BAuA: Beschäftigte machen rund vier Überstunden pro Woche / Viele haben bereits flexible Arbeitszeiten

ver.di: Überstunden sind kein Hobby… Beschäftigte in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Schnitt rund vier Überstunden pro Woche angehäuft. Besonders betroffen waren Fahrer von Lieferwagen und Lkw mit im Schnitt 7,2 Stunden Mehrarbeit, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Freitag berichteten. Sie zitierten aus der jüngsten Arbeitszeitbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die über mehrere Wochen rund 10.000 Angestellte befragte. Den Ergebnissen zufolge kamen Vollzeitbeschäftigte im Schnitt sogar auf fast fünf Überstunden. (…) Die Experten der BAuA wiesen den Berichten zufolge vor allem auf die Belastungen für Paketzusteller durch den Boom des Onlinehandels hin. »Da die Gruppe im Straßenverkehr mobil beschäftigt ist, können Fehler besonders weitreichende und teilweise tödliche Auswirkungen haben«, heißt es in dem Bericht, aus dem die Funke Zeitungen zitierten. Positiv vermerkten die Autoren, dass es immer mehr Möglichkeiten gebe, die Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Insgesamt aber habe sich die Zahl der Überstunden im Vergleich zur ersten Befragung 2015 allerdings kaum verändert…“ Meldung bei neues Deutschland vom 26. Oktober 2018 externer Link und dazu die BAuA:

  • BAuA-Arbeitszeitbefragungen 2015 und 2017 im Vergleich: Viele Beschäftigte haben bereits flexible Arbeitszeiten
    Zwischen 2015 und 2017 haben sich die Arbeitszeiten in Deutschland bezüglich Dauer, Lage und Flexibilität eher wenig verändert. Nach wie vor arbeitet etwa ein Fünftel der Beschäftigten regelmäßig zu atypischen Zeiten (vor 7 oder nach 19 Uhr). Auch berichten konstant 43 Prozent der Beschäftigten, mindestens einmal im Monat auch am Wochenende zu arbeiten. Jeder siebte Befragte (14 Prozent) erfährt häufige Änderungen der Arbeitszeiten. Hier ist der Anteil zwar konstant geblieben, jedoch hat sich der Ankündigungszeitraum verkürzt: Ein Drittel der Betroffenen erfährt erst am Vortag von den Änderungen. Im Vergleich zu 2015 berichten die Befragten von leicht zunehmenden zeitlichen Handlungsspielräumen. Zum Beispiel hatten 2017 etwas mehr Personen Einfluss auf die Gestaltung ihrer Pausen. Diese und weitere Ergebnisse enthält der Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung: Vergleich 2015 – 2017″, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. (…) Die Studie zeigt zudem, dass überlange Arbeitszeiten weiterhin für einige Beschäftigte relevant sind. So arbeiten 21 Prozent der Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich 48 Stunden und mehr in der Woche. Mit durchschnittlich 43,4 Stunden liegt die tatsächlich geleistete Arbeitszeit bei Vollzeitbeschäftigten knapp 5 Stunden über der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Gleichzeitig macht mehr als die Hälfte der Befragten keine, beziehungsweise nur bis zu zwei Überstunden pro Woche. Als Grund für Überstunden geben knapp 4 von 5 Befragten betriebliche Vorgaben und Gründe an oder aber berichten, dass die Arbeit in der vorgesehenen Zeit nicht zu schaffen ist. Persönliche Gründe wurden im Vergleich zu 2015 seltener genannt…“ Pressemitteilung vom 26. Oktober 2018 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=139181
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