Streikmonitor zu Streikaktivitäten in Deutschland in der Zeitschrift Marxistische Erneuerung „Z“

Dossier

Zeitschrift Marxistische Erneuerung "Z" Heft 108 vom Dezember 2016 Das Projekt „Streikmonitor: Standardisierte Erhebung zur langfristigen Erfassung von Streikaktivitäten in Deutschland“ wird von der Heinz Jung-Stiftung (Frankfurt am Main) gefördert und von Stefan Schmalz (Friedrich-Schiller-Universität Jena) geleitet. Siehe die Vorstellung des Projekts im Heft 106 (Juni 2016) und des Streikmonitors mit einem Streiküberblick für das erste Halbjahr 2016 im Heft 108 von „Z. Zeitschrift für marxistische Erneuerung“ – wir danken der Redaktion der Z und Ulrich Leicht für die Empfehlung und Stefan Schmalz u. a. für die Unterstützung. Weitere Informationen und alle aktuellen Streikmonitore aus der Z:

  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im ersten Halbjahr 2023 New
    „Das erste Halbjahr 2023 war von großen Streikauseinandersetzungen geprägt: (…) Nicht nur gab es mit 154 Konflikten die höchste bisher im Streikmonitor aufgenommene Anzahl an Einzelkonflikten in einem Halbjahr, vielmehr wurden gleich drei große Tarifrunden (Deutsche Post AG, öffentlicher Dienst von Bund und Kommunen und Deutsche Bahn) ausgefochten, bei denen es zu mehreren Warnstreiks und Schlichtungsverfahren kam. Die Tarifrunden wurden unter großem Engagement der Beschäftigten ausgetragen, ver.di konnte deutliche Mitgliederzuwächse (70.000 Neueintritte während der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes) verzeichnen. Eine ähnliche Mobilisierung hatte es bereits in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Ende 2022 gegeben. Allerdings müssen die Tarifabschlüsse als ambivalent bewertet werden: Die Hypothek der Profitinflation aus dem Jahr 2022 wog schwer: Ungeachtet durchschnittlicher Lohnerhöhungen von 11,5% (Deutsche Post AG) oder 11,6% (Öffentlicher Dienst) bei Laufzeiten von 24 Monaten dürften Reallohnverluste unausweichlich sein. Diese Problematik wurde durch vergleichsweise hohe steuerfreie, nicht-tabellenwirksame Einmalzahlungen überdeckt. Solche Inflationsausgleichsprämien waren Teil des Korporatismus-Angebots der »Konzertierten Aktion« der Bundesregierung, an der sich die Arbeitgeber und Gewerkschaften beteiligten, die aber im Vorfeld der Streikaktionen im März 2023 endete. Die kontinuierlichen Reallohnverluste der letzten drei Jahre dürften ab 2024 weitere Tarifbewegungen prägen und könnte dann auch zu einem regen Streikgeschehen – auch bei Häuserkämpfen – führen. Es ist insofern denkbar, dass der Inflationsschock härtere Arbeitskämpfe lediglich vertagt und einen neuen Streikzyklus angestoßen hat (…), eine Phase von offensiv ausgetragenen Lohnkämpfen mit erhöhter Streikaktivität. Diese Dynamik birgt jedoch auch politischen Sprengstoff: Die Kampagne der arbeitgebernahen Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU und der Springer-Presse für eine Begrenzung des Streikrechts in der »kritischen Infrastruktur« einen Vorgeschmack auf mögliche Auseinandersetzungen um fundamentale Arbeitsrechte. Die derzeitige Revitalisierung gewerkschaftlicher Organisationsmacht erfolgt in einem fragilen politischen Umfeld.“ Ausführliche Analyse von Sebastian Liegl vom 18. Dezember 2023 bei isw München online externer Link (ERSTVERÖFFENTLICHUNG: Z, Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 136, Dezember 2023)
  • Streikmonitor 2022: „Härtere Tarifkonflikte nötig“ 
    „… Die wichtigste Nachricht zuerst: Im Jahr 2022 fanden in Deutschland 246 einzelne Arbeitskämpfe statt – so viele wie noch nie seit 2016. Damals ging unter der Leitung des Soziologen Stefan Schmalz das Projekt Streikmonitor an der Universität Erfurt an den Start. Gefördert von der Heinz-Jung-Stiftung ist das Ziel, alle Streikaktivitäten in der Bundesrepublik in einer Datenbank zu sammeln. Die Berichte erscheinen halbjährlich in der Zeitschrift Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung. Das Ergebnis der aktuellen Untersuchung: „Das Streikjahr 2022 war ein Jahr des Umbruchs im Streikgeschehen.“ Dieser Umbruch betrifft weniger die absoluten Zahlen. 