Bevorstehender Wechsel an der IG BAU-Spitze / Gewerkschaftstag 2013

21. Ordentlicher Gewerkschaftstag der IG BAU9.-12. September 2013: 21. Ordentlicher Gewerkschaftstag der IG BAU unter dem Motto „ARBEIT.LEBEN.Gerechtigkeit. Wann, wenn nicht jetzt!“. Die Gewerkschaft wählt eine/n neue/n Vorsitzernde/n. Siehe dazu:

  • IG BAU: Der König ist tot, es lebe der Kaiser
    Nach 18 Jahren hat der König sein Königreich verlassen. 18 Jahre dirigierte Klaus Wiesenhügel die IG BAU. Unzählige innergewerkschaftliche Strukturreformen, 18 Jahre tarifpolitische Höhen und Tiefen. Nach 18 Jahren als Bundesvorsitzender der IG BAU ist Klaus Wiesenhügel auf dem 21.Gewerkschaftstag der IG BAU nicht mehr als Bundesvorsitzender angetreten. Als Mitglied des Schattenkabinetts von Peer Steinbrück ist Klaus Wiesenhügel als Arbeits – und Sozialminister einer sozialdemokratischen Regierung vorgesehen. Mit Klaus Wiesenhügel verliert die IG BAU Ihren König, der die IG BAU hart und zentralistisch regierte. Es endete eine Ära von 18 Jahren, die nicht gerade vom Erfolg geprägt wurde…“ Kommentar eines ehemaligen Hauptamtlichen vom 12.9.2013
  • IG BAU fordert Arbeitgeber zur gemeinsamen Bekämpfung von Schwarzarbeit auf
    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) weitet den Kampf für faire Arbeit aus und macht das Thema zu ihrem langfristigen Schwerpunkt…“ IG BAU-Meldung vom 11.09.2013 externer Link

