprechung. Damit bleibt Betroffenen, die zu ihrem Recht kommen wollen, nur der Klageweg. (…) Die FU zog das Gerichtsverfahren mit wiederholten Fristverlängerungsanträgen und aussichtsloser Berufung in die Länge. Das LAG wies nun die Berufung endgültig zurück und schloss eine Revision aus. Das Vorgehen der Freien Universität ist kein Einzelfall. Mindestens ein weiterer Beschäftigter einer IT-Abteilung hatte im März 2019 seine Entfristungsklage in erster Instanz gegen die Universität gewonnen. Auch hier legte die FU Berufung ein, obwohl diese voraussichtlich ebenfalls zurückgewiesen wird. Dass die Hochschule diese aussichtslosen Prozesse führt, ist nicht nachvollziehbar, insbesondere, da sie Stellen mit ähnlichen Aufgaben – wenn auch in niedrigen Entgeltgruppen – bereits im TV-L ausschreibt. (…) Zudem umgeht die HU den TV-L durch Outsourcing. Die Leiharbeiter – unter ihnen immer mehr Studenten – verdienen noch weniger, als zuvor über den TV-Stud…“ Artikel von Katrin Blum in der jungen Welt vom 23.07.2019 weiterlesen »
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019"Anfang Juli 2019 hat das Landesarbeitsgericht Berlin einer ehemaligen studentischen Hilfskraft der IT-Abteilung der Freien Universität (FU) nach über einem Jahr Verfahrensdauer recht gegeben. Sie erledigte Dauertätigkeiten in einer IT-Abteilung der FU. Nachdem weiterlesen »

Gewerkschaft Verdi wirft Kita-Betreibern in Herford „Betriebsrats-Mobbing“ vor
[DGB-Kampagne] Stop Union BustingMitglieder des Betriebsrats sollen vom Träger massiv unter Druck gesetzt worden sein. Der wehrt sich gegen die Vorwürfe – mit juristischen Mitteln. Herford. Zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der gemeinnützigen GmbH des Vereins für soziale Arbeit und Beratung (VAB) in Herford gibt es massiven Streit, der mittlerweile auch Juristen beschäftigt. Die Gewerkschaft erhebt schwere Vorwürfe des „Betriebsrats-Mobbings“ gegen den Träger, der als Betreiber von Einrichtungen der Jugendhilfe und Kindertagesstätten aktiv ist. „Die Betriebsratsmitglieder, die im Frühjahr 2018 gewählt worden sind, werden schon seit Monaten durch den Arbeitgeber unter Druck gesetzt und an der Wahrnehmung der gesetzlichen Aufgaben behindert“, teilt die Gewerkschaft jetzt mit. Dabei gehe es um Freistellung, Abmahnung, Kündigung und zuletzt auch um Gehaltszahlungen, die nicht eingegangen seien. Offenbar geht es um die Frage, wann Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen im Krankheitsfall vorgelegt werden müssen. So seien Ende Mai dieses Jahres gleich drei Mitglieder des Betriebsrats von ihrer Arbeit als Erzieherinnen freigestellt worden, teilte Verdi mit. Eine Begründung habe es dafür bisher nicht gegeben. In der Folge sei ein weiteres Mitglied des Betriebsrats abgemahnt worden, einer anderen Kollegin aus dem Gremium sollte sogar außerordentlich gekündigt werden…“ Artikel von Jobst Lüdeking vom 10.07.2019 in der Neuen Westfälischen online weiterlesen »
[DGB-Kampagne] Stop Union Busting"Mitglieder des Betriebsrats sollen vom Träger massiv unter Druck gesetzt worden sein. Der wehrt sich gegen die Vorwürfe – mit juristischen Mitteln. Herford. Zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der gemeinnützigen GmbH des Vereins für soziale Arbeit und Beratung (VAB) weiterlesen »

