Rechtsextremismus: Tote, die nicht zählen

Dossier

In Gedenken an die OPfer des NSU - Wandbildaktion vom Bündnis gegen Rassismus am 8. Februar 2016 in Berlin (Umbruch Bildarchiv)„… 75 Menschen sind laut der aktuellen Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) seit der Wende 1990 durch rechte Gewalt im vereinigten Deutschland zu Tode kommen. Einige Inititiativen wie etwa die Amadeu Antonio Stiftung kommen hingegen auf weitaus höhere Zahlen. Die Erhebung der Amadeu Antonio Stiftung, die sich auf Opfer-Chroniken von Journalisten, Forschungsinstituten und zivilgesellschaftlichen Organisationen stützt, zählt mindestens 178 Todesfälle seit dem Wendejahr. (…) „In den Führungsebenen der Polizei muss umgedacht werden“, sagt Judith Porath, Geschäftsführerin der Potsdamer Beratungsstelle Opferperspektive. Auch die eigene Statistik des Vereins zu rechtsextremen Gewalttaten weicht erheblich von den staatlichen Zahlen des BKA ab. Diese kommen so zustande: Die Polizeibehörden vor Ort melden die Fälle dem jeweiligen Landeskriminalamt. Das BKA fasst die Zahlen der 16 Landeskriminalämter schließlich in seiner Kriminalstatistik zusammen. Bei der Erfassung der Delikte gebe es aber nach wie vor ein „Wahrnehmungsproblem“ bei den Kriminalämtern und der Polizei – und „kein Interesse“, die Fälle richtig einzuordnen, so Porath…“ Artikel von Miguel Helm (Text) und Benedict Witzenberger (Grafik) vom 23. August 2017 in der Süddeutschen Zeitung online externer Link. Siehe dazu weitere Beiträge zu leider unveränderten tötlichen Bilanzen:

  • Aktualisiertes Plakat von Gewantifa: Nazi-Morde seit 1989: Über 400 Nazi-Morde erwiesen New
    Seit etlichen Jahren gibt es unser Plakat: Nazi-Morde seit 1989 – Über 300 Nazi-Morde erwiesen, Hunderte werden noch „untersucht“. Dieses liegt nun aktualisiert vor. Mit Stand 2023 steht nun fest: Über 400 Nazi-Morde erwiesen. Die höhere Zahl ergibt sich vor allem durch Nachrecherchen zahlreicher antinazistischer Initiativen vor Ort und überregional sowie durch den längeren Zeitraum bis 2023. Wir halten es für wichtig, diese Kette von Nazi-Morden präsent zu halten. Eine solche Anzahl von Nazi-Morden in den letzten Jahrzehnten gibt es in keinem anderen Land. Das ist ein furchtbarer Teil der „deutschen Zustände“. In der Kontinuität vertuschter Nazi-Morde steht 2023 der Mord an sieben Menschen (siehe dazu unser Flugblatt „Das siebenfache Nazi-Massaker in Hamburg am 9.März 2023 “ vom April 2023). Ihr könnt das Plakat in den Formaten A3 und A2 in der gewünschten Anzahl auch bei uns bestellen. Falls ihr es in A1 braucht, so lässt sich das auch machen“ e-mail von Gewantifa vom 10.12.23 zur Aktualisierung im Dezember 2023 von und bei Gewerkschafter und Antifa externer Link – Plakat und Namensliste (siehe die frühere Fassung hier im Dossier weiter unten)
  • 2.093 rechte, rassistisch und antisemitisch motivierte Angriffe in 2022 – aber verzerrtes polizeiliches Lagebild durch Entpolitisierung rechter Gewalt
    • Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Deutschland 2022 – Jahresbilanzen der Opferberatungsstellen
      „Die Opferberatungsstellen im VBRG haben ihre Bilanzen zum Ausmaß rechter, rassistischer und antisemitisch motivierter Gewalt im Jahr 2022 veröffentlicht. In zehn von 16 Bundesländern wurden insgesamt 2.093 rechte, rassistisch und antisemitisch motivierte Angriffe registriert. Mehr als die Hälfte aller Angriffe ist rassistisch motiviert. Trans- und Queerfeindliche Angriffe nehmen zu und forderten ein Todesopfer. Täglich werden mindestens fünf Menschen Opfer rechts, rassistisch oder antisemitisch motivierter Gewalt. Die Beratungsstellen stellen außerdem erneut eine gravierende Untererfassung rechter Gewalt durch Strafverfolgungsbehörden fest – auch bei schweren Gewalttaten. (…) ++ Rassistische Mobilisierungen und Gewalt schaffen insbesondere in Ostdeutschland ein flächendeckendes Klima von Angst und Unsicherheit ++ Anstieg von mehr als 15 Prozent bei rechten Gewalttaten – insbesondere Körperverletzungsdelikten ++ Täglich ereigneten sich im Jahr 2022 bis zu fünf rechte Angriffe alleine in 10 von 16 Bundesländern ++ Rassismus ist bei mehr als der Hälfte der Fälle das dominante Tatmotiv ++ 2.871 Menschen waren 2022 von 2.093 politisch rechts motivierten Angriffen allein in Ostdeutschland, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein direkt betroffen. ++ Antisemitisch motivierte Angriffe haben sich im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. ++ Opferberatungsstellen registrieren auch eine Verdoppelung von Gewalttaten gegen Menschen LGBTIQA*+ Community, insbesondere gegen queere People of Colour und Transpersonen wie Malte C., der in Folge eines queer- und transfeindlich motivierten Angriffs starb. ++ „Der Anstieg rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt im Jahr 2022 ist vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen im Frühjahr 2022 besonders gravierend. Rassistische Mobilisierungen gegen Geflüchtete in Ostdeutschland, Brandanschläge auf Unterkünfte sowie eine vielerorts unerträgliche Normalisierung von Antisemitismus und Rassismus belasten den Alltag sehr vieler Menschen“, sagt Robert Kusche vom Vorstand des VBRG e.V. ++ Dabei müssen die Reaktionen der Strafverfolgungsbehörden stärker in den Fokus genommen werden. „Allzu oft werden insbesondere rassistische Motive von Ermittlungsbehörden und auch von Gerichten nicht als solche erkannt oder nicht berücksichtigt“, kritisiert Dr. Doris Liebscher, Juristin und Leiterin der Ombudsstelle für das Berliner Antidiskriminierungsgesetz. (…) Auch für 2022 gehen die Opferberatungsstellen von einer hohen Anzahl nicht registrierter rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalttaten sowie von einer eklatanten Untererfassung von rassistischen, antisemitischen und rechten Tatmotivationen durch Polizei und Justiz aus. „Wir sehen mit Besorgnis, dass die Untererfassung rechter Gewalt zunimmt. Dies zeigt sich insbesondere auch bei der Verortung von Gewalttaten durch Anhänger*innen von Verschwörungsideologien und der Coronaleugner-Bewegung in der polizeilichen Kategorie ‚PMK nicht zuzuordnen/verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates’“, sagt Robert Kusche. Die nach wie vor mangel- und lückenhafte Erfassung und Anerkennung von Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus als Tatmotive durch Polizei und Justiz verschleiert das Ausmaß der Bedrohung und Dimensionen rechter Gewalt und lässt die Betroffenen im Stich“, resümiert Robert Kusche…“ Pressemitteilung des VBRG e.V. vom 09. Mai 2023 externer Link und dazu:
    • Analyse des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt: Verzerrtes polizeiliches Lagebild durch Entpolitisierung rechter Gewalt
      „Gewalttaten von Anhänger*innen der Bewegung der Reichsbürger*innen, der Coronaleugner*innen und rechten Verschwörungsnarrativen werden vom Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämtern in vielen Fällen nicht als „Politisch motivierte Gewalt Rechts (PMK Rechts) registriert, sondern als „Politisch motivierte Gewalt – nicht zuzuordnen“. Das führt zu einem dramatisch hohen Ausmaß an Untererfassung rechter Gewalt. Dabei sind die zentralen Verschwörungsnarrative rassistisch, antisemitisch und demokratiefeindlich und finden inzwischen weit über die Teilnehmendenkreise von „Querdenken“-Demonstrationen hinaus Zustimmung. Dies zeigt die im April 2023 von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebene Studie „Demokratievertrauen