7 skurrile Fakten aus dem Sozialrecht: … 2. „Respektrente“ von Sozialminister Heil ist bereits der sechste Name für die gleiche Idee…

DGB: Grundrente jetzt! Lebensleistung verdient RespektMehr als 150.000 Menschen sind Mitglied im Sozialverband Schleswig-Holstein. Viele kommen zu uns, weil sie ein Problem haben. Weil sie krank geworden sind und nun geklärt werden muss, wie die monatlichen Rechnungen bezahlt werden. Doch das Sozialrecht ist mitunter nicht ganz einfach. In manchen Fällen erscheint es geradezu widersprüchlich. Die sieben merkwürdigsten Fakten haben wir für Sie zusammengetragen. (…) Vor sage und schreibe zehn Jahren betrat die Idee einer Renten-Aufstockung für Geringverdiener zum ersten Mal die politische Diskussion. Damaliger Name: „Zuschussrente“. Und Ursula von der Leyen war zuständige Ministerin. Damals wie heute ging es darum, kleine Renten aufzuwerten. Unter der Voraussetzung, dass bestimmte Beitragszeiten erfüllt sind. Das Gleiche wurde fortgesetzt unter dem Namen „Lebensleistungsrente“. Auch die SPD machte sich schon vor Jahren für dieses Ziel stark – unter der Fahne einer „Solidarrente“ oder später der „solidarischen Lebensleistungsrente“. Im aktuellen Koalitionsvertrag war dann plötzlich von der „Grundrente“ die Rede. Warum diese nun „Respekterente“ heißt, kann wohl nur Hubertus Heil erklären. Ob es sich um die letzte Namensänderung handelt?…“ Beitrag von Christian Schultz vom 12. März 2019  beim Sozialverband Schleswig-Holstein – SoVD externer Link – siehe dazu:

  • [„Respektrente“ Wort des Jahres 2019] Respekt und Rente – oder doch nur eine Ente? New
    „… Das Wort des Jahres 2019 heißt „Respektrente“ externer Link, meldet die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden. Das Wort tauchte kurz zu Anfang dieses Jahres auf, um dann wie andere Kreationen der SPD samt Wählergunst in der Versenkung zu verschwinden. Die GfdS-Jury holte es mit einer Begründung aus der Tiefe an die Oberfläche zurück, die atemberaubend ist. „Aus sprachlicher Sicht handelt es sich um die Neubildung eines Hochwertwortes in der politischen Debatte, die der Selbstaufwertung durch Fremdaufwertung dient.“ Gesellschaft für deutsche Sprache Wäre nicht eigentlich „Hochwertwort“ das bessere Wort des Jahres? Sein Einsatz hätte einen gewissen Effekt bei Diskussionen, wo ganze Kübel an niedrigen Beschimpfungen ausgeschüttet werden, die Nützlichkeit steht außer Frage, der Zungenbrecher, der darin versteckt ist, könnte zudem für Heiterkeit sorgen, vor allem wenn Alkohol im Spiel ist oder auch ohne, wenn Rage und Eifer die Debatte aufmotzen und keiner mehr zuhört. Man sagt „Hochwertwort“ und alles wird still. Das Wort trifft in Zeiten, in denen die Klage über billige Klowandäußerungen und Hetze nicht aufhören will, auf ein Bedürfnis. Was mit „Selbstaufwertung durch Fremdaufwertung“, dem die „Respektrente“ dient, gemeint sein könnte, bleibt mehr als ein sprachliches Rätsel…“ Kommentar von Thomas Pany vom 29. November 2019 bei Telepolis externer Link
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