6. Außerordentlicher Gewerkschaftstag der IG Metall

6. Außerordentlicher Gewerkschaftstag der IG MetallAm 24. Und 25. November 2013 hält die IG Metall unter dem Motto „Kurswechsel: Gemeinsam für ein Gutes Leben“ einen außerordentlichen Gewerkschaftstag in Frankfurt ab. Dabei soll die bereits 2011 beim Gewerkschaftstag in Karlsruhe angekündigte Verjüngung des Vorstandes vollzogen werden. Siehe die Sonderseite zum Gewerkschaftstag externer Link und Gewerkschaftstag im Livestream externer Link   sowie:

  • Frankfurter Erklärung: Aktiv für eine demokratische und solidarische Gesellschaft
    Eine demokratische und solidarische Gesellschaft, die auf Teilhabe, Fairness und sozialer Integration beruht – dafür sprachen sich die Delegierten des 6. Außerordentlichen Gewerkschaftstags der IG Metall in ihrer „Frankfurter Erklärung“ aus…“ IGM-Meldung vom 26.11.2013 externer Link
  • Dämpfer für Wetzel
    Schlechtes Wahlergebnis für neuen IG-Metall-Chef. Dieser zieht positive Bilanz und fordert Ausweitung der Mitbestimmung. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 26.11.2013 externer Link. Aus dem Text: „… Die IG Metall habe nichts grundsätzlich gegen externe Flexibilität, betonte Wetzel. »Wir sind aber entschieden dagegen, wenn outgesourct wird, um Tarifverträge zu umgehen oder niedrigere Löhne durchzudrücken.« Darüber, wie der Tarifflucht bei industriellen Dienstleistungen zu begegnen ist, dürfte es in der Gewerkschaft noch manche Diskussion geben. Wetzel erklärte dazu: »Wir erwarten nicht, daß jeder Dienstleister in den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie aufgenommen wird. Aber klar muß sein: Wir brauchen IG-Metall-Tarifverträge entlang der Wertschöpfungskette für unsere Produkte in unseren Industrien.« Er wiederholte damit implizit seinen Vorschlag, niedrigere Tarifentgelte für Dienstleister zu vereinbaren, um sie in die Tarifbindung zu holen. (…) Klare Worte fand der neue Vorsitzende zur »uneingeschränkten Solidarität« mit den Beschäftigten in Griechenland und anderen Krisenstaaten…“
  • Wechsel an der IG-Metall-Spitze: Hoffnungsschimmer
    Wie schon vor zwei Jahren stand der Gewerkschaftstag der IG Metall, der am Montag in Frankfurt am Main zu Ende ging, unter dem Motto: »Kurswechsel – gemeinsam für ein gutes Leben.« Daß ein Kurswechsel in der Politik dringend nötig ist, steht außer Frage. Aber auch Europas größte Industriegewerkschaft könnte einen solchen vertragen. Zwar hat sie den Mitgliederschwund der vergangenen Jahre gestoppt und ihre Machtbasis in den Betrieben stabilisiert. Zugleich hat die IG Metall unter ihrem Vorsitzenden Berthold Huber aber noch stärker als in der Vergangenheit auf eine Zusammenarbeit mit dem Kapital zum Wohle des »Standorts Deutschland« gesetzt. Sei es bei Rüstungsprojekten oder dem Widerstand gegen schärfere Abgasrichtlinien für Nobelkarossen – stets stand die IG Metall an der Seite der deutschen Konzerne. (…) Abweichende Meinungen und kontroverse Debatten waren unter Huber nicht gerne gesehen. Das Klima in der Frankfurter Vorstandsverwaltung der IG Metall war geprägt von Ausgrenzung und Kontrolle. Das sollte unter Wetzel anders werden…“ Kommentar von Daniel Behruzi in junge Welt vom 26.11.2013 externer Link
  • Lob des Korporatismus
    Merkel und Gabriel preisen bei IG-Metall-Gewerkschaftstag »Sozialpartnerschaft«. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 26.11.2013 externer Link.  Aus dem Text: „… Huber selbst sagte in seiner Abschiedsrede, nach der er von den Delegierten mit stehenden Ovationen bedacht wurde: »Die Mitbestimmung hat sich bewährt. Die Erfahrungen aus der Krise sollten auch dem verbohrtesten neoliberalen Verfechter des Shareholder-Kapitalismus gezeigt haben, wie wertvoll die Mitbestimmung für die gemeinsame Krisen- und Konfliktbewältigung und die Zukunftssicherung des Landes ist.« (…) In der Tat ist beachtlich, wie wichtig dem politischen Establishment die Einbindung der IG Metall offenbar ist…“
  • Neuer Chef der IG-Metall: Der Erneuerer
    Mehr Mitglieder, neue Strategien – schon als Vize hat Detlef Wetzel die IG Metall umgekrempelt. Jetzt ist er ihr Vorsitzender.
    Detlef Wetzel kann Dinge sagen, die für Gewerkschafter eher ungewöhnlich klingen. „Einen Mindestlohn fordern, das kann jeder Depp“ war so ein Satz, den der Vize der IG Metall auf einer Veranstaltung mal wütend herausgehauen hat. Damit hat er sich bei den Dienstleistungsgewerkschaften, die die meisten Niedriglohnbranchen organisieren, nicht gerade Freunde gemacht
    …“ Artikel von Eva Völpel in der taz online vom 25.11.2013 externer Link
  • Wahl mit Denkzettel für neuen IG-Metall-Chef