in Krisenzeiten“: Etwa ein Viertel der Befragten bejahte Aussagen wie „Die herrschenden Eliten verfolgen das Ziel, das deutsche Volk durch Einwanderer auszutauschen“ und „Die westliche Welt hat sich gegen Russland und Putin verschworen, um die eigene Macht auszubauen“. Das Monitoring des Opferberatungsstellen im VBRG e.V. zeigt: Rechte Aktivist*innen organisieren und bewaffnen sich. Sie greifen gezielt Personen an, die sie als politische Gegner*innen ansehen: Politiker*innen, Journalist*innen, Wissenschaftler*innen, Linke. Die zahllosen Angriffe bei Demonstrationen von Pandemieleugner*innen und Putin-Anhänger*innen haben Deutschland zu einem im internationalen Vergleich gefährlichen Ort für Journalist*innen werden lassen wie Reporter ohne Grenzen: Nahaufnahme Deutschland feststellt. (…) Für 2022 droht nun eine erhebliche Ausweitung der Untererfassung rechter Gewalt. Dies zeigt sich u.a. in Thüringen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen: Mehr als die Hälfte aller PMK-Gewalttaten (140 von 261) finden sich für 2022 beim Thüringer LKA und Innenministerium unter „PMK nicht zuzuordnen“; PMK- Rechts-Gewalttaten stiegen auf 93 (2021: 60) und machen im Freistaat ein knappes Drittel der Politisch Motivierten Kriminalität (PMK) aus. In Sachsen wurde ein Drittel der PMK-Gewaltdelikte in 2022 in der PMK Kategorie „nicht zuzuordnen“ erfasst (101), bei 84 PMK-Rechts-Gewalttaten. Auch in Nordrhein-Westfalen stieg die Anzahl von PMK-„nicht zuzuordnen“-Gewaltdelikten erneut erheblich. (2022: 101; 2021: 69) Bereits 2021 hatten die Opferberatungsstellen kritisiert, dass sich die Zahl der polizeilich „nicht zugeordneten“ politisch motivierten Gewalttaten innerhalb von 12 Monaten auf 1.044 Fälle verdreifacht hatte (2020: 591). Damit überstieg die Anzahl von PMK-„nicht zuzuordnen“-Gewalttaten erstmals die Anzahl von 1.042 PMK-Rechts-Gewalttaten, die das Bundeskriminalamt registrierte. Exemplarisch für viele Fälle polizeilicher Täter-Opfer-Umkehr steht hier auf den Angriff einer Gruppe von Coronaleugner*innen auf die Schülerin Dilan S. am 5. Februar 2022 in Berlin. Erst nachdem die Schülerin über Social Media die Übernahme des rassistischen Täter-Opfer-Umkehr-Narrativs der Angreifer durch die Polizei kritisierte, wurde nicht mehr gegen die 17-Jährige wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, sondern gegen die polizeibekannten rechten Angreifer wegen einer rassistisch motivierten Gewalttat ermittelt. Einige Beispielfälle aus dem unabhängigen Monitoring der im VBRG zusammengeschlossenen Opferberatungsstellen für das Jahr 2022 machen sowohl die ideologischen Hintergründe als auch die Bewertungen der Taten als rechte Gewalt deutlich…“ Analyse des VBRG e.V. vom Mai 2023 externer Link
  • Rechte, rassistische und antisemitische Gewalt in Deutschland 2020: 9 Tote, 1322 Angriffe 
    Die Opferberatungsstellen im VBRG haben ihre Bilanzen zum Ausmaß rechter, rassistischer und antisemitisch motivierter Gewalt im Jahr 2020 veröffentlicht. In acht von 16 Bundesländern wurden insgesamt 1322 rechte, rassistisch und antisemitisch motivierte Angriffe registriert. Neun Menschen starben durch Rassismus und Rechtsterrorismus, zwei Menschen durch homofeindliche Gewalt. Täglich wurden durchschnittlich bis zu vier Menschen angegriffen – trotz Ausgangsbeschränkungen in der Pandemie. Rassismus ist auch im Jahr 2020 das Hauptmotiv bei 2/3 der Angriffe. Die Beratungsstellen stellen außerdem eine gravierende Untererfassung durch Strafverfolgungsbehörden auch bei schweren Gewalttaten fest…“ Siehe alle Informationen zu Jahresbilanzen der Opferberatungsstellen vom 04.05.2021 beim Verband externer Link
  • Rechtsextremismus: Behörden melden für 2020 1.606 Straftaten gegen Geflüchtete 
