Durch „Neu“-Regulierung ein Stück Gerechtigkeit bei der Deutschen Bank

(Kurze) Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 20.11.2016

Immer weiter bei Spekulationen verzockt – zum Schaden der Bank – und doch kein Geradestehen für diesen Schaden, sondern einfach weiter mit „Boni“ belohnt? Die deutsche Rechtsordnung kannte bisher kein „Mittel“ gegen diesen überdrehten Banker-Irrsinn

Dieser ekklatante Widerspruch im Bankgeschehen der Finanzkrisen-Zeit beleidigte bisher wohl das allgemeine Gerechtigkeitsempfinden sämtlicher sachlich-nüchtern denkender ArbeitnehmerInnen. Jetzt soll diesem „Wahnsinn“ des vollkommen überdrehten Finanzkapitalismus – in der aktuellen Finanznot der Banken – doch etwas entgegengetreten werden: Durch die sogenannte „Institutionsvergütungsverordnung“ will die deutsche Finanzaufsicht Bafin Empfehlungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA umsetzen.

Die Befürworter dieses Verordnungs-Entwurfs hoffen jetzt, dass diese neue Verordnung hilft, solche Regress-Ansprüche wenigstens ein Stück weit gemäß dem entstandenen Schaden dann auch arbeitsrechtlich durchzusetzen. Bisher war das in Deutschland kaum möglich. Bisher hatten nur die Kleinen unter der Krise der Deutschen Bank gelitten – und der Aktienkurs des größten deutschen Geldhauses sackte von einst mehr als 100 Euro auf 15,07 Euro ab.

Doch jetzt wird dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Leute soweit ein wenig Genüge getan. Die Bank will doch noch von früheren Vorständen bereits zugesprochene Boni-Zahlungen streichen. Betroffen sind u.a.die früheren Vorstandschefs Anshu Jain und Josef Ackermann (= jener der die 25-prozent Gewinnmarge ausgab – vgl. dazu auch die Seite 2 bei https://www.labournet.de/?p=105174 und http://www.tagesschau.de/wirtschaft/deutsche-bank-boni-101.html externer Link)

Die höchste Summe will die Deutsche Bank von Jain einholen, der als Investmentbanker bei der Deutschen Bank über die Jahre hinweg etwa 300 Millionen verdient haben soll. Bei ihm ist, der auch noch von 2012 bis 2015 Co-Chef der Deutschen Bank war, nach Informationen aus Finanzkreisen mit einem zweistelligen Millionen-Betrag an „Rückzahlung“ die Rede. (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bank-manager-deutsche-bank-will-boni-von-ackermann-und-jain-zurueck-1.3252105 externer Link)

Was in Deutschland jetzt ein Novum ist, diese Rückforderung von Bankern, das gibt es im Ausland schon längst.

Die Deutsche Bank jedenfalls kann dieses Geld im Moment gut brauchen. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bank-fordert-boni-von-ackermann-und-jain-zurueck-a-1121671.html externer Link)

Zur Situation der Deutschen Bank siehe „Die Bank als aktueller Krisenfall – Was kommt jetzt?“ (https://www.labournet.de/?p=105174 externer Link) als auch noch http://www.sueddeutsche.de/thema/Deutsche_Bank externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=107309
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