Ausstand in Herberge: Mitarbeiter von Berliner Wombat’s City Hostel im Warnstreik. Gefordert werden bessere Löhne und mehr Anerkennung

Dossier

Ausstand in Herberge: Mitarbeiter von Berliner Wombat’s City Hostel im Warnstreik. Gefordert werden bessere Löhne und mehr Anerkennung„Schon zum zweiten Mal innerhalb von sechs Tagen traten die Beschäftigten des Berliner Wombats City Hostel am Freitag in einen Warnstreik Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hatte dafür eine Demonstration vor dem Betrieb angemeldet, an der etwa 40 Personen teilnahmen. Die NGG verlangt, dass das Unternehmen endlich die festgeschriebenen Mindeststandards des Tarifvertrags der Gewerkschaft erfüllen müsse. Seit Jahren erhalten die Angestellten nur wenig mehr als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro. Ebenfalls gefordert werden Überstundenzuschläge, Urlaubs- und Weihnachtsgeld und eine anständige Behandlung durch die Unternehmensführung. Nach dem Warnstreik letzten Samstag (jW berichtete) erhielten die Mitarbeiter, die in den Ausstand getreten waren, vom Unternehmen per Brief Hausverweise und Kündigungsandrohungen. Im Brief gab die Unternehmensführung an, dass es sich bei der Aktion um einen »unzulässigen Streik« gehalten habe. NGG-Sekretär Sebastian Riesner ist mit dieser Behauptung gar nicht einverstanden, wie er am Freitag gegenüber jW erklärte: »Das ist natürlich Quatsch. Der Streik ist rechtmäßig. Hier wird versucht, das Verfassungsrecht von Mitarbeitern zu kriminalisieren.« Schon seit August wird von der Belegschaft nach Tarifverhandlungen verlangt. Doch die Geschäftsleitung winkte ab und gab an, dass die Angestellten keinen Tarifvertrag brauchen würden…“ Beitrag von Florian Sieber bei der jungen Welt vom 9. Dezember 2017 externer Link. Siehe dazu die Aktionsseite externer Link und hier dazu:

  • Ex-Wombat’s vor dem 1. Mai in Berlin besetzt – und wieder geräumt: Besondere Hotelgäste New
    Am Samstag haben Aktivist:innen in Berlin-Mitte das Ex-Wombat’s besetzt. Ihre Forderung: In dem Gebäude sollen Refugees selbstverwaltet wohnen können.
    Zum Start ins 1. Mai-Wochenende haben Aktivist:innen am Samstagfrüh ein leerstehendes Hotelgebäude in Berlin-Mitte besetzt. Um 10 Uhr öffneten sich die ersten Fenster, aus denen Transparente wie „Wohnraum für alle, statt Cappuccino für 5€“ und „Open all borders“ gehängt wurden. Kurz darauf erschien die erste Gruppe von etwa 20 Unterstützer:innen und postierte sich vor dem Eingang. In einer Ansprache einer Besetzerin aus dem Haus hieß es: „Wir halten es für inakzeptabel, dass Räume leer stehen, während Menschen, die von Gewalt betroffen sind, in menschenunwürdigen Verhältnissen leben müssen.“ Das siebenstöckige Gebäude mit 70 Hotelzimmern steht seit 2019 leer. (…) Inzwischen hat die spanische Hostelkette Selina das Haus gekauft, um hier in Zukunft wieder ein Hotel zu eröffnen. Die Besetzer:innen fordern Verhandlungen über die Nutzung des Gebäudes als selbstverwaltete Geflüchtetenunterkunft. In einem Flyer kritisierte die Initiative „Hotels to Housing“ die Zweiklassenbehandlung Geflüchteter. Während sich die Bundesregierung bei ukrainischen Flüchtlingen „großzügig“ zeige, habe sie ihr „Versprechen Geflüchtete aus Afghanistan aufzunehmen gebrochen“ und seien ihr „Menschen an der polnisch-belarussischen Grenze egal“. Die ersten Polizist:innen erschienen etwa eine halbe Stunde nachdem die Besetzung öffentlich gemacht wurde. Sie sperrten die Straße und suchten über einen Seiteneingang und ein Café den Weg ins Gebäude. Auf der Straße begann eine Kundgebung mit Redebeiträgen und Musik. Dort solidarisierten sich auch ehemalige Beschäftigte des Womat’s Hostel mit der Besetzung…“ Artikel von Erik Peter vom 30. 4. 2022 in der taz online externer Link – siehe für mehr Infos zur Besetzung Hotels To Housing auf Twitter externer Link sowie die Rezension bei GoogleMaps Apps von und bei RA Martin Bechert auf Twitter externer Link
  • Kapitalismus statt Kollektiv: Das ehemalige »Wombat’s«-Hostel in Berlin soll Teil einer globalen Kette werden – die einstige Belegschaft wollte es genossenschaftlich betreiben
    „Nach fast drei Jahren Leerstand soll sich bald wieder etwas tun im ehemaligen »Wombat’s«-Hostel in Berlin-Mitte. Von außen wirkt es, als sei in der Alten Schönhauser Straße 2 die Tür der ehemaligen Filiale der kleinen Hostel-Kette gerade erst ins Schloss gefallen. Zur Erinnerung: Im August 2019 entschied sich die damalige Geschäftsführung, den Standort in Berlin zu schließen – trotz profitablen Betriebs. Mutmaßlicher Grund: Die Beschäftigten hatten in der elfjährigen Geschichte des Hostels einen Betriebsrat installiert und erfolgreich wiedergewählt sowie das Management dazu gebracht, den Branchentarifvertrag des Hotel- und Gaststättengewerbes anzuwenden. Erfolge, die die verbreitete These der Unorganisierbarkeit von meist jungen Hostel-Belegschaften, die die Arbeit nur als eine Episode sehen, widerlegten. Gekämpft wurde beiderseits mit harten Bandagen und es war klar, dass die Arbeiter*innen nicht aufgehört hätten, den Hostelbetrieb nach ihren Interessen zu gestalten. Immer öfter fanden sich Geschäftsführung und gewerkschaftlich Aktive vor Gericht wieder. Auf Dauer war dies dem Unternehmen offenbar sowohl finanziell wie auch nervlich zu herausfordernd. Und es war wohl auch nicht notwendig, da »Wombat’s« im europäischen Ausland eine Handvoll weiterer gut laufender Standorte betrieb. (…) Am ehemaligen »Wombat’s« Standort findet sich heute ein Briefkasten mit der Aufschrift »Selina«. (…) Selina« ist einer der neuen Sterne der Branche. Seit der Eröffnung des ersten Hotels in Panama 2014 wurden weltweit 90 Filialen eingeweiht, wofür 350 Millionen Dollar an Investorengeldern akquiriert worden sind. Noch in dieser Jahreshälfte will das Unternehmen über den Kauf durch ein Mantelunternehmen, das die Form einer Aktiengesellschaft hat, an der New Yorker Börse gelistet sein. (…) Spätestens im Herbst soll die ehemalige »Wombat’s«-Filiale in Mitte Teil dieses weltweiten Netzwerks für die einst als »digitale Nomaden« bezeichnete Zielgruppe sein, erklärt »Selina«-Mitbegründer Saurabh Chawla auf »nd«-Anfrage. (…) Die ehemaligen »Wombat’s«-Aktivist*innen Ruth Kreuzer und Raphael Kamps halten das nur für einen Teil der Wahrheit. »Das Haus war völlig marode. Am Ende stand der Keller unter Wasser, was die Bausubstanz angegriffen hatte«, berichten sie. (…) An einen Ausstieg von »Selina« aus dem Projekt glauben sie allerdings auch nicht. Es hätte auch ganz anders kommen können, meinen sie. »Die Belegschaft hatte eine Vision und einen Plan, was man mit dem Raum hätte machen können«, sagen die Aktivist*innen. In dem damaligen Kampf hatten sie an die Politik, an Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbundes und weitere Akteure appelliert, sich für die Übernahme des Betriebs durch die Belegschaft stark zu machen und damit die gewerkschaftlich erkämpften Standards gegenüber Unternehmertum und Kapital abzusichern. Aber am Ende sei ihnen eigentlich auch klar gewesen, dass diese Forderung nach Enteignung von privatwirtschaftlichen Unternehmen zugunsten einer kleinen engagierten Belegschaft als utopisch verhallen musste.“ Artikel von Christian Lelek vom 15. April 2022 in Neues Deutschland online externer Link
  • Worker’s buy-out statt Betriebsschließung – Es muss nicht gleich Enteignung sein. Wie wäre es mit einem Vorkaufsrecht der Belegschaft? 
