Mahir Mete Kul – Friedhof Mittelmeer. 21jähriger türkischer Schüleraktivist im Mittelmeer zwischen Türkei und Griechenland verschwunden

Spendenaufruf für die Bestattung von Mahir Mete Kul in GriechenlandBeim Versuch am Morgen des 24.3.2019 den Fluss Maritza (Grenzfluss zwischen Türkei und Griechenland) mit einem Schlauchboot zu überqueren, kenterte dieses. Seither fehlt vom 21 jährigen Informatik Student Mahir Mete Kul jede Spur. Der Freund, der auch im Boot saß und es ans Land geschafft hat, hat die Familie direkt nach dem Vorfall angerufen. Vom Schlepper, der noch versucht haben soll Mahir Mete Kul zu helfen, fehlt jede Spur. Weder die Verantwortlichen auf der türkischen noch auf der griechischen Seite fühlten sich zunächst genötigt, eine Suche zu starten. Denn mittlerweile sind solche vorfällt Alltag und der Grund des Flusses zum Friedhof geworden. Nachdem Familie und Freunde nicht locker ließen und auf eigene Faust eine Medienarbeit startete, fühlten sich die Verantwortlichen beider Seiten anscheinend so weit unter Druck gesetzt, dass nun doch nach ihm gesucht wird. Bis dahin waren allerdings schon 1 Tag auf türkischer und 2 Tage auf griechischer Seite vergangen. Zur Person von Mahir Mete Kul: Mahir Mete Kul war erst 21 Jahre alt. Er studierte Informatik im zweiten Jahr. 2017 wurde er Schach-Meister von Istanbul. Bis vor fünf Monaten war er für 10 Monate inhaftiert. Als Grund für seine Verurteilung war die Teilnahme an einer Presseerklärung der Schülerorganisation Liseli Dev Genc über das Thema „kostenlose Bildung“. Ein namentlich nicht genannter Zeuge (geheimer Zeuge)belastete ihn mit seiner Aussage…“ Aus der Zuschrift an die Redaktion vom 31.3.2019, siehe dazu eine Petition für die Weitersuche und weitere Infos:

  • Mahir Mete Kul gefunden und identifiziert – Spendenaufruf für die Bestattung in Griechenland New
    Spendenaufruf für die Bestattung von Mahir Mete Kul in GriechenlandAm vergangenen Donnerstag wurde ein männlicher Leichnam auf griechischer Seite des Mariza/Evros gefunden. Heute hat seine Familie diesen als Mahir Mete Kul identifiziert. Nachdem ein gewisser Zeuge namens Berk Ercan ihn mit Falschaussagen belastete, saß der 21-jährige Mahir Mete Kul seit Ende 2017 10 Monate im Gefängnis. Nach seiner Entlassung vor 5 Monaten wurde ihm die Wiederaufnahme seines Studiums verwehrt. Es wurde ein Ausreiseverbot gegen Mahir Mete Kul verhängt. Beim Versuch am 24. März 2019 den Grenzfluss Mariza/Evros zwischen Griechenland und der Türkei mit einem aufblasbaren Boot zu überqueren, kenterte dieses. Seither fehlte von Mahir Mete Kul jede Spur. Sein Freund, der auch im Boot war und es an Land schaffte informierte sofort die Familie von Mahir Mete. Diese informierte sofort die entsprechenden Stellen auf beiden Seiten des Flusses. Doch nichts tat sich. Es wurde nicht gesucht. Erst nachdem die Familie aktiv wurde und der Fall große Aufmerksamkeit durch die (sozialen) Medien erfuhr und somit der Druck auf die Behörden wuchs, begannen die Sucharbeiten auf türkischer und griechischer Seite des Flusses. Der Evros ist ein Friedhof. Bei den Sucharbeiten wurden mehrere Leichen geborgen, die bereits seit viele Wochen im Fluss lagen. Das sind keine Einzelfälle. Ganze Familien liegen unter dem Wasser, die Behörden kümmert es nicht. Diese wollen den Fall Mahir Mete Kul nur schnellstmöglich abschließen, um die Aufmerksamkeiten wieder von sich weg zu lenken. Die Mutter Ünzile Araz teilte bereits während der Suche mit: „Schuld am Tod meines Sohnes ist der Imperialismus, sind diejenigen, die uns zu Flüchtlingen gemacht haben. Wir lieben unser Land, aber uns wurde die Lebensgrundlage weggenommen.“ Am vergangenen Donnerstag wurde eine weitere männliche Leiche aus dem Fluss geborgen. Nachdem die Familie diese am 8. April 2019 als ihren Sohn identifizierte, teilte Mutter Ünzile Araz über Twitter mit: „Mein Sohn Mahir Mete Kul wurde endlich gefunden. Wir haben ihn heute identifiziert. Sein Leichnam wird uns zur Bestattung übergeben.“ Mitteilung der Familie am 9.4.2019 – siehe für weitere aktuelle Meldungen @Layref85 bei Twitter und den Spendenaufruf:

    • Die nebenstehende Grafik beinhaltet den Spendenaufruf für die Bestattungskosten. Da steht kurz zusammengefasst: wir haben ihn gemeinsam gefunden, lasst ihn uns gemeinsam und anständig bestatten… Kontoinhaber: Guelderen Araz (Tante), IBAN DE66 6005 0101 0006 7592 83, BIC SOLADEST600, BW Bank, Verwendungszweck: Mahir Mete Kul
    • Siehe auch den Spendenaufruf bei betterplace externer Link
  • Mahir Mete Kul: Bei der Flucht aus der Türkei ums Leben gekommen? 
    Mahir Mete Kul, 22-jähriger politischer Aktivist aus der Türkei, ist seit dem 24. März 2019 vermisst. Er versuchte, am 24. März den Fluss zwischen der Türkei und Griechenland zu überqueren. Leider sank das Boot. Seine Mutter ruft die Menschen dazu auf, aktiv zu werden. Ihr Sohn soll der letzte Flüchtling sein, der im Evros ums Leben kommt…“ Bericht vom 04.04.2019 bei Rote-Fahne-News externer Link
  • Grieving mother urges Greek authorities, “I want to find my son, dead or alive,” after child goes missing on Evros
    Ein Video vom 27.03.2019 bei IPA-News externer Link zeigt den Aufruf der Mutter von Mahir Mete Kul
  • Weitere Infos aus der Zuschrift an die Redaktion: „… Mutter Ünzile Araz, seit Ende letzten Jahres in Griechenland. Wurde verurteilt zu einer jahrzehntelangen Gefängnisstrafe wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Tatsächlich war sie aktiv bei TAYAD, eine Organisation, die Familien von politischen Gefangenen betreut und unterstützt. Mutter: „uns und meinem Sohn wurde die Lebensgrundlage in der Türkei weggenommen. Schuld an diesen Ereignis sind Faschismus und Unterdrückung in der Türkei.“ nach seiner Entlassung dürfte Mahir Mete Kul nicht mehr zurück an die Uni. Forderung der Mutter: So lange suchen, bis Sohn gefunden wird – tot oder lebendig. Mittlerweile sagt sie, dass sie sich damit abgefunden hat, ihren Sohn nicht lebend zu bekommen. Sie möchte aber seine Leiche. „Meinem Sohn ist etwas schreckliches passiert. Anderen Kindern soll das nicht passieren. Mein Sohn muss der letzte gewesen sein““
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=146676
nach oben