Offener Brief an Ver.di Chef: Rodung des Hambacher Waldes durch RWE, sofortiger Stopp!

Dossier

Hambacher Forst bleibt!„… wir (ver.di Mitglieder und Mitinitiatorinnen des Änderungsantrages zur ver.di Energiepolitik) wenden uns an Dich in Deinen beiden o.g. Funktionen. Bereits mehrere Rodungen im Hambacher Wald  hast Du geschehen lassen ohne einzugreifen. Dabei bist gerade Du in einer Position, den noch vorhandenen Rest des Hambacher Waldes zu retten. (…) Wenn RWE seine Rodungsaktionen fortsetzt, richtet „Dein“ Konzern  einen Schaden an, der nie wieder gut zu machen ist! (…) Als Arbeitnehmervertreter und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender im Aufsichtsrat von RWE hast Du – auch im wohlverstandenen Interesse der Beschäftigten – die Pflicht, die entstehenden Umweltbelastungen zu prüfen. Auch bist Du laut L001 verpflichtet, Sorge  dafür zu tragen, dass die Belastung für die betroffenen AnwohnerInnen angemessen berücksichtigt wird…“ Offener Brief vom 2.11.2016  an den Ver.di Chef und stellvertretenden AR Vorsitzenden von RWE. Die Autorinnen  haben außerdem die Mitglieder des Gewerkschaftsrats, des höchsten Gremiums zwischen den alle 4 Jahre stattfindenden ver.di-Bundeskongressen, gebeten, auf die Umsetzung seiner Beschlüsse, in diesem Fall des L001, zu achten. Siehe zum Bezug: Energie- und Umweltpolitik beim ver.di-Bundeskongress: Änderungsantrag zum Antrag L 001 sowie die Petition für den Erhalt des Hambacher Waldes und weitere Hintergründe:

  • Ende Gelände braucht eure Hilfe vor Gericht – Kohle im Boden lassen statt Protest unterlassen
    Wir sammeln Geld, um die Aktivist*innen in ihrem politischen Prozess zu unterstützen. Und wir öffentlich: Kohle zu verbrennen ist ein lebensbedrohliches Unrecht. Nicht der Widerstand dagegen. RWE will unseren Protest mundtot machen – das lassen wir nicht zu! SPENDET an unsere Kampagne! Organisiert Soli-Partys oder Konzerte und spendet den Erlös!“ Aus dem Aufruf zu Spenden an: Konto: Spenden & Aktionen; IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06; BIC: VBMHDE5FXXX; Bank: Volksbank Mittelhessen; Betreff: UNTENLASSEN

  • Rote Linie für RWE-Bagger. Protest gegen die Zerstörung des Hambacher Forstes am 19. Februar 2017
    In einer repräsentativen Demokratie zählen Stimmen nur, wenn sie in Form eines Kreuzchens auf den Wahlzettel geschrieben werden. Ist dieser Vorgang abgeschlossen sind die Stimmen „abgegeben“ und müssen – so lehrt die Erfahrung – nicht weiter Gehör finden. Seit Mai 2014 bietet der Naturführer und Waldpädagoge Michael Zobel gemeinsam mit Eva Töller allmonatliche Spaziergänge durch den Rest-Forst an. Am Sonntag, dem 19. Februar 2017 folgten bei der 35Führung dieser Art bis dahin über 7000 Menschen diesen Waldbesichtigungen. Schon im Oktober 2016 initiierten die Naturschützer in einer viel beachteten Aktion eine symbolische rote Linie entlang der ehemaligen A4-Trasse. Aber RWE setzt unbeeindruckt seine Zerstörungs-Aktionen fort…“ Bericht un Filmclip von Arbeiterfotografie externer Link in NRhZ-Online – Neue Rheinische Zeitung, Online-Flyer vom 23. Februar 2017

