Arbeitsgruppe der Hans-Böckler-Stiftung „rechtsextreme Angriffe auf Gewerkschaften“ in Leipzig: Was tun gegen Rechtsextremismus?

Mach meinen Kumpel nicht an!Zu einem Austausch unter dem Titel „rechtsextreme Angriffe auf Gewerkschaften“ trafen sich Mitte August Betriebsräte und Metaller mit der gleichnamigen Arbeitsgruppe der Hans-Böckler-Stiftung. Die Arbeitsgruppe hatten Studierende und Promovierende, die ein Stipendium von der Stiftung haben,  Anfang des Jahres ins Leben gerufen; vor den letzten Betriebsratswahlen. Hintergrund war die Mobilisierung des rechtslastigen Vereins „Zentrum e.V.“, der unter anderm in Leipzig mit eigenen Listen zu den Wahlen bei BMW und Porsche aufgerufen hatte. Die AG-Mitglieder wollen sich mit betrieblich Aktiven und Gewerkschaften auseinandersetzen, um zu sehen, wo es potenziell gemeinsame Handlungsfelder gibt. Im Fokus standen die Fragen welche Erfahrungen die Kollegen aus dem Betrieb mit rechten Umtrieben gemacht haben, welche Ursachen sie für das Aufkommen rechtsextremer Mobilisierung in den Betrieben sie sehen und was Strategien dagegen sein können…“ Bericht vom 31.08.2018 bei der IG Metall Leipzig externer Link, siehe daraus Berichte der Leipziger Werke von Porsche und BMW:

  • „… „Wir haben in Leipzig eine Sondersituation“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig zu den möglichen Ursachen von derartigen betrieblichen Aktivitäten: „Es gibt einen großen Anteil an prekären Beschäftigungsverhältnissen.“ Auch die Angst der jungen Fachleute vor Statusverlust sei hoch. „Das schafft Unzufriedenheiten und Sorgen unter den Belegschaften – manchmal Hand in Hand mit dem Protest gegen die vermeintlichen Verursacher dieser Probleme.“ So werde ein „Opfer“ dieser Bedingungen präsentiert und das Thema aufgebauscht. „Selber lösen können sie Probleme nicht, aber sie benennen vermeintlich Schuldige und fordern irgendwas, was polarisiert“, so Kruppa weiter. Im Leipziger Porsche Werk lautet so eine populistische Forderung „regelmäßig Werkswagen für alle Beschäftigten am Wochenende“, erzählt Vertrauenskörperleiter Dirk Michalski. „Das kommt bei manchen natürlich an, die Kolleginnen und Kollegen wollen alle einmal einen Porsche fahren.“ Dass das angesichts von knapp 4000 Beschäftigten völlig unrealistisch ist, störe sie dabei nicht. Bei BMW in Leipzig sei es ähnlich, so Jens Köhler, Betriebsratsvorsitzender und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall. „Die wollen überall mitreden, alle Informationen haben, aber wirklich Umsetzbares fordern sie selten.“ Bei Porsche in Leipzig war die „Interessengemeinschaft Beruf und Familie“ zur Betriebsratswahl 2018 angetreten; eng verbandelt mit „Zentrum e.V.“. Für Bernd Kruppa spricht schon der Name Bände: „Einerseits gehen sie mit dem Namen auf die aktuellen Thermen ein. Da geht es um die Vereinbarkeit, um Arbeitszeit, um Arbeitsbedingungen. Andererseits ist in die Betonung von Beruf und Familie auch Ausdruck völkischen Denkens, das man mit einkauft.“...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=137019
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