Reallöhne im dritten Quartal gestiegen

Quelle:  Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 21. Dezember 2012 externer Link

Die Tarifabschlüsse im Jahr 2012 liegen erkennbar über denen des Vorjahres. In zahlreichen Branchen sehen die Abschlüsse für dieses Jahr Tarifsteigerungen zwischen 3 und 4 Prozent vor. In der Metall- und Elektroindustrie setzte die IG Metall im Mai eine Tariferhöhung von 4,3 Prozent bei einer Laufzeit von 13 Monaten durch, in der chemischen Industrie vereinbarte die IG BCE kurz darauf eine Tariferhöhung von 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von 19 Monaten. Das zeigt die Tarifbilanz des WSI-Tarifarchivs in der Hans-Böckler-Stiftung (siehe Übersicht im Anhang). Der Anstieg der Verbraucherpreise bleibt in diesem Jahr mit rund 2 Prozent moderat. „Auf das ganze Jahr gerechnet ist daher mit einer realen Steigerung der Tarifverdienste zu rechnen“ sagt WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck…“ Siehe dazu:

  • Die Anmerkung von Orlando Pascheit Hinweisen des Tages II vom 4. Januar 2013 der Nachdenkseiten externer Link : „Da hat uns das Statistische Bundesamt zum Fest seine frohe Botschaft verkündet – und wie man oben sieht, hat sich diese bis in das östliche Brandenburg verbreitet. Die Aussage, dass die Reallöhne seit dem ersten Quartal 2010 das elfte Quartal in Folge nicht gesunken sind, gilt allerdings, wenn man näher hinschaut nur für Arbeitnehmer in leitender Stellung. Alle anderen Leistungsgruppen gingen zwischenzeitlich in das Minus bzw. verblieben wie die angelernten Arbeitnehmer mit zwei gravierenden Abstürzen größtenteils unter dem Reallohn von 2007. Wie selbst dem Statistischen Bundesamt zu entnehmen ist, verzerrt die oberste Leistungsgruppe ganz schön den Durchschnitt. Das Statistische Bundesamt sollte, wie dies in seriösen Berichterstattungen zum Haushaltseinkommen geschieht, lieber auf den Median zurückgreifen. Ganz abgesehen davon, dass selbst ein Reallohnanstieg von 2,3 Prozent seit 2007 für „Fachkräfte“ erbärmlich ist, wird bei einer Erweiterung des Zeitraums deutlich, dass der Großteil der deutschen Arbeitnehmer z.B. seit 2000 sinkende Reallöhne hatte hinnehmen müssen.“

 

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