Das Soziale – in der Krise? Paritätisches Jahresgutachten 2014

Nach einem aktuellen Gutachten des Paritätischen Gesamtverbandes hat die soziale Spaltung in Deutschland deutlich zugenommen. Immer weniger Menschen haben am wachsenden Wohlstand teil, immer größer werde die Kluft zwischen Arm und Reich. Die Analyse ausgewählter Kennziffern ergebe, dass der soziale Zusammenhalt in Deutschland akut gefährdet sei. Der Verband fordert die Bundesregierung auf, das weitere Auseinanderdriften der Gesellschaft zu stoppen. Notwendig seien ein sozialpolitischer Kurswechsel und eine andere Steuerpolitik…“ Siehe das Gutachten des Paritätischen Wohlfahrtsverbands externer Link . Siehe dazu auch:

  • Je besser es dem Standort Deutschland geht, desto mehr wächst die Armut
    Ein Gutachten fasst noch einmal prägnant zusammen, was niemand mehr ignorieren kann. In der Ursachenforschung bleibt das Gutachten aber vage
    In diesen Tagen haben verschiedene Meldungen verdeutlicht, wie falsch die weit verbreitete Vorstellung ist, dass es den Menschen besser geht, wenn es der Wirtschaft gut geht. Immer wieder wird gemeldet, dass der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland anhält und die Steuereinnahmen wachsen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland steht also sehr gut da…“ Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 24.04.2014 externer Link
    Aus dem Text: „… Dabei zeigten doch die aufgeführten Beispiele, dass die Politik sämtlicher Bundesregierungen in den letzten Jahren keineswegs passiv war. Von der Agenda 2010 bis zum Pflege-Bahr ging es immer darum, den Preis der Ware Arbeitskraft zu verbilligen, um den Standort Deutschland zu stärken. Die soziale Ungleichheit war dabei weder ein Kollateralschaden noch ein unbeabsichtigter Effekt. Sie war von Anfang an intendiert. Denn sie sorgt dafür, dass Menschen ihre Arbeitskraft zu fast jeden Preis zu verkaufen bereit sind. Weil diese Zusammenhänge in dem Gutachten nicht einmal in Ansätzen erkannt werden, bleiben auch die sieben Empfehlungen an die Politik hilflos. Weil schon in der Überschrift abermals deutlich wird, dass es nicht um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen, sondern um die Stärkung des sozialen Zusammenhangs gehen soll, sind Initiativen der von hohen Mieten, Agenda 2010 und Niedriglöhnen Betroffenen beim Paritätischen Wohlfahrtsverband nicht vorgesehen. Allerdings können die politischen Initiativen, die sich hier und da in Bewegung gesetzt haben, seien es die „Mietrebellen“, die „ungehorsamen Erwerbslosen“ oder die „streikenden Beschäftigten“ durchaus von dem im Gutachten dokumentierten empirischen Material profitieren. Schließlich wird dort noch einmal gut zusammengefasst, was sie tagtäglich erfahren. Über die Frage, was die Ursachen für die Ungleichheit sind und wie die Situation verändert werden kann, dürfte es aber gravierende Differenzen geben.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=57587
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