930.000 Menschen haben sich 2022 an Streiks beteiligt, insgesamt gingen dadurch 674.000 Arbeitstage verloren – etwas mehr als noch 2021 und um ein Vielfaches mehr als während des Lockdownjahres 2020. Damit war 2022 „kein streikarmes Jahr“. Von einem Ausreißer wie 2015 war es jedoch weit entfernt. Die meisten der insgesamt 246 Konflikte wurden von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ausgetragen (43 Prozent), gefolgt von der IG Metall (30 Prozent). Die kleineren DGB-Gewerkschaften IG BCE, GEW, IG BAU und EVG waren gemeinsam hingegen nur an knapp sieben Prozent der Arbeitskämpfe beteiligt. Hervor sticht hier die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Nicht nur führte sie fast so viele Kämpfe wie die vier zuvor Genannten zusammen. Mit dem Arbeitskampf bei Teigwaren Riesa geht auch ein besonders wichtiges Beispiel auf das Konto der Lebensmittelgewerkschaft. (…) Was sich im Laufe des Jahres deutlich verändert hat, war der gesellschaftliche und politische Hintergrund. Während viele Arbeitskämpfe im ersten Halbjahr 2022 noch von den Auswirkungen der Covid19-Pandemie bestimmt waren, drängte im Jahresverlauf die rapide steigende Inflation in den Vordergrund. Der Konflikt bei Teigwaren Riesa fällt in diesen „neuen Zyklus inflationsgetriebener Kämpfe“, wie die Autoren des Berichts, Sebastian Liegl und Juri Kilroy, schreiben. (…) Während die große Mehrheit der Hunderttausenden Streikenden von einer DGB-Gewerkschaft zur Arbeitsniederlegung aufgerufen worden war, gab es durchaus auch Auseinandersetzungen jenseits ihres Einflussbereichs. 18 Arbeitskämpfe wurden von Organisationen ausgefochten, die nicht zum Gewerkschaftsbund gehören, darunter die Vereinigung Cockpit an den Flughäfen oder die Ärzt:innen beim Marburger Bund. Der Streikmonitor verzeichnet jedoch auch Arbeitsniederlegungen, die völlig ohne Gewerkschaft stattfinden, „wilde“ oder „nicht-normierte“ Streiks. Elf solche Konflikte sind Teil der Datensammlung. (…) Der Streikmonitor konstatiert eine „Logik plötzlicher hoher Inflation“, wobei die Tarifparteien in Angeboten und Forderungen mitunter weit auseinander lägen. Daraus ergebe sich ein gewerkschaftlicher Lernprozess für die kommenden Jahre: „Tarifkonflikte müssen härter geführt werden, wenn Reallohnverluste verhindert werden sollen.“ (…) Um Tarifkonflikte härter führen zu können, muss eine linke Opposition innerhalb der Gewerkschaften aufgebaut werden, die sich antibürokratisch und klassenkänpferisch organisiert. Um dies voranzutreiben, beteiligen wir uns als Klasse Gegen Klasse an der Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften (VKG). In dieser Perspektive wollen wir Kolleg:innen aus unterschiedlichen Sektoren zu gemeinsamen Streiks zusammenbringen, um auch politische Forderungen wie den Inflationsausgleich für alle, Milliardeninvestitionen in Soziales, die Einführung einer Vermögenssteuer und das Ende  der Aufrüstung, ebenso wie die Enteignung aller Kriegs- und Krisenprofiteur:innen und eine soziale und ökologische Umwandlung der Wirtschaft durchzusetzen.“ Beitrag von Marco Helmbrecht vom 28. Juni 2023 bei Klasse Gegen Klasse externer Link (Dieser Streikmonitor „Arbeitskonflikte im Jahr 2022“ von Juri Kilroy und Sebastian Liegl ist bei der Zeitschrift Marxistische Erneuerung „Z“ externer Link hinter Bezahlschranke)
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im ersten Halbjahr 2022
    „Für das Streikjahr 2021 ist nach dem konfliktarmen Jahr 2020 eine Rückkehr zur Normalität im Arbeitskampfgeschehen zu verzeichnen. Mit 202 Konflikten wurden deutlich mehr Arbeitskämpfe als im Vorjahr aufgenommen (2020: 162). Die Zahl der streikbedingten ausgefallenen Arbeitstage und der Streikenden nahm mit 590.000 Streiktagen und 917.000 Streikbeteiligten im Vergleich zu den Vorjahren wieder deutlich zu. Die Zunahme der Arbeitskämpfe fand dabei ungeachtet der anhaltend schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie statt, was auch auf eine Stabilisierung der ökonomischen Situation und eine (partielle) Normalisierung des öffentlichen Lebens mit der Impfkampagne seit Frühjahr 2021 zurückzuführen ist.
