Vierte Internationale Degrowth-Konferenz für ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit vom 2.-6. September 2014 in Leipzig

degrowth 2014Auf der Degrowth-Konferenz stehen konkrete Schritte für eine Gesellschaft jenseits von Wachstumszwängen im Mittelpunkt. Die Konferenz bietet einen Raum für wissenschaftliche Debatten, den Austausch zwischen Aktivist_innen und wirtschaftlichen Pionier_innen sowie künstlerische Ansätze zum Thema. Es werden aktuelle Forschungsergebnisse sowie konkrete Projekte und Politikvorschläge vorgestellt, ausprobiert und diskutiert. Die Degrowth-Konferenz 2014 in Leipzig ist Teil eines internationalen Veranstaltungszyklus: bislang gab es 2008 in Paris, 2010 in Barcelona und 2012 in Venedig sowie in Montreal Degrowth-Konferenzen.  Siehe dazu:

  • EINbeinig EINarmig EINäugig –   DeGrowth-Konferenz  in Leipzig
    Die alten Griechen hatten eine sinnvolle Unterscheidung gemacht zwischen dem OIKOS ( Haus ) und der AGORA  (AUCH Markt, aber vor allem Ort der gemeinsamen Entscheidung öffentlicher Belange). Die Agora war in der POLIS, daher kommt unser Begriff des POLITISCHEN.  Wer nur Interesse für eines der beiden „Orte“ hatte (nur oikos, nur polis) und sich nicht auch um den anderen ‚Ort‘ kümmerte, war ein I   D  I  O  T.  Schon in Berlin auf dem Postwachstumskongress 2011 war eine seltsame Scheu zu beobachten, sich an der POLITISCHEN Praxis des Themas auch nur zu versuchen. In Leipzig wurden von über 3000 Teilnehmern in rund 400 einzelnen Veranstaltungen die klügsten Themen erörtert…“ Konferenzbericht von Peter Berres und nun in einer aktualisierten Fassung   New
    Aus dem Text: „… Ein Wort noch zu dem Austragungsort, der Uni Leipzig als Architektur-Entität: Leipzig insgesamt kommt mir vor wie die fleisch- und steingewordene Belohnung für kapitalismusdienliches Verhalten in der sogenannten Wendezeit. Ich sehe, der ich im Köln der Nachkriegszeit aufgewachsen bin, fast die gleichen Erscheinungsformen von Prunk und Protz und Konsumismus wie in der Erhard’schen Wirtschaftswunder-Zeit. Das übelste von mir wahrgenommene Exempel dafür ist der Universitätsbau. Mitten im Zentrum von Leipzig steht eine solche Unmenge sinnlos umbauten Raumes, funktionsloser Demonstration von Geld und Macht desselben, in Gestalt dieses Bauwerkes, dass ich empfehle: Der nächste Großkongress sollte da stattfinden, wofür sein Thema  steht:  Bei den Erniedrigten, den Verlassenen, den Geknechteten, den Verächtlichen. Die sollte er auch zu Wort kommen lassen, nicht die Schickeria der Zeitgeist-Debatten. Und er sollte sich explizit dem UMWERFEN widmen.“
  • Widerstand gegen das Wachstum – Internationale Degrowth-Konferenz könnte Geburtsstunde einer neuen Bewegung werden
    Am Wochenende ging in Leipzig die Vierte internationale Degrowth-Konferenz zu Ende. Die Botschaft der Wachstumskritiker lautete: Weniger ist mehr. Artikel von Susanne Götze, Leipzig, in der  Frankfurter Rundschau vom 08.09.2014 externer Link Aus dem Text: (…) Tatsächlich herrschte auf dem Kongress, der am Samstag mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt zu Ende ging, Aufbruchstimmung. Bruttoinlandsprodukt, Wohlstand und Konsumindex sind für die Ökopioniere althergebrachte Ideologien, um die Menschen vom Menschsein abzulenken. Das letzte Mal erlebten viele Kapitalismuskritiker eine ähnliche Zuversicht vor zehn Jahren auf den Sozialforen und den Anti-G8-Gipfeln. Auch die globalisierungskritische Bewegung ließ sich weder von Gewerkschaften noch von Parteien vereinnahmen. Im Netzwerk Attac verbündeten sich unterschiedliche Teile der weltweiten Bewegungen gegen das »System«. Die Degrowth-Bewegung schreibt dies fort. Sie will all jene zusammenbringen, die im Hamsterrad des kapitalistischen Wachstums nicht mehr mittreten wollen. Anders als bei der Globalisierungskritik geht es aber nicht nur darum, die »dunkle Seite der Macht« mit Demonstrationen und Aktionen in Frage zu stellen, sondern darum, ihr einen Spiegel vorzuhalten, nach dem Motto: Seht euch an, wie traurig eure Konsumtempel und wie öde euer Menschenbild sind!..
  • Kleiner und feiner
    „Planet vor dem Kollaps: Angesichts zunehmenden Ressourcenverbrauchs erkundet die »Degrowth«-Bewegung in Leipzig eine Ökonomie ohne Steigerung. Sie kommen mit dem Zug, in Fahrgemeinschaften und aus der Schweiz sogar als Fahrradkarawane. 2500 Menschen treffen sich ab dem morgigen Dienstag an der Universität Leipzig zu einer Konferenz mit dem Titel »Degrowth« (Postwachstum), der weltweit vierten ihrer Art. Eine Woche lang diskutieren sie, wie eine Gesellschaft ohne ökonomisches Wachstum aussehen könnte. Es geht um neue Formen des Wirtschaftens angesichts knapper Ressourcen, drohender Klimakatastrophen, mangelnder Verteilungsgerechtigkeit und sozialer Verwerfungen…Artikel von Robert Best in der jungen Welt vom 01.09.2014 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=64655
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