    Führungsduo Detlef Wetzel und Jörg Hofmann erhalten von den Delegierten des Gewerkschaftstages vergleichsweise schwache Ergebnisse. Artikel von Christian Ebner in Neues Deutschland vom 25.11.2013 externer Link. Aus dem Text: „… Sein neuer Stellvertreter Jörg Hofmann, der mit 77,7 Prozent in Frankfurt ebenfalls nicht restlos überzeugt hat, nimmt den Denkzettel eher sportlich. »Detlef und ich, wir werden eine gute Arbeit abliefern. Da könnt ihr sicher sein«, ruft der selbstbewusste Schwabe den Metallern fröhlich zu. Mit Wetzels kleiner Schlappe sind die Chancen des 57-Jährigen Tarifexperten noch weiter gestiegen, bereits in zwei Jahren auf den Chefsessel zu wechseln. Offiziell äußern mag sich dazu derzeit aber niemand bei der IG Metall. Wetzel und Hofmann übernehmen eine IG Metall in wirtschaftlicher Bestform. (…) Dass den Arbeitgebern trotz aller Gewerkschaftsstärke nicht die Beine schlottern, liegt zum einen daran, dass die nächste Tarifrunde Metall und Elektro erst zum Jahresbeginn 2015 ansteht. Zum anderen schätzt Rainer Dulger, Chef des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, seinen neuen Gegenüber Wetzel als verlässlichen und guten Gesprächspartner…“
  • Neue Agenda
    Anders als sein Vorgänger steht der designierte IG-Metall-Chef Wetzel für Beteiligung und Konfliktfähigkeit. Manchem Betriebsratsfürsten dürfte das nicht gefallen. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 23.11.2013 externer Link. Aus dem Text: „… Kanzlerin Angela Merkel, die am Montag vormittag beim Kongreß erwartet wird, dürfte voll des Lobes für den scheidenden Gewerkschaftschef sein. Hat sich die IG Metall unter seiner Ägide doch ein gehöriges Stück in Richtung IG Bergbau, Chemie, Energie bewegt, der konservativsten und streikärmsten Organisation im DGB. Sein Nachfolger Wetzel steht für einen etwas anderen Kurs, der sich in den von ihm initiierten Organisierungskampagnen manifestiert. Will er die Politik der IG Metall aber tatsächlich konflikt- und beteiligungsorientierter machen, dürfte das Auseinandersetzungen mit den Spitzen der Konzernbetriebsräte nach sich ziehen. (…) Mit gewerkschaftlicher Schützenhilfe sollten die hiesigen Konzerne ihre internationale Konkurrenz ausstechen. Das würde die Beschäftigten in Deutschland absichern und ihnen womöglich eine Teilhabe an den Extraprofiten bescheren. Oberflächlich betrachtet ist dieses Kalkül gut aufgegangen. (…)  Heftiger Widerstand ist insbesondere von den Betriebsratsfürsten der Großkonzerne zu erwarten. Diese haben die beschriebene Standortlogik längst verinnerlicht. Die von Wetzel propagierte Konfliktorientierung steht dem ebenso entgegen wie eine Kultur der Beteiligung, die das Stellvertretermonopol der Betriebsräte einschränken würde. Selbst den Aufbau eigenständig agierender IG-Metall-Vertrauenskörper sehen manche von ihnen eher als Gefahr denn als Hilfe… Wetzel ist hingegen eher ein Vertreter des Hauptamtlichenapparats. Auch hier dominieren freilich Konservatismus und Privilegien. Und Wetzel selbst ist kein Linker, geschweige denn ein Revolutionär, der grundlegende Gesellschaftsveränderungen anstrebt. Die propagierte Konfliktorientierung ist vielmehr Reaktion auf die Schwächung der Gewerkschaften, die seit Anfang der 1980er Jahre etwa die Hälfte ihrer Mitglieder verloren haben. (…) Deshalb die Kampagnen zur Organisierung von Leiharbeitern, von Beschäftigten in der Windkraftbranche und anderswo. Sie bedeuten keine Abkehr von der Sozialpartnerschaft, sondern wollen diese erneuern… Schon jetzt arbeitet so mancher Betriebsratsfürst hinter den Kulissen an der Schwächung des designierten Vorsitzenden. Dessen Amtszeit solle auf zwei Jahre, bis zum nächsten ordentlichen Gewerkschaftstag, beschränkt sein, so die Forderung…“
  • Neue Gesichter in den Vorstand
    Am Sonntag startet die IG Metall ihren 6. Außerordentlichen Gewerkschaftstag in Frankfurt am Main. Im Mittelpunkt steht die Wahl der neuen Führungsspitze am 25. November. Als Nachfolger für den scheidenden Ersten Vorsitzenden Berthold Huber hat der Vorstand den amtierenden Zweiten Vorsitzenden Detlef Wetzel vorgeschlagen. Weitere Ämter sind ebenfalls neu zu besetzen.
    Der Vorstand der IG Metall soll jünger werden – das ist das Ziel. Für das Amt des Ersten Vorsitzenden kandidiert der jetzige Zweite Detlef Wetzel. Als seinen Nachfolger hat der Vorstand den derzeitigen Bezirksleiter in Baden-Württemberg, Jörg Hofmann, nominiert. Jürgen Kerner, bislang geschäftsführendes Vorstandsmitglied, strebt das Amt des Hauptkassierers an, das bisher Bertin Eichler innehatte. Als weitere geschäftsführende Vorstandsmitglieder stehen zu Wahl: Irene Schultz, Gewerkschaftssekretärin aus dem Bezirk aus Berlin-Brandenburg-Sachsen, und Wolfgang Lemb, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Erfurt. Die geschäftsführenden Vorstandsmitglieder Christiane Benner und Hans-Jürgen Urban bleiben im Amt…“ Meldung vom 22.11.2013 externer Link

Im Vorfeld im LabourNet Germany:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=48470
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