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Weltsozialforum 2016 in Montreal

Dossier

Logo WSF 2016Vom 9. bis 14. August 2016 findet in Montreal das neue Weltsozialforum statt. Bei allen Debatten darum, was das WSF heute ist – und bei aller Bereitschaft, vielen von jenen, die da eine andere Welt als möglich bezeichnen, zu entgegnen „Ja, aber ohne Euch“ – bleibt es ein Ereignis, das unter vielen Anderen zumindest Tausende von AktivistInnen zusammenbringt, die sonst kaum eine Möglichkeit hätten, sich zu begegnen. Und natürlich sind da auch Aktivitäten geplant, die durchaus Sinn machen – etwa der globale Aktionstag zur Abschaffung der Steuerparadiese (wo ja nur die Frage wäre, ob damit alle gemeint sind, oder nur jene üblichen Verdächtigen, die überall gehandelt werden). Die kanadischen Gewerkschaften mobilisieren dafür und unterstützen das Forum (wie weit ihm das bekommt, ist schon wieder eine andere Frage) – die Tourismusbehörde Montreals auch… Siehe dazu aktuelle Dokumente:

  • Abschluss des Weltsozialforums 2016 in Montreal – Erklärungen, Berichte und Perspektiven
    Das 12. Weltsozialforum in Montreal 2016 ist beendet – wie Tradition geworden, eingeleitet mit einer Großdemonstration und abgeschlossen einer Erklärung, die in einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Die Zahl der TeilnehmerInnnen, die unter jenen bisheriger Foren lag und die Debatte um den Ort der Veranstaltung standen zwar im Mittelpunkt zu mindestens des öffentlichen Echos, dennoch kann man nicht darüber hinwegsehen, dass es erneut gelang Zehntausende von Menschen zu mobilisieren und dass unter den geradezu zahllosen Veranstaltungen der Tage vom 14. bis 19. August auch viele ausgesprochen interessante und wichtige waren und dass, einmal mehr, die immer noch vielen Aktivengruppen aus vielen Ländern für sich die Bilanz zogen, dass es sich schon wegen der Kontakte, die geknüpft wurden, gelohnt habe, zum WSF zu kommen. Siehe dazu zwei Dokumente des Weltsozialforums sowie gewerkschaftliche und linke Beiträge zum WSF:

    • „Assessment of the World Social Forum 2016 held in Montreal“ am 15. August 2016 beim WSF externer Link ist die offizielle Abschlusserklärung des 12. Weltsozialforums von Montreal. Darin wird unterstrichen, dass erneut 35.000 Menschen aus 125 Ländern an dem Forum teilnahmen. Über 1.200 selbstorganisierte Aktivitäten fanden neben den offiziellen Veranstaltungen statt. Als Ergebnis verschiedener Zusammenschlüsse solcher Aktivitäten seien über 100 praktische Initiativen beschlossen worden, für deren Umsetzung jeweils Verantwortlichkeiten festgelegt wurden – und die das WSF in den nächsten Wochen noch genauer dokumentieren wird, auch um jenen, die nicht dabei waren, die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Die Organisatoren unterstreichen nochmals ihre Kritik an der kanadischen Regierung, die – geschätzt – rund 60% aller Visaanträge abgelehnt habe. Ein Beschluss hierzu ist es, dass das WSF all jene Aktivitäten und Vorschläge jener, die vom Einreiseverbot Kanadas betroffen waren dokumentieren wird, um zu zeigen, welche Inhalte hier verhindert wurden.