    Flächentarifkonflikte fanden in der Metall- und Elektroindustrie, im öffentlichen Dienst und auch im Handel statt. Es kam zu verschiedenen kleineren Tarifrunden mit Streiks in der Fleischindustrie, dem Kfz-Handwerk, dem Brauereigewerbe, der Tabakbranche, der Süßwarenindustrie, der Papier-, Pappe- und Kunststoff verarbeitenden Industrie oder der bayrischen Süßwarenindustrie. Die Dezentralisierung des Streikgeschehens, die seit einigen Jahren im Streikmonitor beobachtet wird, lässt sich auch im zweiten Pandemie-Jahr erkennen. Neben den 34 Flächentarifauseinandersetzungen (2020: 35) fanden nach den Daten des Streikmonitors insgesamt 168 „Häuserkämpfe“ (2020: 127) statt, darunter auch einzelne hart ausgekämpfte Arbeitskonflikte wie etwa der Erzwingungsstreik von ver.di bei der Berliner Charité und bei den Berliner Vivantes-Krankenhäusern und der öffentlich breit diskutierte Streik ohne Gewerkschafts-beteiligung der Fahrradkuriere bei dem Lieferdienst Gorillas.
    Im Folgenden stellen wir die zentralen Streikdaten des Jahres 2021 dar. Neben der Tendenz zur Zersplitterung des Streikgeschehens ließen sich in den Daten einige Besonderheiten beobachten: Im verarbeitenden Gewerbe (121) waren in diesem Jahr deutlich mehr Streiks als im Dienstleistungssektor (81) zu beobachten, defensive Konflikte um Stellenabbau (34) und Standortschließungen bzw. -verlagerungen (27) spielten in der schwierigen Situation der Corona-Krise erneut eine bedeutende Rolle…“
    Hier der komplette Artikel von Juri Kilroy und Sebastian Liegl aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 132 vom Dezember 2022 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im Jahr 2021
    „Für das Streikjahr 2021 ist nach dem konfliktarmen Jahr 2020 eine Rückkehr zur Normalität im Arbeitskampfgeschehen zu verzeichnen. Mit 202 Konflikten wurden deutlich mehr Arbeitskämpfe als im Vorjahr aufgenommen (2020: 162). Die Zahl der streikbedingten ausgefallenen Arbeitstage und der Streikenden nahm mit 590.000 Streiktagen und 917.000 Streikbeteiligten im Vergleich zu den Vorjahren wieder deutlich zu. Die Zunahme der Arbeitskämpfe fand dabei ungeachtet der anhaltend schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie statt, was auch auf eine Stabilisierung der ökonomischen Situation und eine (partielle) Normalisierung des öffentlichen Lebens mit der Impfkampagne seit Frühjahr 2021 zurückzuführen ist.
    Flächentarifkonflikte fanden in der Metall- und Elektroindustrie, im öffentlichen Dienst und auch im Handel statt. Es kam zu verschiedenen kleineren Tarifrunden mit Streiks in der Fleischindustrie, dem Kfz-Handwerk, dem Brauereigewerbe, der Tabakbranche, der Süßwarenindustrie, der Papier-, Pappe- und Kunststoff verarbeitenden Industrie oder der bayrischen Süßwarenindustrie. Die Dezentralisierung des Streikgeschehens, die seit einigen Jahren im Streikmoni-tor1 beobachtet wird, lässt sich auch im zweiten Pandemie-Jahr erkennen. Neben den 34 Flächentarifauseinandersetzungen (2020: 35) fanden nach den Daten des Streikmonitors insgesamt 168 „Häuserkämpfe“ (2020: 127) statt, darunter auch einzelne hart ausgekämpfte Arbeitskonflikte wie etwa der Erzwingungs-streik von ver.di bei der Berliner Charité und bei den Berliner Vivantes-Krankenhäusern und der öffentlich breit diskutierte Streik ohne Gewerkschafts-beteiligung der Fahrradkuriere bei dem Lieferdienst Gorillas.
    Im Folgenden stellen wir die zentralen Streikdaten des Jahres 2021 dar. Neben der Tendenz zur Zersplitterung des Streikgeschehens ließen sich in den Daten einige Besonderheiten beobachten: Im verarbeitenden Gewerbe (121) waren in diesem Jahr deutlich mehr Streiks als im Dienstleistungssektor (81) zu beobachten, defensive Konflikte um Stellenabbau (34) und Standortschließungen bzw. -verlagerungen (27) spielten in der schwierigen Situation der Corona-Krise erneut eine bedeutende Rolle…“
    Hier der komplette Artikel von Juri Kilroy und Sebastian Liegl aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 131 vom September 2022 – wir danken!
