Von der Fabrik in die Gesellschaft und umgekehrt: 1968, die Hörsäle und die Reihenhäuser

68er JahreWaren »die 1968er« zu weit weg von »den Reihenhäusern und Fabriken«? Das behauptet nicht nur CSU-Mann Dobrindt, es klingt auch in der linken Debatte an. Über zwei Denkfehler und die Chance, aus »1968« etwas über »Einheit in Differenz« zu lernen. (…) In der Bundesrepublik hatten schon in den früheren 1960er Jahren Arbeitskämpfe um die Höherwertung von »Frauenlohngruppen« oder für besser Behandlung von migrantischen Arbeitern stattgefunden. An den Protesten gegen Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr beteiligten sich zwischen 1967 und 1969 in vielen Städten auch die Beschäftigten, gerade die jüngeren. Es gab eine Lehrlingsbewegung, eine der Schüler, einen Heimkinder-Aufbruch und so fort. Menschen aus proletarischen Elternhäusern, aus kleinbürgerlichen Familien. Natürlich gab es schier unüberwindliche Widersprüche – die einen suchten nach Alternativen zur Lohnarbeit, die anderen wollten genau die nur unter besseren Bedingungen. Aber die »Einheit« bestand mitunter darin, diese »Differenz« zu erkennen und sie zum Thema zu machen. Das könnte übrigens auch ein Schlüssel für heute sein. Mal waren die neuen Bewegungen, »die 68er«, mehr ein Scharnier zwischen Fabrik und Gesellschaft, mal waren es die Beschäftigten…“ Artikel von Tom Strohschneider vom 10.01.2018 im OXI-Blog externer Link

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