ZeS: Wissenschaftliche Weichlinge – jetzt mit europadeutschem Stahlhelm. Teil 3 der Kolumne “Geht gar nicht” von Albrecht Goeschel vom 10.10.2014

Teil 3 der Kolumne “Geht gar nicht” von Albrecht Goeschel vom 10.10.2014Kolumne "Geht gar nicht" von Albrecht Goeschel

Das Bremer Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) ist stolz auf sein Bestehen seit dreissig Jahren.. Einige Zeit war das ZeS, fälschlicher weise, der Radikalität verdächtig – dabei haben kritische Ökonomen schon recht bald über die entschiedene Harmlosigkeit der in Bremen ersonnenen Papierchen und Publikationen gespottet: Da wurde gerne von „Globalisierung“ und „Wohlfahrtsstaat“ geschwurbelt, wo längst Export- und Finanzkapitalismus sowie NATO-Imperialismus hätten genannt werden müssen.

Allerdings: Diese Harmlosigkeit war schon immer heimtückisch und aus den Hosenbeinen lugten zunehmend die Schaftstiefel hervor. Unvergessen die Forderung des Alt-ZeSlers Schmähl, die Soziale Sicherung bei der Zerstörung der realsozialistischen Volkswirtschaften so einzusetzen, dass dem Faktor Arbeit „in spürbarer Weise“ beigebracht wird, dass Sozialleistungen weder „umsonst“ noch „kostenlos“ sind. Das hat Schmähl bei der „Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und –gestaltung“, einer weithin unbemerkten Zusammenrottung von Gesetzlichen und Privaten Versicherungen, Leistungsanbietern etc. 1994 erzählt und sich dort offenbar unbeobachtet gefühlt – denkste.

Nun, da die Berliner Koalition der Besserverdienenden, die Regierung ohne Opposition mit Hilfe von Ukrainepropaganda in den sogenannten „Qualitätsmedien“, Orient- und Afrikadestabilisierung durch den US- „Friedensnobelpreisträger“, Ermächtigungsreden des Herrn Gauck etc. einen Aufrüstungs-Keynesianismus vorbereitet, haben sich die bisherigen Weichlinge des ZeS den Stahlhelm ganz offen übergestülpt.
Rechtzeitig  formuliert das ZeS eine Forschungsagenda zu den „Wechselbeziehungen zwischen Krieg und Sozialstaat“. Übrigens grauenvoll: Brillenbuben mit Stahlhelm.

Interessant der Literaturanhang dieses ZeS-Papierchens: Natürlich fehlen solche Werke, die schon längst den fatalen Trend des gerade in „linken“ Kreisen wieder hochgeschätzten Keynesianismus zu noch mehr aggressivem Imperialismus aufgezeigt haben. Kritische Ökonomen erlauben sich zu Recht ab und an den Hinweis auf die frappierenden ökonomisch-politisch-militärischen Ähnlichkeiten von Lichtgestalt Roosevelt und Führerfeldherr Hitler. So genau will man es beim ZeS aber dann auch wieder nicht wissen.

Siehe das ZeS-Working Paper No. 02/2014 externer Link und Teil 1 und 2 der Kolumnte in unserer Rubrik „Kolumnen

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=66977
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