Einzelhandel-Tarifrunde 2015

Tarifkampf EinzelhandelDie Entgelt-Tarifverträge sind kündbar zum 31.3.15 (z.B. in BaWü, Hessen, NRW, RhPf), 30.4. (HH, Schleswig-Holstein u.a.) und 30.6.2015 (Berlin/Brandenburg sowie Ost-Länder). Derzeit bzw. demnächst finden die Forderungsdiskussionen und Kündigungsbeschlüsse statt. Seit monaten gibt es Gespräche und Verhandlungsversuche auf Landesbezirksebenen in „Ausführung“ des Tarifabschlusses vom Dezember 2013 zu den Themen „Demographie“ (in Bayern und NRW) sowie Entgeltstruktur (in Hessen, HH und BaWü). Siehe dazu Termine und Forderungen im Einzelhandel 2015 nach Bundesländern sortiert externer Link bei ver.di FB Handel und die ver.di- Brennpunktseite zu den Tarifrunden 2015 im Handel externer Link und hier:

  • [Baden-Württemberg] Mehr Geld im Handel
    Für die rund 490.000 Einzelhandelsbeschäftigen in Baden-Württemberg wird es in zwei Schritten mehr Geld geben. Wie schon zuvor im Groß- und Außenhandel konnte ver.di am 9. Juli die diesjährige Tarifrunde zu einem guten Ende bringen. „Es war in diesem Jahr besonders hart, da die Arbeitgeberseite uns einen ,Zukunftsbeitrag‘ aufzwingen wollte“, sagte Bernhard Franke, ver.di-Verhandlungsführer in Baden-Württemberg. „Der sollte sich allerdings nicht als Plus in den Entgelttabellen auswirken.“ Am Ende der 4. Verhandlungsrunde war das Hindernis ausgeräumt und ein Entgelttarifvertrag zustande gekommen, der ab 1. Juli 2,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt vorsieht, ab 1. April 2016 weitere zwei Prozent, beide Male tabellenwirksam. Das heißt, die neuen Entgelte gelten auch bei Neueinstellungen. Auch für die Auszubildenden gibt es ab 1. August 2,5 Prozent mehr und ein Jahr später wiederum zwei Prozent plus…“ ver.di-Meldung vom 10. Juli 2015 externer Link