    • „Grand Conference : Basic Income, a Major Social Innovation for the 21st Century“ am 13. August 2016 auf der Seite des WSF externer Link ist der offizielle Abschlussbericht einer der sechs „Großkonferenzen“ – eben jener über das garantierte Grundeinkommen, bei dem nicht nur Geschichte und Entwicklung der Idee und der Bewegung dafür vorgestellt und diskutiert wurde, sondern auch die Frage der Verwirklichungsmöglichkeiten. Dabei wurde unterstrichen, dass noch jede Grundforderung dem Vorwurf des Utopismus ausgesetzt gewesen sei, von der Erwerbslosenversicherung bis zum Frauenwahlrecht. Und es wurde vereinbart, auch zu diesem Komplex einen Aktionsplan zu entwickeln
    • „Pleins feux sur le Forum social mondial“ vom 11. August 2016 beim kanadischen Gewerkschaftsbund CSN externer Link ist ein Tagesbericht über die Arbeitsgruppen zur sozialen Sicherheit, die an diesem Tag stattfanden. Die erste Großkonferenz „Für ein Ende der sozialen Ungleichheit“ die als SprecherInnen Kalpona Akter vom Zentrum für ArbeiterInnensolidarität Bangladesch, Laura Gonzalez von Txabarri, der Solidaritätsorganisation des baskischen Gewerkschaftsbundes ELA und Alvaro Garcia Linera, Vizepräsident Boliviens hatte, war mit über Tausend TeilnehmerInnen eine der großen Veranstaltungen des Forums.
    • „Presentations on WSF Actions & Agora Initiatives“ am 13. August 2016 bei You Tube externer Link eingestellt ist das offizielle Video über die Vorstellung der 22 zentralen Initiativen, die während des WSF in Montreal beschlossen wurden und nunmehr begonnen werden sollen
    • „World Social Forum creates community, activism, and controversy“ von Emily Blake am 12. August 2016 bei rabble Canada externer Link ist ein Beitrag, der den Basis-Alltag beim WSF in einem Überblick von gesammelten Blogbeiträgen und einer Fotodokumentation wiedergibt
    • „WSF Montreal: Record Union Participation, a Big Step for Both Labor and Social Movements“ am 04. August 2016 bei Trade Unions for Energy Democracy externer Link ist ein Überblick über die Teilnahme von Gewerkschaften am WSF, die die größte und massivste seit dem Beginn des WSF sei. Die gewerkschaftliche Initiative für eine andere Klimapolitik legt ihren Schwerpunkt in der Berichterstattung nahe liegender Weise auf die Aktivitäten zum Klimaschutz, die bei diesem WSF breiten Raum einnahmen
    • „Ein ziemlich blasses Forum“ von Stefanie Kron in der jungle world 33 vom 18. August 2016 externer Link, worin es unter anderem heißt: „Das Visaproblem blockierte das WSF auch in einer anderen Hinsicht. So waren es während der Weltsozialforen in Afrika 2011 bis 2015 unter anderem die vielen verschiedenen Gruppen für Migrantenrechte aus Europa und Afrika, die sich das WSF – unbemerkt von den Mitgliedern des Internationalen Rates – aneigneten. Und zwar als Ort, an dem sie sich vernetzten, Wissen über Routen und Gefahren der Migration austauschten und über gemeinsame Strategien angesichts der verschärften Abschottungspolitik der EU diskutieren konnten. Trésor, dessen Visumsantrag die ­kanadischen Behörden ebenfalls abgelehnt hatten, ist einer der Sprecher der »Coalitión Internationale des Sans ­Papiers et des Migrants« (CISPM) in Deutschland. Er kam vor einigen Jahren aus Kamerun über Marokko und das Mittelmeer nach Europa und lebt mittlerweile mit einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis in Berlin. Trésor erzählt, dass er sich auf dem WSF in Dakar 2011 als »migrantischer Aktivist politisiert« und sogar »die nötigen Kontakte für die Reise nach Europa geknüpft« habe. Blass blieb das Forum aber auch, weil es die kanadischen Organisatoren nicht schafften, die sozialen Bewegungen vor Ort für das WSF zu begeistern. So blieb die wachsende nordamerikanische Bewegung »No one is illegal« dem Forum fern, die kanadische »Black Lives Matter«-Bewegung richtete mit dem gleichzeitig stattfindenden Hoodstock Festival ihr eigenes Forum aus und eine wundervolle Gay-Pride-Parade zog am Sonntag, dem letzten Tag des WSF, Zehntausende an, allerdings ohne den geringsten Bezug zum Forum herzustellen
    • „Montreal hosts the World Social Forum“ von Ashley Smith und Eric Ruder am 18. August 2016 beim Socialist Worker externer Link (USA) ist ein Überblick über die Tage des WSF in Montreal, bei dem vor allem die Aktivitäten des eigenen Netzwerkes berichtet werden – was aber darüber hinaus dennoch einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Aktivitäten gibt
  • Abschluss des Weltsozialforums 2016 in Montreal: Und nun?
