Ryanair: Angriff auf das Billigsystem. Ryanair beschäftigt Piloten unter zweifelhaften Bedingungen, es ist ein Grund für den Erfolg der Airline. Jetzt wehren sie sich, und der Zeitpunkt ist günstig

rynair lowest wagesÜber den Wolken wird bei Ryanair jeder gleich behandelt. Nicht einmal zwischen Passagier und Pilot existieren Klassenunterschiede. „Auch wir müssen dafür bezahlen, wenn wir aus dem Bordservice nur ein Wasser trinken möchten“, sagt ein junger Co-Pilot der Fluggesellschaft. Und das sei lediglich eine von vielen Spesen, für die das fliegende Personal der Billigairline selbst aufkommen müsse. Sogar Hotels und Transfers zahlen die Piloten demnach aus der eigenen Tasche. (…) Tatsächlich müssen Phillips zufolge die Piloten nicht nur ihr Wasser im Jet bezahlen, sondern auch ihre Uniform, regelmäßige Übungsstunden im Flugsimulator, Gesundheitschecks, sogar Ausweise für die Flughäfen. Einen Teil der Ausgaben bekämen die Piloten zwar als Pauschale wieder, doch die Gewerkschaft argumentiert, dass „solche Betriebskosten nicht Teil des Gehalts der Arbeitnehmer“ sein könnten. Neben diesen Spesen geht es VC aber um wesentlich wichtigere Dinge. Ryanair wirbt beispielsweise damit, dass Piloten bei ihnen fünf Tage in Folge fliegen und dann vier Tage frei haben. Viele Piloten bemängeln aber, dass das häufig nicht eingehalten werde. (…) Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit schätzt, dass von den 380 in Deutschland stationierten Ryanair-Piloten ein Drittel einen Status als Contractor hat, also im Prinzip als Subunternehmer. (…) „Es ist in ganz Europa unter den Mitarbeitern eine Aufbruchstimmung spürbar“, sagt der junge Pilot. Das habe im Herbst vergangenen Jahres angefangen und in internationalen Whatsapp-Gruppen unter den Beschäftigten sehr schnell um sich gegriffen. Im Mittelpunkt stehe „Unity“, also die Einigkeit unter den Beschäftigten…“ Artikel von Zacharias Zacharakis vom 17. Januar 2018 externer Link

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