  • Streik am Rande. Haidy Damm über die Verhandlungen im Einzelhandel
    „… In diesen Tagen geht es in Nordrhein-Westfalen, Saarland Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in die nächste Runde, die anderen Bundesländer folgen. An Hunderten Standorten gingen die Beschäftigten bereits in den Ausstand und auf die Straße. Im Rücken haben sie die steigenden Umsätze und kontinuierlich wachsenden Gewinne des Einzelhandels, die 2014 historische Spitzenwerte erreichten. Eine gute Ausgangsposition, auch wenn sich das Angebot der Arbeitgeber von 1,5 Prozent ziemlich mickrig ausnimmt. (…) Auch beim Thema Allgemeinverbindlichkeit beißen die Gewerkschaften auf Granit. Der Arbeitgeberverband HDE argumentiert, nach der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns bestehe hierfür kein Bedarf…“ Artikel von Haidy Damm im ND online vom 19.06.2015 externer Link
  • „Kaufland-Demonstration“ in Dortmund – Warnstreiks im NRW Einzelhandel
    „Im nordrhein-westfälischen Einzelhandel werden die Warnstreiks fortgesetzt. Zu einem „Kaufland-Streiktag“ hat ver.di am heutigen Freitag 500 Beschäftigte des SB-Warenhauses aus 22 Betrieben in NRW zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. In Dortmund ist eine Demonstration durch die Innenstadt mit anschließender Kundgebung geplant, zu der ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer erwartet wird…“ Ver.di Mitteilung vom 29.05.2015 externer Link
  • Tarifrunde Einzelhandel NRW: Arbeitgeber bieten „Krümel“. 1,5 Prozent, ein Nullmonat, Laufzeit 21 Monate
    Mit einem ersten Angebot der Arbeitgeber ging am 27. April die erste Tarifverhandlung für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel zu Ende. Sie bieten eine Erhöhung der Entgelte (Löhne, Gehälter, Ausbildungsvergütungen) um 1,5 Prozent zum 1. Juni 2015. Für Mai 2015 sehen sie einen Nullmonat vor. Ab Mai des kommenden Jahres soll es eine Einmalzahlung in Höhe von 215 Euro geben, der in zwei Raten ausgezahlt werden soll. Der Tarifvertrag soll am 31. Januar 2017 enden. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt damit 21. Monate. (…) ver.di fordert für die 460.000 sozialversicherungspflichtige und 236.000 geringfügig Beschäftigte im nordrhein-westfälischen Einzelhandel 5,5 Prozent mehr, mindestens 140 Euro. Die Tarifverhandlungen werden am 19. Mai 2015 in Düsseldorf fortgesetzt.“ Meldung von ver.di Handel NRW vom 27.4.2015 externer Link
  • Hessen: Forderung Tarifverhandlungen Einzelhandel
    Vor dem Start der Tarifverhandlungen im hessischen Einzelhandel kommende Woche hat die ver.di-Tarifkommission ihre Linie beschlossen. Sie fordert eine Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen für die rund 160.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Hessen. Die Forderungen im Einzelnen: Erhöhung der Gehälter und Löhne um 5,5 Prozent, mindestens 140 Euro / Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent / Die Laufzeit der Tarifverträge soll 12 Monate betragen.   Die Tarifverträge sollen für allgemeinverbindlich erklärt werden. (…) Die Tarifverhandlungen beginnen am 23. März 2015 in Frankfurt am Main.“ Meldung vom 18.03.2015 bei Landesbezirk Hessen externer Link
  • Tarifrunde im baden-württembergischen Einzelhandel 2015: Unsere Forderung: 1€ mehr pro Stunde!
    Die Große Tarifkommission hat am 12. März in Mannheim unsere Forderungen in der Tarifrunde 2015 beschlossen: Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen um 1 € / Stunde /    Tarifliches Mindesteinkommen: 1850 €
    Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Wir wollen dafür kämpfen, dass die Einzelhandelstarifverträge künftig wieder allgemeinverbindlich für die ganze Branche erklärt werden sollen. Zur Vermeidung von Tarifflucht soll der Geltungsbereich unserer Tarifverträge überarbeitet werden. Für ver.di-Mitglieder streben wir eine besondere Vorteilsregelung an
    …“ Meldung des FB Handel bei ver.di BaWü vom 17.03.2015 externer Link
  • Einzelhandel-Forderung der bezirklichen Tarifkommission Mannheim/Heidelberg für BaWü
    Die bezirkliche Tarifkommission hat am 24.2.2015 folgende Forderungsempfehlung beschlossen:
    1.
    Tarifverträge Lohn-Gehalt Ausbildungsvergütungen und Warenverräumung sollen gekündigt werden.
    2.
    Die Löhne/Gehälter und Ausbildungsvergütungen und sollen um einen Euro pro Stunde angehoben werden. (Auch Warenverräumung)
    3.
    Die AVE soll unter den verbesserten gesetzlichen Bedingungen (Wegfall der 50%) gefordert und begründet werden.
    4.
    Wir möchten ein Mindesteinkommen im EH von 1850 €
    5.
    Geltungsbereich: In den Tarifvertraglichen Geltungsbereich soll der Onlinehandel / E-Commerce und deren Hilfs- und Nebenbetriebe Aufgenommen werden.
    6.
    Wir möchten eine Laufzeit von 12 Monaten für beide Tarifverträge.
    7.
    Wir regen in der GTK über eine Verbesserung der tariflichen Altersvorsorge zu diskutieren.
    8.
    Bei einer neuen Entgeltstruktur regen wir an über Zuschläge für besonders flexibel arbeitende Beschäftigte zu diskutieren.
    9.
    Die Trennung der Verhandlungen Lohn/Gehalt/Azubivergütungen und neue Entgeltstruktur fand breite Zustimmung
  • Guerillaaktionen und branchenübergreifende Solidarität. Gewerkschafter im Einzelhandel bereiten die nächste Tarifrunde vor
    „… Zum 30. Juni wurde der Gehaltstarifvertrag für den Einzelhandel gekündigt – und die Berliner Betriebsgruppen von ver.di, genauso wie viele Betriebsaktivisten im ganzen Land, bereiten sich auf die nächste Runde vor. Über die künftige Eingruppierung wird bereits gestritten. Deswegen haben am Mittwoch Kollegen in der Berliner ver.di-Zentrale Erfahrungen aus dem letzten Streik ausgetauscht, um den nächsten vorzubereiten. Wegen des niedrigen Organisierungsgrades im Einzelhandel ist die Solidarität aus anderen Berufsgruppen besonders wichtig. 2013 haben Betriebsräte aus der Metallindustrie in einem bestreikten Kaufhaus massenweise Schuhe anprobiert, um den Verkauf zu stören, während Studierende gleich eine H&M-Filiale besetzten…“ Aus dem Artikel von Wladek Flakin in junge Welt vom 10.03.2015 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=76909
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