Die Grenzen der Forschungsfreiheit: Wie Politik und Wirtschaft die freie Forschung gefährden
March for Science„Die Industrie finanziert Studien, Universitäten handeln wie Unternehmen und der wissenschaftliche Nachwuchs wird in Zeitverträgen aufgerieben. Die im Grundgesetz garantierte Forschungsfreiheit ist zunehmend bedroht. (…) Seit drei Jahren finden weltweit Demonstrationen für die Wissenschaft statt. Ausgelöst wurde die Bewegung durch Donald Trumps Attacken gegen die Klimawissenschaft. Der Physiker Sascha Vogel hat die Demonstration in Frankfurt mit organisiert. „Die Wissenschaft ist definitiv bedroht. Brasilien ist ein schönes Beispiel, da werden jetzt teilweise Studienfächer abgeschafft. Ungarn ist ein schönes Beispiel, Türkei auf jeden Fall. Und deswegen gehen wir mit dem ´March for Science` auf die Straße.“ Der Physiker vom Frankfurt Institute for Advanced Studies glaubt, dass die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre auch in Deutschland in Gefahr geraten kann. „Also ich sag mal so: Die USA, zack! eine Wahl, und es war passiert! Auf einmal sind irgendwelche Populisten an der Macht und, na ja, schrumpfen irgendwelche Forschungsprogramme ein. Wie gesagt, wehret den Anfängen! Ich glaube, wenn an einigen Stellen die falschen Menschen an die Macht kommen, dann ist das auch schnell passiert.“ (…) Doch die Freiheit der Forschung ist nicht nur von außen bedroht, durch Populisten und Wissenschaftsskeptiker. Gefährdet ist sie auch durch Fehlentwicklungen innerhalb des Wissenschaftsbetriebs selbst. Eine dieser Entwicklung: Kommerzielle Interessen bestimmen zunehmend, welche wissenschaftlichen Ansätze verfolgt und wie Forschungsergebnisse präsentiert werden – wie ein aktueller Fall in Heidelberg zeigt. (…) Forschung und Lehre sind frei. Freiheit! Ein hohes Gut. Aber auch ein vager Begriff. Fragwürdige Qualitätsstandards, der Einfluss von Kapitalinteressen, prekäre Arbeitsverhältnisse – Probleme in der Forschung gibt es reichlich. Sie zu lösen wäre das einfachste und wirksamste Mittel gegen die grassierende Wissenschaftsskepsis.“ Feature von Matthias Becker vom 23. Mai 2019 beim Deutschlandfunk Kultur (Audiolänge: ca. 30 Min., aufrufbar bis zum 19. Januar 2038) weiterlesen »
March for Science"Die Industrie finanziert Studien, Universitäten handeln wie Unternehmen und der wissenschaftliche Nachwuchs wird in Zeitverträgen aufgerieben. Die im Grundgesetz garantierte Forschungsfreiheit ist zunehmend bedroht. (...) Seit drei Jahren finden weltweit Demonstrationen für die Wissenschaft statt. Ausgelöst wurde die Bewegung durch Donald weiterlesen »

Tagung „Ohne Arbeitsvertrag und doch unersetzlich für die Lehre. Lehrbeauftragte im Spannungsfeld aktueller Hochschulentwicklungen“
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019„Über Lehrbeauftragte weiß man nicht viel. In offiziellen Statistiken lässt sich allenfalls ihre Anzahl, nicht aber ihre Lehrleistung verfolgen. Je nach Hochschultyp erfüllen sie ganz verschiedene Funktionen, in den Selbstverwaltungsgremien sind sie fast nirgends vertreten, mit anderen wissenschaftlich Beschäftigten haben sie nur vereinzelt Kontakt, und ihre ‚besonderen Beschäftigungsverhältnisse‘ sind noch nicht einmal sozialversichert. Ein bestimmtes Grundwissen über sie ist dennoch verbreitet: Lehrbeauftragte kosten die Hochschulen sehr wenig Geld und tragen einen nicht unwesentlichen Teil der Lehre. Die von SIEGLINDE MACHOCKI, NURSEMIN SÖNMEZ und BETTINA VÖLTER organisierte Tagung an der Alice Salomon Hochschule (ASH) [am 17. Mai in Berlin] sollte nicht nur den Kenntnisstand über die vernachlässigte Gruppe aufbessern, sondern auch Anstöße für ihre Selbstorganisation geben. Beides stieß auf die umrissenen systemischen Grenzen. (…) Wie auf der gesamten Tagung waren auch hier Aufbruchsgeist und Solidarität greifbar. Zahlreiche hochschul- und arbeitspolitische Gruppen – von den besonders aktiven Lehrbeauftragten an Musikhochschulen bis hin zum Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft – waren präsent und brachten Ideen ein. Solche Anstöße sind bitter nötig, denn Ina Czyborra dürfte Recht haben: Das deutsche Hochschulsystem kann nur deshalb mit vergleichsweise wenig Geld dramatisch gewachsene Mengen von Studierenden versorgen und im internationalen Forschungsgeschehen mithalten, weil es vom sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchs bis zu den privilegierten, aber überlasteten Professor*innen sein Personal ausbeutet. Daran kann nur die Solidarität aller Betroffenen etwas ändern – und ihre Glaubwürdigkeit und Schlagkraft bemisst sich wie immer daran, wie es der am schlechtesten gestellten Gruppe ergeht.“ Bericht von Tilman Reitz vom 21. Mai 2019 bei Soziopolis, siehe auch die [Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust – Entfristungspakt 2019 weiterlesen »
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019"Über Lehrbeauftragte weiß man nicht viel. In offiziellen Statistiken lässt sich allenfalls ihre Anzahl, nicht aber ihre Lehrleistung verfolgen. Je nach Hochschultyp erfüllen sie ganz verschiedene Funktionen, in den Selbstverwaltungsgremien sind sie fast weiterlesen »

