GDL- Generalversammlung 2017: Weselsky mit 95 Prozent wiedergewählt

GDL-LogoClaus Weselsky heißt der alte und neue Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Er wurde am 9. Mai 2017 in Ludwigshafen von 95 Prozent der rund 200 Delegierten in der Generalversammlung unter dem Motto „Mit Tradition in die Zukunft – 150 Jahre GDL“ wiedergewählt. Die beiden stellvertretenden Bundesvorsitzenden Norbert Quitter und Lutz Schreiber wurden ebenfalls mit großer Mehrheit in ihrem Amt bestätigt…“ Pressemitteilung vom 10.05.2017 externer Link sowie der Leitantrag und ein Kommentar:

  • Ende des GDL-Kults
    „… Der von den Mainstreammedien entfachte Sturm der Entrüstung hat die Gewerkschaft ebensowenig von Arbeitskämpfen abgehalten wie juristische Winkelzüge und die Drohung, das Streikrecht einzuschränken. All das hat ihr in fortschrittlichen Teilen der Bevölkerung und insbesondere in der Linken viele Sympathien eingebracht. Zu Recht. Doch der Kultstatus, den die GDL in manchen linken Kreisen genießt, gebührt ihr nicht. Das zeigte sich beim Festakt zum 150jährigen Bestehen der Lokführergewerkschaft am Mittwoch in Ludwigshafen. Bevor sich die rund 1.000 Teilnehmer zum Abschluss zur Nationalhymne erhoben, schwor der frisch wiedergewählte Vorsitzende Claus Weselsky die Eisenbahner auf »Sozialpartnerschaft« ein. Er machte klar: Die großen Tarifkämpfe gehören vorläufig der Vergangenheit an. Die GDL hat ihr Ziel erreicht, von der Bahn als vollwertiger »Tarifpartner« anerkannt zu werden. Jetzt dominiert in ihr wieder das staatstragende Element der berufsständischen Organisation. (…)  Zwar bezeichnet Weselsky eine Rückverstaatlichung der bislang nur formell privatisierten Bahn AG als Träumerei. Immerhin aber fordert er vehement den Schutz und Ausbau der Infrastruktur. Diese müsse in einer eigenen Gesellschaft zusammengefasst und der Profitmacherei entzogen werden. (…) Hier können Linke und GDL durchaus an einem Strang ziehen. Doch als Vorzeige-Klassenkampfgewerkschaft taugt die Lokführerorganisation nicht so recht.“ Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 11.05.2017 externer Link
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