  • Streikmonitor 2016–2020: Offensive Kämpfe, defensive Konflikte. Das Streikgeschehen in der Bundesrepublik zeigt eine Spaltung zwischen »Häuserkämpfen« und traditionellen Flächentarifauseinandersetzungen
    „… Im Erhebungszeitraum 2016 bis 2020 wurden insgesamt 991 Konflikte in die Datenbank des Streikmonitors aufgenommen, die sich auf 2.786 Streiks und Aktionen verteilen. Diese sind zu 16,9 Prozent Flächentarifauseinandersetzungen, 83,1 Prozent sind einzelne Häuserkämpfe; sehr oft handelt es sich um eher kurze Auseinandersetzungen mit nicht mehr als zwei Streikaktionen (77,9 Prozent). Die meisten Streiks fanden im Dienstleistungssektor statt (555 insgesamt und damit 56,1 Prozent aller Konflikte); Verdi war in 392 Arbeitskämpfe involviert, was etwa 40 Prozent des Konfliktgeschehens ausmachte. Die IG Metall war in 30,8 Prozent (305) der Konflikte präsent, die der Mitgliederzahl nach recht kleine NGG kam mit 106 Auseinandersetzungen auf vergleichsweise hohe 10,7 Prozent. Die übrigen DGB-Gewerkschaften engagierten sich in weiteren 117 (11,8 Prozent) Konflikten, so dass der Großteil der Arbeitskämpfe von DGB-Gewerkschaften ausgetragen wurde. In nur 74 Konflikten (7,4 Prozent) kamen Gewerkschaften außerhalb des Organisationsbereichs des DGB zum Zug; 63 Konflikte (6,4 Prozent) wurden ohne Gewerkschaftsbeteiligung ausgetragen.
    Die Verteilung der Konflikte bestätigt verschiedene Makrotrends in den deutschen industriellen Beziehungen und im Arbeitskampfgeschehen: Zunächst einmal lässt sich die These bestätigen, dass eine Spaltung in zwei Regulierungswelten erfolgt ist und die Streikentwicklung prägt. Die »erste Welt« der deutschen Arbeitsbeziehungen, in der das Flächentarifvertragssystem noch weitgehend intakt ist und die gerade große mitbestimmte Konzerne und den öffentlichen Sektor umfasst, ist zwar weiterhin für ein Gros der Streiktage und -beteiligten verantwortlich, macht aber nur noch einen geringen Anteil der Arbeitskonflikte aus. Diese spielen sich heute in der »zweiten Welt« der Arbeitsbeziehungen mit stärker entstandardisierten Arbeitsverhältnissen in kleinen und mittleren Betrieben ab. Viele dieser Konflikte finden im Dienstleistungssektor statt, so dass die Spaltung in zwei Regulierungswelten auch mit einer wachsenden »Tertiarisierung« des Streikgeschehens einhergeht. Dieser Trend bedeutet jedoch nicht, dass im industriellen Bereich keine Häuserkämpfe geführt werden; im ersten Halbjahr 2018 vereinte die IG Metall sogar die meisten Einzelkonflikte auf sich.
    Die überwiegend geringe Anzahl an Streik- bzw. Protestaktionen bei vielen der Auseinandersetzungen sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich immer wieder einzelne, heftig umkämpfte Fälle ergeben, bei denen es zu einer Fülle von Streiks kommt (z. B. Postbank, Telekom, Kaufhof/Karstadt, Coca-Cola). Diese Verwilderung der Arbeitskonflikte, die nur noch wenig mit dem deutschen System der industriellen Beziehungen zu tun hat, zeigt sich besonders im Fall Amazon…“ Vorabdruck des Streikmonitors von Juri Kilroy und Dirk Müller in der jungen Welt vom 02.12.2021 externer Link und der komplette Artikel von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 128 vom Dezember 2021 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im Jahr 2020
    „Das Streikjahr 2020 war das konfliktärmste Jahr seit Erhebungsbeginn des Streikmonitor im Jahr 2016. Lediglich 162 Konflikte wurden in die Datenbank des Streikmonitors aufgenommen (2019: 231). Auch die Anzahl der streikbedingt ausgefallenen Arbeitstage und der Streikenden war mit 342.000 Streiktagen und 276.000 beteiligten Beschäftigten recht niedrig, aber erreichte zumindest das Niveau des Vorjahres (Frindert u.a. 2021: 3). Ursache für die geringe Zahl der Arbeitskonflikte waren die Corona-Pandemie, die zu wirtschaftlichen Problemen und einem zurückhaltenden Agieren der Gewerkschaften beigetragen hat, und auch der dramatische Rückgang der Streiks während des ersten Lockdowns von März bis Juni 2020. Flächentarifkonflikte mit Streiks fanden statt im öffentlichen Dienst, der