Musikpädagogen in prekärer Lage
Angestellte Lehrer in Berlin fordern unbefristete Verträge„Weniger als 50 Prozent der Musikschullehrkräfte in Deutschland sind fest angestellt und werden nach Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Die Folgen für die Betroffenen: Leben an der Armutsgrenze. Immer mehr von ihnen geben ihren Beruf auf und den Musikschulen bricht der Nachwuchs weg. „Wenn jemand ein Instrument erlernt oder erlernt, mit seiner Stimme umzugehen, muss er seinen Körper benutzen, seine haptischen Fähigkeiten, seine Sinne benutzen, da ist der Atem dabei.“ So beschreibt die studierte Querflötistin Elisabeth Müller, was Musikschulen an Bildung leisten. (…) In ihrem Beruf wäre die Verdi-Gewerkschafterin gern geblieben. Doch mit Anfang 30 fragte sie sich, ob sie mit diesem Job je eine Familie gründen könnte, ohne sich finanziell vom Partner abhängig zu machen. „Da habe ich gemerkt: Das wird als Musikschullehrerin nicht zu erreichen sein. Das Honorar, die Gehälter steigen nicht. Über die 12.000 bis 13.000 Euro brutto im Jahr kommen wir nicht hinaus. Der Sozialversicherungs-Schutz fehlt, wir zahlen in keine Rentenkasse ein, wir haben keinen Urlaub, von Elternzeit ganz zu schweigen. Da habe ich gemerkt, das kann so nicht weiterlaufen, deswegen habe ich mich umorientieren müssen, um eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu haben.“ Wer kann, springt ab. Manche Musikschulen tun sich schon schwer, Nachwuchs zu finden. Wer bleibt, leidet. (…) Der Westerwaldkreis stellt Lehrkräfte an seiner Musikschule fest an und zahlt ihnen Tarif. Was das bringt, beschreibt Musikschul-Leiterin Rachel Büche: „Wir können viel mehr Projekte planen, ich kann die pädagogische Qualität garantieren, vor allem wenn ich nach außen gehe in Kooperationen, dann ist das nicht mehr so eine Frage, dann kündigt wieder der Honorar-Lehrer und kommt nächsten Monat jemand anders. Sondern ich weiß, ich kann das über Jahre anbieten. Wir haben so gut wie keine Personalwechsel, außer wenn jemand aus Altersgründen ausscheidet. Also, kann ich planen.“ Und die Kooperation mit Ganztagsschulen und Kitas ausbauen, ohne den Vorwurf zu riskieren, freie Mitarbeiter scheinselbständig zu beschäftigen.“ Beitrag von Anke Petermann vom 14. Mai 2019 beim Deutschlandfunk (Audiolänge: 4:20 Min., abrufbar bis zum 19. Januar 2038) – Wir erinnern an: [Petition] Schluss mit prekärer Beschäftigung von Honorardozenten an der Rheinischen Musikschule Köln weiterlesen »
Angestellte Lehrer in Berlin fordern unbefristete Verträge"Weniger als 50 Prozent der Musikschullehrkräfte in Deutschland sind fest angestellt und werden nach Tarif des öffentlichen Dienstes bezahlt. Die Folgen für die Betroffenen: Leben an der Armutsgrenze. Immer mehr von ihnen geben ihren Beruf auf und den weiterlesen »

