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Proteste an der Pazifik-Küste Kolumbiens gehen weiter – der Streik an den Schulen auch

Die westkolumbianische Hafenstadt Buenaventura - im Mai 2017 geschlossen durch sozialen streikDie Proteste in der Hafenstadt Buenaventura in der Provinz Cauca, auch die in der benachbarten Provinz Choco gehen trotz permanenten Einsätzen der Sondereinheiten von Esmad weiter – es sind Proteste, die einerseits von Menschen der Region getragen werden, die zumeist besonders arm sind (und das deutet keineswegs zufällig auch darauf hin, dass es sich mehrheitlich um Menschen einst afrikanischer Abstammung handelt) und in den letzten Tagen zunehmend mehr auch von organisierten indigenen Gruppierungen. Die gewerkschaftlichen Proteste quer durchs Land gehen ebenfalls weiter – und alle diese Auseinandersetzungen werden in dem Beitrag „Colombia: Paz y auge de la lucha social de masas“ von Horacio Duque am 25. Mai 2017 bei kaosenlared externer Link in einem Überblick zusammengefasst und in Verbindung mit dem Friedensprozess gebracht – der nach Meinung des Autors die Angst vor sozialen Protesten verringert hat, was auch die Polizeirepression nicht mehr ändern kann, und an dem sich auch zeigt, dass ein solcher Prozess ohne „soziales Rückgrat“ kein wirklicher Friedensprozess sein kann. Siehe dazu einen Beitrag zum Streik im Bildungswesen, ein Dokument gewerkschaftlicher Solidarität und einen Hintergrundbeitrag zu Buenaventura:

  • „Qué pasa cuando no pasa nada“ von Luis Salas Rodríguez am 27. Mai 2017 bei rebelion.org externer Link ist ein ausführlicher Beitrag über die Situation in Buenaventura und ihre Vorgeschichte – die einer Region, in der selbst in der offiziellen Statistik 64% der BewohnerInnen von Armut betroffen, weit über dem Landesdurchschnitt. Und die mit Kriminalität zu kämpfen haben – wie der Autor ausführlich begründet, ist diese nach der Privatisierung des Hafens erst recht regelrecht explodiert. Eine Privatisierung im Dienste der wenigen reichen Familien der Region, vorgenommen von einem Herr namens Santos – damals Wirtschaftsminister, heute Präsident Kolumbiens, der mit dieser Privatisierung die Vertreibung der Fischer, das Aufblühen des Drogenhandels und die Folterhäuser der Paramilitärs verursacht habe.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=116856
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