    „… Begleitet von Protesten gegen einen aus dem Ruder gelaufenen Massentourismus eröffnete im Juli 2019 in Mestre bei Venedig ein weiteres Hostel der österreichischen wombat’s-Kette. Zeitgleich mussten sich die Beschäftigten der Berliner Niederlassung darauf einstellen, demnächst ihre Jobs zu verlieren. Die Geschäftsleitung hatte entschieden, den Betrieb zum 31.8.2019 stillzulegen (…). Nicht etwa weil dieser keine Gewinne abwarf, sondern weil die Beschäftigten ihre Rechte eingefordert und ausgeübt haben. Sie gründeten einen Betriebsrat und erstreikten in einer langwierigen Auseinandersetzung die Tarifbindung ihres Arbeitsplatzes erstreikten. (…) Die Entscheidung darüber, ob ein Betrieb stillgelegt wird, fällt nach Ansicht der Bundesregierung in Deutschland allein den Eigentümer*innen zu. Dies wurde der Linkspartei nach einer schriftlichen Frage jüngst erneut bestätigt. (…) Sollten die Kolleg*innen in Italien einmal vor den selben Problemen stehen, wie die Berliner*innen heute, so werden sie sich jedenfalls nicht allein auf Proteste verlassen müssen. Seit 1985 regelt in Italien das Legge Marcora bei Unternehmensabwicklungen ein Vorkaufsrecht für seine Beschäftigten. Ein dichtes Netz verschiedener Institutionen begleitet die Arbeiter*innen dabei, ihren Betrieb in eine Genossenschaft umzuwandeln; unterstützt sie finanziell und durch entsprechendes Know-How. Das Modell ist eine Erfolgsgeschichte: Die jüngsten Zahlen sprechen von 257 Betriebe, die durch das Gesetz demokratisiert und in Arbeiter*innenhand überführt wurden. Gerade einmal fünf Prozent der auf diese Weise übernommenen Betriebe sind Bankrott gegangen. Könnte ein ähnliches Modell auch in Deutschland umgesetzt werden? Die Belegschaft des wombat’s Hostel Berlin geht aktuell davon aus, dass ihr Betrieb spätestens nach der gesetzlichen Karenzzeit wiedereröffnet wird – ohne betriebliche Mitbestimmung und ohne Tarifvertrag. Beispiele für diese krasseste Form des Union Busting gibt es mittlerweile zuhauf. Ein Vorkaufsrecht könnte dieser Praxis einen wirksamen Riegel vorschieben und die Gewerkschaftsbewegung stärken…“ Beitrag von Raphael Kamps vom 17. Oktober 2019 bei arbeitsunrecht in deutschland externer Link
  • 5 Jahre Kampf bei #Wombats – 5 große Lehren: Hostels denen, die drin arbeiten! 
    “Erst der Kampf für einen Tarifvertrag, dann gegen Outsourcing und Sexismus des Managements und schließlich für die Übernahme des Betriebs durch die Arbeiter*innen selbst. Mit viel Mut und Kraft ging ein Kampf zu Ende. Aber wie die Kolleg*innen sagen: „Jedes Ende ist auch ein Anfang“. Was können wir vom mutigen Kampf im Wombat’s Hostel lernen? (…) 1. Es ist möglich sich zu organisieren und zu streiken – auch in prekären Sektoren. (…) 2. Outsourcing ist politisch und so ist unser Kampf dagegen. (…) 3. Die Gewerkschaften müssen den Kampf für Enteignungen und Arbeiter*innenkontrolle aufnehmen. (…) 4. Politische Streiks sind notwendig. (…) 5. Wir müssen all unsere partiellen Arbeitskämpfe zu Kämpfen der gesamten Klasse machen…“ Beitrag von Yunus Özgür vom 7. Oktober 2019 bei KlassegegenKlasse externer Link
  • Rückblick auf eine beispielhafte Auseinandersetzung: Die letzte Betriebsversammlung im Wombat`s Hostel in Berlin 
    „… Um noch einmal ein Zeichen zu setzen und um ihre Forderungen zu bekräftigen, hatten der Betriebsrat, betroffene Kolleg*innen und Unterstützer*innen für den letzten offiziellen Arbeitstag zu einer Demonstration und Kundgebung aufgerufen. (…) Menschenleer blieb das Hostel an diesem Abend allerdings nicht. Der Betriebsrat hatte für 19.30 Uhr noch zu einer letzten Betriebsversammlung eingeladen, bei der bekanntlich der Betriebsrat das Hausrecht ausübt. Im Foyer des Hostels trafen sich Beschäftigte und die von ihrer Interessenvertretung zahlreich geladenen Referenten und Gäste. Es wurde keine der üblichen Betriebsversammlungen. Sie diente dem Rückblick auf einen beispielhaften gewerkschaftlichen und politischen Kampf der kleinen Belegschaft und wurde zu einem Treffen von Aktivist*ìnnen, die sich in den letzten Jahren und Monaten zusammengefunden hatten. Sie nutzten die Gelegenheit für eine gewerkschaftspolitische Debatte, in der es um Schlussfolgerungen und Perspektiven aus den gesammelten Erfahrungen ging. (…) Im Anschluss an den Betriebsrat des Botanischen Gartens ergriff der Anwalt für Arbeitsrecht, Benedikt Hopmann, das Wort. Er ist der Initiator und Herausgeber der kleinen Buchreihe „Widerständig“, die seit 2010 im VSA-Verlag erscheint. Er wies auf die Defizite in den Gewerkschaften hin. Arbeitskampferfahrungen würden nur selten und unzureichend reflektiert, um daraus politische Schlussfolgerungen für zukünftiges gewerkschaftliches Handeln zu ziehen. Stattdessen bestimme das sozialpartnerschaftliche Aushandeln von Vereinbarungen und Tarifverträgen sowie die immer stärkere Anpassung an die vom Kapital gesetzten Rahmenbedingungen das Wirken von allzu vielen Gewerkschaftsfunktionären und Betriebsräten. (…) Die Aktivist*innen aus der Belegschaft werden ihre Forderungen auch in kommenden Auseinandersetzungen einbringen und von ihren Erfahrungen berichten – damit zukünftige Arbeitskämpfe erfolgreicher geführt werden können. „Wir wollen unsere Kämpfe zusammen führen und zeigen, dass wir mit der Wombat’s-Schließung noch lange nicht am Ende sind,“ schrieben die Kolleg*innen in ihrem Flugblatt. Die gewerkschaftspolitischen Beiträge auf der Betriebsversammlung unterstrichen dieses Anliegen…“ Bericht im Vorabdruck aus Arbeiterpolitik Nr. 3 / 2019 – mit Infos zur Buchreihe „Widerständig“ zum Abschluss – wir danken! Siehe die Homepage der Gruppe Arbeiterpolitik externer Link
  • Demo am 31.08.2019 in Berlin: Wombat’s Shut Down – CFM Insourcing! 
    Am Samstag, 31.08.2019, rufen wir zur Demonstration gegen Auslagerung und willkürliche Betriebsschließungen auf! Wir ziehen am 31.08. keinen Schlussstrich, sondern setzen einen Doppelpunkt: Kommt alle, seid laut und unbequem mit uns.
    Wir protestieren diesmal nicht nur gegen Union Busting und die Wombats-Hostel-Schließung, sondern solidarisieren uns auch mit den Beschäftigten des Charité Facility Managements, die seit 13 Jahren für Insourcing kämpfen. (…) Für die Angestellten des Charité Facility Managements geht es um die Wieder Eingliederung in den Mutterbetrieb. Betroffen sind rund 1000 Beschäftigte, die seit der Ausgliederung an die charitégeigene Tochterfirma deutliche schlechter verdient haben, als die KollegInnen in direkter Anstellung bei der Charité. Die Wiedereingliederung wurde vom Senat für 2019 beschlossen. Trotzdem brauchen die Betroffen unsere Unterstützung. Denn ohne Druck bewegt sich in Berlin offenbar nichts. Solidarität gegen Auslagerung und Unternehmerwillkür!.