Studis gut bezahlt!? Wissenschaftliche Hilfskräfte organisieren sich gegen illegale Beschäftigungspraxis und Tarifflucht an der Universität Potsdam
Studis gut bezahlt!? Wissenschaftliche Hilfskräfte organisieren sich gegen illegale Beschäftigungspraxis und Tarifflucht an der Universität Potsdamam 17. April haben sich die wissenschaftlichen Hilfskräfte in Technik und Verwaltung der Universität Potsdam versammelt, um sich gemeinsam gegen das Auslaufenlassen von etwa 300 Stellen und gegen die Ausbeutung von Studierenden als billige und flexible Arbeitskräfte zu wehren. Eingeladen zur Versammlung hatte die Initiative „Studis gut bezahlt!?“, die von den GEW Studis und der FAU Sektion Potsdam getragen wird. Hintergrund ist die jahrelange rechtswidrige Praxis an der Universität Potsdam, Studierende im technischen bzw. Verwaltungsbereich als so genannte „Wissenschaftliche Hilfskräfte“ zu beschäftigen, um diese schlechter bezahlen und leichter befristen zu können. Die Illegalität dieser Beschäftigung wurde bereits im Sommer 2018 vom Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg festgestellt. Damit eröffnete das Gericht auch für die Betroffenen an der Universität Potsdam eine aussichtsreiche Klagemöglichkeit. Laut einer kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE waren für das Wintersemester 2018/19 insgesamt 292 wissenschaftliche Hilfskräfte in verwaltungstechnischen und sonstigen Bereichen an der Universität Potsdam angestellt. Bereits im Oktober 2018 war die Universität vom zuständigen Landesinnenministerium angewiesen worden, ihre rechtswidrige Beschäftigungspraxis zu beenden. Eine große Zahl von Arbeitsverträgen läuft am 30. Juni aus und soll nach der aktuellen Position der Universität Potsdam nicht verlängert werden…“ Aus der Pressemitteilung vom 18.4.2019 (per e-mail). In einem offenen Brief wurde der Hochschulleitung und dem Wissenschaftsministerium eine Frist bis zum 25. April gesetzt, um auf die Forderungen zu reagieren. Siehe auch die Aktionsseite „Studis gut bezahlt“ weiterlesen »
Studis gut bezahlt!? Wissenschaftliche Hilfskräfte organisieren sich gegen illegale Beschäftigungspraxis und Tarifflucht an der Universität Potsdam"am 17. April haben sich die wissenschaftlichen Hilfskräfte in Technik und Verwaltung der Universität Potsdam versammelt, um sich gemeinsam gegen das Auslaufenlassen von etwa 300 Stellen und weiterlesen »

Frauenpower - Gegen LohnungleichheitBevor ich in der Türkei Berufsverbot bekam und an die Universität Frankfurt kam, habe ich fast zwanzig Jahre an türkischen Hochschulen verbracht. Erst als Studentin, dann als Doktorandin und Nachwuchswissenschaftlerin, später als Assistenz-Professorin. Auf all diesen Stufen gab es Hindernisse. Als Frau aus der Arbeiterklasse ist es schwer, in der akademischen Welt akzeptiert zu werden. Ich bin im Osten der Türkei geboren, als fünftes Kind einer armen, kurdisch-alevitischen Familie. Ich konnte keine Privatschule besuchen, habe als Jugendliche kein Englisch gelernt. Unterstützt hat mich vor allem meine Familie. Meine Schwester und ich sind die ersten Akademikerinnen unserer Familie. (…) Als ich nach Deutschland kam, war ich überrascht über die prekären Arbeitsbedingungen an den Unis. Geschlechterungleichheit hat auch etwas mit ökonomischen Verhältnissen und Machtstrukturen zu tun. Da könnten auch türkische Wissenschaftler ihre Erfahrungen einbringen. (…) Wenn mich jemand nach meinem Beruf fragt, sage ich: Ich zähle Photonen. Ich leite eine Arbeitsgruppe für Experimentelle Quantenoptik und verfüge über ein eigenes Labor. Auf beides bin ich sehr stolz, in Kolumbien ist das keine Selbstverständlichkeit...“ Protokoll von Astrid Herbold vom 6. März 2019 bei der Zeit online weiterlesen »
Frauenpower - Gegen Lohnungleichheit"Bevor ich in der Türkei Berufsverbot bekam und an die Universität Frankfurt kam, habe ich fast zwanzig Jahre an türkischen Hochschulen verbracht. Erst als Studentin, dann als Doktorandin und Nachwuchswissenschaftlerin, später als Assistenz-Professorin. Auf all diesen Stufen gab es Hindernisse. weiterlesen »

