Was ist „wirklich“ an der Entstehung des „Sozialen“ bei Ehrhards „Sozialer Marktwirtschaft“…

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 11.10.2019 – wir danken!

Zunächst zur Ökonomin Ulrike Herrmann mit ihrem Blick auf das deutsche Wirtschaftswunder – und seinen vermeintlichen „Vater“ Ludwig Erhard Deutschland ein Wirtschaftsmärchen – entzaubert durch Ulrike Herrmann (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kolumne-augsteins-welt-entzauberung-1.4634782 externer Link)

Berühmt wurde Ludwig Erhard, weil die Mär umging, er habe die D-Mark eingeführt. Aber in Wirklichkeit taten das die Vereinigten Staaten, die damals von klugen Leuten geführt wurden, geplant und durchgeführt. So wurde Erhard berühmt für das deutschen „Wirtschaftswunder“. Aber auch das war nicht sein Verdienst. Die meisten europäischen Länder florierten nach dem Zweiten Weltkrieg. Einen Anstoß gab der US-amerikanische Marshall-Plan der Abermillionen Dollar nach Westeuropa brachte. Und als sich die USA in den Konflikt mit Korea stürzten, flossen weitere Dollar. Die USA erwarben in Europa Güter, die sie in Korea brauchten…

Und Ehrhard`s Reden von der sozialen Marktwirtschaft war – zunächst (= siehe den Abschnitt weiter unten mit Uwe Fuhrmann noch…) – keineswegs sozial, denn Erhard behauptete doch schlankweg, dass der Markt an sich schon sozial sei. (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kolumne-augsteins-welt-entzauberung-1.4634782 externer Link) Dazu müsse nur noch eine auf Stabilität fixierte Geldpolitik der Bundesbank kommen.

So wird jetzt Ludwig Erhard – seinem tatsächlichen Wirken angemessen – runtergeholt von seinem Socke, wozu dann auch diese allein auf die Geldpoitik konzentrierte Bundesbank ihres Stabilitäts-Mythos auch noch entkleidet. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/ulrike-herrmann-deutschland-ein-wirtschaftsmaerchen-runter.1270.de.html?dram:article_id=459853 externer Link)

So wird es jetzt Zeit sich von diesem Wirtschaftslegenden zu befreien, um die Zukunft gewinnen zu können.

Ergänzt wird dieser ökonomische Blick noch durch den Historiker: Zunächst hatte die TAZ Uwe Fuhrmann mit seinen die Wirtschaftsgeschichte so klärenden historischen „Dispositivanalysen“ schon vorgestellt: Mythos soziale Marktwirtschaft – Vor 70 Jahren erfunden: Ludwig Erhards Programm lässt sich zunächst durchaus als neoliberal bezeichnen – jedoch nach einem Generalstreik tut er alles,um es als sozial noch zu deklarieren. (https://taz.de/70-Jahre-soziale-Marktwirtschaft/!5591244/ externer Link)

Die Entstehung des „Sozialen“ an Ludwig Erhards „Sozialer Marktwirtschaft“ wurde gegen Ehrhard, den reinen Marktgläubigen, von den Gewerkschaften durch große Streiks erzwungen… (https://gegenblende.dgb.de/artikel/++co++d7bec4d6-ad12-11e9-917f-52540088cada externer Link) – nur diese eigentliche soziale Ursache wurde jedoch rasch in der jungen Adenauer-Bundesrepublik verdrängt. (https://www.labournet.de/?p=152409)

Eine Besprechung des Buches „Entstehung der sozialen Marktwirtschaft 1948/49“ von Uwe Fuhrmann vorgestellt von Rudolph Walter (https://werkstattgeschichte.de/abstracts/nr-76-uwe-fuhrmann/ externer Link). Oder weiter noch: https://www.blickpunkt-wiso.de/post/die-marke-soziale-marktwirtschaft-wie-ein-begriff-gesetzt-wurde–2133.html externer Link und  https://www.deutschlandfunkkultur.de/kartoffelschlachten-und-ein-generalstreik-wie-die-soziale.976.de.html?dram:article_id=450064 externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=155762
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