Die Fleischindustrie in der Coronakrise. Eine Studie zu Arbeit, Migration und multipler Prekarität
[2.11.2020] Tönnies-Schlachtfabrik in Kellinghusen für fast 10 Stunden blockiert“Peter Birke untersucht in dieser Vorveröffentlichung zu Heft 29 unserer Zeitschrift die Corona-Krise in der deutschen Fleischindustrie. Auf der Basis von Beobachtungen und Befragungen im Oldenburger Münsterland diskutiert er den Boom von Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung von Fleisch seit dem Beginn der Pandemie. Er verfolgt die These, dass steigende Arbeitsbelastung und Masseninfektionen bereits bestehende Probleme eskalieren ließen, was dazu beitrug, dass das Produktionsmodell der Branche umstritten wurde. Dabei zeigt die Studie, welche Rolle migrantische Proteste für das partielle Verbot prekärer Beschäftigung spielten. Am Ende wird nach der Reichweite dieses Verbots gefragt, angesichts „multipler Prekarität“ von Migrant*innen sowie der Logik von Profitmaximierung und Massenschlachtung.“ Vorspann vom 09.12.2020 bei Sozial.Geschichte Online – Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts zur Studie von Peter Birke (60MB). Siehe zum Hintergrund unser Dossier: Fallen Werkverträge (leider nur) in der Fleischindustrie Corona zum Opfer? weiterlesen »

[2.11.2020] Tönnies-Schlachtfabrik in Kellinghusen für fast 10 Stunden blockiert

Die Fleischindustrie in der Coronakrise. Eine Studie zu Arbeit, Migration und multipler Prekarität
weiterlesen »

„Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ – Film über Leiharbeiter im Schlachthof: Sklaven im Schatten des Wohlstandes
Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ - Film über Leiharbeiter im SchlachthofYulia Lokshina hat eine Dokumentation über Leiharbeiter im Schlachthof gedreht. Die meisten kommen aus Osteuropa. Die Absolventin der Filmhochschule zeigt, wie die Menschen dem System ausgeliefert sind. Ihre Recherchen beginnen, als ein Mann in einer Maschine stirbt (…) Ein Film über osteuropäische Leiharbeiter, die über Subunternehmen für ein paar Monate nach Deutschland geschickt werden, und dann die Arbeit machen, die kein Deutscher machen will. Schichtdienst in Schlachthallen irgendwo in Niedersachsen. Eisige Kälte, drei Grad, Höllenlärm, wer am Band nicht mithält, wird mit Lohnkürzungen bestraft, so erzählen es die Menschen, die Yulia Lokshina, 33, für ihren Film getroffen hat. (…) Sie fuhr nach Sachsen-Anhalt zu der Schlachthalle, in der Stanislav starb, und auch zu anderen Niederlassungen des Fleischbetriebs. Auf dem Dach der Fabrik drehte sich ein lachendes Schwein, Kameras überwachten den hohen Zaun. Auf dem Firmengelände konnte sie nicht filmen. (…) Es sind Einzelschicksale, die Yulia Lokshina mit einer großen Ruhe in ihrem Film porträtiert. (…) „Man braucht eine Struktur, in der man kämpfen kann, und diese Struktur haben Leiharbeiter nicht.“ Häufig sprechen sie wenig Deutsch, haben Schwierigkeiten, ihre Verträge zu verstehen, und wie soll man auch eine Struktur aufbauen, wenn man nur ein paar Monate gebraucht wird, also gar keine Perspektive hat. Wenn die Kraft fehlt, sich zu solidarisieren oder man einfach mal ausschlafen will, statt Schilder für eine Demonstration zu basteln. „Wenn’s einem schlecht geht, denkt man nicht an das Kollektiv“, sagt Lokshina, „da denkt man an sich.“…“ Rezension von Elisa Schwarz vom 03.02.2020 bei der Süddeutschen Zeitung online, siehe Informationen zum Film und neu: [Kinostart 22. Oktober 2020] Filmpremiere: Fleischindustriearbeiter haben kein Schwein gehabt weiterlesen »

Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ - Film über Leiharbeiter im Schlachthof

„Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit“ – Film über Leiharbeiter im Schlachthof: Sklaven im Schatten des Wohlstandes / [Kinostart 22. Oktober 2020] Filmpremiere: Fleischindustriearbeiter haben kein Schwein gehabt
weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenAusbeuterische und damit menschenunwürdige Leiharbeit ist ein Dauerthema seit fast 20 Jahren. Jetzt soll ein neues Gesetz zumindest in der Fleischindustrie diese katastrophalen Zustände beheben. 2017 beschloss der Bundestag ein weiteres Gesetz zur Leiharbeit. Danach sollen Leiharbeiter nach neun Monaten den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft erhalten und nach 18 Monaten fest in den Betrieb integriert werden. Doch das funktioniert selten, denn die Unternehmen haben Tricks entwickelt, wie sie dieses Gesetz legal unterlaufen können. Das passiert in der Fleischindustrie ständig, aber auch andere, darunter sehr prominente Unternehmen nutzen das. Die Recherchen zeigen, Leiharbeit ist ein Wirtschaftsfaktor, der höher steht als der Schutz der Leiharbeitnehmer. Daran wird auch das jetzt auf den Weg gebrachte neue Gesetz wahrscheinlich nur punktuell etwas verändern.“ Text und Video des Beitrags von Ulrich Neumann, Marius Meyer aus der Sendung „Report Mainz“ vom 6.10.2020 beim SWR – siehe zum aktuellen Hintergrund auch unser Dossier: Fallen Werkverträge und Leiharbeit (leider nur) in der Fleischindustrie Corona zum Opfer? weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen

Wie Firmen Leiharbeiter ausbeuten und das Gesetz umgehen
weiterlesen »

[11. September 20 in Düsseldorf] Demo-Aufruf: System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt!
[11. September 20 in Düsseldorf] Demo-Aufruf: System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt!Wir haben die Schweinereien der industriellen Fleischproduktion satt! Corona hat gezeigt: Am Ende trifft es uns alle! Schluss mit dem NRW-Schmusekurs gegenüber kriminellen Unternehmer*innen! Wir demonstrieren am Freitag, 11. September 2020 ab 18 Uhr in Düsseldorf (Treffpunkt: HBf). Wir sind eine Koalition aus Anwohner*innen, Umwelt- und Klima-Aktivist*innen, Arbeits- und Bürgerrechtsaktivist*innen, Gewerkschaftsmitgliedern und Tierrechtler*innen. Vor der Kommunal-Wahl NRW am Sonntag, 13. September 2020 rufen wir auf: Keine Stimme für Parteien und Kandidat*innen, die mit Tönnies und Konsorten kungeln! Unsere Forderungen lauten: Tönnies und Konsorten konsequent zur Kasse zwingen! Keine Hilfs- und Rettungsgelder für Ausbeuter, Betrüger und systematische Corona-Spreader! Rückhaltlose Aufklärung und Verfolgung von Schein-Werkverträgen, Sozialabgabenbetrug, Mietwucher, Lohnraub, Betriebsratsbekämpfung und anderen Vergehen. Konsequente Durchsetzung der Generalunternehmer-Haftung. (…) Weg mit Sammelunterkünften und überbelegten Bruchbuden! Dezentraler angemessener Wohnraum für Wanderarbeiter*innen!   Demokratische Arbeitsverhältnisse! (…) Nachzahlung von geraubtem Lohn! Entschädigungszahlungen an die Arbeiter*innen für jahrelanges erlittenes Unrecht und Leid! Konsequenter Tierschutz und Umweltschutz! (…) Schluss mit Preis- und Lohndumping in der Lebensmittel-Produktion…“ Aufruf vom 22. August 2020 bei der aktion ./. arbeitsunrecht – zu den Unterzeichner*innen gehören neben LabourNet Germany auch: BUND Burgenlandkreis (Weißenfels / Sachsen-Anhalt), Bündnis gegen die Tönnies-Erweiterung (Kreis Gütersloh), Animal Rights Watch (ARIVA), România – Țara Muncii Ieftine (Rumänien — Land der billigen Arbeit) sowie Tear Down Tönnis und Fridays for Future Münster. Siehe neu: System Tönnies stoppen! Lautstarker Protest + Unterschriften-Übergabe in Düsseldorf weiterlesen »

[11. September 20 in Düsseldorf] Demo-Aufruf: System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt!

