Reshoring: Die Umorganisation der globalen Arbeitsverteilung – Zurückholen von Teilen der Produktion und Verkürzung der Lieferketten

Just-in-Time-Produktion: Stramme Ketten können brechen... Fotomontage: LabourNet Germany„… Der derzeitige weltweite wirtschaftliche Niedergang, gepusht durch die Corona-Pandemie, hat den massiven Arbeitsplatzabbau lediglich vorgezogen und gezeigt, wie anfällig die globalen Lieferketten geworden sind. Für die wirtschaftspolitische Planung der Bundesregierung ist schon seit längerer Zeit klar, dass die weltweit agierenden Unternehmen Teile der Produktion nach Deutschland zurückholen sollten. Nicht nur um die Lieferketten zu verkürzen, sondern vor allem beim wirtschaftlichen Neustart die Einführung von Robotern forcieren und eine Renaissance der Industrieproduktion in den reichen Industrieländern einzuläuten. (…) Der Prozess des Reshoring wird fatale Folgen für die Beschäftigten, vor allem in den südlichen Ländern mit sich bringen. Wegen Betriebsschließungen infolge mangelnder Nachfrage nach ihren Produkten werden die Beschäftigten dort von heute auf morgen auf der Straße stehen und kaum noch Mittel haben in ihre Herkunftsorte bzw. zu ihren Familien zurückkehren zu können. Es bleibt ihnen nur noch ein Leben zwischen Pest und Cholera in dem es wahrscheinlich nicht so schlimm ist, ausgebeutet zu werden, als gar nicht mehr zu arbeiten.  Aber auch die für Beschäftigten bei uns wird sich grundlegendes ändern. Der Digitalisierungsschub wird auch die bisher gehätschelten IT-Spezialisten zu „Crowd-Beschäftigte“ degradieren, die nicht nur unter der Knute des Auftraggebers stehen, sondern die auch noch vom Computer befehligt und angetrieben werden, standardisierte, kleinstzerlegte Arbeiten als vereinzelte, isolierte und schlecht bezahlte Wesen in Heimarbeit zu verrichten und dabei noch überwacht und kontrolliert zu werden.“ Beitrag vom 27. Juli 2020 beim Gewerkschaftsforum externer Link

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