    Beleidigungen, Sachbeschädigungen und Gewalt: 2020 wurden viele Übergriffe auf Geflüchtete verzeichnet, aber weniger als im Vorjahr. Im vergangenen Jahr gab es in Deutschland im Durchschnitt jeden Tag vier Übergriffe auf Geflüchtete und Asylsuchende. Die Behörden registrierten nach vorläufigen Zahlen für 2020 insgesamt 1.606 Angriffe – etwas weniger als 2019 mit 1.620 Fällen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion hervor (…) 201 Menschen wurden bei diesen Übergriffen verletzt. Weitere 84 Angriffe richteten sich demnach gegen Flüchtlingsunterkünfte, 79 dieser Taten werden Rechtsextremisten zugeschrieben. Die Statistik erfasste etwa Beleidigungen, Volksverhetzung, Sachbeschädigungen und auch Gewalttaten. Hinzu kamen 67 Angriffe auf Hilfsorganisationen beziehungsweise freiwillige Helferinnen…“ Meldung vom 2. März 2021 in der Zeit online externer Link
  • [„Tatort Rechts] Neues Projekt sammelt rechte Gewalttaten auf interaktiver Deutschlandkarte 
    Täglich sind Menschen in ganz Deutschland von rechter Gewalt betroffen. Eine Tatsache, die mehr Aufmerksamkeit verdient: „Tatort Rechts“ will jetzt für mehr Transparenz und Aufklärung sorgen. „Tatort Rechtsexterner Link ist ein Open-Source-Projekt, das rechte Straftaten sammelt und diese mithilfe einer interaktiven Karte externer Link abrufbar macht. Die Daten für Tatort Rechts stammen von zwölf bundesweit verteilten Opferschutzverbänden, Vereinen und gemeinnützigen Organisationen wie der „LEUCHTLINIE“ externer Link aus Baden-Württemberg, der Brandenburger „Opferperspektive“ externer Link oder dem „RAA-Sachsen e. V.“ externer Link. Bisher sind rund 16.000 rechte Delikte aus den vergangenen zwanzig Jahren auf der Plattform registriert. Über ein Suchfenster können diese nach Schlagwörtern wie „Körperverletzung“ oder „Sachbeschädigung“ gefiltert werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, per Mausklick die Tatorte auf der interaktiven Karte anzeigen zu lassen. Die Karte wird automatisch und auf täglicher Basis aktualisiert. (…) Die interaktive Karte des Projekts kann als Recherche-Tool genutzt werden, um Brennpunkte von rechter Gewalt sichtbar zu machen und den Weg für Präventions- und Hilfemaßnahmen zu ebnen. Die einzelnen Vorfälle werden mit Ort, Datum, Quelle und einer Beschreibung des Tathergangs angezeigt. In Städten wie Bremen und München gibt es relativ präzise Geodaten der Vorfälle. Die Markierungen in anderen Regionen sind eher ungenau, weil die Opferverbände von sich aus nur grobe Daten veröffentlichen. (…) Zusätzlich bietet Tatort Rechts die Möglichkeit, Hinweise zu rechter Gewalt über ein Kontaktformular einzusenden externer Link. Die Hinweise müssen mit Links zu eindeutigen Quellen, zum Beispiel in Form eines Zeitungsartikels oder einer Polizeimeldung dokumentiert werden, um in die Karte aufgenommen zu werden. Primär sollte man sich trotzdem lieber an die regionalen Projekte zur Erfassung rechter Straftaten wenden, betont Johannes Filter. Die öffentlichen Daten der Projekte würden dann letztendlich auch auf Tatort Rechts landen…“ Artikel von Vincent Först vom 12.02.2021 bei Netzpolitik externer Link
  • Rechtsextreme Straftaten: Mindestens 307 Verletzte und neun Tote im vergangenen Jahr 2020