    Das Forum war am Dienstag mit einer Demonstration gestartet, zahlreiche Diskussionsrunden, Workshops und Themenkonferenzen schlossen sich an. Zwei Fragen dürften den Rückblick auf das Treffen in Montreal dominieren – die restriktive Visapolitik der kanadischen Regierung, die zahlreichen Aktivisten eine Einreise unmöglich machte; und die Wahl des Veranstaltungsortes, die unter den Teilnehmern umstritten geblieben ist“ – aus dem Abschlussbericht „Weltsozialforum: »Wir müssen uns neu erfinden«“ am 14. August 2016 in neues deutschland externer Link, der so eingeleitet wird: “Weniger Teilnehmer, weniger Schlagzeilen – und doch sehen viele Aktivisten das am Sonntag zu Ende gehende Weltsozialforum im kanadischen Montreal keineswegs in der Krise. Beratungsbedarf über die Zukunft der Treffen gibt es gleichwohl…“ Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge:

    • „Richtige Idee, falscher Ort“ von Christian Jakob am 12. August 2016 in der taz externer Link ist ein Kommentar, in dem es unter anderem heißt: „Dass dieses Mal 50.000 Menschen nach Montreal kamen und damit weit weniger als zur Hoch-Zeit der Foren in Brasilien, spricht nicht gegen die Idee des Weltsozialforums. Es wirft eher die Frage auf, ob es eine gute Idee war, das Treffen nach Kanada und damit erstmals in einen G-8-Staat zu verlegen. Tatsächlich war es ein mühsamer, aber notwendiger Prozess, die Lateinamerika-Fixiertheit der Zusammenkünfte zu überwinden. Doch nicht nur all jene, denen die als so liberal gelobte kanadische Regierung das Visum verweigerte, konnten nicht nach Montreal kommen. Für viele AktivistInnen aus dem globalen Süden dürften schon die Kosten einer Kanada-Reise eine Teilnahme ausgeschlossen haben. Und so sind dem Forum nun genau jene globalen Ungleichheiten eingeschrieben, die zu überwinden es antritt…
    • „Marí: Nächstes Weltsozialforum wieder im Globalen Süden“ am 15. August 2016 in neues deutschland externer Link ist ein Abschlussbeitrag, in dem für künfige Treffen zwei Dinge hervorgehoben werden: „Ein Grund: Viele Aktivisten aus dem Süden war die Einreise verweigert worden, andere hatten wegen der Kosten nicht an dem Weltsozialforum teilnehmen können. Auch waren bereits Forderungen laut geworden, die Treffen künftig wieder parallel zum Davoser Weltwirtschaftsforum der Reichen und Mächtigen stattfinden zu lassen…
  • Die ersten Tage des Weltsozialforums in Kanada: Wohin des Weges?
