Wie Trump am deutschen Wirtschaftsnationalismus rüttelt

„Die deutsche Art des Nationalismus bröckelt: Leitmedien, die bisher Exportüberschuss-Propaganda betrieben, weisen nun auf die Gefahren hin. Ihr Motiv: Donald Trump, nicht eigenes Nachdenken. Wer hätte damit noch gerechnet: Erstmals wird das Exportmodell der deutschen Volkswirtschaft in sogenannten Leitmedien in Frage gestellt. Ein nicht zu unterschätzender Umbruch. Bisher gab es breite Einigkeit bei der Politik, fast allen WirtschaftswissenschaftlerInnen, Unternehmerverbänden, bei IG Metall und IG BCE als den entscheidenden Gewerkschaften, die die Beschäftigen in den Exportbranchen (vor allem Auto, Chemie, Maschinenbau) organisieren, und in deren Schlepptau bei allen wichtigen WirtschaftsjournalistInnen und -medien von der Süddeutsche Zeitung über das Handelsblatt, Die Welt bis zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Über viele Jahre hinweg hat diese riesengroße Koalition der Bevölkerung buchstäblich eingetrichtert: Exportüberschüsse sind der Beweis für die enorme deutsche Wettbewerbsfähigkeit. Und wenn wir wieder Exportweltmeister werden wie im vergangenen Jahr, ist das ein Grund, Hurra zu schreien. Gefahren und Nachteile wurden buchstäblich verdrängt. So sieht der Nationalismus der Deutschen aus; wir sollten uns also nicht so aufspielen, wenn es darum geht, den Nationalismus von anderen zu kritisieren. (…) Schön, dass diese Denkbarriere endlich durchbrochen wird. Deprimierend, dass es eines Donald Trump bedarf.“ Beitrag von Wolfgang Storz vom 7. Februar 2017 beim OXI-Blog externer Link

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