    • Hambacher Forst: Über 1000 Demonstranten haben noch Hoffnung
      „Zum demonstrativen Waldspaziergang trafen sich rund 1200 Braunkohlengegner im Hambacher Forst bei Buir. Zum Abschluss der Veranstaltung bildeten sie eine Menschenkette als rote Linie, die der Tagebau, so die Forderung, nicht überschreiten soll. (…) Mit roten Jacken, Mützen, Schals, Schirmen, Luftballons und langen Tücher bildeten sie eine knapp zwei Kilometer lange rote Linie von Morschenich bis zur ehemaligen Anschlussstelle der Autobahn. „Energiewende sofort! Rettet den Hambacher Forst!“, forderten die Demonstranten auf Transparenten. Die rote Linie soll die geforderte Grenze des Tagebaus markieren, um den Restwald zu erhalten und einen gebührenden Abstand des Tagebaus von der Wohnlage Buir zu gewährleisten. (…) Die Gegner fordern jetzt, dass der Tagebaubetreiber in der Rodungskampagne 2017/18 auf eine weitere Verkleinerung des Forstes verzichte. Bei RWE Power geht man dagegen davon aus, dass der Tagebau in gewohntem Tempo weiter in Richtung Süden fortschreiten wird…“ Bericht von Dietmar Fratz vom 19. Februar 2017 beim Kölner Stadt-Anzeiger online externer Link
  • Ende Gelände kündigt massenhaften zivilen Ungehorsam im rheinischen Braunkohlerevier an / “Rote Linien” Aktion im Hambacher Forst läuten ein Jahr mit großflächigen Anti-Kohleprotesten ein
    „… Sowohl im August (24.-29.8.) als auch im November während der 23. UN-Klimaverhandlungen in Bonn werden tausende Aktivist*innen aus ganz Europa die Tagebau-Infrastruktur blockieren und damit für eine gerechte Energiepolitik eintreten. „Die politisch Verantwortlichen handeln nicht. Gemeinsam ziehen wir darum selbst die Konsequenz aus dem in Paris beschlossenen 1,5-Grad-Ziel: den sofortigen Kohleausstieg in Deutschland umsetzen”, erklärt Josefine Klingner, Sprecherin von Ende Gelände. „Damit sagen wir Nein zur Kohle, ja zu Klimagerechtigkeit.” Die Ende Gelände Aktionen reihen sich in einen vielfältigen Protest gegen Braunkohle in diesem Jahr ein. Bereits am kommenden Sonntag rufen lokale Bürgerinitiativen zur „Rote Linien“- Aktion im Hambacher Forst auf. Hunderte Menschen aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien werden entlang der Rodungskante eine rote Linie ziehen und damit ein klares und farbkräftiges Signal gegen die weitere Abholzung des Waldes für den Braunkohletagebau setzen…“ Pressemitteilung des Zusammenschlusses „Ende Gelände“ vom 17. Februar 2017 externer Link
  • Aktionserklärung und Pressemitteilung Hambachbahnblockade vom 12.12.2016: Hambachbahn beidseitig blockiert
    Drei Aktivist*innen blockierten als Reaktion auf die Repression und die massiven Rodungsarbeiten von RWE der letzten Wochen in der Nacht vom 11.12.16 zum 12.12.16 für mehrere Stunden die Gleise der Hambachbahn, um die Kohlezufuhr zu den Kohlekraftwerken zu verhindern. Die Blockade erfolgte auf beiden Seiten der Gleise durch Lock-Ons. Die Menschen wurden daraufhin in polizeiliche Gewahrsam in Aachen genommen. (…) Das Protestcamp und die Baumbesetzungen im Hambacher Forst existieren schon seit über vier Jahren. In den letzten Wochen kam es wieder zu größeren Baumfällaktionen seitens RWE, bei denen auch die von verschiedensten Bürgerinitiativen und Aktivist*innen aus dem Braunkohlewiderstand geforderte „Rote Linie“ überschritten wurde…“ Pressemitteilung bei Hambacher Forst externer Link
  • In vier Jahren muss hier Schluss sein: Sollen die Klimaziele eingehalten werden, darf im Hambacher Forst nur noch bis 2020 Braunkohle abgebaut werden