Textilindustrie, dem Bauhauptgewerbe, beim Bundesverband der Systemgastronomie, im öffentlichen Nahverkehr und bei der Tarifrunde des Marburger Bundes (Ärzte).2 Daneben gab es verschiedene regional begrenzte Branchenauseinandersetzungen in der Nahrungsmittelindustrie und im Nahverkehr. Darunter fallen etwa die Tarif-runden der Ernährungsindustrie Ost, der Obst- und Gemüse verarbeitenden Industrie und Mineralbrunnenindustrie Niedersachsen/Bremen, der Obst- und Gemüseindustrie Nordrhein-Westfalen, des privaten Verkehrsgewerbes in Bayern, der Nord-deutschen Brot- und Backwarenindustrie, der Brot- und Backindustrie Baden-Württemberg, der Mineralbrunnenindustrie Baden-Württemberg, der Bayerischen Milchwirtschaft, sowie des kommunalen und privaten Nahverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Größere Einzelkonflikte gab es unter anderen bei Amazon, der AOK, beim Maschinen-hersteller Voith Turbo in Sonthofen, der Deutschen Post, Kaufhof/Karstadt, beim Verbindungstechniker Norma Group, beim Hersteller für Holzwerkstoffe Pfleiderer, der Brauerei Gilde und beim Autozulieferer Schaeffler…“ Hier der komplette Artikel von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 126 vom Juni 2021 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im ersten Halbjahr 2020
    „Mit 89 Konflikten ist das erste Halbjahr 2020 das konfliktärmste seit Erhebungsbeginn 2016 (erstes Halbjahr 2019: 142). Da in dem Zeitraum keine großen Tarifrunden stattfanden, ist auch von einem niedrigen Aufkommen an Aus-falltagen und beteiligten Beschäftigten auszugehen. Ein wichtiger Grund hier-für ist der im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Lockdown, der das Streik-geschehen von Mitte März bis Ende Mai weitgehend stillgelegt hat. Dieser geringen Zahl von Konflikten stehen allerdings relativ viele Streiks und Aktionen gegenüber. Für das erste Halbjahr 2020 wurden 316 Streiks und Aktionen in die Datenbank des Streikmonitors aufgenommen, eine an der geringen Konfliktzahl bemessene bemerkenswert große Zahl (1. Halbjahr 2019: 383 Streiks bei 142 Konflikten) (Müller/Kilroy 2019). Die Fülle an kleineren Streiks und Aktionen lässt sich auf verschiedene Branchentarifkonflikte zurückführen. Streiks fanden bei den Tarifrunden des Marburger Bundes, der ostdeutschen Ernährungsindustrie, des Bodenabfertigungsgewerbes, der Textilindustrie sowie des kommunalen und privaten Nahverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz statt. Auf diese Konflikte entfielen allein 133 Streiks und Aktionen. Dazu kamen intensiv ausgefochtene Einzelkonflikte wie der Konflikt bei der AOK, beim Maschinenhersteller Voith, beim Hersteller für Holzwerkstoffe Pfleiderer, bei Amazon und der Brauerei Gilde. Diese Konflikte konnten 36 Streiks und Aktionen auf sich vereinen. In 11 Konflikten spielte sich daher mehr als die Hälfte (169) der Streiks ab…“ Hier der komplette Artikel von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 124 vom Dezember 2020 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im Jahr 2019
    „Im Streikjahr 2019 kam es zu einem deutlichen Rückgang der Zahl der Streikbeteiligten und der streikbedingten Ausfalltage. Während sich im Jahr 2018 nach Berechnungen des WSI über eine Million Beschäftigte an den Arbeitskämpfen beteiligten, waren es im Jahr 2019 mit 270.000 Streikteilnehmern nur noch ein Viertel (WSI 2020). Der Hauptgrund für diesen Rückgang dürfte darin zu sehen sein, dass es weder in der Metall- und Elektroindustrie noch im öffentlichen Dienst der Kommunen zu Tarifrunden und Streikauseinandersetzungen kam. Auch waren keine größeren Warnstreikwellen oder länger andauernden Tarifauseinandersetzungen zu verzeichnen. Flächentarifkonflikte mit Streiks fanden unter anderem im Einzel-, Groß- und Außenhandel, im KFZ-Gewerbe, in der Textilindustrie, im Bankensektor, im öffentlichen Dienst der Länder, in der Geldtransportbranche, in der Holz-und Kunststoffbranche, im Versicherungsgewerbe, in der Druckerbranche und der Stahlbranche statt. Hinzu kamen die Auseinandersetzung in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie die Arbeitskämpfe der vom Marburger Bund vertretenen Ärzteschaft und in der Reinigungsbranche. Neben den großen Tarifauseinandersetzungen waren viele regional begrenzte Branchenauseinandersetzungen zu beobachten, etwa die Konflikte im baden-württembergischen und später im hessischen, saarländischen und rheinland-pfälzischen Nahverkehr oder in den baden-württembergischen Uni-Kliniken und der bayrischen Verlags-und Buchbranche. Der sinkenden Anzahl von Streikbeteiligten und -tagen steht gleichzeitig eine wachsende Zahl von Arbeitskämpfen gegenüber. Die im Projekt Streikmonitor erfassten Konflikte wuchsen von insgesamt 224 (2018) auf 231 (2019) an. Das ist der höchste Wert, den wir im Projekt Streikmonitor in den vier Jahren seit 2016 bisher erfasst haben…“ Der komplette Artikel von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 122 vom Juni 2020 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im ersten Halbjahr 2019
    „Das erste Halbjahr 2019 ist das streikintensivste seit Beginn des Streikmonitor-Projekts. Mit 142 Konflikten lag die Anzahl der Arbeitskonflikte zwar nur knapp über dem Vorjahreshalbjahr (138 Konflikte), aber die Zahl der Streiks und Aktionen während dieser Konflikte hat deutlich zugenommen. 383 Streiks und Aktionen fanden im Erhebungszeitraum statt, gegenüber dem letzten Hoch im ersten Halbjahr 2018 (325 Konflikte) eine deutliche Steigerung von 58 Nennungen. Die Zunahme von Konflikten und Streiks liegt einerseits an den vielen Branchentarifverhandlungen im Erhebungszeitraum, anderseits aber auch an den Bemühungen der Gewerkschaften, wieder eine einheitlichere Tarifstruktur zu erkämpfen. Denn trotz des Flächentarifvertragssystems ist die Zersplitterung und Dezentralisierung des Streikgeschehens in der Bundesrepublik zu einem prägenden Merkmal geworden (Bewernitz/Dribbusch 2014; Schmalz/ Schneidemesser 2018; Müller/Kilroy 2019). Das zeigt sich an der Dominanz von Einzelkonflikten. Doch auch die Tarifverhandlungen im Einzel-, Groß-, und Außenhandel, im öffentlichen Dienst, im Bankensektor und bei der vom Marburger Bund vertretenen Ärzteschaft gingen mit vielen Streiks und Aktionen einher. Es gab außerdem viele kleinere Branchentarifauseinandersetzungen, die nicht minder intensiv geführt wurden. Darunter fielen die Konflikte im sächsischen und baden-württembergischen Nahverkehr sowie der der Geldboten und der Kfz-Branche. Unter den vielen Einzelkonflikten sind besonders der Konflikt um Karstadt/Kaufhof, Coca Cola und um die britische Vue Entertainment hervorhebenswert. Die Letztgenannte betreibt in Deutschland mit Cinestar und CinemaxX ein großflächiges Kinonetz. Auch der nun ins sechste Jahr gehende Konflikt bei Amazon war wieder sehr streikträchtig…“ aus dem Streikmonitor von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 120 vom Dezember 2019 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im Jahr 2018 
    Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 118 vom Juni 2019Das Streikjahr 2018 war hauptsächlich durch die großen Tarifauseinandersetzungen in der Metall- und Elektroindustrie und im öffentlichen Dienst geprägt. Nach langer Zeit ging die IG Metall wieder mit der offensiven Forderung nach Arbeitszeitverkürzung in die Verhandlungen, was auch zur Mobilisierung der Mitglieder beitrug (Müller/Kilroy 2018, WSI 2019). Das erklärt auch den dramatischen Anstieg der Streikbeteiligten, der im Vergleich zum Vorjahr mit rund 1,2 Millionen auf das Vielfache anstieg. Um mehr Dynamik in die Tarifauseinandersetzungen zu bringen, kamen neue Streikformen zum Einsatz. Die 24 Stunden-Streiks wurden flächendeckend genutzt und haben sich in der Praxis bewährt. Weiterhin werden die Kämpfe immer härter ausgefochten. Bei vielen Konflikten wurde verstärkt auf Union Busting zurückgegriffen. Zudem kam es zu einzelnen nicht-institutionalisierten Konflikten wie den Bildungsstreiks an den Berliner Hochschulen. Die Proteste waren mit einer Dauer von sechs Monaten einer der längsten Tarifkonflikte in der deutschen Hochschullandschaft. Nach einem kämpferischen ersten