Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 17. Juni 2003:
a) Zitate
Zitat des Tages 17. Juni 2003:
"... Wer wird, wenn die Maßnahmen unserer
Reformagenda zu greifen beginnen, zwischen Preiserhöhungen und Lohnsenkungen
in einer Diktatur und Preiserhöhungen und Lohnsenkungen in einer Demokratie
noch angemessen unterscheiden? Wer wird noch genügend unterscheiden zwischen
einem Zehn-Stunden-Tag, der den Arbeitenden von der Diktatur abgepresst wurde,
und dem Zehn-Stunden-Tag, den Unternehmer mit dem Verweis auf die Strukturschwäche
ihrer Region abpressen?
Deshalb, sehr geehrter 17. Juni, wollen wir Ihnen heute, zu Ihrem 50-jährigen
Dienstjubiläum, den Rückzug aus der aktiven vergangenheitspolitischen
Arbeit nahe legen. Sie haben ihren Anteil für die Entwicklung der bundesdeutschen
Demokratie geleistet - für die historische Legitimierung der reformierten
Demokratie des 21. Jahrhunderts ist Ihre Botschaft vom Volksaufstand nicht zu
gebrauchen."
Aus: Thomas Ahbe: Herzlichen Glückwunsch,
17. Juni! Laudatio zur Pensionierung eines Gedenk- und Feiertages, in Freitag
vom 6.6.2003
Und ausgewählte wichtige Losungen und Zitate:
- "Einigkeit macht stark!"
Losung an der Transitautobahn Westberlin-BRD neben den Zeichnungen von den
aufgehängten Ulbricht und Adenauer (Quelle: Hans-Jürgen Degen: ...
Wir wollen keine Sklaven sein! Der 17. Juni 1953, anarchistische Texte 34,
Berlin 1988.)
- "Räumt Euren Mist in Bonn jetzt aus,
in Pankow säubern wir das Haus!"
Losungen auf dem Magdeburger Bahnhof und an Interzonen-Zügen
- "Fort mit Ulbricht und mit Adenauer, wir verhandeln nur mit Ollenhauer!"
(Quelle: DER SPIEGEL Nr. 26/1953 (24.6.1953), S. 7)
- Nirgendwo fand sich die Forderung nach Rückgabe der Großindustrie
an die enteigneten Großkapitalisten und Kriegsverbrecher, dafür
aber häufig die Forderung nach Abschaffung aller Normen: "Akkord
ist Mord, Normenerhöhung ist das gleiche"
- "In Berlin hat die herrschende Bürokratenkaste die rote
Fahne der Oktoberrevolution endgültig in den Schmutz gezogen. Nicht der
Sowjetsoldat, der unter ihr in die Arbeitermassen schoß, verteidigte
in Berlin diese Fahne, sondern die Berliner Arbeiterklasse, als sie diese
vom Brandenburger Tor herunterholte. Sie war dort kein Symbol der Oktoberrevolution
mehr, sondern ein Symbol eines reaktionären antisozialistischen Despotentums,
und nur die Hand eines Arbeiters hatte daher das Recht, sie von dort herunterzuholen."
Edvard Kardelj, Präsident der Bundesversammlung der sozialistischen föderativen
Republik Jugoslawien am 27. 6. 1953, zitiert in Rainer Hildebrand: der 17.
Juni, Berlin 1983, S. 213.)
- Der 17. Juni und das Recht auf Faulheit. Bestand zwischen
der SED-Führung und der DDR-Arbeiterschaft ein heimlicher Gesellschaftsvertrag?
Link zum Artikel von
Jörg Roesler in Freitag 24 vom 6.6.2003
- "17. Juni 1953 - Arbeiteraufstand oder Konterrevolution?" Link
zur Broschüre von Revolution Times im Rahmen der Reihe "Bibliothek
des Widerstandes" über den Arbeiteraufstand in der DDR. Darin u.a. das
Kapitel: Einzelne
Legenden und Lügen über die Vorgänge im Juni 1953
- Eine Revolte kehrt wieder. Der späte Sieg der Geschichte über
Gleichmut und Propaganda. Link
zum Artikel von Robert Leicht in die Zeit 25/2003
- 17. Juni 1953: Eine große, revolutionäre Freiheitsbewegung.
Link zum Interview
mit dem Zeitzeugen und Historiker Prof. Wolfgang Leonhard zum Arbeiteraufstand
am 17. Juni 1953 in der einstigen DDR und seine Auswirkungen 50 Jahre danach
auf der Sonderseite bei ver.di: "17. Juni 1953: Wir wollen freie Menschen
sein - Vom Arbeiter- zum Volksaufstand. Stellungnahmen, Veranstaltungs- und
Rundfunktipps"
- 17. Juni: Rückkehr eines verdrängten Aufstands. "Mit
Veranstaltungen in Berlin, Leipzig, Jena und am ehemaligen Grenzübergang
Marienborn erinnern die Gewerkschaften an den
50. Jahrestag des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953..." Link
zu Sonderausgabe aus einblick 11/03, 10.06.2003
- Aufruhr, Aufstand - Revolution? Die Archive und das Geschichtsbild des 17.
Juni 1953. Link zum Artikel
von Andreas Malycha in Freitag 25 vom 13.06.2003
- Kein Volksaufstand. 13 Jahre nach der »Wende« stirbt der Osten fast geräuschlos
vor sich hin. "Heute jährt sich zum fünfzigsten
Mal der 17.Juni 1953, und in den Medien der BRD wird das Thema mit missionarischem
Eifer behandelt. Eine der angeblich bewegenden Fragen dabei ist die, inwiefern
die »friedliche Revolution« von 1989 logische Konsequenz jenes Tages im Juni
53 ist. Tatsächlich bewegend, weil für das Leben der knapp
17 Millionen ehemaligen Bewohner der DDR existentiell, ist jedoch die Tatsache,
daß die Situation im Osten heute logische Konsequenz der »Wendezeit«
ist...." Link zum Kommentar
von Klaus Fischer und Peter Rau in junge Welt vom 17.06.2003
- Aufstand als Propagandakeule. Die Unfähigkeit der Linken. Link
zum Artikel von Birger Scholz, erschienen in Frankfurter Rundschau vom 16.6.03
Und schließlich erinnere ich an
"Für einen neuen 17. Juni!" Rede
von Bernd Gehrke für das Anti-Hartz-Bündnis Berlin im Block des
konsequenten Widerstandes innerhalb des Ver.di-Zugs der DGB-Mai-Demonstration
- sie gab den Anstoß zu diesem Special....
Wie immer handelt es sich um eine recht zufällige und subjektive Auswahl
- für weitere, v.a. für die heutige Gewerkschaftsbewegung relevante
Hinweise sind wir dankbar!
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace
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aus Chiapas!
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- Tel./Fax: 040-880 11 61 bzw. nachmittags: 040 - 2090 6893
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