    .“ Aufruf bei Arbeitsunrecht externer Link zur Demo am  Charitéplatz in 10117 Berlin am Samstag 31.08.2019, 16.30 Uhr. Abschlusskundgebung vor dem Wombat‘s City Hostel, Alte Schönhauser Str., 10119 Berlin

    • [Demo am 31.08.2019] Aufruf der verdi CFM Betriebsgruppe 
      Liebe Kolleginnen & Kollegen der CFM GmbH, wir möchten euch gern zur Demoveranstaltung am 31.08.2019 beginnend um 16.30 vorm Chariteplatz 1 mit anschließendem Demozug zum Wombats Hostel einladen. Das Wombats Hostel wird zum 01.09.2019 geschlossen. Es ist eine SUPER Gelegenheit ein Zeichen zu setzen und frei unter dem Motto „Sozialpartnerschaft in Berlin zu Grabe zu tragen“. Wir als ver.di – CFM wollen einmal mehr zeigen, dass wir den Arbeitgebern, die keinen „Bock“ auf Betriebsräte und erkämpfte Tarifverträge haben, gemeinsam die Stirn bieten. Wir solidarisieren uns mit dieser gemeinsamen Veranstaltung mit den Beschäftigten des Wombat Hostel in Berlin. Kommt zahlreich, seit Bunt und vor Allem laut. Wir freuen uns über eure Teilnahme vielleicht ja auch mit euren Kolleginnen, Kollegen, Freunden, Bekannten und vielleicht dem ein oder anderen Familienmitglied. Eure verdi CFM Betriebsgruppe
    • Letzter Akt im Hostel-Streit. Am Samstag schließt das »wombat’s« in Berlin-Mitte – die Beschäftigen wollen dagegen demonstrieren 
      Nun senkt sich der Vorhang. Nach viereinhalb Jahren Kampf des Betriebsrats und der Gewerkschaft gegen hartleibige Eigentümer schließt das wombat’s City Hostel in Mitte am 31. August seine Türen. Endgültig, möchte man sagen, doch vermutlich nur so lange, bis an gleicher Stelle ein neues Hostel von den gleichen Betreibern wieder eröffnet wird. Eine knappe Woche vor der Schließung ist Normalbetrieb, doch ein bisschen anders als sonst scheint es zu sein. Einige Kolleg*innen seien im Resturlaub, der ja noch genommen werden muss. Ihre Stellen werden nicht vertretungsweise besetzt, erzählt Ruth Kreuzer. Sie war drei Jahre Betriebsratsvorsitzende und zuletzt stellvertretende Vorsitzende. Den Kampf hat sie von Anfang an mitgemacht, war selber Ziel von Attacken der Unternehmer. »Es sind weniger Leute pro Schicht, das ist zu merken. Die Deko ist stellenweise schon abgehängt. Zwar läuft der Betrieb offiziell noch normal weiter bis Samstag, aber es ist schon ein bisschen Endzeitstimmung.« (…) Auch die im Frühjahr ausgegliederten Reinigungskräfte bekamen die Kündigung zum 31. August. Die neue Firma habe sich am Markt nicht behaupten können, habe die offizielle Begründung gelautet. Doch für den Betriebsrat ist das ein Beweis, dass die neue GmbH nur eine Scheinfirma war. Für die Beschäftigten ist das doppelt bitter. Sie verlieren ihre Jobs und bekommen keinen Cent Abfindung, weil sie nicht mehr Teil der wombat’s waren. Und was kann die zuständige Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jetzt noch tun? »Die Arbeit für unsere Mitglieder im wombat’s ist mit der Schließung nicht vorbei«, sagt der Berliner NGG-Chef Sebastian Riesner. Zu den Aufgaben der NGG gehört unter anderem, bei fehlerhaften Lohnabrechnungen oder nicht bezahlten Überstunden, Geltendmachungen für die Beschäftigten zu schreiben, also das Geld für sie vom Arbeitgeber einzufordern. Dazu kommt der Rechtsschutz bei eventuell folgenden Gerichtsverfahren; etwa falls noch Löhne ausstehen oder die Abfindungen nicht gezahlt werden…“ Artikel von und bei Jörg Meyer externer Link, zuerst erschienen beim Neuen Deutschland online am 26.08.2019 externer Link
    • Siehe zu CFM das Dossier: Warnstreiks an der Charité CFM 2016: Für Löhne die zum Leben reichen! Gegen Tarifflucht und prekäre Beschäftigung an der Charité
  • Hostel in Berlin wird geschlossen – Hostelkette öffnet in Mestre bei Venedig, doch Proteste aus Berlin hallen nach 
    „Die österreichische Hostelkette Wombat ́s, die bereits in Wien, Berlin, München, Budapest und London präsent ist, hat seit Juli auch in Italien Fuß gefasst. In Mestre bei Venedig ist ein Wombat ́s-Haus mit fast 600 Betten eingeweiht worden. Während sich der Betrieb nach weiteren Wachstumsgelegenheiten in Italien umschaut, ist die Firma allerdings auch immer wieder wegen Auseinandersetzungen mit der Belegschaft in Berlin in die Medien geraten. Dort soll der Standort am 31. August geschlossen werden. (…) Die Konflikte in Berlin haben auch ihre Schatten nach Mestre geworfen. Wie die Online-Ausgabe der Tageszeitung „La Nuova di Venezia e Mestre“ berichtet, sind bei der Eröffnung in Italien mehrere Mitarbeiter aus Berlin aufgetaucht, um gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und die Arbeitspolitik des Unternehmens zu demonstrieren. (…) Zwischen Berlin und Mestre gibt es noch weitere Verbindungen. Eine der neuen Managerinnen in Venedig stammt aus Südtirol und war zuvor Managerin des Berliner Hauses. Ihr und einem zweiten Berliner Manager wirft der Betriebsrat vor, versucht zu haben, die Arbeit des Betriebsrats zu behindern und den „gewerkschaftlich aktiven Teil der Belegschaft durch Bossing zu zermürben“, wie Milenko Ristiic vom Betriebsrat gegenüber Südtirol News erklärt. (…) Die Belegschaft habe bisher unter Beteiligung einer breiten zivilgesellschaftlichen Allianz in mehreren Demonstrationen auf die Situation aufmerksam gemacht. Immer wieder wurde auch die Forderung eines Vorkaufrechts für Deutschland – vergleichbar der “Legge Marcora” in Italien – erhoben und die Enteignung der Wombats GmbH Berlin gefordert. Die Gesetzeslage in Italien sehe laut Betriebsrat ein Vorkaufsrecht für Arbeiterinnen und Arbeiter vor. Wenn ein Unternehmer keine Lust mehr hat und einen Betrieb nicht mehr weiterführen will, dann hätten die Angestellten die Möglichkeit, diesen Betrieb zu übernehmen. Das möchten auch die Angestellten in Berlin erreichen.“ Bericht vom 22. Juli 2019 von und bei Südtirol News online externer Link
  • Berlin: Wombat’s-Kolleg*innen demonstrieren erneut für Enteignung statt Schließung 
    „Am Mittwoch demonstrierten erneut Wombat’s-Beschäftigte und zahlreiche Unterstützer*innen gegen die drohende Schließung des Hostels in Berlin-Mitte. Kämpferische Stimmung, künstlerische Darbietungen und internationale Solidarität prägten den Protest. Für die Kolleg*innen ist klar: Wir geben nicht auf! Erneut waren über 80 Personen gekommen, um ihre Solidarität mit den kämpferischen Beschäftigten des wombat’s Hostels zu zeigen. Die Kolleg*innen kämpfen gegen die Schließung des Hauses, die nur deshalb geplant ist, weil die Geschäftsführung keine Lust mehr auf Betriebsrat, Gewerkschaft und Tarifvertrag hat. Zur Unterstützung ihres Kampfes kamen zahlreiche politische Gruppen, gewerkschaftliche Initiativen und Künstler*innen, die kämpferische Lieder mitbrachten. Unter anderem sprachen bei der Kundgebung Beschäftigte von Wombat’s; von der BVG und der Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv; von der antikapitalistischen Hochschulgruppe organize:strike; von der Neuköllner Bürger*inneninitiative „Schule in Not“, die u.a. die outgesourcte Reinigung in Neuköllner Schulen wieder rekommunalisieren wollen. Sascha von der Charité Facility Management GmbH, der outgesourcten Servicetochter des Charité-Klinikums, kündigte an, dass auch ihr Arbeitskampf bald wieder an Fahrt aufnimmt. Die Kundgebung beinhaltete mehrere Higlights: Neben einem Bannerdrop mit den Slogans „Stop Union Busting“ und „Wombat’s enteignen“ wurde eine Solidaritätsbotschaft von Hotelreinigungskräften aus dem Spanischen Staat, „Las Kellys“, verlesen, die ihre internationalistischen Kampfesgrüße sandten, passenderweise gleich mit den typischen grünen T-Shirts der „Kellys“, die den Kolleginnen der Reinigung im Wombat’s übergeben wurden. Außerdem sprach der bekannte Schauspieler und Gewerkschaftsaktivist Rolf Becker, der Solidarität aus Hamburg sowie Gedichte von Kurt Tucholsky mitbrachte. Im Anschluss an die Kundgebung fanden noch eine Lesung mit Becker und mit Videos von LabourNet.tv sowie ein Konzert statt…“ Bericht vom 14. Juni 2019 bei KlassegegenKlasse externer Link mit Fotos und Videos. Siehe dazu:

    • Wombats Widerstand wächst weiter: Kundgebung in Berlin, Aktionen in Wien + München
      „… Erstmals erhielt auch die Holding der Hostel-Kette auch an ihrem Stammsitz in Wien (Nikolsdorfer Gasse) unliebsamen Besuch vom Wiener Arbeiter*innen Syndikat (WAS). Zu den Wombats-Besitzern Alexander Dimitriewicz und Marcus Praschinger sind die Aktivist*innen freilich nicht durchgedrungen, konnten aber für reichlich Verwirrung bei subalternen Bediensteten sorgen. Mit dem Banner „S&M; wenn´s euch deppat spüts, gräu´ ma eich hoid in Wien zuwe!“ (auf deutsch: „Sascha & Marcus: Wenn Ihr nicht aufpasst, bekommt Ihr es hier in Wien mit uns zu tun!“) zogen die Aktivisten von WAS dann zu den beiden Wombats-Hostels in der Wiener Innenstadt und verteilten gut 300 Flyer. Die Wiener Gewerkschafter, die an diesem Nachmittag trotz heftiger 33°C damit gleich drei Spontankundgebungen durchgezogen hatten, resümierten im Anschluss, dass viele der Wiener Wombats-Angestellten bislang noch wenig Ahnung von den Zusammenhängen hinter den Kulissen haben. (…) Auch am Münchner Wombats-Hostel verteilten Aktivisten Flyer und forderten besseren Schutz von Beschäftigten vor willkürlichen Betriebsschließungen. Dem Einsatz der Bürgerrechtler*innen in München und Wien ist zu verdanken, dass die Diskussion um unternehmerische Willkür und Betriebsschließungen als Union Busting-Methode (…) nicht mehr nur in Berlin geführt wird…“ Bericht der Redaktion von ‚arbeitsunrecht in deutschland‘ vom 14. Juni 2019 externer Link
    • Erneuter Protest gegen wombat’s-Schließung in Berlin
      Rund 100 Menschen kamen am späten Mittwochnachmittag in Berlins Mitte zusammen. Sie protestierten drei Wochen nach der letzten Kundgebung erneut gegen die Schließung des wombat’s City Hostel. Davor hatte die Geschäftsführung der Hostel-Kette die Schließung des gut gehenden Hauses angekündigt. Die Arbeitsplätze von 35 festangestellten Beschäftigten sind akut bedroht. Am 31. August dieses Jahres sollen im wombat’s die Lichter ausgehen. Nach der Ankündigung begann der Betriebsrat schnell, mit dem Arbeitgeber Verhandlungen um einen Interessenausgleich und Sozialplan zu führen. Diese konnten vor Kurzem erfolgreich abgeschlossen werden, hieß es aus dem Betriebsrat. Knapp zwei Drittel der Belegschaft, die unbefristet angestellt sind, bekommen eine Abfindung. Diese setzt sich zusammen aus den Jahren der Betriebszugehörigkeit, dem monatlichen Einkommen und einem in den Verhandlungen festgelegten Faktor. Diese drei werden miteinander multipliziert, das Ergebnis ist die Abfindung. Dem Vernehmen nach ist der Faktor so hoch, dass man von einem guten Abschluss sprechen kann…“ Bericht vom 13.6.2019 von und bei Jörg Meyer externer Link
  • Aufruf zur Unterstützung des Protests gegen die Schließung des Wombat’s City Hosel am 12.06.2019 um 16 Uhr vor dem Hostel in Berlin / Lesung von Rolf Becker im Anschluss 
    Wir rufen Bürgerrechtler*innen, Gewerkschafter*innen und Mitglieder zur aktiven Unterstützung des Protests auf! Wir akzeptieren die Schließungspläne der Wombats-Besitzer nicht! Wir fordern: gesetzlich garantierte Vorkaufsrechte wenn Besitzer*innen profitable Unternehmen oder Unternehmensteile schließen, ereinfachte und existenzsichernde Kredite für Beschäftigte zwecks Betriebsübernahme, Steuervorteile für tarifgebundene und gemeinwohlorientierte Kollektivbetriebe, empfindliche Strafen für Unternehmer*innen, die tarifgebundene Jobs sittenwidrig und vorsätzlich vernichten
    Wo: Wombat’s City Hostel, Alte Schönhauser Str. 2, 10119 Berlin
    Wann: Mittwoch, 12.06.2019, 16.00 Uhr
    Wir fordern eine Fortführung des Berliner Hostels über den angedrohten Schließungstermin hinaus. In 85 Tagen soll das Wombat‘ s City Hostel Berlin schließen, weil die Besitzer nicht mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten wollen. Wir sind immer noch fassungslos, dass bisher niemand dieser krassen Form von Union Busting etwas entgegenzusetzen weiß! Juristen wie Politiker*innen ringen nur die Hände: es fehle an Gesetze, es gäbe keine Handhabe. NICHTS ist keine Lösung! Politische Musiker*innen und Bands, die akustisch oder mit wenig technischem Aufwand musikalische Unterstützung bieten wollen, sind herzlich willkommen! Unterstützt die Kolleginnen und Kollegen und ladet Eure Freundinnen und Freunde zum Protest ein: https://www.facebook.com/events/678554019271750/ externer Link.
    Lasst ein Like auf der Soli-Seite und bleibt auf dem Laufenden: https://www.facebook.com/Solidarity-with-Workers-of-Wombats-Hostel-Berlin-313933392746265/
    externer Link “ Aufruf von aktion.arbeitsunrecht zu Kundgebung gegen die Schließung von Wombats Hostel am Mittwoch, 12.06. um 16.00. Im Anschluß an die Kundgebung liest Rolf Becker Ausschnitte aus seiner Lesung „So wird Geld verdient“ in Kino und Bar in der Alten Königsstadt, Strassburger Str. 55, 10405 Berlin, ab 18.30 Uhr
  • Wombat’s-Betriebsrat unterliegt vor Gericht 
    Noch vor der angekündigten Betriebsschließung zu Ende August könnte in dem Berliner Hostel eine Neuwahl eines dann kleineren Betriebsrates anstehen. Eine ärgerliche Niederlage. Der Betriebsrat des Wombat’s City Hostel unterlag am Mittwoch vor dem Landesarbeitsgericht (LAG) Berlin-Brandenburg. Der Arbeitgeber hatte die Betriebsratswahl vom Frühjahr 2018 angefochten. Die Gründe: Aus Sicht der Geschäftsführung hatte der Wahlvorstand, der die Wahl organisiert und durchführt, Berufsbezeichnungen von Kandidat*innen einer zur Wahl stehenden Liste unerlaubterweise geändert. Außerdem soll der Wahlvorstand im Wombat’s zu viele Beschäftigte bei der Wahl zu Grunde gelegt haben. (…) Das LAG gab in dem Beschlussverfahren der Wombat’s-Geschäftsführung in beiden Punkten Recht. Das bestätigte ein Gerichtssprecher am Mittwoch. Der Wahlvorstand hätte die aus seiner Sicht fehlerhafte Liste zur Änderung an den Listeneigentümer zurückgeben müssen und sie nicht selbstständig ändern dürfen. Auch bei der Betriebsgröße teilte das LAG die Argumentation des Arbeitgebers: Der Betrieb habe keine 51 Beschäftigten gehabt, sondern höchstens 50. (…) Der Betriebsrat will nun entscheiden, ob er binnen Monatsfrist vors Bundesarbeitsgericht zieht. Wenn der LAG-Beschluss vom Mittwoch rechtskräftig wird, muss unverzüglich eine Neuwahl des Betriebsrates – mit drei Mitgliedern – eingeleitet werden. Bis die Wahl über die Bühne gegangen ist, bleibt das 2018 gewählte fünfköpfige Gremium im Amt…“ Bericht vom 22.5.2019 von und bei Jörg Meyer externer Link

    • Aufruf zur Solidarität bei der Betriebsrats-Wahl-Anfechtung durch Wombat`s am 22. Mai vor dem Landesarbeitsgericht Berlin 
      Das gleiche Management, das bereits die Schließung des Hostels angekündigt hat, versucht gleichzeitig, die Betriebsrats-Wahl wegen eines möglichen Formfehlers anzufechten. Offenbar haben sie vor, schnell noch einen weniger erfahrenen Betriebsrat wählen zu lassen, damit sie in den anstehenden Sozialplan-Verhandlungen günstiger wegkommen. Es steht zu befürchten, dass das Management dabei mit der Betriebsstilllegung Wahlkampf betreiben wird. Kommt vorbei und zeigt den Kolleg*innen, dass sie auch vor Gericht nicht alleine stehen!“ Aufruf der Berliner Aktion Gegen Arbeitgeberunrecht zur Soli-Demo am 22. Mai, 10:00 Uhr vor dem Landesarbeitsgericht Berlin (Magdeburger Platz 1, 10785 Berlin)
  • [Video] Wombats enteignen!