Halbjahr beruhigte sich das Streikgeschehen im zweiten Halbjahr 2018 jedoch wieder. (…) Nach einem Überblick über das Streikgeschehen 2018 untersuchen wir mit dem Ryanair-Konflikt eine Auseinandersetzung, die besonders bedeutsam war. (…) Bei der Organisierung spielte in beiden Fällen die Koordination von transnationalen Kampagnen und Netzwerken und bottom-up Aktivitäten an den einzelnen Unternehmensstandorten eine wichtige Rolle. Sicherlich ist der Transportsektor günstig für solche  grenzüberschreitende Organizing-Aktivitäten; aber die Erfahrungen bei diesen Prozessen bieten wichtige Inspirationen, wie einer der großen Herausforderungen der Gewerkschaftsarbeit im 21. Jahrhundert begegnet werden kann…“ Artikel von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 118 vom Juni 2019  – wir danken! Siehe die gesamte neue Ausgabe der “Z” – Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Nr. 118 (Juni 2019) externer Link. Schwerpunkt des Heftes: Hegemonieverschiebungen in der Weltwirtschaft – neue Konfliktfelder
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  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im ersten Halbjahr 2018
    Mit 138 Konflikten war das erste Halbjahr 2018 das konfliktträchtigste seit Beginn des Streikmonitor-Projekts im Jahr 2016.1 Neben den großen  Tarifauseinandersetzungen in der Metall- und Elektroindustrie und im öffentlichen Dienst gab es mehrere kleinere Branchentarifauseinandersetzungen, u.a. in der Nährmittelindustrie, der Holz- und Kunststoffindustrie sowie der Edelmetallindustrie. Ein bedeutender Konfliktherd waren die über Juni hinaus noch stattfindenden Tarifauseinandersetzungen im Zeitungsgewerbe. Auch im Baugewerbe fanden anlässlich der Tarifverhandlungen Streiks und Aktionen statt. Wie schon im ersten Halbjahr 2017 konzentrierte sich das Streikgeschehen vor allem auf den Maschinen- und Fahrzeugbau, das Gesundheitswesen sowie den Personentransport. Die in der Vergangenheit beobachteten Trends einer Zersplitterung und Dezentralisierung von Streiks behalten weiterhin ihre Gültigkeit…“ Artikel von Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung-“Z” Nr. 116 vom Dezember 2018 – wir danken!
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im 1. Halbjahr 2017 
    Zeitschrift Marxistische Erneuerung “Z” 112Das Streikgeschehen im ersten Halbjahr 2017 wurde von den Konflikten im Gesundheitswesen, im Maschinen- und Fahrzeugbau und dem Personentransport geprägt. Auch der Handel war stärker vertreten als 2016. In der Datenbank des Streikmonitors wurden für die erste Jahreshälfte insgesamt 126 Konflikte registriert. Neben der Fortsetzung bisheriger Trends – etwa die Zersplitterung und Dezentralisierung von Streiks (vgl. Schneidemesser/Kilroy 2016a; Schneidemesser et al. 2017) – traten neue Konfliktthemen auf oder gewannen an Präsenz. Dies sind vor allem die Forderungen nach mehr Personal im Dienstleistungssektor, wie sie auch 2016 schon vereinzelt thematisiert wurden. Ein gänzlich neues Thema wurde im Tarifkonflikt des Versicherungsinnendienstes aufgegriffen…“ Streikmonitor von Lea Schneidemesser, Dirk Müller und Juri Kilroy aus der Zeitschrift Marxistische Erneuerung “Z” Nr. 112 vom Dezember 2017 . Wir danken! Siehe Inhaltsverzeichnis und Editorial der Z. – Zeitschrift Marxistische Erneuerung Nr. 112 externer Link mit den Themenschwerpunkten „Rechtsentwicklung in Europa“ und „Weltwirtschaft, G20 und die Nationalstaaten“
  • Streikmonitor: Arbeitskonflikte im Jahr 2016 
    Z Marxistische Erneuerung Nr. 110 vom Juni 2017Die Zahl der streikbedingten Ausfalltage hat sich nach dem außergewöhnlichen Streikjahr 2015 wieder normalisiert. Diese Entwicklung hatte sich bereits im ersten Halbjahr 2016 abgezeichnet. Auch der Trend zur Zersplitterung und Dezentralisierung der Konflikte hat sich fortgesetzt. Der Großteil der 199 Konflikte, die 2016 in der Datenbank des Streikmonitors aufgenommen wurden, fand in einzelnen Unternehmen statt. 15 Konflikte wurden im Rahmen von Flächentarifverhandlungen geführt, davon nur vier in der zweiten Jahreshälfte. Neben der Aufsplitterung des Arbeitskonfliktes lässt sich eine weitere Dynamik beobachten. Die Privatisierung und Deregulierung der öffentlichen  Infrastrukturdienstleistungen seit den frühen 1990er Jahren schlägt heute wie ein Bumerang zurück und führt zu neuen Konflikten…“ Streikmonitor von Lea Schneidemesser, Jannik Widon und Juri Kilroy aus der Z. Nr. 110 vom Juni 2017   – wir danken! Siehe Inhaltsverzeichnis und Editorial der Z. – Zeitschrift Marxistische Erneuerung Nr. 110 externer Link zu „Feminisierung der Lohnarbeit“, „Postkapitalismus“ und „1917-2017“