[11. September 20 in Düsseldorf] Demo-Aufruf: System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt! / System Tönnies stoppen! Lautstarker Protest + Unterschriften-Übergabe in Düsseldorf
weiterlesen »

[Broschüre] „Für faire Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie!“
Buch "Das Schweinesystem", herausgegeben von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg bei Die Buchmacherei90.000 Beschäftigte arbeiten in der deutschen Fleischindustrie. Diese Zahl hat sich seit den 90ern kaum verändert. Die Menge der geschlachteten Tiere ist jedoch enorm angestiegen, der Umsatz der Branche hat sich seit der Jahrtausendwende verdoppelt. Sechs große Unternehmen beherrschen den deutschen Markt.  Deutschland ist nach China und den USA der weltweit größte Schweinefleischproduzent. Um billiges Fleisch exportieren zu können, importiert Deutschland billige Arbeitskraft: Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten sind bei Subunternehmern angestellt, die über Werkverträge als Dienstleister für die großen Fleischkonzerne tätig sind. Meist handelt es sich um mobile Beschäftigte aus Mittel- und Osteuropa die hier unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgenutzt werden. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften kämpfen seit Jahren gegen diese Zustände an. Doch erst als sich im Zuge der Corona-Pandemie 2020  Tausende Beschäftigte mit dem SARS-Cov2-Virus infizierten, rückte ihre Situation in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit. Wir sagen: Jetzt ist die Zeit, dieses unerträgliche System ein für alle mal zu beenden!“ Die neue Broschüre vom 28.07.2020 des DGB und Faire Mobilität steht zum Download bereit. Inhalt sind ein Hintergrundartikel zum Werkvertragssystem, ein Interview mit dem Geschäftsführer der NGG Mannheim-Heidelberg und Mittelbaden-Nordschwarzwald Elwis Capece sowie ein Artikel von Anja Piel, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes des DGB weiterlesen »

Buch "Das Schweinesystem", herausgegeben von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg bei Die Buchmacherei

[Broschüre] „Für faire Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie!“
weiterlesen »

»Der Universalismus ist auf den Betrieb beschränkt« – Integration von Geflüchteten in die Arbeitswelt wird durch die Erosion von Tarifverträgen und Leiharbeitsverhältnisse erschwert
Buch "Das Schweinesystem", herausgegeben von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg bei Die BuchmachereiPeter Nowak im Gespräch mit dem Arbeitssoziologen Werner Schmidt am 9. Juli 2020 in der Jungle World 2020/28. Werner Schmidt darin: „… »Betrieblicher Universalismus« soll bedeuten, dass im Betrieb für alle Beschäftigten dieselben Regeln gelten und nicht nach Herkunft unterschieden wird. Egal welchen Pass man hat, man darf den Betriebsrat wählen und auch selbst dafür kandidieren. Außerhalb des Betriebs ist das bekanntlich anders, der Universalismus ist also auf den Betrieb beschränkt. So richtig funktioniert die Sache aber nur, wenn alle Beteiligten, also Beschäftigte, Betriebsräte und möglichst auch alle Vorgesetzten, Regeln wie »gleicher Lohn für gleiche Arbeit« als selbstverständlich empfinden. (…) Für Geflüchtete stellt die Leiharbeit in zweifacher Weise ein Problem dar. Erstens erschwert Leiharbeit den Aufbau sozialer Kontakte, da es länger dauert, bis man an einem dauerhaften Arbeitsplatz angekommen ist. Zweitens gibt es in vielen Betrieben schon Wartelisten von Leiharbeitern, die bereits länger auf eine Übernahme warten, Geflüchtete kommen dort nicht so schnell zum Zug. (…) Es gab bereits vor der Coronakrise Anzeichen dafür, dass rechte Diskurse und Rassismus auch in die Arbeitswelt stärker eindringen. Das ist ja wenig überraschend. Die Krise und massenhafte Kurzarbeit verstärken natürlich die Unsicherheit und tragen nicht dazu bei, dass sich Spannungen legen… „ weiterlesen »

Buch "Das Schweinesystem", herausgegeben von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg bei Die Buchmacherei

»Der Universalismus ist auf den Betrieb beschränkt« – Integration von Geflüchteten in die Arbeitswelt wird durch die Erosion von Tarifverträgen und Leiharbeitsverhältnisse erschwert
weiterlesen »

