Zeltstadt für Flüchtlinge [in Duisburg]

Zeltstadt für Flüchtlinge in DuisburgDie Kommunen sind in NRW für die Unterbringung von Flüchtlingen zuständig. In Duisburg hat der Stadtdirektor Reinhold Spaniel in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass im Stadtteil Walsum auf einem ehemaligen Sportgelände an der Römerstraße eine Zeltstadt für Asylsuchende entstehen soll. In 20 Schlaf- und Gemeinschaftszelten des Deutschen Roten Kreuzes werden demnach insgesamt 150 Flüchtlinge bis zum Wintereinbruch untergebracht. Bis zu acht Personen müssen sich dann ein 30-Quadratmeter-Zelt teilen. Das bedeutet, dass jedem Flüchtling lediglich 3,75 Quadratmeter zustehen werden. Zudem müssen die Flüchtlinge, die schon ab Ende dieser Woche in der Zeltstadt einziehen sollen, auf Feldbetten schlafen, Duschcontainer und Dixi-Toiletten nutzen. Der Flüchtlingsrat NRW kritisiert dieses Vorhaben der Stadt Duisburg massiv…“  Pressemitteilung des Flüchtlingsrats Nordrhein-Westfalen e.V. vom 20.08.2014 externer Link : Zeltstadt für Flüchtlinge inakzeptabel. Flüchtlingsrat NRW e.V. kritisiert die Errichtung einer Zeltstadt für Flüchtlinge in Duisburg. Siehe dazu auch:

  • Zelte, Container und Kasernen für Flüchtlinge: Provisorien dürfen nicht zur Dauerlösung zu werden New
    Wo können neue Unterbringungsplätze entstehen, ist die zentrale Frage in der Debatte um steigende Flüchtlingszahlen. Dabei müsste die Frage eigentlich lauten: Wie können Flüchtlinge möglichst schnell aus den Unterkünften ausziehen? Artikel auf der Seite von Pro Asyl vom 3.9.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Die Unterbringung von Flüchtlingen in Containersiedlungen, Kasernen und Zelten dürfen keine Dauerlösung werden. Insbesondere in Ballungsräumen reichen die beschriebenen Maßnahmen jedoch nicht aus. Flüchtlinge, die ausziehen dürfen, finden oft keine bezahlbare Wohnung. Bei der Versorgung mit Privatwohnung fehlt es an Unterstützungsprogrammen, aber vor allem an langfristiger Planung, Ideen, bauplanungsrechtliche Umsetzungsmöglichkeiten und öffentlichen Geldern. Zudem verlieren jedes Jahr mindestens 100.000 Wohnungen ihren früheren Status als Sozialwohnung. Die Altbestände des sozialen Wohnungsbaus sind weitgehend privatisiert. Die Frage der angemessenen Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen stellt sich vor diesem Hintergrund als eine Teilfrage eines größeren sozialen Problems dar: Wie können Menschen mit begrenztem Einkommen zu bezahlbarem Wohnraum kommen? Unlösbar erscheint diese Aufgabe nicht. Sie erreicht nicht annähernd die Größenordnung, mit der sich der soziale Wohnungsbau in den fünfziger Jahren auseinanderzusetzen hatte. Acht Millionen Flüchtlinge benötigten damals in der Bundesrepublik ein Dach über dem Kopf. Da sollte ein um ein Vielfaches reicher gewordenes Land in der Lage sein, Lösungen zu finden. Nicht nur für Flüchtlinge, sondern für Einkommensschwache insgesamt.“
  • Unterbringung von Flüchtlingen: Noch kein Zeltdach über dem Kopf
    „Eine in der Kritik stehende Zeltstadt für Flüchtlinge in Duisburg wird noch nicht bezogen. In Bayern wird für zwei Kommunen ein Aufnahmestopp verhängt. „Ich bin da sicherlich nicht stolz drauf“, sagt Reinhold Spaniel. Duisburgs Stadtdirektor weiß um die Brisanz der Zeltstadt, die in der vergangenen Woche auf einem örtlichen Sportplatz errichtet wurde. In das aus 24 Einheitszelten mit 150 Betten bestehende Lager des Roten Kreuzes sollten am kommenden Montag die ersten Flüchtlinge einziehen. Doch noch ist offen, ob es so weit kommt. „Momentan ist die Zuweisung der Flüchtlinge durch eine Notbeschlagnahmung von Wohnungen geregelt“, sagt Spaniel. „Wenn aber am kommenden Wochenende in Duisburg die nächsten 100 Asylbewerber ankommen, dann müssen wir einige davon auch in den Zelten unterbringen.“…“ Artikel von Gil Shohat in der TAZ vom 28. 08. 2014 externer Link
  • Petition an den OB von Duisburg: Bürger wollen Willkommenskultur für Flüchtlinge, keine Zeltlager
    Mit meiner Unterschrift beziehe ich Position gegen die vorherrschende, bzw. geplante Praxis, Asylbewerber*innen in einem Zeltlager in Duisburg Walsum unterzubringen. Ich spreche mich mit meiner Unterschrift für eine humanitäre Unterbringungspraxis von Asylbewerber*innen in Duisburg aus, welche die Privat- und Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen achtet und schützt. Ich fordere die Stadt Duisburg auf, neue Handlungsstrategien zur Flüchtlingsunterbringung zu entwickeln, welche die Wahrung der Menschenrechte und Menschenwürde zur Grundlage haben und von einer Unterbringung in Zelten abzusehen.“ Petition des Flüchtlingsrats Duisburg bei change.org externer Link
  • Flüchtlinge: Asyl-Zeltdorf in Duisburg soll acht Wochen stehen
    Das Rote Kreuz baut das umstrittene Asyl-Zeltlager in Duisburg-Walsum auf. Acht Flüchtlinge müssen sich eine Unterkunft mit Feldbetten und Klappstühlen teilen. Sie kommen nächste Woche. Duisburgs Sozialdezernent verteidigt die Unterbringung als „letzte Notlösung“. Walsumer wollen vor Ort helfenArtikel von Oliver Schmeer in der WAZ online vom 21.08.2014 externer Link
  • Duisburg empfängt Flüchtlinge in Zeltstadt im Matsch
    Der Duisburger Stadtdirektor hatte keinen leichten Stand. Er musste sich rechtfertigen für eine Zeltstadt, in der Flüchtlinge untergebracht werden sollen, Stahlrohr-Pritschen mit Kunststoff-Überzug, die Böden müssen noch eingezogen werden. Doch nicht alle Kritik hält der Verwaltungsmann für gerechtfertigt…“ Artikel von Frank Preuß in der WAZ online vom 21.08.2014 externer Link
  • Video: Rundgang durchs Asyl-Zeltdorf
    Duisburg, 21.08.2014: Das umstrittene Asyl-Zeltlager in Walsum ist aufgebaut. Wir haben es und vor Ort angesehen und mit DRK und dem Sozialdezernenten der Stadt gesprochen. Video bei der WAZ online (4:20) externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=64208
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