Kongress „Digitaler Kapitalismus: same, same but different?“ am 2. und 3. November 2017 in Berlin

„… Im Anschluss an die große Krise 2008/2009 gab es eine Renaissance kapitalismuskritischer Debatten über die engere politische Linke hinaus. Diese Debatte ist aber bald wieder weitgehend aus der breiteren Öffentlichkeit verschwunden. Zumindest in Deutschland ist sie mit der raschen wirtschaftlichen Erholung und den aktuell günstigen Wirtschaftsdaten wieder leiser geworden. Nichtsdestotrotz wurde im Zuge der Krise 2008/2009 deutlich, dass das reibungslose Funktionieren des neoliberal finanzmarktdominierten Kapitalismusmodells der Jahrtausendwende an seine Grenzen gestoßen ist. (…) Mit diesem Heftschwerpunkt wollen wir zugleich einen neuen Impuls für eine kapitalismuskritische Debatte unter Einschluss der Sozialdemokratie und weiterer progressiver Kräfte setzen. Dem Heft folgt ein von der spw maßgeblich angestoßener Kongress unter dem Titel „Digitaler Kapitalismus: same, same but different?“ am 2. und 3. November 2017 in Berlin. Dieser Kongress wird gemeinsam von der Friedrich-Ebert-Stiftung und der spw sowie von den Zeitschriften „Blätter für deutsche und internationale Politik“, der „Neuen Gesellschaft/Frankfurter Hefte“ und der „Berliner Republik“ vorbereitet. Darüber hinaus gibt es Gespräche mit den Gewerkschaften, um sie in die Vorbereitung und die Veranstaltung selber einzubeziehen.“ Einleitung zum Schwerpunkt „Aktuelle Kapitalismusanalysen – neuer Kapitalismus im Zeitalter der Digitalisierung?“ von Kai Burmeister, Ole Erdmann, Katharina Oerder und Thilo Scholle aus spw Nr. 220, 3/2017 externer Link , daraus auch der Beitrag:

  • Debatten über Kapitalismus und gesellschaftliche Transformation – aktuelle Schlaglichter
    Wir erleben Zeiten dynamischer Veränderungen und großer Unsicherheiten, die durch den Verlust politischer Gewissheiten begleitet werden. Daher verwundert es nicht, dass auch die politischen Interpretationen, Lösungskonzepte und Diskurse vielfältiger werden. Durch die digital vermittelte Kommunikation wird dies noch verstärkt: In jeweils eigenen Filterblasen und Echokammern werden Bastelideologien geschaffen, Milieus und Lebenswelten driften auseinander. Auf der einen Seite haben wir es mit der „großen Regression“ zu tun, einem gesellschaftlichen Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität im nationalistischen Rückwärtsgang. Auf der anderen Seite wird die Krise „des Kapitalismus“ oder auch des „kapitalistischen Staates“ in einer Vielzahl von disparaten Analysen und Diskursen auf unterschiedliche Weise thematisiert. (…) So abstrakt richtig die vielfach vorgetragene Forderung nach einem „neuen linken Narrativ“ sein mag, so wohlfeil ist sie auch. Gibt es überhaupt die eine wirkmächtige linke Kapitalismuskritik, wo doch so viel Empörung über ebendiesen herrscht? Oder lautet die Frage eher: Wenn ja, wie viele sind es? Und wenn es viele sind, gibt es politische Akteure, die in der Lage sind, diese politisch zu verknüpfen und handlungsmächtig zu machen?…“ Beitrag von Benjamin Mikfeld und Thilo Scholle aus spw Nr. 220, 3/2017 externer Link

 

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=118267
nach oben