Schlachtbank für Beschäftigte. Nicht Osteuropäer verbreiten das Virus, sondern der Kapitalismus. Die Ausbeutung in deutschen Fleischfabriken muss aufhören
Buch "Das Schweinesystem", herausgegeben von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg bei Die Buchmacherei„… Osteuropäische Arbeiterinnen und Arbeiter in der Nahrungsmittelproduktion, besonders in der Landwirtschaft und der Fleischverarbeitungsindustrie, gelten zwar theoretisch als systemrelevant, fallen aber im ganzen Land dramatischen Covid-19-Ausbrüchen in landwirtschaftlichen Betrieben und Schlachthöfen zum Opfer. Der jüngste dieser Ausbrüche, bei dem 1300 Beschäftigte einer Schlachtfabrik der Tönnies-Gruppe in Rheda-Wiedenbrück positiv auf das Virus getestet wurden, illustriert, dass die Beschäftigten in der Fleischindustrie mit großer Brutalität wie eine austauschbare menschliche Ressource behandelt werden. (…) Zwar bricht das Coronavirus nicht nur in deutschen Fleischfabriken aus (in den USA, Brasilien, den Niederlanden und anderen Ländern gab es schon vergleichbare Fälle), doch die prekären Arbeitsbedingungen in der deutschen Fleischindustrie, die an den Ausbrüchen schuld sind, sind Folge einer recht eigentümlichen rechtlichen Architektur, speziellen Geschäftspraktiken und der Spaltung Europas zwischen Kernländern und Peripherie. Statt ausländerfeindliche Unterstellungen zu verbreiten, nach denen osteuropäische Migrantinnen und Migranten an der Ausbreitung des Virus schuld seien, sollten wir uns der Frage zuwenden, wie die derzeitigen Ausbeutungsstrukturen überhaupt entstanden sind. Denn die EU und die Bundesrepublik entwickelten über Jahre mittels verschiedener Gesetze und Regulierungen, die Bedingungen, die die Position der Schlachthausbeschäftigten unmittelbar schwächten…“ Artikel von Vladimir Bogoeski vom 03.07.2020 bei IPG mit sehr guten Ein- und Rückblick auf das Arbeitsrecht weiterlesen »

Buch "Das Schweinesystem", herausgegeben von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg bei Die Buchmacherei

Schlachtbank für Beschäftigte. Nicht Osteuropäer verbreiten das Virus, sondern der Kapitalismus. Die Ausbeutung in deutschen Fleischfabriken muss aufhören
weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenZeitarbeiter haben aufgrund ihrer Tätigkeiten deutlich mehr gesundheitliche Probleme als Nichtzeitarbeitnehmer. So waren Zeitarbeitnehmer 2019 im Schnitt 20,6 Tage krankgeschrieben. Das sind mit knapp sechs Tagen rund 40 Prozent mehr als in der Vergleichsgruppe der Nichtzeitarbeitnehmer (14,7 Tage). Grund für die hohe Anzahl von Fehtagen sind vor allem die körperlich belastenden Jobs in Lager, Logistik und Transport, in denen Zeitarbeiter überdurchschnittlich häufig beschäftigt sind. Rund 40 Prozent der Zeitarbeitnehmer in Deutschland arbeiten in diesen oder anderen Produktionsberufen. Doch selbst wenn man die berufsspezifischen Faktoren berücksichtigt, haben Zeitarbeitnehmer immer noch rund 16 Prozent höhere Fehlzeiten als Nichtzeitarbeitnehmer. Die physische Belastung zeigt sich vor allem in der hohen Zahl von Fehltagen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Wegen Rückenschmerzen & Co. fehlten Zeitarbeiter 2019 insgesamt durchschnittlich 4,38 Tage – und somit rund 70 Prozent mehr als anderweitig Beschäftigte (2,57 Tage). Die Zahl der Fehltage aufgrund von Arbeits- und Wegeunfällen (1,30) sind sogar fast doppelt so hoch wie die von Nichtzeitarbeitnehmern (0,67). Berücksichtigt man auch hier die berufsspezifischen Faktoren, liegt die Zahl der Fehltage immer noch um 31 Prozent höher…“ Pressemitteilung vom 23. Juni 2020 der Techniker Krankenkasse (TK) zum Gesundheitsreport 2020 „Zeitarbeit: Chance oder Risiko? Arbeitssituation und Gesundheit von Zeitarbeitern“. Wir erinnern an die Antwort der Bundesregierung zur atypischen Beschäftigung: Leiharbeit macht krank weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen

TK-Gesundheitsreport 2020 „Zeitarbeit: Chance oder Risiko? Arbeitssituation und Gesundheit von Zeitarbeitern“: Mehr Fehltage als regulär Beschäftigte – neben Rücken auch mehr Psyche
weiterlesen »