    Am 17. Mai 2019 protestierten 100 Menschen gegen die Schließung des Wombats Hostels und forderten seine Enteignung durch den Berliner Senat und Weiterführung durch die Belegschaft. Zu dem Protest kamen Beschäftigte aus anderen kämpfenden Belegschaften und Gruppen, wie z.B. der Taxi AG in Verdi, dem Tochterunternehmen der Charité CFM und Bildungsarbeiterinnen, die für einen Branchentarifvertrag kämpfen. Durch den musikalischen Beitrag von Paul Geigerzähler, der daran erinnerte, dass bei dem Bau der „Mall of Berlin“ am Potsdamer Platz rumänische Arbeiter nicht bezahlt wurden und letztlich niemand dafür verantwortlich gemacht wurde, und die Redebeiträge der aktiven Kolleg_innen, wurde die Kundgebung zu einem Tribunal gegen die arbeitnehmerfeindliche Politik des Berliner Senates insgesamt…“ Video bei labournet.tv externer Link (deutsch | 12 min | 2019)
  • Wombats: 100 protestieren in Berlin gegen willkürliche Betriebsschließung eines Berliner Hostels zwecks Union Busting – nächster Protesttag am 12. Juni 2019 
    Am Freitag, 17.05.2019, protestierten in Berlin-Mitte rund 100 Beschäftigte und Unterstützer*innen gegen die angedrohte Betriebsschließung des Wombat’s City Hostels. Die Besitzer planen den Standort zum 31. August 2019 dicht zu machen – weil die Belegschaft sich gegen die Auslagerung des Reinigungsteams wehrte. Das Wombat’s ist nach Angaben der Gewerkschaft NGG das erste und einzige Hostel in Deutschland mit einem Betriebsrat und einem Tarifvertrag. Die Empörung über diesen offenen Angriff der Wombats-Betreiber auf die Gewerkschaftsfreiheit war deutlich spürbar. Entsprechend leidenschaftlich diskutierten die Teilnehmer*innen über juristische und gesellschaftspolitische Reaktionen gegen sozialschädliche und kirminelle Unternehmer-Methoden. Dazu gehört auch die Möglichkeit, betroffene Betriebe zu vergesellschaften und per Vorkaufsrecht an Genossenschaften der Beschäftigten zu überantworten. Die Organisatoren der Kundgebung setzten mit Hilfe des Berliner Rechtsanwalts Benedikt Hopmann per einstweiliger Verfügung durch, dass der Protest am beantragten Ort, direkt vor dem Hostel auf der Alten Schönhauser Str. 2 stattfinden konnte. (…) In Berlin schließen sich aktuell branchenübergreifend Betroffene zusammen, die auf die strukturelle Begünstigung von Union Busting aufmerksam machen und öffentlichen Druck erzeugen wollen. Unter den Unterstützer*innen und Sprecher*innen des Protest waren (in alphabetischer Reihenfolge) unter anderem Vertreter von AG Taxi, Botanischer Garten Berlin, Die Linke (Pascal Meiser), gewerkschaftlicher Aktionsausschuss Verdi /Vivantes, Gewerkschaft Nahrung-Genuus-Gaststätten (NGG), griechische Gewerkschafter*innen, Organize Strike, TV Stud. (…) Erstmal hatten wir auch zum Protest vor dem Münchner Haus der Kette Wombat’s City Hostel in der Senefelder aufgerufen. Hier müssen wir allerdings konstatieren, dass München als unerschlossenes Gebiet gelten muss. (…) Die aktion ./. arbeitsunrecht wird daran arbeiten, zum nächsten Protesttag am 12. Juni 2019 auch Aktionen vor den Wombat’s Hostels in München, Wien und London anzustoßen.“ Bericht vom 18.5.2019 bei Arbeitsunrecht externer Link
  • Berlin + München Wombats: Ökonomischen Terror stoppen! Aufruf zu Protest und Solidarität am Freitag, 17. Mai 
    Wir rufen zur solidarischen Unterstützung der Berliner Wombats-Beschäftigten und zur Verteidigung der Gewerkschaftsfreiheit auf! Die Wombats-Besitzer Alexander Dimitriewicz und Marcus Praschinger kündigen als Vergeltung für gewerkschaftliche Organisierung die Schließung des Berliner Hostels zum 31. 08. 2019 an. – Die Wombats-Besitzer machen keinen Hehl daraus, dass das Hostel wirtschaftlich gut läuft und die geplante Schließung rein politisch motiviert ist. Die Belegschaft des Wombat’s City Hostel Berlin hat als erste Hostel-Belegschaft in Deutschland überhaupt einen Betriebsrat gewählt und mit der NGG einen Tarifvertrag durchgesetzt!…“ Aufruf bei arbeitsunrecht zu Protest und Solidarität externer Link am Freitag, 17. Mai, um 16.00 Uhr in Berlin (16:00 – 17:30 am Wombat’s City Hostel Berlin) und München (16.00 Uhr am Wombat’s City Hostel München, Senefelderstraße 1, 80336 München) | Call-in-Aktion: Protestanrufe aus ganz Europa! Siehe dort auch weitere Städte in Europa und auch:

  • Nicht kleinzukriegen. Berliner Filiale des Hostelbetreibers Wombat’s soll geschlossen werden. Belegschaft vermutet die Absicht, den Betriebsrat loszuwerden, und gibt nicht auf 
    „Wie die 35 Beschäftigten vom Wombat’s City Hostel in Berlin am 27. März erfuhren, soll die Herberge am 31. August geschlossen werden. Das ist bundesweit von Bedeutung und dürfte auch internationale Resonanz erzeugen. Denn diese Wombat’s-Filiale ist das erste Hostel in Deutschland, dessen Belegschaft mit der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) einen Betriebsrat gegründet und einen Tarifvertrag erstreikt hatte. Beschäftigte und Unterstützer vermuten in der geplanten Schließung nun eine »Vergeltung für gewerkschaftliche Organisierung«. Obwohl das Management die ganze Palette des Union Busting – der professionellen Gewerkschaftsbekämpfung – nutzte, konnten sich Betriebsrat und Gewerkschaft ab 2015 nicht nur halten, sondern mehr als 80 Prozent der Belegschaft organisieren. Kündigungsversuche, Verleumdung und die Anfechtung der Betriebsratswahl halfen dem Management nicht. Seit März 2016 regelt eine erfolgreiche Betriebsvereinbarung den Urlaubsanspruch für Minijobber ebenso wie den Nachtschichtzuschlag von 30 Prozent und die bezahlten Umkleidezeiten für das Reinigungsteam. Ein 2018 abgeschlossener Tarifvertrag brachte unter anderem zehn Tage mehr Urlaub, Weihnachtsgeld, ein bis zwei Euro mehr Lohn pro Stunde und eine Erhöhung des Feiertagszuschlags um 20 Prozent. Aber zu einer friedlichen Zusammenarbeit kam es nicht. Das Management heuerte den Berliner Arbeitsrechtsanwalt Tobias Grambow an, der den Betriebsrat in beständige Scharmützel vor dem Arbeitsgericht und in Einigungsstellen verwickelte. Gleichzeitig sollten die Mitarbeitervertreter ihrer Basis beraubt werden, indem zum Beispiel befristete Verträge nicht verlängert wurden und so die Belegschaft ausgetauscht wurde. Um die Ausgliederung des Reinigungsteams zu verhindern, organisierten die Wombat’s-Beschäftigten am 20. Februar und 19. März Protestversammlungen vor dem 350-Betten-Hostel. (…) Unternehmensenteignungen wurden in der Geschichte der Bundesrepublik bislang nie ernsthaft in Angriff genommen. Die Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker im Jahr 2012 beflügelte zuletzt gewerkschaftliche Übernahmephantasien. Die Chancen im Fall von Wombat’s scheinen besser zu sein. Denn das Unternehmen ist profitabel.“ Bericht von Elmar Wigand bei der jungen Welt vom 30. April 2019 externer Link
  • Arbeitskampf im Wombat‘s Berlin: Enteignet die Hostel-Besitzer! 
