Ursula Engelen-Kefer über den DGB: „Frau Merkel nicht loben“

Der Deutsche Gewerkschaftsbund agiert in der Krise zu passiv, sagt Ursula Engelen-Kefer. Er brauche mehr Distanz zur Regierung. Interview von Eva Völpel in der taz online vom 30.04.2013 externer Link

Aus dem Text: „… Es braucht eine sehr differenzierte Haltung zur europäischen Politik, aber eben auch eine klare Auseinandersetzung mit den Regierungskonzepten. Da müssen die eigenen Linien erkennbar sein. Es geht nicht, wie der DGB-Vorsitzende Michael Sommer es tut, auf der einen Seite Frau Merkel in höchsten Tönen zu loben und andererseits gesetzliche Mindestlöhne und einen Marshallplan für Europa zu fordern. Das trägt nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Frau Merkel lehnt gesetzliche Mindestlöhne kategorisch ab und exportiert den Sozialabbau in andere Länder. (…) Vor allem die IG Metall und die IG BCE denken an die Interessen ihrer Kernklientel, die Beschäftigten der großen Industriebranchen. Da gibt es zwangsläufig eine enge Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften, Betriebsräten und Management, es geht viel um Industrie- und Tarifpolitik. Die Lage der prekär Beschäftigten rückt hingegen in den Hintergrund, obwohl ihre Zahl größer wird. Darauf nicht angemessen zu reagieren kann sich als Bumerang erweisen.“

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