Weiter moderne Sklaverei in Schlachthöfen
“Vor zwei Jahren wurden die schlechten Wohn- und Arbeitsbedingungen für Werksverträgler auf Schlachthöfen publik. Danach wurde viel über Verbesserungen geredet – geändert hat sich nichts.“ Video des Beitrags vom 08.02.2020 im Schleswig-Holstein Magazin des NDR, verfügbar bis 08.05.2020  weiterlesen »

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

Weiter moderne Sklaverei in Schlachthöfen
weiterlesen »

[Wiesenhof und Vermittlerfirmen] Manager aus Lohne wegen illegaler Beschäftigung vor Gericht: Wie ein Schlaglicht auf die dunkle Seite der Fleisch-Branche
20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiertDas Oldenburger Landgericht versucht Licht in einen alten Fall zu bringen, bei dem bulgarische Arbeiter illegal in einem Schlachtbetrieb beschäftigt worden sein sollen. Doch die Liste der Straftaten könnte noch länger sein. Die mutmaßlichen Straftaten liegen teils mehr als zehn Jahre zurück, werfen aber ein deutliches Schlaglicht auf die dunkle Seite der Fleischbranche. Die Vorwürfe: Illegale Beschäftigung, Dumpinglöhne, unrechtmäßige Gewinnabschöpfung in Millionenhöhe und mutmaßlicher grober Eigennutz. All das wirft die Oldenburger Staatsanwaltschaft zwei Männern vor, die über ihre Firma von 2007 bis 2010 Hunderte bulgarische Arbeitnehmer in einem fleischverarbeitenden Betrieb in Lohne eingesetzt haben sollen – allerdings aus Sicht der Anklage unerlaubter Weise. Das Landgericht Oldenburg verhandelt den Fall seit Dienstag. 15 Prozesstage sind angesetzt. (Az.: 3 Kls 940 Js 20830/10 (2/18) *001*) Den 53 und 56 Jahre alten Angeklagten werden sieben Fälle zur Last gelegt, bei denen es mal um 118, mal um 145, mal um 89 bulgarische Arbeiter geht, die in Kolonnen in dem Fleischbetrieb für Filettierungs- und Verpackungsarbeiten eingesetzt wurden. Die Firma arbeitete mit bulgarischen Zwischenfirmen zusammen, die die Arbeiter in Bulgarien rekrutierten und ihnen laut Anklage für die Vermittlung eine Provision abknöpfte. Die Anreise mussten sie selbst bezahlen…“ Artikel von Helmut Reuter vom 15.01.2020 bei NWZonline.de und nun das Urteil: NGG Oldenburg/Ostfriesland bemängelt „viel zu niedrige“ Strafe für Wiesenhof-Schlachterei wegen illegaler Beschäftigung und Dumpinglöhne weiterlesen »

20.3.2017: Wiesenhof-Schlachtfabrik in Königswusterhausen/Niederlehme blockiert

NGG Oldenburg/Ostfriesland bemängelt „viel zu niedrige“ Strafe für Wiesenhof-Schlachterei wegen illegaler Beschäftigung und Dumpinglöhne
weiterlesen »

Antwort der Bundesregierung zur atypischen Beschäftigung: Leiharbeit macht krank
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenAtypisch Beschäftigte weisen einen schlechteren psychischen Gesundheitszustand auf als Normalbeschäftigte und haben ein erhöhtes Risiko an Depressionen zu erkranken. Sind Personen über einen längeren Zeitraum atypisch beschäftigt, wird ihre psychische Gesundheit stärker beeinträchtig. Heute ist jeder Fünfte atypisch beschäftigt (20,1 Prozent), das sind fast acht Millionen Beschäftigte. Zu den atypischen Beschäftigungsformen zählen u. a. Leiharbeit, befristete Beschäftigung und Teilzeit. Leiharbeitnehmer sind häufiger von Beeinträchtigungen der allgemeinen Gesundheit, von Burnout sowie von Depressionen betroffen als Normalbeschäftigte. Sie verfügen über einen geringeren Handlungsspielraum, eine höhere Arbeitsplatzunsicherheit und ein geringeres Einkommen. Leiharbeitnehmer weisen häufiger Muskel-Skelett-Erkrankungen und eine geringere Zufriedenheit auf als Normalbeschäftigte. Fast eine Millionen Beschäftigte arbeiten in Leiharbeit. Ihr Anteil an den atypisch Beschäftigten ist seit 2008 um die Hälfte angestiegen (8 zu 12 Prozent). Er ist am höchsten in den Branchen Bergbau, verarbeitendes Gewerbe, Energie; Verkehr und Lagerei sowie Baugewerbe…“ Auswertung der Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage „Auswirkung atypischer Beschäftigung auf die Gesundheit“ (Drs. 19/15314) von Jutta Krellmann u.a., DIE LINKE im Bundestag in Zusammenfassung vom 16.01.2020 bei Jutta Krellmann, dort Anfrage, Antwort und umfangreiche Auswertung. Wir erinnern an das Video: Leiharbeit macht krank! weiterlesen »

Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen

Antwort der Bundesregierung zur atypischen Beschäftigung: Leiharbeit macht krank
weiterlesen »

[DGB-Index Gute Arbeit] Risiko Leiharbeit: Wie die Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen bewerten
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und BremenSie machen doppelt so oft Schicht- und Nachtdienst wie andere, müssen körperlich härter arbeiten und verdienen trotzdem deutlich weniger: Beschäftigte in der Leiharbeit arbeiten unter erschwerten Bedingungen. Auch bei den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten schneiden sie schlechter ab. (…) Die zentralen Ergebnisse: Beschäftigte in Leiharbeit machen sich deutlich häufiger Sorgen um ihre berufliche Zukunft als Nicht-LeiharbeitnehmerInnen; LeiharbeitnehmerInnen haben weniger Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeit; Schichtdienst und Nachtarbeit sind bei Leiharbeit mehr als doppelt so häufig der Fall; Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sind für Beschäftigte in Leiharbeit seltener vorhanden; Körperliche Belastungen treten bei Leiharbeit häufiger auf, die Arbeitsintensität ist etwas geringer; LeiharbeitnehmerInnen verfügen über ein deutlich geringeres Einkommen (…) Forderungen für die Tarifrunde Leiharbeit: Was folgt aus diesen Ergebnissen? „Die Arbeitgeber müssen in den laufenden Tarifverhandlungen deutlich machen, wie ernst es ihnen mit guter Arbeit in der Leiharbeit ist“, sagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell…“ DGB-Meldung vom 24.10.2019 zum Report DGB-Index Gute Arbeit 2/2019 – zu den u.E. falschen Konsequenzen siehe unser Dossier zur Tarifrunde Leiharbeit 2019/20 und einen Kommentar weiterlesen »
Aufkleber "Leiharbeit verbieten" von Kollegen der Daimler-Werke Wörth und Bremen"Sie machen doppelt so oft Schicht- und Nachtdienst wie andere, müssen körperlich härter arbeiten und verdienen trotzdem deutlich weniger: Beschäftigte in der Leiharbeit arbeiten unter erschwerten Bedingungen. Auch bei den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten schneiden sie weiterlesen »

ver.di Jugend fordert von der Gesamtorganisation, sich für ein Verbot von Leiharbeit und bis dahin für umfassende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einzusetzen!
ver.di Jugend fordert von der Gesamtorganisation, sich für ein Verbot von Leiharbeit und bis dahin für umfassende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einzusetzen!Die Bundesjugendkonferenz 2019 der ver.di Jugend vom 10. bis 12. Mai 2019 in der Berliner ver.di-Zentrale hat den Antrag der ver.di Jugend Südbaden „Die ver.di Jugend Südbaden fordert die ver.di Bundesebene dazu auf, ver.di setzt sich für ein Verbot von Leiharbeit in der Bundesrepublik Deutschland aktiv einzusetzen“ angenommen – den wir nachfolgend dokumentieren und der ver.di Jugend für den wichtigen Text danken! Siehe zur weitgehend erfolgreichen Geschichte des Antrags nun unser Dossier: 5. Ordentlicher ver.di-Bundeskongress 2019 und Leiharbeit! weiterlesen »

Zeitarbeitgeber und IG Metall einigen sich über Zuschlagstarife für Metall & Elektro – Branchenzuschläge: Sechste Zuschlagsstufe verabschiedet