  • Der Streikmonitor
    Zeitschrift Marxistische Erneuerung "Z" Heft 108 vom Dezember 2016 Die Veränderung des Arbeitskonflikts in Deutschland bedarf also einer genaueren Beobachtung. Hier setzt der Streikmonitor an. Seit dem 1. Januar 2016 werden alle Streikaktivitäten in der Bundesrepublik in einer Datenbank gesammelt. Das schafft die Möglichkeit, den Wandel von Konfliktformen und -themen zu verfolgen. Es ist ein langfristig angelegtes Projekt, durch das eine dauerhafte Begleitung von Streikaktivitäten in der Bundesrepublik gewährleistet werden soll. Im Folgenden wird das Vorhaben vorgestellt. Dafür werden zunächst die gängigen Verfahren zur Streikmessung in Deutschland (Gewerkschaften, WSITarifarchiv, offizielle Streikstatistik) beschrieben. Danach wird herausgearbeitet, welche zusätzlichen Erkenntnisse durch den Streikmonitor gewonnen werden können. Hierfür werden die Vorüberlegungen und die Erhebungsmethodik vorgestellt, die dem Ansatz zugrunde liegen. Abschließend wird ein Ausblick auf die künftigen Aktivitäten des Streikmonitors gegeben. (…) Die Ergebnisse der Erhebung werden zukünftig regelmäßig in dieser Zeitschrift vorgestellt, kontextualisiert und durch die Streikdaten anderer Institutionen, vor allem denen des WSI und der Einzelgewerkschaften, ergänzt. Zudem soll jeweils auf ausgewählte Konflikte eingegangen werden…“ Artikel von Lea Schneidemesser und Juri Kilroy in der Zeitschrift Marxistische Erneuerung „Z“ Nr. 106 vom Juni 2016 
  • Streikmonitor: Die Arbeitskonflikte im ersten Halbjahr 2016
    „… Neben der Forderung nach Lohnerhöhungen, die in irgendeiner Form in fast allen Konflikten mitschwang, ging es in den genannten Konflikten vor allem um einen Tarifvertrag sowie um die Angleichung von Lohn- und Arbeitsbedingungen an die Standards anderer Standorte oder Beschäftigtengruppen. In 25 Prozent der Konflikte spielten Tarifverträge eine zentrale Rolle, in den meisten Fällen als Forderung nach einem Haustarifvertrag, oft aber auch nach der Rückkehr in die Tarifbindung, wie z.B. bei der SB-Warenhauskette real. Forderungen nach Tarifangleichung wurden in 13 Prozent der Konflikte gestellt. Hier ging es oft um eine Angleichung der Löhne und Arbeitsbedingungen in Unternehmensstandorten in Ostdeutschland an das Niveau der  westdeutschen Standorte – dieses Thema war in fünf Konflikten zentral. Bei elf Konflikten ging es auch darum, dass Teile der Belegschaft durch Ausgründungen schlechter gestellt waren als ihre Kolleginnen und Kollegen; hier wurde in Streiks eine Angleichung der Löhne und Arbeitsbedingungen gefordert. Diese Streiks sind Reaktionen auf die zunehmende Zahl von Ausgründungen, mit denen Teile der Belegschaften aus dem Tarifgefüge der Mutterunternehmen herausgelöst und in den neu gegründeten Servicegesellschaften oder Tochterunternehmen zu schlechteren, nicht tariflichen Konditionen eingestellt werden…“ Artikel von Lea Schneidemesser und Juri Kilroy in der Zeitschrift Marxistische Erneuerung „Z“ Nr. 108 vom Dezember 2016 

Eine Empfehlung von Ulrich Leicht, Vorstandsmitglied bei LabourNet, Rentner, Industriebuchbinder, langjähriger BR-Vorsitzender, gesellschaftskritischer Aktivist in der IG-Druck, IG Medien, zuletzt ver.di und bei der Gewerkschaftslinken

Für nähere Informationen zur Zeitschrift Marxistische Erneuerung „Z“siehe homepage externer Link. Einzelheftbezug (10,-Euro) im Abonnement (35.-Euro, vier Hefte)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108817
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