    „Antje Grothus ist eine der persönlich Betroffenen von den negativen Auswirkungen des Tagebaus Hambach. Als im Dezember 2007 ruchbar wurde, dass die Autobahn A4 verlegt werden sollte, hat sie den Verein Buirer für Buir mitgegründet, dessen Sprecherin sie ist. Buir ist ein Ortsteil von Kerpen, der nahe am Hambacher Forst und dem Tagebau liegt. Hauptziel des Vereins ist der Erhalt der Lebensqualität in Buir, dafür gibt er u.a. Gutachten in Auftrag. Außerdem setzt er sich für die Pflege von Natur und Kultur ein, macht kulturelle Veranstaltungen und hat in seiner Satzung die enge Zusammenarbeit mit Verbänden verankert, die sich ebenfalls für den Erhalt der Natur engagieren. Antje Grothus ist aktiv im Braunkohlenwiderstand und in der Klimabewegung. Im vergangenen Jahr hat sie die Anti-Kohle-Menschenkette mitorganisiert, die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Aktion Andante an der Kante des 80köpfigen Protestorchesters Lebenslaute geschaffen und den «Run for Your Life» organisiert. Bei diesem Klimastaffellauf von Kiruna zu den Klimaschutzverhandlungen nach Paris hat sie über 100 Läufer im Alter von 8 bis 75 Jahren revierübergreifend ermöglicht, der Klimabewegung und dem Braunkohlewiderstand die eigene Stimme und das eigene Gesicht zu verleihen. Seit dem Frühjahr dieses Jahres arbeitet sie in der Initiative Bündnis Friedensplan mit. Die setzt sich das Ziel, in dem sich zuspitzenden Konflikt um den Tagebau Hambach einen Dialog zur Konfliktlösung in Gang zu bringen und RWE dazu zu bewegen, eine einjährige Denkpause mit Stopp der Rodungsarbeiten im Hambacher Wald einzulegen…“ Angela Klein im Gespräch mit Antje Grothus in der SoZ 11/2016 externer Link. Antje Grothus hat eine Petition für den Erhalt des Hambacher Forsts lanciert und bittet um Unterstützung externer Link
  • RWE ist mit seinen Braunkohletagebauen Europas größter CO2-Emittent.
    Von daher ist die Frage, ob der Hambacher Forst weiter gerodet wird oder nicht, keine Kleinigkeit. Auch die Klage eines Bewohners der peruanischen Hochanden gegen RWE zeigt, dass die durch RWE verursachten Emissionen weltweit Schaden anrichten. Die Klage wurde übrigens im Dez. 2015 durch die 2. Zivilkammer des Landgerichts Essen angenommen (siehe Web-Site von Stiftung Zukunftsfähigkeit externer Link, verbunden mit Germanwatch) u. ist nicht in der Versenkung verschwunden. Die Menschenrechtskommission der Philippinen hat wegen der zunehmenden Verwüstungen durch starke Taifune ebenfalls – staatlichem Auftrag –  eine Klage gegen weltweit größten CO2-Emittenten angestrengt; sie richtet sich u.a. gegen RWE.
  • Der Hambacher Forst ist seit April 2012 durch Naturschützer_innen, durch Besetzung der Bäume bekannt geworden. Immer wieder kommt es zu Aktionen, die den reibungslosen Betreibsablauf der drei großen Brankohle-Tagebaue im Rheinischen Revier stören. Eine Initiative aus unterschiedlichsten Gruppen und einzelnen Personen engagieren sich seit Jahren für den Erhalt des Hambacher Forstes und für einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle. Siehe das Blog hambacherforst externer Link
  • HAMBACHER WALD RETTEN & KLIMA SCHÜTZEN
    Der Energiekonzern RWE will die letzten verbliebenen Reste des Hambacher Waldes vernichten, um im Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlenrevier weiter Braunkohle fördern zu können. Im Zeitraum vom 1. Oktober 2016 bis zum 28. Februar 2017 will RWE erneut 80 Hektar, und damit weit mehr als 8.000 über 150 Jahre alte, wertvolle Bäume fällen und zusätzlich große Pumpstationen bauen. Das würde das letzte erhaltenswerte Herzstück des Waldes unwiederbringlich zerstören. Im Hambacher Forst, der von Umweltaktivist_innen besetzt gehalten wird, werden gerade Bäume unter Schutz der Polizei gefällt. Jährlich führt der Kohle- und Atom- Konzern RWE Rodungsarbeiten durch, um ein Ausbreiten des Braunkohle Tagebau Hambach zu realisieren…“ Petition für den Erhalt des Hambacher Waldes bei WeAct externer Link
  • Energiegewinnung contra Naturerbe – Wie die Braunkohle eine ganze Region zerstört. Dossier bei BUND NRW externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106535
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