Arbeit muss sich lohnen? Wer’s glaubt, wird selig! Eine Abrechnung mit der Ausbeutung von Praktikantinnen und Praktikanten
Prakrtikantendemonstration New York 2016„“Arbeit muss sich lohnen!“ Diesem Mantra begegnet man in der Arbeits- und Sozialpolitik. Dabei geht es insbesondere um den Unterschied zwischen Menschen, die Sozialleistungen beziehen, und denen, die die am schlechtesten bezahlten Tätigkeiten ausüben, Stichwort: Lohnabstandsgebot (Debatte um Hartz-IV-Sanktionen). Dass Arbeit sich lohnen muss, kann man dann aber in zwei Richtungen interpretieren: Entweder die Bezüge der Leistungsempfänger weiter kürzen oder die Arbeitenden besser bezahlen, Stichwort Mindestlohn. (…) Obwohl Praktika Voraussetzung für fast jeden Job sind, werden sie durch diese Regelungen zunehmend nur den Menschen einer bestimmen gesellschaftlichen Stellung ermöglicht. Die nicht vorhandene oder nicht ausreichende Bezahlung von Praktika stellt mit Sicherheit die größte Problematik dar, aber auch ein anderer Aspekt ist mehr als fragwürdig. Denn laut Human Rights Careers ersetzen unbezahlte Praktikanten regelmäßig bezahlte Einstiegsjobs. Diese systematische Einsparung an bezahlten Positionen birgt zweierlei Probleme: Erstens reduziert sie drastisch die Zahl der Einstiegsjobs für Berufsanfänger und zweitens wird der Sinn eines Praktikums zu dem einer unbezahlten, jedoch unentbehrlichen Arbeitskraft zweckentfremdet. (…) Außerdem ist anzumerken, dass nicht nur die Regelung der unbezahlten Praktika systematisch diejenigen bevorzugt, die es sich leisten können, monatelang unbezahlt zu arbeiten. Auch die endlose Liste an Anforderungen setzt ein bestimmtes Maß an Elitarismus voraus, denn sich ehrenamtlich engagieren, immerzu exzellente Leistungen erbringen und im Ausland leben oder studieren, muss man sich auch erstmal leisten können. Diese toxische Kombination aus der schieren Verweigerung eines ökonomischen Ausgleichs für erbrachte Arbeit und somit der ehrlichen und wirklichen Chancengleichheit, als auch dem absolut unangebrachten und unerreichbaren Maß an Forderungen nach Exzellenz und Leistung wird sicherlich nicht zu einer vielfältigen, leidenschaftlichen und zukunftsfördernden Generation führen, sondern stattdessen zu nach Perfektionismus strebenden Robotern…“ Artikel von Stephan Schleim und Justine Kenzler vom 25. Februar 2019 bei telepolis weiterlesen »
Prakrtikantendemonstration New York 2016""Arbeit muss sich lohnen!" Diesem Mantra begegnet man in der Arbeits- und Sozialpolitik. Dabei geht es insbesondere um den Unterschied zwischen Menschen, die Sozialleistungen beziehen, und denen, die die am schlechtesten bezahlten Tätigkeiten ausüben, Stichwort: Lohnabstandsgebot (Debatte um Hartz-IV-Sanktionen). weiterlesen »

Dossier

#NGAWiss: Netzwerk für Gute Arbeit in der WissenschaftEs gibt gute Nachrichten: Am 21.1.2017 hat sich in Leipzig das „Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft“ (NGAWiss) gegründet. Über 100 Wissenschaftler(innen) von verschiedensten Initiativen aus 40 Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet waren daran beteiligt. Das Netzwerk will die Stimme von Initiativen und Aktiven im Mittelbau bündeln. NGAWiss ist dafür als eine Art Dach zu verstehen, unter dem sich die vielen existierenden „Mittelbau-Initiativen“ vernetzen. Zum „Mittelbau“ zählen wir explizit Studentische Mitarbeiter(innen), Promovierende, Stipendiat(inn)en, Privatdozent(inn)en, WiMis, künstlerisches Personal, Lehrbeauftragte und Juniorprofessor(inn)en. Es geht zum einen darum, in Erfahrungsaustausch zu treten, zum anderen – und das ist momentan das zentrale Anliegen – die Kräfte auf gezielte Aktionen und Kampagnen zu konzentrieren. Bereits im Mai ist eine erste konzertierte Aktion geplant, um die Verantwortlichen in Unileitungen und Politik mit unseren Anliegen direkt zu konfrontieren…“ Aus der Kurzvorstellung auf der Homepage der Initiative, dort weitere Infos und Kontakte. Siehe dazu neu: Universitäres Prekariat: »Streiks wären geeignetes Druckmittel« weiterlesen »

Dossier

#NGAWiss: Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft"Es gibt gute Nachrichten: Am 21.1.2017 hat sich in Leipzig das „Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft“ (NGAWiss) gegründet. Über 100 Wissenschaftler(innen) von verschiedensten Initiativen aus 40 Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet waren daran weiterlesen »

