Verschiedene Welten? Gewerkschaften in der europäischen Krise

In den Idealen und der Rhetorik von Gewerkschaften spielt internationale Solidarität eine gewichtige Rolle. Ihre Praxis jedoch bewegt sich zu allererst innerhalb der Nationalstaaten, in denen sie im 20. Jahrhundert ihre bedeutendsten Erfolge erreichen konnten. So ist auch das vielbeschworene ›Europäische Sozialmodell‹ keine gemeinschaftliche europäische Errungenschaft, sondern ein gedachter oder gewünschter gemeinsamer Nenner der existierenden nationalen Sozialstaaten in Europa. Dasselbe gilt für Tarifvertragssysteme, das Streikrecht oder die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Bildung betrieblicher Interessenvertretungen. Ausgerechnet diese nationalen Errungenschaften werden jetzt wenn nicht durch, so doch mit Hilfe der EU und ihrer Institutionen unterminiert (Wickham 2012). Seit 2010 wird im Namen Europas in den Krisenländern das radikalste Sozialabbau- Programm der EU-Geschichte durchgesetzt…“ Artikel von Steffen Lehndorff in Das Argument 301/2013 bei linksnet externer Link

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