Führungswechsel bei der IG Metall: Huber hat mehrere Nachfolger

Quelle: Artikel von Matthias Schiermeyer in Stuttgarter Zeitung online vom 27.08.2012 externer Link

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Berthold Huber das Ende seiner Zeit als Vorsitzender fest im Blick hat. Der Führungsstreit von 2003 hat ihn geprägt – so etwas will er in der IG Metall nie wieder erleben. Allerdings hat Huber noch keine Einzelheiten verraten. Klar ist nur: 2013 soll ein außerordentlicher Gewerkschaftstag die Verjüngung beschließen; die Voraussetzungen dafür wurden im vorigen Oktober in Karlsruhe geschaffen. Nun hat der 62-Jährige den Schleier ein wenig gelüftet: Er könne sich vorstellen, bald seinen Posten zu räumen, sagte er dem „Spiegel“. Wer ihn ablösen soll, lässt er offen. „Viele fühlen sich berufen, doch wenige sind auserwählt“, sagt Huber sibyllinisch. Nach Recherchen der Stuttgarter Zeitung ist die Zukunft an der Gewerkschaftsspitze zwischen den wichtigen Akteuren seit dem Gewerkschaftstag 2011 besprochen…“  Aus dem Text: „… Demnach will Huber, sofern die Wirtschaft nicht wegen der Eurokrise kollabiert, tatsächlich in einem Jahr abtreten – nach der Metalltarifrunde im Frühjahr und nach der Bundestagswahl. In beiden Fällen wird er als (tarif-)politischer Vordenker der Organisation noch gebraucht. An Hubers Stelle würde dann sein Vize Detlef Wetzel rücken – allerdings nur für zwei Jahre. Der 59-Jährige wäre damit ein Übergangsvorsitzender, erhielte aber den Lohn für seine erfolgreiche Arbeit beispielsweise bei der Mitgliedergewinnung. Auf Wetzels Stuhl wiederum soll der Huber-Vertraute und Stuttgarter Bezirksleiter Jörg Hofmann Platz nehmen – das aber auch nur für zwei Jahre, um dann neuer erster Mann zu werden. (…) Doch Hofmann wird im Dezember auch schon 57 Jahre alt, weshalb er nach spätestens einer Legislatur dem NRW-Bezirksleiter und dann zum IG-Metall-Vize erkorenen Oliver Burkhard Platz machen soll. (…) Seine eigene Nachfolge ist aber nicht Hubers einzige Sorge: Auch für den Gewerkschaftsbund muss er einen neuen Vorsitzenden finden. Der Chef Michael Sommer (60) ist noch bis 2014 gewählt, doch kann Huber dessen Abgang nicht tatenlos auf sich zukommen lassen. Im Gegenteil: nachdem Sommer 2002 von Verdi an die DGB-Spitze gehoben wurde, hat die IG Metall nach einem ungeschriebenen Gesetz das Vorschlagsrecht, was Verdi-Chef Frank Bsirske offenbar ohne Weiteres akzeptiert…

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