BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Wirtschaft: Change.org, Kampagnenplattform

BigBrotherAwardsDie US-Firma und Kampagnenplattform change.org erhält den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Wirtschaft für ihr Geschäftsmodell, personenbezogene Daten von Unterzeichner.innen zusammen mit deren politischen Meinungsäußerungen zu vermarkten: „Neben Name, Adresse und Mailadresse von Unterzeichnern sammelt das Unternehmen nämlich auch Informationen dazu, welche Petitionen konkret unterstützt wurden. Das Recht dazu räumt sich change.org durch seine Datenschutzbestimmungen ein. Aus den gesammelten Informationen lässt sich im Einzelfall etwa ableiten, welchem politischen, gesellschaftlichen oder sozialen Lager Personen zugerechnet werden können. (…) Die gespeicherten personenbezogenen Daten dienen vielmehr vorrangig dem Zweck, damit Kasse zu machen. Ehrlicherweise sollte sich change.org umbenennen in change.com…Laudatio von Peter Wedde vom Institut für Datenschutz und Sönke Hilbrans für die Deutsche Vereinigung für Datenschutz externer Link. Siehe dazu

  • die Stellungnahme von Gregor Hackmack von change.org externer Link, der als einziger Preisträger zur Verleihung erschienen ist und nach einiger Verwirrung, ob oder ob nicht er nun reden darf, sich u.a. wie folgt äußerte: … Das Einzige was man bei uns braucht, ist tatsächlich eine gültige E-Mail Adresse. Man kann sich einen anderen Namen ausdenken, man kann unter Pseudonym unterschrieben, selbstverständlich. Man muss nichts weiter angeben. Jeder gemeinnützige Verein, inklusive Digitalcourage sammelt mehr Daten über die Unterstützerinnen und Unterstützer als change.org. (…) Wir verkaufen keine Adressen, sondern wir geben den NGOs die Möglichkeit ihre NGOs bei uns zu bewerben und jeder Nutzer muss natülich jedesmal wieder zustimmen, wenn er bspw. an einer Umweltschutzorganisation oder Datenschutzorganisation über die Zeichnung seiner Petition hinaus interessiert ist. Das machen wir transparent, darum stehe ich heute hier…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=97136
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