Zwölf Überstunden die Woche: WiMis arbeiten #unbezahlt
GEW Berlin: Gute Schule braucht Zeit„… Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schieben Überstunden – deutlich mehr als andere Beschäftigte – und außerdem in der Regel unbezahlt. Das hat die Sonderauswertung einer Befragung des Deutschen Zentrums für Wissenschafts- und Hochschulforschung (DZHW) ergeben, die das Hannoveraner Forschungsinstitut im Auftrag der Zeitschrift „Forschung und Lehre“ erstellt hat und über die Spiegel Online berichtete. „Schluss mit Ausbeutung und Lohn-Dumping, volles Gehalt für volle Arbeit“, forderte GEW-Vize Keller aus Anlass der Veröffentlichung der Ergebnisse. Im Durchschnitt sind es nicht weniger als zwölf Überstunden pro Woche, die wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten. Deutlich mehr als andere Erwerbstätige: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland machen durchschnittlich vier Überstunden pro Woche. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die am Anfang ihrer Karriere stehen und noch keinen Doktortitel haben, kommen sogar auf rund 13,5 Überstunden pro Woche. Ihre vertraglich festgelegte Arbeitszeit liegt laut DZHW bei durchschnittlich 30 Wochenstunden. Die meisten Überstunden erbringen teilzeitbeschäftigte Männer: Sie arbeiten im Schnitt rund 17,5 Stunden pro Woche mehr als bezahlt. Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule der GEW, forderte die Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf, gegenzusteuern. „Nichts spricht gegen eine Teilzeitbeschäftigung – wenn die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dies wünschen und außerhalb der Arbeitszeit tatsächlich nicht arbeiten müssen. Was aber nicht in Ordnung geht, ist, Beschäftigte gegen ihren Willen mit Teilzeitstellen abzuspeisen und volle Arbeit zu verlangen. Das ist nichts anderes als eine Gehaltskürzung auf kaltem Wege – Schluss mit #unbezahlt“, kritisierte der GEW-Hochschulexperte und spielte mit dem Hashtag auf eine Twitter-Kampagne von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Thema an…“ GEW-Meldung vom 7. Februar 2019 und eine Studie zum Thema weiterlesen »
GEW Berlin: Gute Schule braucht Zeit"... Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schieben Überstunden – deutlich mehr als andere Beschäftigte – und außerdem in der Regel unbezahlt. Das hat die Sonderauswertung einer Befragung des Deutschen Zentrums für Wissenschafts- und Hochschulforschung (DZHW) ergeben, die das Hannoveraner weiterlesen »

In einem Gespräch von Dieter Kassel am 2. Januar 2019 beim Deutschlandfunk Kultur widerspricht der Berliner Schulleiter Henning Rußbült „dem OECD-Bildungsforscher Andreas Schleicher – und lobt die Gestaltungsspielräume an den Schulen wie auch die aktive Mitarbeit der Lehrer. (…) Er fühle sich nicht als Fließbandarbeiter, sagte Henning Rußbült im Deutschlandfunk Kultur. Der Schulleiter am Hans-Carossa- Gymnasium in Berlin-Spandau, der auch in der Schulaufsicht mitarbeitet, beschrieb die Schulpraxis vielmehr so: „Wir haben natürlich Rahmenplanvorgaben, es geht darum, Kompetenzen und Standards für die Schüler und Schülerinnen zu entwickeln.“ Aber jede Schule habe auch eigene Lehrpläne, an denen die Lehrer aktiv mitwirkten, ihre Ideen und Sichtweisen einbrächten. Rußbült widersprach auch dem Vorwurf, es gebe keine Teamarbeit. (…) Wer mit Menschen arbeite, müsse sich auf Menschen einstellen können, sagte der Schulleiter. Die Lehrerpersönlichkeit spiele eine wichtige Rolle, damit Schüler und Schülerinnen den Unterricht spannend fänden. Es gebe im Übrigen hervorragende Aus- und Fortbildungen für das Lehrpersonal. Und es sei auch die Aufgabe von Schulleitern, sich Unterrichtsstunden anzusehen und mit den Lehrern über Verbesserungen zu sprechen.“ (Audiolänge: 8 Min., hörbar bis zum 11. Juli 2019) Siehe dazu: Lehrer sind Fließbandarbeiter — dank PISA, OECD und Schmidtchen Schleicher weiterlesen »
In einem Gespräch von Dieter Kassel am 2. Januar 2019 beim Deutschlandfunk Kultur widerspricht der Berliner Schulleiter Henning Rußbült externer Link "dem OECD-Bildungsforscher Andreas Schleicher – und lobt die Gestaltungsspielräume an den Schulen wie auch die aktive Mitarbeit weiterlesen »