    Und diese Frage ist wörtlich gemeint: Die bisher prägende Auseinandersetzung rund um das in Kanada stattfindende WSF ist genau die des Ortes. Dass das WSF erstmals „im Norden“ stattfindet ist Gegenstand wachsender Kritik – erst recht nach der verweigerten Einreise für viele AktivistInnen aus Asien und Afrika durch die kanadischen Behörden: „Der Linkenpolitiker Niema Movassat hat sich kritisch über den Veranstaltungsort des Weltsozialforums im kanadischen Montreal geäußert. Es sei zwar »gut gemeint« gewesen, das Treffen der Globalisierungskritik erstmals in einem G7-Land stattfinden zu lassen, so der Sprecher für Welternährung der Linksfraktion im Bundestag. »Wenn dann aber kaum Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Globalen Süden teilnehmen können, weil sie nicht genug Geld haben oder schlicht kein Visum bekommen, zeigt das einmal mehr, wie krass der Gegensatz zwischen Nord und Süd noch immer ist«, so Movassat“ – aus dem Artikel „Weltsozialforum: Linkenpolitiker kritisiert Wahl von Montreal“ am 11. August 2016 in neues deutschland externer Link. Und auch wenn es hier ein bundesdeutscher Politiker ist, der die Kritik (sachte) vorträgt – kommen tut sie aus „dem Süden“. Siehe dazu die Stellungnahme des westafrikanischen Sozialforums:
  • Die Stellungnahme des westafrikanischen Sozialforums: West African social movements demand a return of the World Social Forum in the South!
    Das (nicht eben sehr regierungsferne) 5. Sozialforum Westafrika, das im Juli 2016 in Guinea (Conakry) tagte, verbreitete in seinem Abschlusskommuniqué neben den Berichten über Ergebnisse der Arbeit auch folgende kritische Stellungnahme zum Weltsozialforum in Kanada (was wir hier in Auszügen wiedergeben): West African social movements demand a return of the World Social Forum in the South!
    „We, women, men, youths, students, peasants, traders, researchers, migrants, social activists, citizens of the West African space , mobilized from 13th to 16th July in Conakry, Republic of Guinea, we adopt this statement on the occasion of the 5th edition of the West African Social Forum which focused on the theme „After more than two decades of globalization: What challenges for the governance in a context of political crises, socioeconomic and safe and what answers for the African social movement? „
    Participants, who came from Mali, Gambia, Guinea Bissau, Togo, Senegal, Nigeria, Niger, Côte d’Ivoire and the different regions of Guinea, welcome the stimulus dynamic of West African’s and African’s social movements  within the social forum which is underway since almost a year.
    This revival and dynamic reorganization was facilitated by the mobilization of social actors in the subregion during the meetings of consultations and discussions held in September 2015 in Dakar, Senegal and whose this West African Social Forum is the culmination.
    In this difficult geopolitical environment marked by many challenges facing the continent, on the bottom of multifaceted crises (security, migration, energy, economic, climatic, environmental, political and food), West Africans social movements could not remain indifferent given the stakes.
    Faced with the global crisis of the capitalist system and the bankruptcy of the neoliberal mode of governance dictated by multinational corporations and Western powers, seeking to reclaim our continent, the resistors are organized all over the world for the advent of sustainable alternatives, which respect human rights, equity, social justice and equal opportunities. Africa has become the continent’s most coveted by economic and financial powers who rely ensure their profits now and in the future by grabbing the continent’s resources.
    By unfair trade agreements such as the EPAs (Economic Partnership Agreements), which the EU wants to impose on countries of the African, Caribbean and Pacific, and the imposition at the head of our countries of leaders who cooperate with the   financial and international political system, neoliberalism continues to spread its tentacles in Africa at the expense of its people.
    This new neoliberal breakthrough is made possible by armed conflict and terrorist sponsored violence on the continent by the powers that profit from the instability of countries to maximize their profits and their grip on our natural resources. The African people private of their rights to work, to food, to housing, freedom of movement, to free choice of their leaders; and in view of climatic disasters and wars that multiply on the continent, have no option but to take the road to exile with the risk of dying in the deserts or seas. The losses are enormous with repetitive wrecking of migrant’s boats. The awareness of this situation could only lead to a re-mobilization of progressive forces and social movements on the continent.
    Regretting the situation of lethargy that knows the African Social Forum Council, the various social organizations and social movements on the continent have committed to participate in the revival of the social dynamics so that the African Social Forum returns to its place in the International Council, which will only enhance the space of the World Social Forum.
