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Shenzhen an der Elbe: Das System Foxconn funktioniert auch in der EU

„Im tschechischen Pardubice produziert Foxconn Computer für HP. An den Montagelinien stehen Frauen und Männer aus Vietnam, der Mongolei und Bulgarien. Sie arbeiten in Zwölf-Stunden-Schichten, auch nachts, unter extremem Leistungsdruck, für 500 Euro im Monat – wenn es gut läuft…“ Der gekürzte Artikel von Tim Gerber und Christian Wölbert in der c’t 21/2013 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Chinesische Ausbeutungsverhältnisse in Europa
    Im tschechischen Pardubice hat der Elektronikhersteller Foxconn Ausbeutungsverhältnisse wie in China eingeführt. Das Foxconn-Werk hat sich in der tschechischen 90.000-Einwohner-Stadt, einem Industriezentrum, im Jahr 2000 angesiedelt. Hier lässt der taiwanesische Konzern, berüchtigt für seine Ausbeutung von Arbeitern in China, vor allem für Hewlett Packard (HP) Computer per Hand zusammenbauen…“ Artikel von Denis Krassnin vom 5. Oktober 2013 bei wsws externer Link. Aus dem Text: „… In dem Werk schuften über 4.000 Arbeiter, die meisten aus Vietnam, Bulgarien und der Mongolei sowie einige Hundert aus Tschechien. Zwölf-Stunden-Schichten sind die Regel. Die Arbeitsbedingungen erinnern an die Frühzeit und Rechtlosigkeit der Industriellen Revolution. Es herrscht extremer Leistungsdruck, die Arbeiter haben nur kurze Pausen, die sie beim Gang durch die riesigen Werkshallen zu ihren Spinden bereits aufgebracht haben. Dazu kommt noch eine strenge Überwachung bestimmter Arbeitsvorschriften durch so genannte Gruppenleiter. Sie verbieten den Arbeitern das Reden und Trinken während der Arbeitszeit. Den oben genannten Lohn, mit dem sie kaum ihre Grundbedürfnisse stillen können, erhalten die Arbeiter nur, wenn sie die Normen für Produktionszahlen oder Sauberkeit am Arbeitsplatz einhalten, was dann mit einem „Bonus“ vergütet wird. Verstößt jemand an der Montagelinie gegen eine Vorschrift, wird gleich die ganze, aus mehreren Arbeitern bestehende Linie dafür bestraft und kann ihren Bonus verlieren. (…) Obwohl lediglich 250 tschechische Arbeiter Mitglied in der tschechischen Metallarbeitergewerkschaft sind, hat die Foxconn-Konzernleitung dem Betriebsfunktionär der Gewerkschaft ein eigenes Büro und eine Assistenz von der Werksleitung gestellt. Seine Fahrtkosten zu einem anderen Foxconn-Werk im wenige Kilometer entfernten Kutna Hora übernimmt sie auch. Gegenüber der Presse verteidigt der Gewerkschaftsfunktionär die Arbeitsbedingungen im Werk und redet sie schön…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=45172
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