    • Aus dem Text: „… Regeln brächten jedoch nichts, wenn sie nicht konsequent eingehalten werden. „Alle Mindestbedingungen, ob gesetzlich oder tariflich, müssen besser kontrolliert und durchgesetzt werden.“ Als eine Maßnahme Missbrauch zu bekämpfen, forderte Feiger eine gesetzliche Pflicht zur lückenlosen und fälschungssicheren Erfassung aller Arbeitszeiten. Zudem müsse die Finanzkontrolle Schwarzarbeit „personell deutlich aufgestockt werden.“ Die IG BAU sieht für die Durchsetzung fairer Arbeitsbedingungen aber nicht nur den Staat in der Pflicht. Auch Arbeitgeber und Arbeitnehmer können zusammen Verbesserungen erreichen…“
    • Baustellenrazzien und Hauptzollämter: Relikte eines gescheiterten Umgangs mit dem „Projekt Lohndumping“ am BauWir erinnern an das Special „IG BAU organisiert Blockwarte?“ im LabourNet-Archiv und darin „Baustellenrazzien und Hauptzollämter: Relikte eines gescheiterten Umgangs mit dem „Projekt Lohndumping“ am Bau“, IG BAU internes Diskussionspapier aus dem ehrenamtlichen Bereich vom 10. Juli 2004
    • Allerdings heißt es nun aber auch: „… Zudem fordert die IG BAU bei der Vergabe öffentlicher Aufträge soziale Kriterien zwingend zu berücksichtigen. Schließlich brauchen Beschäftigte mehr Rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten, und das Tarifvertragssystem muss gestärkt werden – etwa durch eine erleichterte Erklärung der Allgemeinverbindlichkeit sowie die Möglichkeit für alle Branchen, ins Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen zu werden…“
  • IG BAU wählt neuen fünfköpfigen Bundesvorstand
    Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat einen neuen Bundesvorstand gewählt. Nach der Wahl des Bundesvorsitzenden Robert Feiger waren die Ämter der beiden stellvertretenden Bundesvorsitzenden und zwei weiterer Vorstandsmitglieder zu besetzen. Dietmar Schäfers (58) bleibt mit rund 92 Prozent der Stimmen IG BAU-Vize. Neu in dieses Amt gewählt wurde Harald Schaum (53), der dem Vorstand seit 2009 angehört und vereinigte 81 Prozent auf sich. (…) Ganz neu in den Bundesvorstand gewählt wurden Ulrike Laux und Carsten Burckhardt. Der 40-Jährige Nordhesse studierte nach seiner Ausbildung zum Elektriker in Fulda. Zuletzt leitete er die Region Westfalen. Er erreichte 54 Prozent. Ulrike Laux (53) ist gelernte Bürokauffrau und studierte Betriebswirtin. Sie war zuvor Fachreferentin für strategische Planung und Controlling in der Bundesvorstandsverwaltung. Sie konnte gut 56 Prozent der Stimmen auf sich vereinen…“ IG BAU-Meldung vom 10.09.2013 externer Link
  • Grußwort von Erhard Strobel, Vorsitzender des IG BAU-Bezirksverbandes Berlin
    Die Eröffnungsrede zum Gewerkschaftstag der IG BAU vom „Hausherr“, dem Bezirksvorsitzenden der IG BAU Berlin, ist eine Ode an Berlin, die u.E. voller unterschwelliger Fremdenfeindlichkeit und reaktionären Gedankengut steckt: „… immer weniger werden die Frommen, die Evangelen und Katholen – wen soll denn da noch der Teufel holen? –, dafür gibt es mehr Türk-Islame, Libanesen und Imane, alte Menschen, Kranke, Lahme, wenig Nachwuchs von Germanen, was Demoskopen lang schon mahnen, da biste weg, da willste hin, dann nämlich biste in Berlin.“ (Beifall) – vermeldet die Dokumentation der Rede bei der IG BAU als pdf und auch als Video externer Link
  • 21. Ordentlicher Gewerkschaftstag der IG BAU. IG BAU: Harte Sparpolitik in Europa ist ein Irrweg
    Gäste aus rund 20 Nationen begrüßt der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel am Sonntagabend in Berlin. Anlässlich des Auftakts des 21. Ordentlichen Gewerkschaftstags der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) nahmen die Gewerkschafter die Einladung Wiesehügels, der zugleich Präsident der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI) ist, gern an. Den weitesten Weg haben dabei die Vertreter der japanischen Baugewerkschaft ZENKEN-SOREN…“ Pressemitteilung vom 08.09.2013 externer Link. Siehe auch die Themenseite zum Gewerkschaftstag 2013 externer Link
  • IG-Bau-Chef Wiesehügel: Brachialkritik zum Abschied
    Im Herbst will Klaus Wiesehügel Arbeitsminister werden: Die SPD wollte ein Signal an die Arbeitnehmer setzen, als sie ihn in Steinbrücks Schattenkabinett berief. Doch nun rechnen zahlreiche Gewerkschafter massiv mit ihrem scheidenden IG-Bau-Chef ab…“ Artikel von Detlef Esslinger in Süddeutsche online vom 30. Juli 2013 externer Link. Aus dem Text: „… Am Donnerstag verschickte eine Gruppe, die anonym bleiben will und nach eigenen Angaben aus „ehren- und hauptamtlichen Funktionären“ besteht, einen „Brandbrief“ an die „lieben Kolleginnen und Kollegen“, in dem sie schreibt: „Unsere Organisation sieht sich in ihrer Existenz bedroht.“ Nun kann man sich natürlich fragen, was davon zu halten ist, dass anonym zur Diskussion aufgerufen wird. Entweder sind in der IG Bau Hasenfüße beschäftigt, oder es ist dort so, wie die Verfasser es ausdrücken: „Leider ist ein offenes Wort nicht immer gefragt.“ (…) Die IG Metall hingegen zeige, so die Autoren, wie man bei dem Thema Erfolg haben können; bei der IG Bau aber werde weiterhin „Flickwerk“ zugelassen. Immer weniger Gewerkschaftssekretäre müssten immer mehr Arbeit leisten. „Der empfundene und erzeugte Druck führt zu unzusammenhängender Arbeit, sinnlosen Werbemaßnahmen und letztlich zu Zweifeln an unserer Tätigkeit.“…“ Siehe zum Hintergrund:
  • Zwei IG BAU-Bundesvorstände erklären Verzicht auf weitere Amtsperiode. Bevorstehender Wechsel an der IG BAU-Spitze
    An der Spitze der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) gibt es im Herbst einen personellen Wechsel. Der IG BAU-Bundevorsitzende Klaus Wiesehügel und IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Bärbel Feltrini erklärten heute vor dem IG BAU-Gewerkschaftsbeirat, auf dem 21. Ordentlichen Gewerkschaftstag vom 9. bis zum 12. September 2013 in Berlin nicht erneut zu kandidieren. Beide Vorstände werden ihr Amt aber bis zum Ende der Legislaturperiode ausüben…“ Pressemitteilung vom 14.05.2013 externer Link. Aus dem Text: „… Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Klaus Wiesehügel sagte: „Die Entscheidung, den Vorsitz aufzugeben, ist mir nicht leicht gefallen, und ich bedaure, dass diese Nachricht schon vorzeitig über die Medien durchgesickert ist. Geplant war, dies dem Gewerkschaftsbeirat vorab persönlich mitzuteilen. Die Politik habe ich immer kritisch begleitet. Wenn ich dann gefragt werde, ob ich es besser machen will, kann und darf ich mich nicht wegducken. Deshalb strebe ich mit aller Kraft das Amt des Arbeitsministers an. Die Chancen für einen Politikwechsel in Deutschland stehen gut. Damit ist aber auch klar, dass eine neue Kandidatur als IG BAU-Bundesvorsitzender für mich nicht in Frage kommt. Ich kann nicht antreten und dann zwei Wochen später erklären, jetzt gehe ich ins Ministerium. Von meiner Familie habe ich die Rückendeckung auf diesem Weg und wünsche mir auch Verständnis und die Unterstützung von meiner Gewerkschaft.“ Die SPD hat Wiesehügel für den Bereich Arbeit und Soziales in das Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück berufen. Bei einem Wahlsieg der SPD soll er das Arbeitsministerium übernehmen…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=34960
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