[Buch] „50 Urteile – Arbeitsgerichte schreiben Rechtsgeschichte“
[Buch von Michael Kittner] „50 Urteile – Arbeitsgerichte schreiben Rechtsgeschichte“Es gibt keine Geschichte des Arbeitsrechts“ – so Michael Kittner im Vorwort zu seinem neuen Buch. Die Veröffentlichung des renommierten Arbeitsrechtlers hat nicht den Anspruch, diese Lücke durch eine systematische Darstellung zu schließen. Der Autor zeigt vielmehr auf, welche bahnbrechenden Entscheidungen nach seiner Lesart das deutsche Arbeitsrecht bis heute geprägt haben. Und er bringt diese juristisch präzise und spannend erzählt auf den Punkt. Die Auswahl umfasst 50 Urteile aus gut 120 Jahren Rechtsprechung. Sie beginnt im Kaiserreich und folgt den Ereignissen der Weimarer Republik. Der Schwerpunkt liegt auf der Rechtsprechung in der Bundesrepublik Deutschland. Hier verortet der Autor die Urteile in die Kategorien Individualarbeitsrecht, Mitbestimmung, Koalitionsfreiheit/Tarifvertrag und Arbeitskampf. Der rote Faden bei der Auswahl der „Mosaiksteine“ aus Tausenden Gerichtsentscheidungen ist deren Bedeutung für das aktuelle Arbeitsrecht. Welche Entscheidungen haben tatsächlich „Geschichte geschrieben“, indem sie Dinge ein für alle Male geklärt haben? Kittner berücksichtigt Urteile des Reichsgerichts, der Arbeits- und Landesgerichte, des Bundesarbeitsgerichts und des Europäischen Gerichtshofs – von 1890 bis 2011. Das Spektrum reicht von „Christel Schmidt“ zu „Mangold“. Vom „Zeitungsstreik“ bis zum „Flashmob-Urteil“…“ Info des Bund-Verlags zum Buch von Michael Kittner (1. Auflage 2019, 344 Seiten, gebunden, € 38,-, ISBN 978-3-7663-6857-7) – siehe dazu als Leseprobe im LabourNet Germany das Kapitel 10: Zölibatsklausel (samt Inhaltsverzeichnis) – wir danken und empfehlen auch und ein Quiz zum Buch beim Bund-Verlag weiterlesen »
[Buch von Michael Kittner] „50 Urteile – Arbeitsgerichte schreiben Rechtsgeschichte“Es gibt keine Geschichte des Arbeitsrechts“ – so Michael Kittner im Vorwort zu seinem neuen Buch. Die Veröffentlichung des renommierten Arbeitsrechtlers hat nicht den Anspruch, diese Lücke durch eine systematische Darstellung zu schließen. Der weiterlesen »

GEW: Bundesweite Aktionen für gerechte Lehrkräftebezahlung „JA13“ vom 12. bis 23. November 2018
GEW: „JA13 für alle Lehrkräfte!Mit bundesweiten Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Druck auf die Kultus- und Finanzministerinnen und -minister, sich für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte einzusetzen. „Gleichwertige Arbeit muss gleich entlohnt werden. Immer noch werden in den meisten Bundesländern Grundschullehrkräfte und in einigen Lehrkräfte in der Sekundarstufe I schlechter bezahlt als Lehrerinnen und Lehrer etwa am Gymnasium. Deshalb müssen alle Lehrkräfte nach A13 (Beamtinnen und Beamte) und E13 (Angestellte) bezahlt werden“, sagt Frauke Gützkow, im GEW-Vorstand für die „JA-13-Kampagne“ verantwortlich, mit Blick auf die heute startenden Aktionstage. Sie macht deutlich, dass dies „ein wichtiger Schritt ist, den dramatischen Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Wir müssen den Beruf attraktiver machen, damit mehr junge Menschen ein Lehramtsstudium beginnen.“ Die Aktivitäten der GEW-Landesverbände für die gleiche Bezahlung der vollausgebildeten Lehrkräfte laufen vom 12. bis 23. November...“ GEW-Pressemitteilung vom 12.11.2018 – siehe auch unser Dossier: GEW: „Grundschullehrerinnen verdienen mehr!“ – JA13 – weil Grundschullehrerinnen es verdienen! weiterlesen »

GEW: „JA13 für alle Lehrkräfte!"Mit bundesweiten Aktionen erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Druck auf die Kultus- und Finanzministerinnen und -minister, sich für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte einzusetzen. „Gleichwertige Arbeit muss gleich entlohnt werden. Immer noch werden in weiterlesen »