    „… Rechte Gewalt und Straftaten haben nach Angaben der Bundesregierung im vergangenen Jahr gegenüber 2019 zugenommen. Die Polizei stellte nach vorläufigen Erkenntnissen bundesweit insgesamt 23.080 Straftaten von Neonazis und anderen Rechtsextremisten fest, darunter 1.054 Gewalttaten, teilte die Bundesregierung am Donnerstag auf eine parlamentarische Anfrage von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und der Linksfraktion mit. Das sind über 700 Straftaten mehr als 2019. Die Anzahl rechter Gewalttaten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 68. Mindestens 307 Personen wurden dabei von rechten Gewalttätern verletzt, neun getötet. Die Toten sind die Opfer des Anschlags vom 20. Februar 2020 in Hanau. Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, ermittelte die Polizei knapp 6.000 Tatverdächtige. Den monatlichen Auswertungen zufolge gab es lediglich 61 Festnahmen und sechs Haftbefehle, darunter gegen Mitglieder einer der rechtsterroristischen Vereinigung „Gruppe Werner S.“. Die Gruppe habe mit Angriffen auf Politiker, Asylsuchende und Muslime bürgerkriegsähnliche Zustände herbeiführen wollen. (…) Auch Juden und jüdische Einrichtungen sind weiterhin Ziel rechtsextremer Attacken. Allein im Dezember zählte die Polizei bundesweit 123 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund, darunter zwei Gewaltdelikte in Bayern und Nordrhein-Westfalen. Die meisten antisemitischen Taten im Dezember gab es in Berlin (24). Es folgen Bayern und Thüringen mit jeweils 13, Sachsen mit zwölf und Brandenburg mit elf Straftaten. Ebenfalls noch zweistellig ist Niedersachsen mit zehn Fällen. (…) Die Zahlen der Polizeibehörden sind vorläufig, in der Regel gibt es noch Nachmeldungen in den ersten Monaten. 2001 hatte die Polizei bundesweit das Erfassungssystem „Politisch Motivierte Kriminalität (PMK)“ eingeführt. Bisheriger Höchststand war 2016 mit 23.555 rechten Delikten.“ Meldung vom 8. Februar 2021 bei MiGAZIN externer Link
  • Untersuchung von Nazimorden seit 1989 fortgeführt – auch der als „Amokläufe“ dargestellten
    Plakat "Nazi-Morde seit 1989" von GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und ReaktionDie von uns aufgeführten Nazi-Morde seit 1989 sind Ergebnis langjähriger Recherchen. Wir stützten uns dabei vor allem auf die Zahlen der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Dokumentationsstelle der Antirassistischen Initiative Berlin (ARI). Hinzu kamen die Auswertung der Tagespresse, Angaben auf Grund parlamentarischer Anfragen und anderes. Dabei haben wir alle Todesfälle bei Anschlägen Refugee-Wohnungen und –Einrichtungen selbstverständlich als Nazi-Morde eingerechnet. Die aktualisierte Fassung des Plakats kommt im Vergleich zum Stand von 2014 aus verschiedenen Gründen nochmals zu einer höheren Zahl von Nazi-Opfern in Deutschland. 2014 musste offiziell zugegeben werden, dass 746 Tötungsdelikte mit 849 Getöteten noch „untersucht“ würden. Von diesen haben sich inzwischen etliche als Nazi-Morde erwiesen. Außerdem kamen weitere Nazi-Morde hinzu. Dazu gehört insbesondere der 10-fache Nazi-Mord im OEZ München am 22. Juli 2016, den der Staat und die meisten Medien entgegen der eindeutigen Sach- und Beweislage mit allen Mitteln als angeblich nicht nazistischen „Amoklauf“ hinzustellen versucht. Ihr könnt euch das Plakat selbst ausdrucken und in verschiedenen Formaten vervielfältigen“ so der Begleittext zu „Über 300 Nazi-Morde erwiesen, Hunderte werden noch „untersucht““ im Februar 2020 bei GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion externer Link zur Aktualisierung der Dokumentation der Verbrechen externer Link
  • Zahlen der Bundesregierung: Mindestens 85 Tote durch rechte Gewalt seit 1990. Die offiziellen Zahlen der Todesopfer rechter Gewalt steigen immer weiter. Doch die wahre Zahl liegt offenkundig sogar noch viel höher 
