Gesellschaftspolitisch weggetreten? Die DGB-Gewerkschaften stehen vor großen Herausforderungen

Quelle:  Artikel von Arno Klönne in Neues Deutschland vom 29.09.2012 externer Link

Aus dem Text: „…Auf diesen Wandel haben die deutschen Gesellschaften vornehmlich mit »Modernisierungen« ihrer Organisationsstrukturen reagiert: mit der Einverleibung von kleineren Verbänden in die Großgewerkschaften IG Metall und ver.di und dem schrittweisem Rückzug des DGB aus lokalen Aktivitäten. Gesamtgewerkschaftliche Bildung vor Ort ist inzwischen zur Rarität geworden, in den Medien sind Auftritte des DGB kaum noch wahrnehmbar. Das Interesse der Mitglieder richtet sich seit längerem schon fast ausschließlich auf die Einzelverbände, nicht auf die Gewerkschaftsbewegung als Gesamtheit. Zugetraut wird den Einzelgewerkschaften nach wie vor Relevanz bei den tariflichen Regelungen vor allem für Stammbelegschaften; gesellschaftspolitische Gegenmacht aber erwartet kaum noch jemand von ihnen. Und als Ordnungsfaktor werden sie für einen finanzmarktgetrieben Kapitalismus nicht gebraucht. (…) Gesellschaftliche Opposition – und was kann eine Gewerkschaft unter den gegebenen Verhältnissen anderes sein – braucht Alternativen zum Vorherrschenden nicht nur in der Sache, sondern auch in der Methode ihrer Willensbildung und ihres Agierens..“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=11712
nach oben