Akademikerin auf Abruf – Konferenz zu Arbeit in der Bildung am 17. und 18. November 2018 in Jena“Als Bildungssektion der FAU Jena veranstalten wir am 17. und 18. November 2018 unter dem Titel „Akademikerin auf Abruf“ eine bundesweite basisgewerkschaftliche Konferenz zu Arbeit und gewerkschaftliche Organisierung in der Bildung. Dazu haben wir Basisinitiativen aus verschiedenen Städten Deutschlands, aus Polen und aus Frankreich eingeladen. (…) Unterbezahlung, (Ketten-)Befristungen, die Ersetzung von Festangestellten durch Honorarkräfte, fehlende Zukunftsperspektiven – Bildungsarbeit ist so prekär wie andere Bereiche der „schönen neuen Arbeitswelt“ auch. Zugleich gab es hier in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Konflikten und Arbeitskämpfen: In Berlin streikten die studentischen Hilfskräfte für einen besseren Tarifvertrag, in Jena haben studentische Hilfskräfte zahlreiche Lohnforderungen gegenüber der Universität durchgesetzt, in Bayern sind die Musiklehrbeauftragten für zwei Wochen in den Ausstand getreten und in Kassel wehren sich Beschäftigte gegen die Befristungspraxis an den Hochschulen. Zeigen diese Beispiele einerseits, dass kämpferische Basisorganisierung und Gegenwehr gegen Prekarisierung und Leistungsdruck möglich sind, so bleiben diese Auseinandersetzungen doch andererseits zumeist lokal und auf einzelne Gruppen beschränkt und nur selten gelingt es, Bezüge zwischen ihnen herzustellen und ihre Arbeit zu vernetzen. (…) Welche Gewerkschaftsarbeit brauchen wir? Woran liegt es, dass der gewerkschaftliche Organisierungsgrad an den Hochschulen bis heute meist gering ist? Welche Rolle spielen persönliche Abhängigkeitsverhältnisse, Befristungen und Zukunftsängste der Beschäftigten? Welche Rolle gesellschaftliches Prestige und die eigene Identifikation mit der Arbeit? Wie können wir die einzelnen Interessen und Auseinandersetzungen bündeln und gruppenübergreifende Kämpfe entwickeln? Wie können oder müssen wir dabei mit den DGB-Gewerkschaften zusammenarbeiten und wie nicht?…“ Konferenzeinladung der Bildungssektion der FAU Jena und das Programm weiterlesen »
Akademikerin auf Abruf – Konferenz zu Arbeit in der Bildung am 17. und 18. November 2018 in Jena“Als Bildungssektion der FAU Jena veranstalten wir am 17. und 18. November 2018 unter dem Titel „Akademikerin auf Abruf“ eine bundesweite basisgewerkschaftliche Konferenz zu Arbeit weiterlesen »

TV Stud Berlin - Für einen neuen studentischen Tarifvertrag“… Die HU hat offenbar beschlossen, einen Konflikt mit dem Personalrat um tarifliche Anstellungsverhältnisse auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Vorausgegangen ist der Eskalation ein Streit um Fragen des Lohndumpings und unzulässiger Befristungen. Mehrere hundert Studierende (der Personalrat spricht von mindestens 600 Betroffenen) sind an der Uni mit wissenschaftsfernen Tätigkeiten betraut und werden nach studentischem Tarifvertrag vergütet. Dazu gehören Verwaltungsaufgaben, Arbeitsplätze in Bibliotheken und Rechenzentren. Diese Beschäftigungsverhältnisse sind zwar gängige Praxis, aber eigentlich nicht erlaubt. Erst im Sommer hatte das Landesarbeitsgericht in der Klage einer Studentin ein sehr eindeutiges und weit über den Einzelfall hinausweisendes Urteil gefällt. In der vergangenen Woche schließlich forderte der Personalrat in einer Sitzung des Akademischen Senats der Universität die Hochschulleitung dazu auf, Lösungsvorschläge für das Problem zu erarbeiten und zeigte sich offen für Übergangslösungen und Kompromisse – nicht so Uni-Präsidentin Sabine Kunst und Personalleiter Andreas Kreßler. Noch in der Sitzung drohten sie, dann eben die entsprechenden Stellen abzubauen. Nur wenige Tage später machte die Uni ernst und teilte ihren Untergliederungen mit, dass bereits gestellte Anträge auf Einstellungen und Verlängerungen nicht mehr bearbeitet würden. Intern wurde angedeutet, dass diese Vorgabe solange gelte, bis eine Änderung des Berliner Hochschulgesetzes über sogenannte Erprobungsklauseln die Beschäftigungen wieder legalisieren würde. Ob eine solche Blankoerlaubnis für Tarifbruch arbeitsgerichtlich Bestand hätte, ist zumindest zweifelhaft…“ Artikel von Daniel Kretschmar in der Taz online vom 27.09.2018. Siehe dazu: Stellungnahme des PRstudB-HU: Zu Falschaussagen der Universitätsleitung bei deren Vorgehen GEGEN beschäftigte Studierende weiterlesen »
TV Stud Berlin - Für einen neuen studentischen Tarifvertrag“… Die HU hat offenbar beschlossen, einen Konflikt mit dem Personalrat um tarifliche Anstellungsverhältnisse auf dem Rücken der Beschäftigten auszutragen. Vorausgegangen ist der Eskalation ein Streit um Fragen des Lohndumpings und unzulässiger Befristungen. Mehrere hundert weiterlesen »

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