trans-o-flex ThermoMed in Baunatal stellt Kündigungsantrag gegen Betriebsratsvorsitzende – Aufruf zur Solidarität

Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören“Wer nicht kuscht, linientreu ist oder sich nicht “wegloben“ lässt, wird fertiggemacht. Das erlebt zurzeit Yvonne Langner. Mit engagierten Betriebsräten tut man sich ja bekanntlich schwer im trans-o-flex Konzern. Dabei sind die Methoden zunächst subtil: Informationen müssen mühsam eingefordert und Beteiligungsrechte eingeklagt werden. Die Erforderlichkeit von Betriebsratsarbeit und die Arbeit der Schwerbehindertenvertretung wird bestritten, permanent mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht, Lohnansprüche werden einbehalten und müssen mühsam geltend gemacht werden. Die Arbeitsbedingungen sind schlecht, das BR-Büro ist völlig ungeeignet und taugt bestenfalls zur Besenkammer. Dabei ist die Liste der Verstöße gegen die Arbeitnehmerrechte bei trans-o-flex ThermoMed in Baunatal tatsächlich lang. (…) Aber der Betrieb, in dem auf Mindestlohnniveau in Teilzeit gearbeitet wird und Sprachprobleme und Angst vor Arbeitslosigkeit vorherrschen, hat einen aktiven Betriebsrat. Und dieser Betriebsrat stellt sich mit aller Konsequenz vor die Belegschaft. In den entsprechenden Gerichtsverfahren gibt der Arbeitgeber dann auch meist kein gutes Bild ab, kaum ein Verfahren das nicht im Sinne der Arbeitnehmervertretung entschieden wird. Was sich seit längerem andeutet, ist jetzt Fakt: Die Firma will ihre BR Vorsitzende mit dem Vorwurf, sie habe sich strafbar gemacht, aus dem Betrieb klagen. Die Kollegin soll in einem Arbeitsgerichtsverfahren, ausgerechnet im Zusammenhang mit mutmaßlichen Verstöße des Arbeitgebers gegen Regelungen zur Videoüberwachung, dem Gericht manipulierte Unterlagen vorgelegt haben…“ Aus dem Aufruf von ver.di Nordhessen vom 22.11.2019 zur Unterstützung von Yvonne Langner beim Gütetermin am 26.11.2019 vor dem Arbeitsgericht in Kassel um 12:00 Uhr, in Kassel, Heerstraße 6 (direkt am ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe). Siehe nun den Bericht:

  • Union Busting wie aus dem Lehrbuch bei trans-o-flex ThermoMed GmbH – nächster Gerichtstermin am 20.02.2020 New
    „… Die Geschäftsführung versucht außerdem durch dauerhafte Drohungen mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen und Einbehalten von Lohn die Mitglieder des Betriebsrates einzuschüchtern. In einem weiteren Schritt versucht die Geschäftsführung nun die Betriebsratsvorsitzende Yvonne L. loszuwerden. Die Geschäftsführung wirft der Vorsitzenden vor, sie habe in einem vorherigen Gerichtsverfahren eine manipulierte Betriebsvereinbarung vorgelegt. Dies soll nun als Kündigungsgrund herhalten. Beim Gütetermin am 26.11.2019 vor dem Arbeitsgericht Kassel legte der Betriebsrat jedoch eindeutig da, dass es gar keine manipulierte Betriebsvereinbarung gibt. Auch die Vorsitzende Richterin Sandra Langhoff konnte den Anschuldigungen der Geschäftsführung, welche sich durch den Prokuristen Lorenz Waibel und den Anwalt Arnim Powietzka (Kanzlei Pohl + Bauer) vertreten lies, nicht folgen und schlug ein Mediationsverfahren vor. Waibel und Powietzka lehnten dieses jedoch konsequent ab. Das Ziel scheint klar zu sein: Yvonne L. soll weg. (…) Zahlreiche KollegInnen hatten das Verfahren solidarisch begleitet und verabschiedeten die Unternehmensvertreter mit Buh-Rufen und Transparenten. Da es zu keiner Einigung der Parteien kam, wird es voraussichtlich am 20.02.2020 um 13 Uhr einen weiteren Gerichtstermin geben. Wir rufen zur solidarischen Begleitung auf!… Beitrag in Frontberichte 13/2019 von Kevin Hoffmann vom 11. Dezember 2019 bei Arbeitsunrecht externer Link mit umfangreichen Hintergründen
  • Erfolg für die betriebliche Mitbestimmung bei trans-o-flex ThermoMed in Kassel 
    „„Der Versuch der trans-o-flex Geschäftsleitung, die BR-Vorsitzende Yvonne Langner mit augenscheinlich konstruierten Vorwürfen aus dem Betrieb zu klagen, hat keinen Erfolg. Das wurde heute vor dem Arbeitsgericht deutlich und nichts anderes haben wir erwartet“, so Roland Blumenauer, ver.di Gewerkschaftssekretär in Kassel. Richterin Langhoff, 9. Kammer des Arbeitsgerichtes in Kassel, winkte energisch mit dem Zaunpfahl – schon fast mit dem ganzen Zaun -, baute goldene Brücken und appelliert mit Engelszungen. Doch Arbeitgeberanwalt Dr. Arnim Powietzka und Geschäftsführer Dr. Waibel blieben unbelehrbar und hielten beharrlich an ihren absurden Behauptungen, die BR-Vorsitzende sei eine Betrügerin, fest. Selbst als der Vertreter des Betriebsrates, Jan Scholand (Hentschel, Göttingen), ein Dokument vorlegte aus dem hervorgeht, dass die von der BR-Vorsitzende angeblich manipulierte Betriebsvereinbarung – also der Zankapfel des Verfahrens – dem Betriebsrat eben genau in dieser Form von Herrn Dr. Waibel persönlich übergeben wurde, wollten es die beiden einfach nicht einsehen; ihr Plan geht nicht auf. (…) Im Gerichtssaal in Kassel, der bis auf den letzten Platz mit solidarischen Kolleginnen und Kollegen voll besetzt war, blickte man dann auch in verständnislose Gesichter ob der offensichtlichen Sturheit der Geschäftsleitung. Vor dem Gerichtsgebäude verabschiedeten die Unterstützer*innen des Betriebsrates die Geschäftsleitung mit Buh-Rufen und Transparenten. Wir werden weiter berichten!Bericht von ver.di Nordhessen vom 26. November 2019 – wir danken und gratulieren!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=157743
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