    „… Angefangen hat die Story im April 2015. „Da haben wir einen Betriebsrat gegründet“, erklärt Ruth, die als Rezeptionistin im Wombat‘s arbeitet, gegenüber dem lower class magazine. „Davor hatten wir drei Jahre auf eine Gehaltserhöhung gewartet, als die dann endlich kam, lag sie bei 29 Cent oder so. Wir waren angepisst und dachten, jetzt müssen wir was tun.“ Am Anfang hatte außer ihrem Kollegen Milenko niemand so richtig Ahnung, wie das funktioniert. Und Ruth war das einzige Gewerkschaftsmitglied. Heute liegen vier Jahre Kampf hinter ihnen, rund 80 Prozent der Belegschaft sind in die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, NGG, eingetreten. Sieben Hausleiter*innen wurden in der Zwischenzeit verschlissen, bilanzieren Milenko und Ruth nicht ohne Lächeln auf den Lippen. „Die bekommen Druck von oben und Druck von unten“, sagt Milenko. „Und wenn man den Druck von unten hochschraubt, dann werden die da zerrieben.“ Weil es den wechselnden Manager*innen nicht gelang, die Belegschaft unter die Knute des Konzerns zu zwingen, will die Wombat‘s GmbH nun offenbar mit dem Holzhammer ran: Das Hostel soll, obwohl es Gewinn abwirft, dicht gemacht werden. (…) „Sollte das eintreten, sind wir der Meinung, das so eine unternehmerische Willkür gestoppt werden muss. Und das bedeutet: enteignen“, sagt Ruth. „Wir prüfen gerade, was juristisch möglich ist.“ Vorbild für die Betriebsrät*innen ist die Kampagne „Deutsche Wohnen & Co. Enteignen“, die seit Monaten Furore macht. Wichtig sei dafür der öffentliche Druck, meint die Betriebsrätin…“ Bericht von Peter Schaber vom 29. April 2019 beim Low Class Magazine externer Link
  • Politik der verbrannten Erde. Darf das sein: Schließung eines kompletten Hotels, um Betriebsrat und Gewerkschaft zu zerschlagen? 
    Am 27.03.2019 informierten die Wombat’s-Besitzer die Belegschaft, dass das Wombat’s City Hostel in Berlin-Mitte (350 Betten, 35 Beschäftigte) am 31. August 2019 geschlossen werden soll. Die Berliner Gruppe der aktion ./. arbeitsunrecht ruft zu Protesten auf: Freitag, 17. Mai 2019 um 16 Uhr | Mittwoch, 12. Juni 2019 um 16 Uhr. Wo? Alte Schönhauser Str. 2, 10119 Berlin-Mitte (vor dem Wombat’s) (…) Die Wombat’s-Besitzer geben in ihrer Mitteilung an die Belegschaft zu verstehen, dass die Schließungspläne keineswegs aus wirtschaftlicher Notwendigkeit in Gang gesetzt wurden, sondern weil die Besitzer durch zahlreiche Arbeitskampfmaßnahmen und Proteste unter Druck standen. Zitat: „Das Berliner Hostel ist zwar wirtschaftlich erfolgreich, aber auf diese Art und Weise wollen wir nicht arbeiten.“ (…) Wer meint, dass die Wombat’s-Belegschaft und ihr Betriebsrat nun klein beigeben würden, irrt sich. Hier hat sich ein buntgescheckter Haufen aus dem internationalen Berliner Prekariat zusammen gefunden, der bereits zahlreiche Jobwechsel hinter sich hat und eine Entlassung nicht fürchtet. Schlecht bezahlte Jobs mit miserablem Arbeitsklima finden sich derzeit überall in Berlin. Wovor sollten die Wombats Angst haben? Zudem hatte das Management schon vor Monaten begonnen, die zumeist sachgrundlos befristeten Verträge nicht zu verlängern. Die Belegschaft sollte ohnehin ausgetauscht werden. Jetzt will das Management offenbar ein Ende mit Schrecken inszenieren, um den Betriebsrat, die Gewerkschaft und auch die aktion ./. arbeitsunrecht für immer los zu werden. Doch das wird ganz so einfach nicht funktionieren. Die Beschäftigten und ihre Unterstützer*innen verteidigen die Errungenschaften von Betriebsrat und Gewerkschaft bis zum Schluss – und möglicherweise auch darüber hinaus…“ Aufruf zu Protesten vom 17. April 2019 bei der Aktion Arbeitsunrecht externer Link
  • Management mit Allmachtsfantasien – Der Arbeitskampf im Berliner Wombat´s City Hostel 
    „… Das Management des Berliner Wombat‘s City Hostels setzt auf Rechtsanwalt Tobias Grambow, Kanzlei Buse Heberer Fromm. Allerdings greifen die üblichen Methoden nicht wie erwartet. Statt dessen formiert sich Gegenwehr. Die Betriebsratsmitglieder des Wombat´s haben längst verstanden, dass die konstruierten Vorwürfe vor Gericht regelmäßig in sich zusammen fallen und nur dazu dienen sollen, ihnen Stress zu verursachen. Doch statt sich wie Opfer zu verhalten, nahmen sie das Zepter selbst in die Hand. Die geplante Auslagerung des Reinigungsteams werten sie als Vergeltungsmaßnahme für die Durchsetzung eines Tarifvertrags. Sie soll die Belegschaft spalten und den Betriebsrat schwächen. Die Ausgelagerten würden sofort wieder aus dem gerade erst erkämpften Tarifvertrag herausfallen (…) Lockerheit, das Kernversprechen von Start-Ups an ihr Personal, ist schon längst in Verruf gekommen. Legionen von Praktikant*innen, Volunteers und Freien haben begriffen, dass es bei Gehaltsverhandlungen eher unangenehm ist, den Chef zu duzen. Die ungeschönten Klassen-, Besitz- und Machtverhältnisse manifestieren sich eben immer genau dann, wenn es nicht um lockere Themen, sondern um handfeste Interessen geht. Gestandene Frauen wie Margit, die in der DDR eine Ausbildung zur orthopädischen Schumacherin machte, kann man mit dem Anschein eines hippen Betriebsklima jedenfalls nicht aufs Kreuz legen. Sie hat sich von Anfang an über unbezahlte Arbeit beim Wombat´s geärgert. (…) Eine weitere Zersplitterung der Belegschaft und ihrer Kampfkraft erfolgt durch den Einsatz von Leiharbeiter*innen der Firma Euroclean. Sie springen ein, wenn Engpässe entstehen, weil Verträge systematisch befristet sind und auslaufen. Den Leiharbeiter*innen verspricht das Management zum Teil Festanstellungen beim Sub-Unternehmen. Auch aufgrund erheblicher Sprachbarrieren, in denen selbst Englisch als gemeinsamer Nenner fehlt, ist es schwer zu vermitteln, dass der Betriebsrats feste Einstellung für alle im Hostel Beschäftigen direkt beim Hostel-Betreiber selbst fordert. (…) Die widerständige Wombat´s-Belegschaft ist inzwischen gut vernetzt. Zu einer Protest-Aktion gegen Auslagerung am 19.03.19 riefen neben der Berliner Gruppe der aktion ./. arbeitsunrecht die DGB-Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), der Gewerkschaftliche Aktionsausschuss (GA), die Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv berlin, die sozialistische Frauengruppe Brot und Rosen, die Hochschulgruppe organize:strike, die Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht (BAGA), Klasse gegen Klasse, Critical workers und die Landesarbeitsgemeinschaft Betrieb & Gewerkschaft der Partei Die Linke auf. Andere Lohnabhängige solidarisierten sich vor dem Hintergrund ihrer eigenen Kämpfe: Der Botanischen Garten der Freien Universität Berlin (FU) lagerte das Reinigungsteam aus, als die Beschäftigten 2016 für einen Tarifvertrag kämpften. Hier, wie in anderen Einrichtung der Freien Universität Berlin putzt nun die Firma Gegenbauer…“ Beitrag von Jessica Reisner (Campaignerin bei aktion./.arbeitsunrecht) vom 28. März 2019 beim Lower Class Magazine externer Link
  • Wombat’s: Protest steigert sich, Verhandlungen scheitern. 70 Gewerkschafter*innen, Lohnabhängige und Supporter in Berlin gegen Auslagerungen + Lohndumping 
    Die Proteste gegen Outsourcing des Reinigungsteam im Wombat’s City Hostel Berlin sind nochmal angewachsen. Waren am 20. Februar rund 40 Leute auf der Straße, um dem Betriebsrat in Verhandlungen den Rücken zu stärken, konnte die aktion ./. arbeitsunrecht am 19. März 2019 zusammen mit 9 weiteren Organisationen rund 70 Leute mobilisieren. (…) Ein besonders Highlight war der spontane Besuch einer Delegation Berliner Taxi-Fahrer*innen (AG Taxi Berlin), die akut gegen De-Regulierungspläne des Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU) kämpfen. Der umstrittene Autolobby-Minister (Zeit, 16.3.2019) will dem sozialschädlichen Plattform-Unternehmen Uber durch Gesetzesänderungen den Weg nach Deutschland ebenen (700 Taxi-Fahrer demonstrierten am 21. Februar). Auch Beschäftigte der BVG, des Botanischen Gartens, der Universitäten und anderer Betriebe erklärten sich vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen und Kämpfe solidarisch mit den Wombats. (…) Gleichzeitig scheiterten die Verhandlungen zum Interessenausgleich zwischen Betriebsrat und Management, die im Rahmen einer gerichtlich eingesetzten Einigungsstelle stattfanden. Nun werden Verhandlungen über einen Sozialplan beginnen müssen, da die Beschäftigten durch die Auslagerung von Arbeitslosigkeit oder Lohneinbußen bedroht sind. Wie das Verhandlungspensum bis zum 1. April 2019 abgearbeitet werden soll, ist derzeit völlig unklar. Dann soll laut Management die Auslagerung eingentlich über die Bühne gehen. Kaum zu schaffen. Merkwürdig erscheint auch, dass alle Verträge beim Wombat’s neuerdings auf den 31. Juli 2019 terminiert werden. Irgendetwas stimmt da nicht, irgendetwas scheint da im Busch zu sein…“ Bericht mit Fotos der Aktion vom 20. März 2019 bei Arbeitsunrecht externer Link
  • [Online-Petition] Mustafa, bleib in Bayern! Stop the Outsourcing! Helfen Sie den Beschäftigten des Wombat’s City Hostel in Berlin! 