    (…)
    A few weeks before the World Social Forum in Montreal from 9 to 14 August 2016, the West African social movement on behalf of the African social movement, cantor of current resistors on the martyr continent of Africa, however, sees excluded from the dynamics of the global resistance to neoliberalism. Because the difficulties of access to the Canadian visa, the high cost of air tickets to Montreal and lack of communication with African social movements have made uncertain the participation of Southern social movements at the World Social Forum 2016.
    The show of solidarity expected of the organizing committee in Canada and the International Council as was often the case through the Solidarity Fund under the previous world social fora to facilitate mass participation of southern social movements, however, remained unanswered.
    The meeting in Conakry allowed African social movements to address this situation and regret that the holding of the Forum editions in the North disadvantage the participation of the south countries organizations. To this end, the Conakry meeting reaffirmed that Africa  will organize the next edition of the African Social Forum in Abidjan in November 2016, so this edition will be an opportunity to restore the work of the Montreal Forum by some delegates who will participate and move forward on reviving African dynamics around the forum.
    In conclusion, participants in the Conakry’s forum, on behalf and account of the whole African social movement denounced the holding of the World Social Forum in a space that does not allow effective participation of activists and actors in the South in general and Africa in particular.
    Thus, it calls for a return of the World Social Forum in the South to facilitate the mobilization of the biggest victims of neoliberal globalization that are the martyrs people of the South and Africa, who bear the brunt of neoliberal policies.
    In terms of the African agenda, the Forum of Conakry, held that the next two editions of the West African Social Forum will take place successively in Lome, Togo, in 2017 and Niamey in Niger in 2018, and is committed to present an African bid to host the next edition of the 2018 World Social Forum, saying the candidacy of Senegal…“
  • Mitgründer Whitaker kritisiert Termin des Weltsozialforums. Brasilianischer Aktivist will Alternativ-Treffen wieder parallel zum Davoser Weltwirtschaftsforum / Auch weiter Debatte über Montréal als Austragungsort
    War es doch falsch, das Weltsozialforum nach Jahren im Globalen Süden erstmals in einem G7-Land stattfinden zu lassen? Die Debatte darüber geht weiter – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der geringeren Teilnehmerzahlen des Treffens der Alternativen. Nun hat sich auch einer der Mitgründer des Weltsozialforums zu Wort gemeldet – Chico Whitaker Ferreira, früheres Mitglied der brasilianischen Arbeiterpartei PT. Er kritisierte den Termin des Weltsozialforums in Kanada und rief dazu auf, künftige Treffen wieder parallel zum Davoser Weltwirtschaftsforum stattfinden zu lassen. Auf diese Weise würden die Sozialforen wieder als »die soziale Alternative« sichtbar werden…“ Artikel vom 12.08.2016 beim ND online externer Link
  • Montréal: 15.000 demonstrieren gegen »Turbokapitalismus«
    Mit einer Demonstration von rund 15.000 Globalisierungskritikern ist das Weltsozialforum im kanadischen Montréal gestartet. Menschen aus 120 Staaten waren »gegen Ausbeutung und Turbokapitalismus« auf den Straßen…Meldung beim ND online vom 10. August 2016 externer Link
  • Aktivisten bleiben beim Weltsozialforum ausgeschlossen