    „… Auch wenn der Fall juristisch noch nicht abschließend bewertet ist, steht er jetzt in einer Statistik der Bundesregierung externer Link zu rechts motivierten Tötungsdelikten. Als vollendeter Totschlag, so sieht es die Polizei. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) und ihrer Fraktion zu rechten Tötungsdelikten 2017 und 2018 hervor. (…) Die wahre Zahl der Menschen, die seit dem 3. Oktober 1990 bei rechten Attacken ums Leben kamen, ist offenkundig erheblich höher. Der Tagesspiegel kommt in einer Langzeitrecherche seit dem Jahr 2000, derzeit gemeinsam mit „Zeit Online“, auf mindestens 169 Todesopfer externer Link. (…) Unterdessen scheint die Kriminalität von Neonazis und anderen Rechten etwas nachzulassen. Die Polizei stellte von Januar bis November 2018 bundesweit 16.252 Straftaten fest, darunter 909 Gewaltdelikte…“ Artikel von Frank Jansen vom 25.01.2019 beim Tagesspiegel online externer Link
  • Interaktive Karte: Mindestens 169 Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland seit der Wiedervereinigung
    „… Die Zahl der Todesopfer rechter Gewalt seit der Wiedervereinigung ist deutlich höher als von der Bundesregierung gemeldet. Diese hatte im Juni in der Antwort auf eine Anfrage von Bundestagspräsidentin Petra Pau (Linke) von 83 Toten seit der Wiedervereinigung gesprochen. Recherchen des Tagesspiegels und von „Zeit Online“ ergaben, dass seit 1990 in Deutschland mindestens 169 Menschen von Neonazis und anderen extrem Rechten getötet wurden. Bei weiteren 61 Todesopfern gibt es zumindest Indizien für ein rechtes Motiv des Täters…“ Recherchiert und zusammengestellt von Frank Jansen, Heike Kleffner, Johannes Radke und Toralf Staud beim Tagesspiegel online vom 27. September 2018 externer Link
  • Nazi-Morde seit 1989: Mindestens 312 Nazi-Morde erwiesen, Hunderte werden noch „untersucht“
    Plakat "Nazi-Morde seit 1989" von GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und ReaktionDie von uns aufgeführten Nazi-Morde seit 1989 sind Ergebnis langjähriger Recherchen. Wir stützten uns dabei vor allem auf die Zahlen der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Dokumentationsstelle der Antirassistischen Initiative Berlin (ARI). Hinzu kamen die Auswertung der Tagespresse, Angaben auf Grund parlamentarischer Anfragen und anderes. Dabei haben wir alle Todesfälle bei Anschlägen Refugee-Wohnungen und –Einrichtungen selbstverständlich als Nazi-Morde eingerechnet. Die aktualisierte Fassung des Plakats kommt im Vergleich zum Stand von 2014 aus verschiedenen Gründen nochmals zu einer höheren Zahl von Nazi-Opfern in Deutschland. 2014 musste offiziell zugegeben werden, dass 746 Tötungsdelikte mit 849 Getöteten noch „untersucht“ würden. Von diesen haben sich inzwischen etliche als Nazi-Morde erwiesen. Außerdem kamen weitere Nazi-Morde hinzu. Dazu gehört insbesondere der 10-fache Nazi-Mord im OEZ München am 22. Juli 2016, den der Staat und die meisten Medien entgegen der eindeutigen Sach- und Beweislage mit allen Mitteln als angeblich nicht nazistischen „Amoklauf“ hinzustellen versucht. Ihr könnt euch das Plakat selbst ausdrucken und in verschiedenen Formaten vervielfältigen…“ Die aktualisierte Version des Plakates „Nazi-Morde seit 1989“ von und bei GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion externer Link – auch als pdf-Datei externer Link
  • Deutschlands dunkle Kapitel: Eine Chronologie rechtsextremer Übergriffe seit 1990
    „Der Brandanschlag von Solingen, dem am 29. Mai 1993 fünf Menschen zum Opfer fielen, gehört zu den folgenschwersten fremdenfeindlichen Verbrechen in Deutschland. Die ausländerfeindliche Gewalt erreichte kurz nach der Wiedervereinigung und vor dem Hintergrund hitziger Asyldebatten Anfang der 90er Jahre einen traurigen Höhepunkt. Bis heute werden jedes Jahr hunderte rechtsextrem motivierte Gewalttaten in Deutschland gezählt. MiGAZIN gibt einen Überblick über einige der unheilvollsten Anschläge seit 1990…“ Chronologie vom 29. Mai 2018 von und bei MiGAZIN externer Link

Siehe dazu auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=120534
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