    Schreiben Sie eine Protest-Email an den Münchner Reinigungsbaron Mustafa Yalcinkaya. Seine  Gebäudereinigungsfirma Thalhammer GmbH (a.k.a EAK GmbH) soll die Finger von Berliner Putzfrauen lassen. Unterstützen Sie den Kampf für Zusammenhalt und Kollegialität am Arbeitsplatz…“ Petition von und bei Arbeitsunrecht externer Link
  • [19. März 19 in Berlin]  Protest gegen Auslagerung am Wombat’s City Hostel Berlin: Ein Betrieb – Eine Belegschaft – Ein Tarifvertrag!
    Nach der erfolgreichen Durchsetzung eines Tarifvertrags  wehrt sich die Belegschaft des Wombat’s City Hostels in Berlin gegen die Auslagerung des Reinigungsteams an das obskure Konstrukt EAK GmbH/Thalhammer. Der Protest gegen das Outsourcing erfährt branchenübergreifend Solidarität. Denn auch in vielen anderen Berliner Betrieben wie Botanischen Garten Berlin (FU Berlin), Vivantes, Charité, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Hochschulen (TV Stud), Anne-Frank-Zentrum kämpfen Beschäftigte für gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Große Unterstützung erfahren die Beschäftigten auch vom Frauenstreik-Komitee Berlin und weiteren Bürgerrechtler*innen und Gewerkschafter*innen. Am 19.03.19 findet im Hotel ein Verhandlungstermin zur Auslagerung statt…“ Aufruf bei Arbeitsunrecht externer Link zum Protest am 19. März von 16:00 bis 18:00 vor Wombat’s in Alte Schönhauser Str. 2, Berlin. Siehe auch:

    • [19.3.19] Wir sind #unteilbar: Auslagerungen verhindern! Festanstellungen und Rückführungen erkämpfen! 
      Wir protestieren am Dienstag, 19. März 2019 um 16:00 Uhr, vor dem Wombats Hostel in der Alten Schönhauserstr. 2 in Berlin – Mitte gegen Outsourcing und die Zerschlagung gewachsener Belegschaften – für Kollegialität am Arbeitsplatz und gute Tarifverträge. Kommt zahlreich und beteiligt euch an dem Protest…“ Aufruf und Flyer von und bei Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
  • Wombat’s: Penis-Schmiereien und obszöne Beleidigungen 
    Management des Berliner Wombat’s-Hostels dreht offenbar völlig durch. Enteignung nach Grundgesetz Artikel 14 geboten? Wombat’s-Betriebsrat stellt Strafanzeige wegen Betriebsratsbehinderung (§119 BetrVG)
    Die Berliner Lokalausgabe der Bild-Zeitung berichtet am 11. März 2019 von verstörenden Farbschmiererein vor dem Wombat’s Hostel in Berlin. (Bild-Bericht online | als pdf) Nach einer Party im Hotel sollen Teile des Managements in der Nacht vom 2. auf den 3. März 2019 obzöne Bilder und Sprüche auf den Gehweg und die Alte Schönhauser Straße vor dem Hostel Wombat’s gesprüht haben. (…) Hier ist die Berliner Staatsanwaltschaft gefragt, entschlossen aufzuklären und durchzugreifen, damit die Sitten im Niedriglohn-Paradies Berlin nicht völlig einreißen! Betriebsratsbehinderung ist eine Straftat. Betriebsratsmitglieder brauchen konsequenten Schutz vor Nachstellungen und Bedrohung. Das Personalmanagement des Wombat’s Berlin scheint völlig aus dem Ruder zu laufen. Möglicherweise sind einzelne Personalverantwortliche so gestört, dass sie für Leitungspositionen ungeeignet sind und tatsächlich eine Bedrohung darstellen – die Penisbilder deuten darauf hin. Die Leitung der Wombat’s-Kette sollte jetzt die Reißleine ziehen: Out-Sourcing abblasen, Pimmel-Schmierer sofort entlassen! (…) Derzeit entzünden sich Konflikte an Plänen des Managements, die Putzkräfte des Wombat’s an den Münchner Reinigungsmogul Thalhammer GmbH (Mustafa Yalcinkaya) auszulagern, der dafür offenbar eigens eine Zweckgesellschaft namens EAK GmbH gegründet hat. Die Beschäftigten des Hostels sind zu über 80% in der Gewerkschaft NGG organsiert und werden durch einen konfliktfähigen, aktiven Betriebsrat vertreten. Die Auslagerung soll den Wirkungskreis von Betriebsrat und Gewerkschaft verkleinern und Lohndumping erleichtern. Der nächste Protest vor dem Wombat’s Berlin gegen Out-Sourcing und Union Busting folgt am Dienstag, 19. März 2019, 16:00 Uhr, Wombat’s, Alte Schönhauser Str. 2
    …“ Beitrag vom 11. März 2019 von und bei Arbeitsunrecht externer Link
  • Wombats Berlin: Auslagerung vertagt. Solidarität wächst – Management stoppt Outsourcing des Reinigungsteams nach Protesten 
    Am Mittwoch, 20.02.2019 versammelten sich über 40 Personen vor dem Wombat’s City Hostel Berlin, um die Auslagerung des Reinigungs-Teams zu verhindern. Ihr Protest galt auch anderen Berliner Arbeitgebern, die per Outsourcing Lohndumping betreiben und Arbeitsstandards absenken. Ein erster Erfolg: Die Auslagerung zum 1. März 2019 findet nicht statt. Ausgestanden ist der Konflikt damit jedoch nicht! Am 19. März 2019 verhandelt der Betriebsrat weiter mit dem Management. Wir bitten Bürgerrechtler*innen und Unterstützer*innen, sich diesen Termin für weitere Proteste freizuhalten. Es scheint eine Bewegung gegen das Phänomen der Auslagerung an Sub-Unternehmer in Schwung zu kommen…“ Meldung vom 21.2.2019 bei Arbeitsunrecht externer Link mit Bericht und Bildern des Protestes am 20. Februar
  • [20. Februar, 15:00 bis 16:30] Wombat’s City Hostel: Auslagerung verhindern! Kein Outsourcing bei Wombats Berlin! 
    Auslagerungen sind sozialschädlich. Sie dienen dem Lohndumping, der Spaltung der Belegschaft und Schwächung des Betriebsrats. Im Berliner Wombat’s City Hostel haben die Beschäftigten 2018 einen Tarifvertrag erkämpft. Die Auslagerungspläne des Managements unter den Wombats-Gründern Alexander Dimitriewicz und Marcus Praschinger dürften eine reine Vergeltungsmaßnahme für die erfolgreichen Streiks der Belegschaft sein. Am 20.02.2019 findet die vermutlich entscheidende Verhandlung zum geplanten Outsourcing statt. Zeigt dem Management, was Ihr von den Plänen haltet, die rund 10 Reinigungskräfte des Hotels in die Firma EAK GmbH/Thalhammer auszulagern. Die von der Auslagerung bedrohten Beschäftigten sind zum Goßteil Frauen, die bereits seit vielen Jahren für Wombats arbeiten. Aber Wombats ist angreifbar! Die Kette lebt von einem hippen Image, das sich bei einem Blick hinter die Fassade als reines Schmierentheater entpuppt. Informiert Freunde und Kolleg*innen über die Vorgänge bei Wombats und kommt zum Protest! Die aktion ./. arbeitsunrecht fordert mit der Kampagne PutzfrauenPower! externer Link für Reinigungskräfte grundsätzlich Festanstellungen durch die Hotels und den Verzicht auf Subunternehmen.“ Aufruf von und bei Arbeitsunrecht externer Link zum Protest vor dem wombat’s City Hostel Berlin (Alte Schönhauser Str. 2, 10119 Berlin)
  • wombat’s Berlin: Kundgebung gegen Outsourcing am Freitag, den 18. Januar 
    Arbeitsunrechtsorganisationen rufen für Freitag, den 18. Januar, ab 15 Uhr zu einer Kundgebung gegen Outsourcing bei wombat’s Berlin auf.
