Für die, denen die Welt nicht gehört. Zehn selten erhobene fortschrittliche Forderungen an die Besitzlosen

„(Gebrauchshinweis: Unter „Besitz“ versteht der nachfolgende Katalog nicht, dass jemand eine Hose, ein Auto, einen Dildo oder eine Tiefkühlpizza hat. Besitz im politisch belangvollen Wortsinn ist nur gegeben, wo ich über etwas verfüge, das andere zwingt, sich dafür krummzulegen, herumschubsen zu lassen oder zu buckeln, dass ich so leben kann, wie ich lebe. Wenn ich Grundeigentum, Häuser oder Wohnungen besitze, muss jemand, der da wohnen oder diese Besitztümer bewirtschaften will, einen Teil des eigenen Lohns, Gehalts oder ähnliches an mich abtreten. Wenn mir Kapital gehört, lasse ich es für mich arbeiten, das heißt, ich eigne mir in Wirklichkeit die Arbeit anderer Leute an. Wer diesen Sprachgebrauch nicht mag, soll sich bei Karl Marx beschweren, der ist tot und hat Zeit für Kleinigkeiten.)…“ Artikel von Dietmar Dath in prager frühling Ausgabe 14 vom Oktober 2012 externer Link. Siehe darin die Lieblings-Forderungen der Redaktion des LabourNet Germany:

  • Fünftens: Niemals, nirgends und unter gar keinen Umständen sollten die Besitzlosen die Produktivitätskriterien der Besitzenden akzeptieren!
    Erläuterung: Dass unter der Herrschaft der Besitzenden der destruktivste Unsinn als produktive Tätigkeit gilt, solange er nur einen Profit abwirft, weiß die Welt seit Marxens Zeiten. Sie ahnte es schon davor. Seither aber ist das Spiel nur noch schlimmer und verkehrter geworden: Der Kapitalismus erzwingt, das kann man auf der Straße, in den Büros und sogar im Netz täglich beobachten, immer mehr Tätigkeiten, die nicht einmal nach seinen eigenen Maßstäben sinnvoll sind, und umgekehrt bleibt ein Rest von Gemeinwesen nur deshalb bestehen, weil es vorläufig noch genügend Leute gibt, die sich den dafür lebensnotwendigen brotlosen Künsten verschrieben haben. Es wird Zeit, dass dieser Blödsinn aufhört
    .“
  • Neun: Programme, Strategien und Taktiken zur Umwälzung des schlechten Bestehenden, die komplett abgeschlossen sein wollen, bevor die Umwälzung gelungen ist, gehören in den Recyclingbehälter, nicht auf die Tagesordnung!
    Erläuterung: Mit Endprodukten des Stoffwechsels kocht sich’s schlecht
    .“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=24992
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