Dossier

IGM-Leiharbeitskollegen vom AK MiZ Augsburg/Donauwörth mit ihrem 1. Mai-Transparent "Branchenzuschlag SOFORT ab dem 1. Tag" vor dem Sitzungssaal der IGM - Tarifkommission Leiharbeit im Frankfurter DGB-Haus am 04. Mai 2017Dass der 4-Jahres-Vertrag „Je länger, desto besser: Leiharbeit“ erst in Kraft trete, wenn auch das Abkommen über Branchenzuschläge steht, war eine der Aussagen, die bei der Unterzeichnung gemacht wurden: Das ist hiermit geschehen. Siehe dazu die Pressemitteilungen der IG Metall und des IGZ jeweils vom 12. Mai 2017 – und siehe dazu insbesondere auch am Dienstag, 16. Mai 2017 die Sendung der „Anstalt“ beim ZDF, vom LabourNet Germany aus guten Gründen vorab empfohlen. Siehe hier Infos und Bewertungen zu den Branchenzuschlägen, neu: Ratgeber Leiharbeit der IG Metall: „Antworten rund um die Branchenzuschläge. Wo die Zuschläge ankommen“ (nicht, warum sie nötig sind) weiterlesen »

[Funke Nr. 2 vom August 2019] Die Dinge beim Namen nennen: Zwangsarbeit, Menschenhandel, Zuhälterei statt Zeitarbeit, ANÜ und schlechte Verträge
Funke: Flugblatt von Arbeitern für Arbeiter bei Mercedes, Zulieferer und Logistik Bremen Wir sind wie Nutten. Wir werden täglich gefickt, aber niemals wird uns jemand heiraten.“ Diese Worte schleuderte ein Kollege bei BMW einem Festangestellten entgegen, der ihm erklären wollte „Zeitarbeit“ sei ein Sprungbrett für einen sicheren Arbeitsplatz. Harte, aber klare Worte. Gesprochen nicht aus Resignation, sondern ein Stück weit mit Stolz. Weil sie aussagen: „Ich weiß, wo ich stehe und ich weiß wo mein Feind steht.“ Weil wir Leiharbeiter nicht mit Gewinnbeteiligung, Aufstiegschancen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder irgendwelchen anderen Vorzügen ruhig gestellt werden. Wir haben nichts zu verlieren. Kein fester Arbeitsplatz. Kein Haus. Kein Garten. Keine Eigentumswohnung. Als Leiharbeiter bekommst du keinen Kredit. Ja, wir Leiharbeiter sind die, die ganz unten stehen im Betrieb. Die mit weniger Lohn, die mit weniger Urlaub, die mit weniger Rechten. Klingt nach einem schlechten Vertrag. Ist es aber nicht. Es ist eine andere Form der Arbeit. Wir Leiharbeiter werden verliehen. Wie ein Werkzeug. Entsprechend dem, was du kannst wirst du katalogisiert und entsprechend deinem Wert von deinem Zuhälter zum zeitweiligen Gebrauch an einen Kapitalisten übergeben. Das mit „Arbeitnehmerüberlassung“ zu betiteln heißt die Sprache der Zuhälter und Gewerkschaftsbonzen verwenden. Und dass sich die einen Scheißdreck für uns interessieren wissen wir. (…) Das ist Zwang zur Arbeit. Zwangsarbeit. Im doppelten Sinn: Am Vormittag wirst du angerufen: „Du kommst heute in die Spätschicht, sonst wirst du nächste Woche wo anders hingeschickt.“ Nur ein schlechter Vertrag? Zwangsarbeit! Menschenhandel! Zuhälterei! Ohne Streik wird uns die Erwerbslosigkeit bleiben. Kollegen von Daimler Bremen, habt Erfolg! Für einen Streik, wo wir Leiharbeiter Teil dieses Kampfes sind! Seid gegrüßt, gekündigter Leiharbeiter von BMW – Regensburg“ Siehe einen weiteren Beitrag im zweiten Flugblatt vom August 2019 (pdf) von Arbeitern für Arbeiter bei Mercedes, Zulieferer und Logistik Bremen. Siehe vom April 2019: [BMW] Rassistische und antisemitische Ausfälle des Vorgesetzten: Ehemaliger Zeitarbeiter wehrt sich vor dem Arbeitsgericht in München gegen Kündigung weiterlesen »
Funke: Flugblatt von Arbeitern für Arbeiter bei Mercedes, Zulieferer und Logistik Bremen Wir  sind  wie  Nutten. Wir  werden täglich gefickt, aber niemals wird uns jemand heiraten.“ Diese Worte schleuderte  ein Kollege bei BMW einem Festangestellten  entgegen, der  ihm  erklären  wollte „Zeitarbeit“ sei ein weiterlesen »

nach oben