    Globalisierungskritisches Netzwerk Attac beklagt kanadische Visapolitik / Treffen der Alternativen in Montreal startet am Dienstag – 50.000 erwartet (…) Das diesjährige Weltsozialforum startet am 9. August mit einer großen Demonstration. Insgesamt werden rund 50.000 Aktivisten erwartet, die etwa 5.000 soziale Bewegungen und zivilgesellschaftliche Organisationen aus über 110 Ländern weltweit repräsentieren. (…) Über das Programm des Weltsozialforums hinaus gibt es in diesem Jahr erstmals sieben große Konferenzen, die sich mit Themen wie soziale Ungleichheit, Flucht, Steueroasen, Klimagerechtigkeit und Bildung befassen…“ Beitrag vom 08.08.2016 beim ND online externer Link
  • »Der antikapitalistische Biss ist noch da« – Francisco Marí von »Brot für die Welt« über das Weltsozialforum in Montreal, die bunte Realität der Foren und die Suche nach globalen Alternativen
    Aus dem Interview: „… Das Weltsozialforum wurde als Kontrapunkt zum Weltwirtschaftsforum in Davos gegründet. Die Orientierung an einem aggressiven deregulierten Finanzkapitalismus hat jedoch nicht zuletzt seit der Finanzkrise 2008 an Bedeutung verloren. Das Weltsozialforum hat sich seit den Treffen in Tunis von Davos emanzipiert und schon 2009 in Belem im Amazonas begonnen, die Zivilisationskrisen Klima, Hunger, Kapitalismus und Demokratie zusammenzudenken und ganzheitliche Lösungen zu suchen, wie den »Buen Vivir« Ansatz. In Nordafrika kam das Thema Menschenwürde und Migration hinzu. So ist das WSF weniger selbst eine Bewegung, vielmehr Reflektions- und Ausgangspunkt von Bewegungen. (…) Das Weltsozialforum als den Ausgangsort revolutionärer Veränderungen zu träumen, wie viele Aktivisten und Aktivistinnen aus Südamerika und aus dem Süden Europas wieder hoffen, ist zwar angesichts der brasilianischen Situation verständlich, wird aber der bunten Realität der Foren nicht gerecht. (…) Es ist richtig, dass neue horizontale Organisationsformen es schwer haben, sich in den Weltsozialforen zu artikulieren. Das gilt sicher für die Occupy-Bewegung. Die Veranstalter der letzten Foren in Tunis und besonders in Montreal sind aber aus solchen Bewegungen wie dem arabischen Frühling und den neuen sozialen Bewegungen in Kanada von Studierenden, Obdachlosen, Indigenen und Arbeitslosen hervorgegangen. Die traditionellen kanadischen Organisationen, wie der große Gewerkschaftsdachverband, aber auch »Brot für die Welt« und der Internationale Rat haben fast vier Jahre diskutiert, ob wir diesem losen Zusammenschluss von Basisorganisationen aus Quebec zutrauen würden, das Forum zu veranstalten. Schließlich haben wir es gewagt und sind nicht enttäuscht worden. Weltweit konnte man sich an allen Sitzungen zur Vorbereitung beteiligen…Tom Strohschneider im Gespräch mit Francisco Marí bei neues Deutschland vom 6. August 2016 externer Link
  • The World Social Forum 2016 in Montrealexterner Link ist – seit dem Beschluss des WSF 2015 in Tunis – die offizielle Erklärung und Information zur Organisation des WSF 2016 in Montreal. Das 12. Weltsozialforum ist das erste auf der Nordhalbkugel (bisher in Brasilien, Indien, Kenia und Tunesien). 200 kanadische Organisationen sind daran beteiligt, erwartet werden mindestens 50.000 TeilnehmerInnen, es wird rund 1.500 verschiedene Aktivitäten geben.
  • „Weltsozialforum kommt erstmals nach Nordamerika“ am 04. August 2016 bei attac externer Link ist der aktualisierte Aufruf von attac BRD zur Teilnahme, in dem es unter anderem heißt: „Das Weltsozialforum 2016 beginnt am 9. August mit einer großen Eröffnungsdemonstration in der Innenstadt von Montreal. Das Programm umfasst mehr als 1.200 Aktivitäten von mehr als 1.000 Organisationen aus 118 Ländern. Zusätzlich werden in diesem Jahr erstmals sieben große Konferenzen zu Themen wie soziale Ungleichheit, Flucht, Steueroasen, Klimagerechtigkeit und Bildung stattfinden“, aber auch darauf verwiesen wird: „Leider sind durch die restriktive Visapolitik der kanadischen Regierung zahlreiche Persönlichkeiten aus Afrika und Asien von der Teilnahme ausgeschlossen
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=102287
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