    Die Beschäftigten des wombat’s Hostel Berlin haben einiges hinter sich: Nach einem Jahr erbittertem Arbeitskampf wurde im September 2018 endlich vom Arbeitgeber der Tarifvertrag der Gewerkschaft NGG unterzeichnet. Die CEOs des wombat’s Berlin sind Anfang Mai 2018 mit nur 50 Jahren in Rente gegangen. Dass ihnen so ein früher Ruhestand möglich ist, verdanken sie der harten Arbeit ihrer Mitarbeiter*innen. Anstatt denen zu danken wollen sie nun jedoch das Reinigungsteam outsourcen. Viele der in der Reinigung Beschäftigten arbeiten seit 10 Jahren für das Unternehmen. Die meisten von ihnen sind zwischen 50 und 60 Jahre alt und niemand von ihnen konnte sich Rente mit 50 leisten. Im Gegenteil: Sie sind auf diese Jobs angewiesen! Die Belegschaft des wombat’s Berlin verdankt den erfolgreichen Arbeitskampf ihrem starken abteilungsübergreifendem Zusammenhalt. Die Ausgliederung der Reinigung wertet sie als skrupellosen Spaltungsversuch. Am Freitag, den 18.01.2019 findet im wombat’s Berlin Verhandlungen statt, wie, wann und ob das Outsourcing stattfinden soll. Um zu zeigen, dass wir es ganz und gar nicht ok finden, dass die CEOs die Beschäftigten der Abteilung Reinigung, denen die CEOs mitunter ihren Wohlstand verdanken, ohne Skrupel kündigen und an eine andere Firma verkaufen wollen, rufen wir zu einer Kundgebung am Freitag, den 18.01.2019 auf. Wann? Um 15 Uhr. Wo? Direkt vor dem wombat’s Berlin, Alte Schönhauser Str. 2, 10119 Berlin
    …“ Aufruf vom 15. Januar 2019 bei Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
  • Union Busting bei Wombats City Hostel 
    „Der Arbeitskampf bei #wombatshostels externer Link geht weiter. Bis heute verweigert die Geschäftsführung den Abschluss eines Tarifvertrages und setzt die Angriffe auf die sich wehrenden Beschäftigten fort. Abmahnungen, Drohungen, Spaltungsversuche, Versuche die Gründung eines Betriebsrats zu verhindern und und und…. Union Busting pur bei dem vermeintlich hippen, coolen Backpacker Hostel. Die Geschäftsführer von Wombats City Hostel Berlin, Sascha Dimitriewicz und Marcus Praschinger, bedrohen die Beschäftigten, die einen Betriebsrat gründen wollen in einem üblen Schreiben: Brief an die Mitarbeiter externer Link . Hier der Link zu einem sehr guten Hintergrundartikel externer Link von Klasse gegen Klasse mit Berichten von der Streikaktion“ Meldung vom 27.08.2018 bei Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link
  • Erneut Warnstreik bei Wombat’s: Beschäftigte wollen, dass das Management Betriebsrat und Tarifvertrag akzeptiert 
    Erneut haben Beschäftigte des Wombat’s City Hostel in Mitte am Sonntagvormittag die Arbeit niedergelegt. Rund zwei Dutzend Beschäftigte und deren Unterstützer beteiligten sich an der Arbeitskampfmaßnahme. Das teilte der Landesverband der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) dem »nd« mit. [Bein NGG nicht zu finden] Die Gewerkschaftsmitglieder kämpfen um einen Tarifvertrag – genauer gesagt darum, dass der Tarifvertrag, der seit Längerem vorliegt, von den Arbeitgebern endlich unterzeichnet wird. (…) Die letzte Betriebsratswahl im Mai, bei der ein fünfköpfiges Gremium gewählt wurde, fechtet die Geschäftsführung nach nd-Informationen vor Gericht an. Sie ist der Meinung, dass die Wahl auf einer falschen Betriebsgröße basiert. Nach ihren Angaben arbeiten im Wombat’s weniger als 50 Personen, womit der Betriebsrat laut Gesetz nur drei Mitglieder haben dürfte. Die Belegschaft geht von über 50 Beschäftigten aus…“ Meldung vom 19.08.2018 beim ND online externer Link
  • [Demo am 6.Mai] Wombats Hostel will nicht unterschreiben… SOLIDARITÄT mit den Beschäftigten nötig 
    seit Wochen kämpfen Beschäftigte des Hostel Wombat’s Berlins um einen Tarifvertrag. Mit zwei Warnstreiks und öffentlichen Druck haben sie das Unternehmen an den Verhandlungstisch gebracht und eigentlich waren die Tarifverhandlungen abgeschlossen. Nun bleibt der Arbeitgeber die Unterschrift schuldig und will anscheinend die Uhr wieder zurück drehen. Am kommenden Sonnabend ruft deshalb die Gewerkschaft NGG zu einer Protest- und Solidaritätskundgebung vor dem Hostel auf…“ Unterstützungsaufruf vom 3. Mai 2018 von und bei Berliner Aktion gegen Arbeitgeberunrecht externer Link zur Demo an 6.Mai | 12Uhr | Alte Schönhauser Straße 2, Berlin – siehe auch den Aufruf auf der Aktionsseite externer Link und das Mobi-Video bei youtube externer Link
  • City Hostel bekommt Tarifvertrag: Wombat’s – vom Union-Busting-Klassiker zum Erfolg der Gewerkschaft NGG 
    „Der Streit im Wombat’s City Hostel in der Alten Schönhauser Straße in Mitte scheint beendet. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Geschäftsführung der Hostelkette haben sich am frühen Montagabend darauf geeinigt, einen Anerkennungstarifvertrag über die Tarifverträge des Hotel- und Gaststättengewerbes abzuschließen. Eine entsprechende schriftliche Erklärung, unterzeichnet von Wombat’s-Geschäftsführer Alexander Dimitriewicz und NGG-Sekretär Sebastian Riesner, sollte nach nd-Informationen zeitnah im Betrieb ausgehängt werden. »Wir sind auf einem sehr guten Weg«, sagte Sebastian Riesner nach dem Treffen dem »nd«. Die Absichtserklärung habe für beide Seiten eine Verbindlichkeit, hinter die man nun nicht mehr zurücktreten könne. Der neue Tarifvertrag solle bereits ab dem 1. April gelten. Der ausgehandelte Vertrag wird sowohl die Anerkennung des Entgelt- als auch des Manteltarifvertrages des Hotel- und Gaststättengewerbes beinhalten. Letzterer regelt die Arbeitsbedingungen. (…) Die beiden Kündigungen und darüber hinaus ein halbes Dutzend Abmahnungen wegen der Teilnahme am Warnstreik hat die Arbeitgeberseite inzwischen zurückgezogen…“ Bericht von Jörg Meyer bei neues Deutschland vom 14. Februar 2018 externer Link
  • Hostel feuert nach Streik Beschäftigte – Der Betreiber zieht nun vors Arbeitsgericht. Er will die Betriebsratschefin loswerden. 
    „… Im Tarifkonflikt im Wombat’s City Hostel in der Alten Schönhauser Straße in Mitte hat der Betreiber seine Drohung wahr gemacht und einer Rezeptionistin nach der Beteiligung an Warnstreiks fristlos gekündigt. Zudem hat er beim Arbeitsgericht ein sogenanntes Zustimmungsersetzungsverfahren angestrengt, um auch der Betriebsratsvorsitzenden zu kündigen. (…) «Für mich ist das ein klassischer Fall von Union Busting, also dem Versuch, gewerkschaftliches Engagement in einem Betrieb zu verhindern», sagte [NGG-Sekretär Sebastian] Riesner. (…) Das Gerichtsverfahren ist für den 12. Februar angesetzt. Die NGG-Mitglieder innerhalb der Belegschaft treffen sich ebenfalls Mitte Februar zu einer Versammlung, um das weitere Vorgehen in der Tarifauseinandersetzung zu planen. Im Wombat’s City Hostel arbeiten rund 50 Menschen. Insgesamt hat die Hostel-Kette über 300 Beschäftigte in mehreren europäischen Städten. Der Standort in Berlin ist der einzige mit einem Betriebsrat.“ Beitrag von Jörg Meyer vom 5. Januar 2018 auf seiner Homepage „Meyer schreibt“ externer Link (der Beitrag erschien am 5. Januar auch bei neues Deutschland)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=125109
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